20. September 2017


Frau und Geld = Fisch und Fahrrad

Der moderne Mann wünscht sich eine geldkompetente Frau. Das habe ich oft genug von meinen Lesern gehört. Nur, wie bringt man die Herzdame an den Start? Wie umgeht man das elende: "Schatz, ich vertrau dir. Du machst das schon."?
Wer versteht das Mysterium Frau am besten? Eine andere Frau!
Deshalb freue ich mich, dass Babett Grün, Volkswirtin, Mutter und Bloggerin einen Grundkurs zum Thema "Schatz, willst du mit mir investieren?" verfasst hat.
So höret denn, was Babett zu sagen hat:

17 Gründe, warum deine Frau dir das Geld anlegen überlässt, und 22 Ideen, wie du sie motivieren kannst, sich selbstverantwortlich um Geld zu kümmern

Es knallt eine Tür!
Sie ist wütend aus dem Raum gelaufen. Er bleibt auf der Couch zurück – seinen Laptop auf den Knien.
Stillschweigen ersetzt laute Vorwürfe.
Immer wieder das gleiche Thema.
Er schaut auf seine feuchten Hände herab, knibbelt an den Fingernägeln.
Er spürt die Wut im Bauch – fühlt sich hilflos und im Stich gelassen.
"Du sollst dich doch auch mal damit beschäftigen!“, ruft er ins Nebenzimmer.
"Na und du sollst dich für meine alltäglichen Probleme interessieren!", entgegnet sie um die Ecke.
"Ja, aber die Klamotten, die du immer kaufst, braucht kein Mensch! Und eine 5. Küchenmaschine ist doch auch nicht nötig!", sagt er.
"Deine Aktien braucht ja auch keiner! … Die Küchenmaschine hilft mir wenigstens in der Küche, dein blöder ETF nicht", zischt sie, als sie wieder vor ihm im Zimmer steht.
Sie schaut zu Boden.
Der Streit geht immer wieder um das Thema: "Was machen wir mit unserem Geld?“
Er fühlt sich niedergeschlagen.
Er atmet kurz ein und lange aus.
"Du machst das doch gut!", durchbricht sie leise die Stille. "Ich vertrau dir. Du legst das Geld gut an. Und ich kenne mich nun einmal nicht aus."
Er denkt nach.
Warum sieht sie die Notwendigkeit nicht?
Wo liegt das Problem?

17 Gründe, warum deine Frau dir das Geld anlegen überlässt

  1. Ihr ist nicht klar, dass das größte Risiko in Deutschland in die Armut zu rutschen ist, weiblich zu sein und alt zu werden!
  2. Sie denkt, sie ist durch eure Heirat und deine Aktivitäten abgesichert und mag nicht daran denken, dass dir irgendetwas passiert oder ihr euch scheiden lasst.
  3. Da du bereits viel Zeit darauf verwendet hast, dich zu informieren, kennst du dich sehr gut mit dem Investieren aus. Sie hält es deshalb für effizienter, wenn du investierst.
  4. Sie denkt, dass du es besser kannst, und hat Angst etwas falsch zu machen.
  5. Sie weiß, du bist clever und du denkst viel über die perfekte Geldanlage nach. Sie schätzt das an dir.
  6. Bei dir geht das Investieren viel schneller.
  7. Sie denkt, dein Gehirn ist besser dafür ausgelegt, mit den vielen Zahlen zu hantieren.
  8. Sie traut sich beim Geld anlegen nicht so viel zu wie dir.
  9. Sie bewundert dich für deine Konzentration, deinen Ehrgeiz und deine Leidenschaft für das Thema. Sie selbst hat keine Leidenschaft dafür.
  10. Sie denkt, dass ihr das Basiswissen fehlt und sie keine Chance hat, das jemals aufzuholen.
  11. Sie hat Angst, das Geld durch eine falsche Entscheidung zu verlieren.
  12. Es fehlt ihr an Vorbildern! Die Vorbilder in unserer Erziehung spielen für unser eigenes Handeln eine sehr wichtige Rolle. Verhaltensmuster ziehen sich meist über Generationen. Bis eine Generation reflektiert und sich dessen bewusst wird.
  13. Sie scheut den Vergleich mit dir. Sie denkt, deine Renditen werden besser sein. Das führt dazu, dass sie gar nichts tut, denn der Partner kann es sowieso besser.
  14. Andere Werte sind Frauen wichtig: Sie kümmern sich gerne, nicht nur um ihre Kinder. Für sie sind wichtige Fragen: Was kann mein Geld Gutes tun? Wie hilfreich ist ein Projekt? Soziale und ökologische Projekte zu unterstützen ist Frauen oft wichtiger, als Geld zu vermehren.
  15. Der reale Bezug beim Thema Finanzen fehlt ihr.
  16. Sie denkt, man müsse besondere mathematische Fähigkeiten haben, wenn man sich mit seinen Finanzen auseinandersetzt.
  17. Sie besitzt so viel Geld, dass sie auf immer von dem Geld, was auf ihrem Konto liegt, leben kann, und hat deswegen keine Lust sich mit Investitionen zu beschäftigen.

22 Ideen, wie du deine Frau motivieren kannst, sich selbstverantwortlich um Geld zu kümmern

  1. Gehe mit ihr zur Rentenberatung! Und fragt nach, was für eine Rente sie erwartet. Die Durchschnittsrente für eine Frau, die um 1970 geboren ist, wird ungefähr 700 € betragen. Man braucht 45 Jahre Vollzeit Arbeit, um im Alter nicht in die Armut zu rutschen. Welche Frau (die Kinder hat) kann das leisten?

    "Zwei X-Chromosomen sind in Deutschland das größtmögliche Armutsrisiko! Frauen verdienen weniger, arbeiten Teilzeit, ziehen Kinder groß, pflegen Angehörige und stehen am Ende ihres Lebens meistens mit Renten da, die kaum das Überleben sichern. Alter bedeutet für Frauen Armut."
    (Zitat: Frauen in der Rentenfalle, NDR vom 07.09.2017)

    Sie muss also selbstverantwortlich vorsorgen!
    Rechnet aus, was sie realistisch für einen Monat zum Leben braucht und stellt ihre gesetzlichen Rentenansprüche gegenüber. Die Lücke, die entsteht, wird sie wahrscheinlich sehr motivieren, selbst zu investieren. Denn die Lücke kann durch Investitionen ausgeglichen werden.

  2. Kritik lähmt! Kritisiert uns jemand, fühlen wir uns schlecht. Lobe sie für das, was dir an ihr gefällt. Was macht sie in deinen Augen besonders gut? Teile es ihr mit. Keine Schmeicheleien sondern aufrichtige Anerkennung.
    Kritisiere sie nicht! Beginne ein Gespräch wenn möglich immer mit aufrichtiger Anerkennung!

  3. Gib ihr die Möglichkeit, "Ja!" zu sagen. Dafür beginne das Gespräch mit deiner Frau über ein Thema, bei dem ihr euch einig seid. Es ist wichtig, dass ihr Nervensystem sich in einem bejahenden Zustand befindet. Je mehr bejahende Antworten du von Anfang an erwirken kannst, desto eher kannst du davon ausgehen, dass sie die entscheidende Frage "Möchtest du mit mir investieren?" bejaht.
    Gib ihr die Möglichkeit, "Ja!" zu sagen

  4. Wecke in ihr lebhafte Wünsche: Was würde ihr das Investieren bringen?

    • Ihr habt mehr Freiheiten, wenn euer Vermögen wächst.
    • Ihr könnt mit wachsendem Vermögen selbstbestimmter Arbeiten ("Early Retirement").
    • Ihr habt mehr gemeinsame Familienzeiten, da kürzere Arbeitszeiten ausreichen.
    • Weniger Hektik.
    • Heute weniger konsumieren und das Geld investieren, dafür in Zukunft schöne Urlaube verbringen.
    • Weniger Zeug in der Wohnung zum Wegräumen und putzen durch weniger Konsum!
    • Sie kann sich unabhängiger von dir fühlen.

    Was fällt dir noch ein? Was ist für deine Frau wichtig? Wecke ihre Bedürfnisse.

  5. Legt Ziele fest, die sie durch das Investieren erreichen kann. Schreibt diese Ziele mit konkreten Zahlen und Daten auf. Hängt den Zettel mit Zahlen und Daten sichtbar auf. So sieht sie ihr Ziel mehrmals täglich. Es bleibt im Alltag präsent. Sie bleibt fokussiert und motiviert.
    Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge erreicht man seine Ziele mit viel höherer Wahrscheinlichkeit, wenn man sie sich aufschreibt.

  6. Wenn Frauen das Gefühl haben, Männer traden "nur" aus sportlichem Ehrgeiz, schalten sie ab. Wenn ein vorstellbares Ziel verfolgt wird, wie zum Beispiel weniger arbeiten im Alter, können sie sich eher für das Investieren begeistern.
    Schreibt ihre Ziele, so konkret wie möglich, mit Zahlen und Daten, auf (SMARTe Zielsetzung).

  7. Erstellt gemeinsam ein Visionboard, um ihre Ziele greifbarer zu machen. Schneidet Artikel und Bilder aus. Hängt Ziele an den Kühlschrank. Visualisiert die Ziele, die deine Frau durch das Investieren erreichen kann. Fotos, Bilder und Desktophintergründe helfen, um im Alltag motiviert zu bleiben. Das wird sie immer wieder erinnern und ihr helfen, am Ball zu bleiben.
    Um ihr vor Augen zu führen, wie viel Geld sie in ein paar Jahren durchs Investieren und Sparen erhalten könnte, fahre mit ihr zu einem passenden Haus. Oder zeige ihr ihren Traumwagen, schaut euch Urlaubsziele an, die sie begeistern.
    Gestaltet Visionen lebendig.

  8. Angst vor Fehlern ist ein großes Thema bei Frauen, die nicht investieren. Deswegen gehe auf ihre Ängste ein und unterstütze und bestärke sie, wo es nur geht.
    Gehe auf ihre Ängste ein.

  9. Sportliche Auseinandersetzungen scheuen Frauen eher als Männer. Gerade wenn sie mit dem Thema noch nicht so vertraut sind und sich noch nicht sicher fühlen. Unterstützung, Zuhören und Verständnis sind gefragt.
    Starte kein Battle um Renditen.

  10. Sie wird ganz anders mit Geld umgehen als du und sie wird sich dem Thema Geld anlegen ganz anders nähern! Respektiere das und versuche sie nicht zu einem besseren Mann zu machen. Frauen sind vorsichtiger, handeln weniger und suchen ihre Geldanlagen nach anderen Kriterien aus. Respektiere, dass Frauen das Investieren anders angehen.

  11. Frauen durften bis 1962 ohne Zustimmung des Mannes in Deutschland kein Konto eröffnen! Erst 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen. Das ist noch nicht einmal 50 Jahre her. Das wirkt noch nach. Es ist unbewusst in den Frauen verankert, dass sie denken, dass sie nicht so gut investieren zu können wie Männer. Denn es wurde ihnen lange genug eingeredet.
    Noch in den 50ern sollte die Frau den Mann durch Kochen, Haushaltsführung und die Kinderbetreuung unterstützen. Und leider belohnt unser deutsches Steuersystem heute immer noch dieses Familienmodell. Die Steuern lenken und prägen eine Gesellschaft. Durch das Steuersystem, welches die Einkommen der Familien mitbestimmt, werden Frauen seit 1958 dazu angehalten, zu Hause zu bleiben, wenn Kinder in die Familie kommen. Wenn du die Handlungen deiner Frau besser verstehen möchtest, dann forsche in ihrer Familie nach! Hat die Mutter deiner Frau Angst vor dem Investieren, hat deine Frau es wahrscheinlich auch und wird es als fürchterliche Überwindung ansehen, sich damit zu beschäftigen. Beschäftigt sich die Mutter deiner Frau gar nicht mit Geld, wird sie es ebenso ziemlich wahrscheinlich nicht gern tun.
    Reflektiert die Familiengeschichten und seid euch bewusst, wie prägend der Umgang mit Geld in der Familie ist.

  12. Berichte ihr von den folgenden Facts aus Studien:

    • Frauen sind erfolgreiche Anleger. Nach einer Studie handeln Männer häufiger und risikoreicher als Frauen, dabei entstehen höhere Kosten.
    • Frauen können besser mit Geld umgehen als Männer. WENN SIE SICH TRAUEN!
    • Frauen handeln seltener und vermeiden so Fehler. Die "Buy and Hold"-Strategie ist für Frauen daher ideal.
    • Erzähle ihr von Studien, die erwiesen haben, dass Frauen investieren können.

     

  13. Interessiere dich aufrichtig für die Interessen deiner Frau. Frauen sehen ihre Kompetenzen in der Kindererziehung, dem Einkaufen, der Stimmung in der Familie, dem Kochen, dem Netzwerken und vielen anderen Beschäftigungen, aber nicht im Geld anlegen.
    Höre ihr zu, wenn sie davon spricht. Deine Frau in ihrer ganzen Persönlichkeit wahrzunehmen, hilft verhärtete Fronten zu lösen. Falls schon welche existieren. In seiner ganzen Persönlichkeit gesehen zu werden ist eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse.
    Höre ihr gut zu und nimm an ihren Angelegenheiten Anteil.

  14. Ihr fehlt der reale Bezug. Sie denkt, du guckst auf Zahlen und mathematische Konstrukte auf deinem grauen Bildschirm. Sie weiß überhaupt nicht, was das alles soll. Sie denkt, was du da machst, ist hoch mathematisch und das ist für sie todlangweilig! Manchen Frauen hilft es, einen realen Bezug zu Geldanlagen zu haben. Zum Beispiel wenn sie eine Aktie von einer Firma kauft, von der sie wirklich überzeugt ist. Oder wenn ihr Geld unter bestimmten ökologischen Bedingungen angelegt wird, zum Beispiel im Naturaktienindex (NAI).
    Das ist vielleicht eher etwas für sie, weil sie mit ihrem Geld die gute Sache unterstützen möchte. Geht gemeinsam auf die Suche. Du kannst ihr auch soziale Projekte vorschlagen, in die ihr investieren könnt. Wenn deine Frau sich gerne schminkt oder die Haare färbt, gefällt ihr vielleicht eine Aktie von L‘oreal. Kleidet sich deine Frau gerne ein, könnte sie Aktien von H& M in ihr Portfolio aufnehmen. (Disclaimer: Das stellt keine Kaufempfehlung dar, ich möchte lediglich Beispiele geben).
    Schaff einen realen Bezug.

  15. Achte darauf, was für ein Typ deine Frau ist. Was ist deiner Frau wichtig? Welcher Risikotyp ist sie? Welche Laufzeiten sind für sie wichtig? Sucht ihr eine Geldanlage aus, die zu ihr passt. Vielleicht mag sie auch einfach nur eine hohe Rendite ;-) Wahrscheinlich wirst du Seiten an deiner Frau entdecken, die du bis dahin noch nicht kanntest.
    Wählt die passende Geldanlage aus.

  16. Wenn sie für ihre Kinder oder Enkelkinder das Bild von Frauen ändern möchte, muss sie selbst mit einem guten Vorbild vorangehen. Ihre Tochter wird viel eher Spaß am Investieren haben, wenn sie die Mutter als Vorbild hat. Andernfalls setzen sich althergebrachte Erziehungsmuster über weitere Generationen fort.
    Mache ihr die Wichtigkeit ihrer eigenen Vorbildfunktion bewusst.

  17. Wenn ihr eine Frau kennt, die sich mit Finanzen beschäftigt, sich gut auskennt und Spaß daran hat, fragt sie, ob sie sich auf einen Kaffee mit deiner Frau trifft und ihr ihre Geldanlagen und Strategien erklärt. Von Frau zu Frau tauscht es sich besser aus als von Mann zu Frau.
    Männer gehen anders an das Thema heran als Frauen, sie reden anders darüber und suchen sich andere Informationsquellen als Männer. Sucht andere Frauen zum Austausch.

  18. Nimm ihr die Angst, dass investieren zeitaufwendig ist. Für "Buy and Hold" braucht es nach anfänglicher Einarbeitung nur wenige Stunden im Jahr. Zeige ihr, dass Investieren nicht gleich viel Arbeit bedeutet.

  19. Setze dich regelmäßig mit ihr auseinander. Erwarte nicht zu viel auf einmal. Sehe es wie deine Investitionsstrategie sie zu überzeugen: Nicht alles auf einmal und lange Zeiträume einplanen.
    Steter Tropfen höhlt den Stein.

  20. Habe immer ihre Interessen im Hinterkopf und überlege, was sie vom Investieren hat. Argumentiere dann auch dementsprechend. Dann wirst du sie mit der Zeit überzeugen können. Denke nicht an dich und deinen Nutzen, sondern an sie und ihren Nutzen. Warum sollte sie investieren, wenn dabei nur deine Interessen erfüllt werden? Fühle dich in sie hinein. Was würde sie überzeugen?
    Denke an ihren Nutzen – nicht an deinen!

  21. Sie kann sich durch ein eigenes Depot unabhängig von dir machen. Je nach ihrer bisherigen Altersvorsorge und nach ihrem Verdienst ist die Abhängigkeit vom Mann für viele Frauen ein Riesenproblem. Mehr als der Hälfte der Frauen, die heute zwischen 40 und 55 Jahren alt sind, droht die Altersarmut. Vor allem in Familien mit Kindern sind Frauen häufig finanziell von ihrem Mann abhängig. Frauen leben viel selbstbewusster, wenn sie ihre Finanzen selbst regeln und finanziell unabhängig vom Mann sein können.
    Weise sie auf die Vorteile der finanziellen Unabhängigkeit von dir hin.

  22. Wenn nichts hilft und sie trotz der ganzen letzten 21 Punkte nicht investieren möchte, lege du ihr ein Depot an.
    Vielleicht interessiert sie sich mehr für ihr Depot, wenn sie bereits eines hat und sieht, wie es im Zeitablauf wächst. Vor allem, wenn sie ein großes Loch in ihrer Rente hat, greif ihr damit unter die Arme.
    Lege du ihr ein Depot an.

Fazit

Wenn deine Frau ebenso wie du leidenschaftlich über Geldanlagen nachdenken soll, dann erkenne zuerst ihre Bedürfnisse an und denke stets an ihren Nutzen, nicht an deinen.
Wenn sie Schwierigkeiten hat, sich in das Finanzthema einzudenken, hat sie vielleicht Blockaden und Glaubenssätze, die von ihrer Erziehung herrühren. Auch hier kannst du sie unterstützen, indem ihr dem gemeinsam auf den Grund geht.
Frauen gehen anders ans Investieren heran als Männer. Ein realer Bezug zum Investierten, eine gute Freundin als Motivation und Geduld und Unterstützung von deiner Seite können ihr helfen, auch ein Depot zu eröffnen.
Ermutige sie stets und kritisiere sie nicht. Sie muss das Gefühl haben, Investieren ist spielend leicht. Es muss zu ihrem Vergnügen werden.

Wenn sie ein definiertes Ziel hat und weiß, dass sie ihre Wünsche mit der Unterstützung einer passenden Geldanlage erfüllen kann, wird auch ihr das Investieren Spaß machen können.

Beachte bitte, dass ich mit diesem Artikel helfen will, die Kommunikation zu verbessern. Gleichzeitig ist es mir wichtig, die Ernsthaftigkeit der Lage für Frauen aufzuzeigen. Wenn eine Frau absolut keine Lust aufs Investieren hat, dann soll sie sich unbedingt ein würdevolles Altern ausmalen und dann zur Rentenberatung gehen und ihre "echte" Rente bestimmen lassen. Die meisten Frauen müssen weniger romantisch an das Thema Geld herangehen.

Ich habe mich beim Schreiben dieses Artikels von Dale Carnegies Buch "Wie man Freunde gewinnt" unterstützen lassen.

Zwei Fragen an Babett Grün

Einige Worte zu dir, damit meine Leser dich besser einordnen können. So eine ganz grobe Vorstellung, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat.

Hier schreibt Babett Grün, 34 Jahre alt, Volkswirtin und Mutter von zwei Kindern (3 und 5 Jahre alt).
Ich bin unabhängiger Finanzcoach für Frauen. Ich helfe Frauen, sich durch finanzielle Bildung und Spartipps ein Vermögen aufzubauen. Dafür halte ich Vorträge, coache die Frauen 1 zu 1 und veranstalte ebenso Seminare. 2017 arbeite ich zum Beispiel mit der Wirtschaftsförderung Baden Württemberg und der Volkshochschule in Karlsruhe zusammen.
Auf meiner Website geht es darum, als Mutter finanziell unabhängig zu sein. Du findest Spartipps für den Familienalltag und das kostenloses E-Book "11 Gründe, warum du kein Vermögen aufbaust und wie du das noch heute änderst".

Warum bist du anders als viele Frauen und kümmerst dich um deine Finanzen? Wer war Einfluss/Vorbild?

Da ich in Gesprächen für meine Arbeit mit Frauen merke, wie wichtig die Vorbildfunktion ist, bin ich sicher, dass bei mir die Vorbilder meiner Mutter und meiner Oma eine große Rolle spielen.
Meine Mutter hat immer gearbeitet und war zu keiner Zeit von meinem Vater finanziell abhängig und sie hat sich selbst um ihre Finanzen gekümmert. Auch eine meiner Omas, die eine sehr enge Bezugsperson für mich ist, habe ich schon so erlebt. Sie hat ebenfalls immer gearbeitet und war nicht von meinem Opa abhängig.
Nach dem Abitur habe ich Volkswirtschaftslehre studiert, weil ich die Zusammenhänge der Wirtschaft und das Geldsystem besser verstehen wollte.

(awa)

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Kommentare

Genossenschafter sagt am 20. September 2017

Sehr interessantes Thema, bin froh das es bei uns ausgeglichen und partnerschaftlich läuft.

Ein Punkt stößt mir bitter auf, er wird durch dauernde Wiederholung einfach nicht richtiger (Idee 11): Das Ehegattensplitting, darauf wird angespielt, erhöht oder senkt nicht das Familieneinkommen. Es ändert "nur" den Cash-Flow. Dieser kann aktiv gestaltet werden.


Lars Wrobbel sagt am 20. September 2017

Hi Albert,

vielleicht nocht eine andere Variante:
Ich hab einfach immer mein Ding gemacht und gar nicht mit meiner Freundin darüber geredet, weil ich wusste, dass es sie eh nicht interessiert. Irgendwann wurde sie allerdings neugierig und dann kam bei ihr das Interesse automatisch. Nun hat sie einen Sparplan auf den MSCI World und noch andere ;) Abgesehen von der Beantwortung einiger Fragen hat sie sich alles selbst beigebracht. Vielleicht habe ich auch einfach Glück mit ihr gehabt.....

Viele Grüße
Lars

PS: Ich bin gespannt, wann sie ihre ersten P2P Kredite kauft... sie hat sowas schon angedeutet ;)


Ex-Studentin sagt am 20. September 2017

@Genossenschafter
Meine Mutter hat stets auf 450€-Basis gearbeitet. Der Sprung zur Teilzeitarbeit hat sich nicht rentiert, da sie sich dann selbst versichern muss und Sozialabgaben gehabt hätte.
Hätte sie doppelt so viel gearbeitet (auf 900 brutto), wären da netto vielleicht 620€ bei rumgekommen. Für 170€ mehr 45 Stunden mehr pro Monat arbeiten? Das entspricht einem Stundenlohn von weniger als 4€ für die zusätzlichen Stunden.

@Babett
Ich habe von Kindheit an gespart, weil ich nicht wie meine Eltern ständig so verzweifelt sein wollte, wenn irgendwas kaputt geht oder eine Klassenfahrt ansteht.
Oder man sich krank in die Arbeit schleppt und stets Angst vor einer Kündigung hat. Das mit dem Investieren kam dann dadurch, dass ich nach dem Studium meinen gewohnten Lebensstil beibehielt und plötzlich viel sparen konnte.
Investieren war das einzig Logische, wenn das Geld nicht für 0,01% irgendwo versauern soll und ich meinen Kindern mal ein stabileres Umfeld bieten möchte. Mein Freund ist bisher für Finanzen nicht zu begeistern, aber er hatte als genügsamer Schwabe auch noch nie Geldsorgen.


Michael sagt am 20. September 2017

Dazu noch eine Idee und eine Frage...

Idee: Gemeinsam durch die Wohnung ziehen und auch auch beim gemeinsamen Einkaufen auf die Gegenstände/Produkte achten. Hier dies Gerät ist doch von Samsung, das Waschmittel von Henkel, das Nutella von Ferrero usw.
Oder beim Tanken bei Shell. Immer die Firmen merken und wenn man ein paar im Kopf hat, mal checken ob diese Firmen nicht auch in irgendeinem ETF stecken den man im Depot hat. Wenn man grosse Indices wie MSCI World, S&P 500, STOXX Europe 600 oder Emerging Markets hat, sind die Chancen garnicht so schlecht.
OK, beim Nutella hat es nicht geklappt, aber die Suppe hier und das Ketchup da, die sind von Nestle!
Immer wenn die Leute so ein Zeug kaufen (und das tun sie immer) verdienen wir mit! Bei meiner Frau konnte ich zwar so auch nicht grosses Interesse wecken, aber zumindest Verständnis erzeugen.

Frage: Nach unserer Heirat haben wir uns kein gemeinsames Girokonto zugelegt, weil meine Frau weiterhin unabhängig sein wollte. Ist ja auch OK. Gemeinsam veranlagt und ohne Gütertrennung sind wir aber schon. Da sämtliche Fixkosten von meinem Girokonto bedient werden und es problematisch wäre wenn ich mal versterbe, fragte sie mich neulich ob wir aus meinem Einzel-Girokonto nicht ein gemeinsames Konto machen könnten.
Ja, warum nicht?
Wenn ich nun nicht nur das Giro, sondern auch das Verrechnungskonto und das Depot in Gemeinschaftskonten/Depot umwandeln lasse - hat das irgendwelche unangenehmen (steuerliche?) Folgen? Es ginge um roundabout 80K im Depot. Weiss das hier jemand?

Michael


Sabrina sagt am 20. September 2017

Au weia.

Mir ist ja bewusst, dass viele Frauen sich nicht ausreichend mit Geldanlage auseinandersetzen. Es freut mich, dass es Männer gibt, die das bei ihrer Partnerin gerne ändern würden, und den Finanzwesir um Rat fragen.
Allerdings frage ich mich, ob der Artikel Stereotype der übelsten Art bedienen muss, um das Thema darzustellen.

"Frauen sehen ihre Kompetenzen in der Kindererziehung, dem Einkaufen, der Stimmung in der Familie, dem Kochen, dem Netzwerken und vielen anderen Beschäftigungen aber nicht im Geld anlegen. Höre ihr zu wenn sie davon spricht."

"Wenn deine Frau sich gerne schminkt oder die Haare färbt, gefällt ihr vielleicht eine Aktie von L`oreal. Kleidet sich deine Frau gerne ein, könnte sie Aktien von H& M in ihr Portfolio aufnehmen."

Bei solchen Aussagen über Frauen aus der Feder einer Frau fällt mir die Kinnlade runter. Ich erlebe es zum Glück sehr selten, dass Frauen alle anderen Frauen für konsumaffine Dummchen halten.

Die türenschlagende (Haus)frau aus dem Beispiel, deren alltägliche Probleme sich auf den Klamottenkauf und in dem Erwerb der 5. Küchenmaschine beschränken (denn die Maschine hilft IHR in der Küche), gehört in die gleiche Kategorie.
Es hat außerdem nichts, aber auch gar nichts mit der Realität der Frauen in meinem Umfeld zu tun. Die sind Ende dreißig, haben wegen der Kinder im Beruf ausgesetzt oder verdienen ein kleines Zubrot.
Sie verlieren das Thema Geld mit der Zeit schlicht mehr und mehr aus den Augen, seit sie kein regelmäßiges Einkommen mehr haben. Erst wird es auf später verschoben - wenn die Kinder älter sind- , und dann aus Angst vor den harten Fakten (vor allem zur Rente) verdrängt.

Insgesamt ist das alles wirklich schade, da im Artikel wichtige Punkte zu einem sehr relevanten Thema dargestellt werden.

Grüße aus der Finanzwesir-Zelle Bonn
Sabrina


Tina sagt am 21. September 2017

Dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen. Leider. Rede mir bei der Liebsten auch den Mund fusselig wegen Altersvorsorge, Börse und ETFs (sie arbeitet seit sieben Jahren nur noch Teilzeit nach drei Jahre Elternzeit).
Auf 100% aufstocken möchte sie nicht. Das ist okay, aber dann muss sie sich was überlegen, erst recht, wenn sie auch die nächsten 30 Jahre nur TZ arbeiten will.
Und große Erbschaften sind nicht zu erwarten. Aber auf sowas sollte man sich ja sowieso nie verlassen, finde ich, und immer so vorsorgen, als ob man jetzt und für immer allein auf weiter Flur ist.... Deswegen habe ich mit den ETFs erst mal allein angefangen, für mich sozusagen, ähnlich wie Lars.


Finanzamt sagt am 21. September 2017

Ehe = Genossenschaft :)

Ein guter, ausführlicher Beitrag, der bestimmt gerade für nicht verheiratete Paare wichtig ist. Ich frage mich allerdings immer wieder, ob ich zu naiv bin oder irgendetwas übersehe, wenn ich denke, dass man in einer Ehe alles teilt.
Irgendwie lese ich in solchen Artikeln immer sehr heraus, dass jeder Partner seine Unabhängigkeit bewahren soll - aber muss man nicht genau da ein paar Abstriche machen, wenn man sich "ein Leben lang bindet"?
Meine persönliche Meinung ist, dass solche Netze zur Absicherung (wie ein eigenes Depot für jeden) auch ein bisschen zeigen, dass man sich unterbewusst auf ein Scheitern der Beziehung vorbereitet.

Bei uns haben wir die Regeln für die Geldanlage gemeinsam diskutiert und festgelegt, Sparpläne eingerichtet, besprechen regelmäßig evtl. Updates (evtl. neue Ideen, kurzer Zwischenstand zur Kontrolle), und ansonsten bin ich als Mann halt der Kontrollfreak, der regelmäßig ins Depot guckt, um sich der Kontrollillusion hinzugeben, aber im Prinzip alles laufen lässt...

Wir haben keine eigenen Depots, sondern lassen alles auf beide Namen laufen.
Beide Gehälter gehen aufs gemeinsame Konto. Bei uns gibt es noch nicht mal Taschengeld, weil wir darauf vertrauen, dass keiner von beiden dem anderen einfach das Konto leer räumt.
Trotzdem darf man sich ab und zu mal was gönnen, ohne dass der Partner einem die Sparquote vorrechnet.
Ist das alles zu altmodisch?
Sollten wir uns irgendwann mal trennen, wird halbe-halbe geteilt, aber der Fall ist definitiv nicht vorgesehen oder geplant. Und ich hoffe schwer, dass uns unsere Kinder rechtzeitig davor bewahren, die Familie aus Egoismus in den Wind zu schießen...


Luba sagt am 21. September 2017

Danke für diese Perspektive. Ich fände einen Artikel mit umgekehrter Geschlechterverteilung für mich persönlich hilfreich.
Mein Mann interessiert sich leider gar nicht für das Thema Investments.
Als Frau hat man, finde ich, noch weniger Argumente: Dank Versorgungswerk und höherem Gehalt ist der Gatte weniger Armutsgefährdet, logisches Denken beansprucht er für sich ohnehin...


Ann sagt am 21. September 2017

Hallo, ich bin eine Frau und ich liebe Finanzen!!!! Aber noch nicht so lange... Es stimmt früher war ich auch lieber shoppen usw. und habe mich nicht damit auseinander gesetzt. Nach einer Trennung aber kam das große Erwachen !!!! Ich stand vor dem NIX!!!!! Dumm gelaufen...
Ich kann euch nur empfehlen schenkt eurer Frau das Buch von Katja Eckhardt "die Finanzdiva" ... das hab ich mir gekauft und Schritt für Schritt durchgearbeitet. Es ist fantastisch geschrieben. Absolut genial. Da wird man von selbst wach... Madame Money Penny kann ich ebenfalls empfehlen... und ich sage euch: es macht Spaß!!! Die Finanzfrauen öffnen "Frau" die Augen...
also bei mir hat es gewirkt! Ich bin dabei mir meine finanzielle Freiheit zurückzuerobern!!!
Das kann ich nur jeder Frau ans Herz legen, JEDER ist für sich selbst verantwortlich. Verlasst euch nicht auf andere, nehmt eure Finanzen selbst in die Hände. Ich bin richtig stolz das ich das geschafft habe und danke allen Frauen, die das Thema angehen ....

Herzliche Grüße und viel Erfolg
Ann


Peter Meier sagt am 21. September 2017

@Michael
Das schlimmste was passieren kann, ist dass deine Frau mit dem Geld und einem Argentinier durchbrennt (die liefern nicht aus).
Steuerlich macht es keinen Unterschied, wo du die 1602,- EUR Freibetrag verbrätst, der Rest wird eh pauschal besteuert.
Der Vorteil von gemeinsamen Konnten ist halt der schnellere Zugriff nach dem Tod eines Ehegatten (falls der Argentinier noch einen Albaner kennt...) Bei getrennten Konten verlangt die Bank meist einen Erbschein, den man erst Wochen nach dem Tod bekommt, die müssen sich ja auch absichern, wenn die Frau nicht Alleinerbin ist.


Finanzwesir sagt am 21. September 2017

@Sabrina: Ich bin mir sicher, Babett schaut hier noch mal vorbei und schreibt was dazu

@Finanzamt: Wir machen das auch so wie ihr. Meiner Meinung geht es auch nicht in erster Linie darum getrennte Konten zu haben, sondern darum, dass beide

  1. Wissen, wie es finanziell um die Ehe bestellt ist. Das gilt für alle Konstellationen. Auch eine Frau, die nichts verdient und als Hausherrin für Kinder und Heim zuständig ist, kann Familienfinanzministerin sein.
  2. Beide sich Gedanken um den zukünftigen Kurs machen und darüber sprechen. Zwei Gehirne bringen meist eine robustere Lösung zustande als einer alleine.

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass eine Frau, die hier kneift ihre ehelichen Verpflichtungen verletzt. Schließlich hat sie geschworen eine Kameradin zu sein "in guten wie in bösen Zeiten". Das Austüfteln einer soliden Finanzplanung für die Familie gehört mit Sicherheit nicht zu den guten Zeiten.
Hier ist jedes Quentchen Intelligenz gefragt, dessen man habhaft werden kann.

Solange

"Regeln für die Geldanlage gemeinsam diskutiert und festgelegt werden und regelmäßig evtl. Updates besprochen werden"

kann das Mann das Operative zu 100% übernehmen. Mann muss halt nur sicherstellen, dass frau im Falle eines Falles weiß, wo sie die Logins findet ;-)

@Luba: Wie ist er denn so gestrickt? Vielleicht hilft es, wenn Du ihm sagst, dass es ganz gut ist, wenn er erst gar nicht antritt, schließlich könne er Deine Renditen sowieso nicht toppen... ;-) Blöd natürlich wenn er sagt: "Ich bin glücklich mit einer so brillianten Frau verheiratet zu sein." und mit einem Küsschen von dannen zieht.

Gruß
Finanzwesir


Michael sagt am 21. September 2017

@Peter Meier

"Steuerlich macht es keinen Unterschied, wo du die 1602,- EUR Freibetrag verbrätst"

Ja, klar. Meine Frage bezog sich auf die Umschreibung des Depots von Person A auf Personen A+B.
Könnte ja sein das das als Verkauf von A und Kauf von A+B gewertet wird, mit der Folge das die Gewinne versteuert würden.

Die Bankangestellte wusste es auch nicht wirklich...

Michael


Genossenschafter sagt am 21. September 2017

@ Finanzamt: Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

@ Ex-Studentin: Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich bezog mich auf das Steuersystem. Du schreibt von Sozialabgaben. Völlig unabhängig vom Einzelfall habe ich den Eindruck, dass pauschale Aussagen à la "das rentiert sich (jetzt) nicht" häufig den Blinker Richtung Unglück setzen (Altersarmut, Jobverlust, etc.)


Till sagt am 21. September 2017

@Genossenschafter:

Das Ehegattensplitting, darauf wird angespielt, erhöht oder senkt nicht das Familieneinkommen.
Es ändert "nur" den Cash-Flow. Dieser kann aktiv gestaltet werden.

Ich glaube, du bringst hier zwei Dinge durcheinander:

  1. Ehegattensplitting: Das Einkommen beider Partner wandert (in den Augen des Finanzamts) bei der jährlichen Steuererklärung in einen Topf und wird auf beide Partner gleichmäßig verteilt. Wegen progressiver Besteuerung ist die Steuerlast bei unterschiedlichen Einkommen tatsächlich geringer, wenn man gemeinsam veranlagt wird.
  2. Steuerklasse: Durch die Wahl der Steuerklasse kann ein Ehepaar tatsächlich nur den Cash-Flow beeinflussen. Die Steuerklasse legt fest, welche Steuerabzüge der Arbeitgeber im Laufe des Jahres vornimmt. Abgerechnet wird dann bei der Steuererklärung. Und dabei spielen die Steuerklassen der Ehepartner keine Rolle (!!!).

Was aber tatsächlich immer wieder fehlerhaft dargestellt wird, ist: Für ein Ehepaar spielt es aus steuerlicher sicht eigentlich keine Rolle, ob beide unterschiedlich oder gleich viel verdienen (bei gleichem Gesamteinkommen). Am Ende wird (bei gemeinsamer Veranlagung!) wie gesagt alles in einen Topf geworfen und dann versteuert.

Verheiratete Paare haben aber, wenn sie unterschiedlich viel verdienen, einen Vorteil gegenüber nicht-verheirateten Paaren. Denn ohne Heirat greift das Ehegattensplitting nicht und dadurch ist die Steuerlast insgesamt höher.

Das Ehegattensplitting fördert also nicht, dass ein Partner zu Hause bleibt und der andere voll arbeitet. Es sorgt lediglich dafür, dass man gegenüber gleich viel verdienenden Ehepaaren keine Nachteile hat, wenn man unterschiedlich viel verdient.

Was durchaus Sinn ergibt.


DieVeronika sagt am 21. September 2017

Autsch…

Hallo zusammen...Ihr seht mich ungläubig….nachdem ich mir diese „Tipps“ nun mehrfach durchgelesen habe, mir immer wieder die Augen gerieben habe, mich gekniffen habe, um sicherzustellen, dass ich wach bin, nachdem ich meinen Blutdruck gemessen habe und eine entsprechende Medikation einleiten musste, möchte ich mich nun auch zu Wort melden.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal einen derart sexistischen und klischeehaften Text gelesen habe. Die Frage, ob es die Tatsache, dass ihn eine Frau verfasst hat, besser oder schlechter macht, habe ich mir noch nicht abschließend beantworten können.

@Sabrina
Vielen Dank, ich freue mich sehr über Dein Statement und frage mich, warum sich hier nicht viel mehr Frauen erheben….ach ja, die bedienen wahrscheinlich gerade ihre fünf Küchenmaschinen...lach…

„Ihr ist nicht klar, dass das größte Risiko in Deutschland in die Armut zu rutschen ist, weiblich zu sein und alt zu werden!“

NATÜRLICH NICHT!!! Die Medien berichten beinahe täglich darüber...aber das kleine Dummchen bekommt es in der Küche nicht mit…

„Sie denkt, sie ist durch eure Heirat und deine Aktivitäten abgesichert und mag nicht daran denken, dass dir irgendetwas passiert oder ihr euch scheiden lasst.“

IN WELCHEM JAHRHUNDERT LEBEN WIR NOCH GLEICH???

„Gehe mit ihr zur Rentenberatung! Und fragt nach was für eine Rente sie erwartet.“

Yo. Das macht Sinn. Eine erwachsene Frau bringt nämlich ihre jährliche Renteninformation ungeöffnet ins Altpapier. Dass ihr Mann zur Rentenberatung mitgeht, ist ganz wichtig, wer weiß, ob sie das richtige Zimmer findet oder nicht planlos durch das Straßenverkehrsamt irrt…

„Wenn deine Frau sich gerne schminkt oder die Haare färbt, gefällt ihr vielleicht eine Aktie von L`oreal. Kleidet sich deine Frau gerne ein, könnte sie Aktien von H& M in ihr Portfolio aufnehmen.“

Hier bleibt mir glatt die Spucke weg. Während sich Männer bei der Auswahl der Geldanlage an realen Fakten orientieren, muss für eine Frau der Bezug zu Schminke und Klamotten hergestellt werden. Alles andere würde sie nicht interessieren und schon gar nicht begreifen.

„Wenn sie für ihre Kinder oder Enkelkinder das Bild von Frauen ändern möchte, muss sie selbst mit einem guten Vorbild voran gehen.“

Oh ja, Babett….

„Erwarte nicht zu viel auf einmal. (…) Nicht alles auf einmal und lange Zeiträume einplanen.“

Frau = lernbehindertes Kind???
Und Männer? Haben Männer ihr Finanzwissen serienmäßig bei ihrer Geburt auf ihrer Festplatte vorinstalliert?
Ich finde es generell gut, dass Babett gezielt Frauen motivieren möchte, der Altersarmut die Stirn zu bieten. Die Herangehensweise beunruhigt mich allerdings. Ich bin deutlich älter als Babett und dachte, dass die gängigen Geschlechterklischees weitestgehend Geschichte sind.
Ich bin allenfalls Durchschnittsverdienerin, Single mit Kind, habe eine ETW und ein ETF-Depot. Ihr könnt mich mitten in der Nacht wecken und mich nach der Prognose meiner gesetzlichen Rente laut Renteninformation sowie nach meiner Betriebsrente fragen...ich habe das auf dem Schirm... Und das alles, ohne, dass mir das ein Mann hätte erklären müssen.
In meinem Bekannten- und Kollegenkreis interessieren sich Männer manchmal für Finanzthemen. Ich berate sie gerne. Ganz nach dem Motto:

„Erwarte nicht zu viel auf einmal. (…) Nicht alles auf einmal und lange Zeiträume einplanen.“

:b
Sonnige Grüße aus Bonn
Die Veronika


HeimchenAmHerd sagt am 21. September 2017

Die sogenannten Tipps von Babett sind eine Frechheit, da stimme ich Sabrina und Veronika zu 100% zu.
Normalerweise bin ich hier im Forum nur stille Mitleserin, aber an der Stelle muss ich eine Lanze für meine Geschlechtsgenossinnen brechen...Gedankenexperiment: kann es vielleicht sein, dass die Verbreitung solcher 50er Jahre Klischees genau einer der Gründe ist, warum nicht viel mehr Frauen selbst investieren?
Wenn man immer nur (ob nun explizit oder implizit) gesagt bekommt, dass man sich als Frau halt mehr für das Soziale und Ästhetische interessiert statt für Zahlen, Daten, Fakten und Geldanlage, wird das vielleicht bei einigen zur selbsterfüllenden Prophezeiung? Da schreibt doch Madame Moneypenny wesentlich näher an der Lebensrealität (junger) Frauen ohne dabei in sexistische Klischees abzudriften.
So, ihr entschuldigt mich, aber ich muss jetzt weiter kochen & backen (mit Produkten von Nestle!) sowie meinem Gatten die Pantoffeln ans Sofa bringen.


Kathi sagt am 21. September 2017

Ich finde mich in dem Frauenbild von Babett Grün absolut nicht wieder. Das liest sich für mich wie von einem Mann geschrieben, der Frauen für absolut strohdoof hält. Beratungsseiten, die sich explizit an Frauen richten sind häufig Nepp.


Katharina sagt am 21. September 2017

Ich kann mich @Sabrina und @DieVeronika nur anschließen. Dieser Artikel ist so unglaublich sexistisch und die Tatsache, dass er von einer Frau geschrieben wurde, macht es für mich nur noch schlimmer. Was ist denn das für ein Frauenbild, das hier weiterverbreitet wird?

Mir fehlen die Worte!


Matthias sagt am 21. September 2017

Hallo DieVeronika,

dieser Einmann-, Verzeihung, Einfrau-Shitstorm war vergleichsweise lustig. Danke dafür. Dein Schreibstil passt auch gar nicht zu einer Frau, um ein weiteres Klischee zu bedienen. Vielleicht solltest du nicht so stark von dir (Ausnahme) auf andere Frauen schließen.

Ich persönlich kenne keine Frau, die sich auch nur ansatzweise für Finanzen, Geldanlage, strukturierten Vermögensaufbau interessiert. Themen sind hier immer Immobilienkauf, Autokauf und Urlaub. Alles andere ist zu unsicher.

Und nebenbei: Warum denn „DieVeronika“ und nicht einfach „Veronika“. Was willst du mit dem „Die“ zum Ausdruck bringen?

Viele Grüße
Matthias


Geldfrau sagt am 21. September 2017

@DieVeronika
... ich schließe mich deinem Autsch vollumfänglich an. :)

Ich kenne viele Männer, die sich weder für Finanzen interessieren noch Ahnung davon haben. Und genauso kenne ich Frauen, denen es so geht. Bei beiden Geschlechtern stelle ich aber fest: wenn wir über Geld ins Gespräch kommen, fangen sie an zu reden, wollen mehr wissen. Nur finden sie schlecht den Anfang ...

Mir erscheint der Text wie aus einem Werbespot der 50er Jahre, wo der Sprecher im Off dem Mann das Wesen Frau erklärt. Ich dachte auch, das wir darüber hinweg seien ...

) Gut gebrüllt!

Gruß Dani

Auf dem Blog von Geldfrau gibt es hierzu diesen Artikel: Geld und Partnerschaft: Wollen Sie wirklich alles teilen? Auch Ihr Geld? Ich schon.


Daniel sagt am 22. September 2017

@Die Veronika:
Ich kann deinen Unmut gut verstehen und ich kann dir zu deiner finanziellen Eigenständigkeit und deinem Durchblick in Finanzen nur großes Lob aussprechen.
Ich denke aber dennoch das eine ganze Menge Wahrheit in den oben genannten Punkten steckt, mir ist es auch ehrlich gesagt egal ob es eine Frau oder ein Mann geschrieben hat, denn es deckt sich auch ziemlich mit meinen Erfahrungen die ich gesammelt habe und auch im Bekanntenkreis mitbekomme.

Ich brauche da nicht mal weit zu gucken, es fängt schon bei meiner Mutter an, ein herzensguter Mensch, aber in finanziellen Dingen herrscht absolutes Desinteresse oder zumindest massive Angst vom "deutschen Standardweg" des Girokontos abzuweichen.
Meine Mutter kann hervorragend wirtschaften, sie hat nie über ihre Verhältnisse gelebt, kauft nur das was sie sich leisten kann, aber sie konsumiert halt auch anteilig viel und investiert nicht bzw. setzt das Geld der beliebigen Inflation aus.
Und soweit ich meine leider verstorbene Oma einschätzen kann war es bei ihr nicht anders. Ende vom Lied ist, sie hat ihr ganzes Leben lang hart geschuftet, herumgekommen ist finanziell nix, und würde sie nicht in Ehe mit meinem Vater leben würde sei eine derart geringe Rente bekommen dass es angesichts des deutlich höheren Grundversorgungsbeitrag, mit anderen Worten, sie lebt in Altersarmut, nur als staatlicher Hohn bezeichnet werden kann.

Gegenteil mein Opa oder mein Vater. Immer im Bereich Aktien tätig gewesen. Nie viel, aber dafür mit viel Interesse. Und jetzt kann man natürlich sagen...gut, war ne andere Generation, aber ich sehe da keinen Fortschritt.
Die Freundinnen bzw. Bekannte im Umfeld sind alle so um die 30, also in einem Alter in dem man durchaus im realen Leben angekommen ist, in dem Kind, Haus und Heirat anstehen, aber sobald man zum Thema Geld, Investition oder tatsächliche Hausplanung kommt wird es ziemlich dünn.
Beim männlichen Geschlecht herrscht dann meist die übliche Selbstüberschätzung "ja das mit dem Haus, das ist kein Problem, wir haben zwar kaum Kohle zusammen, aber bei diesen niedrigen Kreditzinsen von der Bank schaffen wir das locker nebenbei" und bei den Freundinnen ist es dann meistens der Spruch, " ja da kümmert sich mein Freund/Mann/Lebensgefährte" drum, da misch ich mich nicht ein.

Aktien ist es dann meistens noch schlimmer, beim Mann erweckst du vielleicht in 4 von 10 Fällen leichtes Interesse, damit auseinandergesetzt hat sich eigentlich nie einer, wenn dann meist irgendwelche Aktienfonds über die Volksbank/Sparkasse die man halt mit 20 mal so aufgeschwatzt bekommen hat und vom weiblichen Geschlecht dann meist den vorwurfsvollen Blick warum man sein Geld in solche gefährlichen und superspekulativen Dinge steckt und ob ich mein Geld nicht lieber für ein Haus sparen will.

Und ich glaube das geht vermutlich vielen so. Und es hat auch nichts mit der Bildung im Allgemeinen zu tun, egal ob Abi, Studium etc.

Ich glaube das Du, Veronika, da eher positiv herausstichst. Ich wette wenn hier eine Umfrage nach dem Geschlecht liefe, wäre hier eine ziemliche Männerdominanz, ich würde es bei Youtube-Finanzvideos ebenso sehen. Zeitschriftenabos wie Capital, Aktionär etc... vermutlich sehr männerdominiert.

Im Artikel selbst wurde es ja genannt, ich bin fest davon überzeugt, dass WENN FRAUEN DENN ANLEGEN, sie die deutlich besseren Anleger sein werden und auch sind, da sie besonnener, langfristiger und weniger wild spekulieren.

Gruss Daniel


Finanzteufel sagt am 22. September 2017

Hallo Die Veronika,

ich nehme deinen Post zum Anlass, meinen ersten Beitrag auf einem Finanzblog (Premiere!) zu verfassen.

Für dich als aufgeklärte (anscheinend gottlob auch in Finanzthemen) Frau mag das alles plump und sexistisch rüberkommen. Ich kann dir aber (leider) bestätigen, dass es auch Frauen gibt, auf die das geschriebene durchaus zutrifft. Nämlich beispielsweise bei meiner Freundin. Es war ein harter Kampf bis sie begriffen hat, dass Altersvorsorge mehr heißt als einen Riestersparplan bei der MLP zu haben. O-Ton: Schatz, ich finde es gut, dass du die Finanzen im Griff hast.
Und ich weiß, dass es in unserem Umfeld noch mehr solche Beispiele gibt. Also trinke ein Schlückchen Prosecco und lass deinen Blutdruck mal wieder herunterkommen :)

Ich fände es gut, wenn sich meine Freundin mehr für Finanzthemen interessieren würde. Aber erzwingen kann man nichts. Sei froh, dass du das selbst in die Hand nehmen kannst, erwarte aber nicht, dass du die Mehrheit bist.

Grüße
Finanzteufel


Susi.13 sagt am 22. September 2017

Hallo!

Das Problem ist doch, dass die Frauen, die den Artikel hier gelesen haben und sich zu recht aufregen, eben nicht in diese Klischees passen. In meinem Freundeskreis gibt es allerdings keine Frau, auf die eine solche Beschreibung passen würde, auch wenn sich da nur wenige für Finanzen interessieren.

Es mag sein, dass es irgendwo auf der Welt Frauen gibt, die sich in diesen Klischees gefallen. Aber muss ich das mit einem solchen Artikel noch unterstreichen? Wird nicht besser dadurch...

Wenn in der Familie die Entscheidung gefällt wird, dass SIE für Kinder und Haushalt beruflich kürzer tritt, weil ER gut verdient, heisst das nicht, dass das eine Entscheidung ist für immer.
Und es heisst vor allem nicht, dass SIE dann zu Doofchen mutiert, weil sie nur noch Windeln wechselt, kocht und putzt. Bei Teilzeitjob und "Hausfrauenschicht" bleibt am Tag noch genug Zeit für Bildung jedweder Art!
Und ich meine nicht das Lesen von den neuesten Rezepten. Wenn sich Frau nicht für Finanzen interessiert, hat sie nicht automatisch 5 Küchenmaschinen und blondgefärbte Haare...so einfach gestrickt sind wir Frauen nunmal nicht, da würden wir es der Männerwelt zu einfach machen :-)

Viele Grüße
Susi (bei uns in Nordhessen würde man sagen "das Susi" ;-) )


Stefan (Immobilienanleger) sagt am 22. September 2017

Der Artikel kommt echt sexistisch rüber

Was mich nicht davon abgehalten hat, ihn wirklich sehr lustig zu finden, besonders die überzogene Verwendung von Klischees - (Küchenmaschine, Klamotten, Schminke). Eine willkommene Abwechslung von dem Feministinnen (mit großem binnen-I) Geschreibsel im Feuilleton gängiger Zeitschriften.

Dieser Artikel richtet sich speziell an Männer mit in Finanzthemen unbedarften Frauen an ihrer Seite und trifft hierfür den genau richtigen Ton. Natürlich kann man den Artikel auch anders herum schreiben. Es gibt genauso viele Männer ohne Sinn fürs Investieren. Dann ist es das Auto und die Playstation anstelle der Küchenmaschine und der Klamotten, trifft aber genauso zu. Dieser richtet sich aber nun mal nicht Frauen, sondern an Männer.

Und Hand aufs Herz, jeder kennt solche Frauen. Der Artikel beschreibt ja nicht die Gesamtheit der Frauenwelt, sondern nur einen kleinen Ausschnitt.


Finanzwesir sagt am 22. September 2017

Hallo zusammen,
zur Beruhigung der Gemüter: Wer ist die Zielgruppe dieses Artikels?
Männer.
Männer, die ihre Freundinnen / Frauen / Lebensgefährtinnen für Finanzthemen interessieren möchten, aber gescheitert sind. Die Ansprache im Finanzwesir-Stil: "Schatz, so sehen die Zahlen aus. Hier, diese Kurse zeigt, wie der Zineszins unser Geld 25 Jahre lang vermehrt." hat nicht verfangen.
War es nicht die Einsteinsche Definition von Wahnsinn immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten?
Also muss etwas anderes her. Und im Übrigen soll der Wurm dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Was liegt da näher als eine Frau zu fragen, ob sie nicht einen oder zwei Tipps hat. Deshalb freue ich micht, dass Babett sich die Zeit genommen hat und diesen Artikel verfaßt hat. Danke noch mal.

Das Ziel meines Blogs ist es finanzielle Bildung unters Volk zu bringen. Ich bin bereit alles auszuprobieren, was nicht illegal ist. Wenn es nur einem Man gelingt seine Herzdame mit Babetts Tipps für die Geldanlage zu interessieren wettere ich jeden Shitstorm ab.

Jedenfalls nicht Zielgruppe sind Elite-Kriegerinnen wie Sabrina, DieVeronika, Dani, HeimchenAmHerd, Kathi und Katharina. Vollkommen unabhängig vom Geschlecht: Ihr lest Finanzblogs, kümmert euch um eure Finanzen und Du Sabrina bist so finanzinteressiert, dass Du Dich bereit erklärt hast, eine Finanzwesir-Zelle zu leiten. Du bist eine echte Aktivistin und damit so was von nicht Zielgruppe ;-) Ich vermute, das ihr alle deutlich informierter unterwegs seid als die meisten Männer.
Aber darum geht es hier nicht. Dieser Text soll Männern helfen, eine neue Art der Kommunikation zu etablieren um so doch noch die Wichtigkeit von Finanzthemen zu platzieren.

Ich bin ja froh, dass es solche wie Euch gibt und ich hoffe, es werden immer mehr (meine drei Töchter wird jedenfalls niemand zum jagen tragen müssen), aber wenn ich mich hier mal um 360 Grad drehe, fallen mir sofort eine Menge Frauen ein, die im Leben nicht

"... ihrem Gatten die Pantoffeln ans Sofa bringen."

die aber mit Finanzen nichts zu tun haben wollen. Das sind alles intelligente, selbstbewußte Frauen, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, aber aus irgendwelchen Gründen nicht erkennen - wollen? - wie wichtig Finanzthemen sind.

Daniel und Matthias haben es ganz gut zusammengefaßt: Wenn Frauen an Geldanlage denken, dann handelt es sich fast immer um die selbstenutzte Immobilie.

Was die Fake-Vorwürfe angeht: Ich habe Babett persönlich in Stuttgart kennengelernt und kann sagen: 100% weiblich.

"Beratungsseiten, die sich explizit an Frauen richten sind häufig Nepp."

In Madame Moneypennys FB-Gruppe tummeln sich 2.000 Frauen (Männer sind nicht zugelassen). Zusammen mit Klunkerchen gibt sie reine Frauengelgseminare und auch Dani die Geldfrau nimmt nur Frauen in ihre Seminare auf.
Ich kenne alle drei und die sind keine Nepperinnen, genauso wenig wie Babett.
Es scheint was dran zu sein, dass Frauen manche Themen lieber in monogeschlechtlicher Runde besprechen. Ich kann's ja nicht beurteilen - ich geh im Leben nicht als Albertine durch ;-)

Von daher kann ich nichts Schlechtes oder diskrimierendes an den Tipps 8, 9, 10 und 17 erkennen. Aber auch der kritisierte Tipp 14 ist gut. Wie oft habe ich in Finanzforen gelesen, dass Männer schreiben: "Ich habe Shell-Aktien, weil ich da so gerne tanke". Oder: "Ich trinke gerne Cola, also kaufe ich auch die Aktie." Eben das typische Stockpicker-Zeug. Kann ich mich als ETF-Anleger endlos drüber aufregen. Aber unabhängig vom Geschlecht. Diese Stockpicker - gleich welchen Geschlechts - stehen auf diesen ominösen "realen Bezug".

Und was die Sache mit dem Rentenbscheid angeht: Na ja, ungeöffnet in den Müll eher nicht. Aber einmal überflogen und dann abgeheftet und vergessen schon eher. So mach' ich's jedenfalls ;-)

Letztlich sagt Tipp 1 doch nur: Kipp der Frau einen Eimer Wasser überden Kopf und sorg dafür, dass Sie sich der Realität stellt. Ja, diese Dusche könnte auch so macher Mann gebrauchen, aber das ist dann ein anderer Artikel zu einer anderen Zeit.

Ich finde diese Tipps nach wie vor gut und hilfreich. Dani und Sabrina, ihr seid ja schon aktiv. DieVeronika, HeimchenAmHerd, Kathi und Katharina - euch kenne ich nicht, würde mir aber wünschen, dass ihr in eurem Wirkungskreis genau so offensiv wie hier im Blog auftretet, wenn es darum geht für eine bessere finanzielle Bildung zu streiten.
Ihr seid Vorbilder. Teilt Euer Wissen. Seid die Frau aus Tipp 17.

Gruß
Finanzwesir


Hans sagt am 22. September 2017

Hallo zusammen,

es spricht ja nicht gerade für ein gesteigertes Selbstbewusstsein, wenn sich die ein oder andere Dame aufgrund der leicht überspitzten Geschlechterbeschreibung derart echauffiert.
Hier trifft wohl Wunsch auf Wirklichkeit.
Ich habs bei meiner Frau und auch bei meiner Schwester jedenfalls aufgegeben - sie wollen sich diesen wichtigen Themen einfach nicht annehmen. So gesehen trifft der Artikel in Summe (und darum geht es ja) voll ins Schwarze...
Gruss
Hans


Sajin sagt am 22. September 2017

Moin in die Runde!

Es gibt berechtigte Kritik am Artikel, er ist nicht perfekt und provoziert. Für mich ist es aber sehr überraschend und unsympathisch, dass einige Damen hier zu 100% wissen, wie die durchschnittliche deutsche Frau tickt und ihre Einstellung zum Thema Finanzen ist. Es kann anscheinend nicht sein, was nicht sein darf und dann muss man die Keule rausholen …

Wie einige Vorredner bereits bestätigt haben, gibt es den im Text beschriebene Typ Frau heutzutage noch immer. Sicherlich in kleiner Zahl, aber es gibt ihn. Persönlich kann ich dies bestätigen. Sowohl in meiner „Arbeiter“-Familie als auch im akademisch geprägten Freundes- und Kollegenkreis gibt es in etwas abgeschwächter Form solche Frauen.
Genauso kenne ich aber auch Frauen, die sich etwas mehr mit Finanzen beschäftigen und Kompetenzen haben. Stichwort „Finanzierung Eigenheim“ als das Finanz-Thema vieler Menschen schlechthin.
Weiterhin hat die eingangs beschriebene Situation des Paares einige Stellen, in denen ich meine Partnerin und mich wiedererkannt habe. „Oh mein Gott!“ Mögen jetzt einige denken. Ist aber so. Und was es vielleicht noch unglaublicher macht, wir haben beide ein eher linkes Weltbild und sie verdient ein Drittel mehr als ich.

Ich denke, bevor man hier einen Shitstorm startet, sollte man sein Schwarz-Weiß-Denken ablegen und sich einige Dinge vergegenwärtigen:

Es gibt die These, dass man der Durschnitt seiner 5 nächsten Freunde ist. Der Umkehrschluss dazu wäre, dass die eigene nahe Bezugsgruppe einiger (eher seltenen) finanzkompetenten Kommentatorin hier, nicht unbedingt die deutsche Durchschnittsfrau ist. Vielleicht mal drüber nachdenken.

Ein anderer Punkt, den man ggf. in Erwägung ziehen könnte: Die Autorin hat Erfahrungen in diesem Thema. Das lässt vielleicht die Vermutung aufkommen, dass die Inhalte des Artikels im Kern einen gewissen Bezug zur Realität haben könnten. Aber nur vielleicht.

Nicht zuletzt ist das behandelte Thema für viele Frauen wirklich (sic) langweilige und für deren Partner eher frustrierend. Eine Möglichkeit diese unangenehmen Emotionen beim Leser zu überwinden und Inhalte zu vermitteln ist das Stilmittel der Übertreibung. Bekannt aus der Deutschstunde. Kann man mögen, muss man nicht.

Für eine konstruktive Kritik des Artikels ist das undifferenzierte schwingen der Keule der politischen Korrektheit nicht nötig. Es macht keinen Spaß, sorgt für Streit und verhindert, dass berechtigte Kritik am Stil und Inhalt untergeht.

TL;DR: Beruhigt euch mal, denkt nach, vergegenwärtigt euch, dass ihr nicht der Nabel der Welt oder die typische deutsche Frau seid und schreibt dann einen Kommentar, der konstruktiv ist.


Dixie sagt am 22. September 2017

Hallo zusammen,

bisher war ich (Mann) stiller Mitleser. Angesichts des hier behandelten Themas melde ich mich ziemlich betroffen zu Wort. Ich empfinde es als ausgesprochen arrogant und ignorant, welche angeblichen Eigenschaften und Eigenarten Frauen in verschiedenen der Kommentare zum Thema Geldanlage zugedacht werden.

Bezeichnend finde ich, wie aus offensichtlichen Einzelerfahrungen offenbar Rückschlüsse auf Verhaltensweisen einer ganzen Bevölkerungsgruppe abgeleitet werden. Welch ein Unsinn, meine ich!

Die hier nachlesbaren kritischen Reaktionen von Frauen finde ich mehr als angebracht und unterstütze sie vollständig. Ich persönlich habe mir nicht vorstellen können, dass derartige Ansichten zum Thema Geschlechtereigenarten so tief verwurzelt erscheinen.

Beste Grüße
Dixie


Finanzwesir sagt am 22. September 2017

Hallo Dixie,

"Bezeichnend finde ich, wie aus offensichtlichen Einzelerfahrungen offenbar Rückschlüsse auf Verhaltensweisen einer ganzen Bevölkerungsgruppe abgeleitet werden.

Nochmals: Es geht nicht um die 41 Millionen Frauen, die laut Statista in Deutschland leben (ganze Bevölkerungsgruppe), sondern um das Segment der Frauen, die bis jetzt kein Interesse am Thema finanzielle Bildung gezeigt haben, obwohl ihre Männer versucht haben, sie dafür zu begeistern.
Das ist alles.

Gruß
Finanzwesir


DieVeronika sagt am 22. September 2017

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Reaktionen auf meinen Kommentar!
HeimchenAmHerd, Kathi, Katharina, Geldfrau, das Susi :)), ich danke Euch...Ihr rettet mein Weltbild ein wenig…

@Finanzteufel
Schön, dass Du Dir einen Ruck gegeben hast. Sicher hast Du Recht, es gibt Frauen, die sich nicht für das Thema interessieren. Ebenso, wie es Männer gibt, die sich keine Gedanken dazu machen. Ich sehe einfach keinen Anlass, das zu einem geschlechtsspezifischen „Problem“ zu machen. Mein Blutdruck hat sich dank der o.g. Mädels normalisiert, den von Dir verordneten Prosecco nehme ich trotzdem gerne :)

@Daniel
Vielen Dank für Deine Geschichte und Dein Lob. Ich finde, dass die Dinge sehr differenziert betrachtest und das gefällt mir sehr gut. Sicher ist es so, dass sich in den Familien der Mann um die Finanzen kümmert. Wir alle, Männer und Frauen, sollten meiner Meinung nach einfach aufhören, das als gegeben hinzunehmen. Um diesen Umstand zu beenden, die übelsten, überholtesten Klischees heranzuziehen, halte ich einfach für den falschen Weg.

@Matthias
Vielen Dank, es freut mich, dass ich Dir ein wenig Lesespaß bescheren konnte. Dass Du sowohl meinen Schreibstil, als auch meine Sicht der Dinge „unweiblich“ findest, nehme ich als Kompliment. Einer der häufigsten Sätze, die ich während meiner Kindheit gehört habe, war „Benimm dich doch mal wie ein Mädchen“. Bis heute weiß ich nicht, wie das geht und das ist auch gut so :)
Wahrscheinlich ist leider nicht jedes Mädchen immun gegen eine solche Erziehung und ich bin tatsächlich kein repräsentativer Maßstab.

@Dixie
Danke!

Allen einen guten Start in das Wochenende :)

Die Veronika


BigMac sagt am 22. September 2017

"Bezeichnend finde ich, wie aus offensichtlichen Einzelerfahrungen offenbar Rückschlüsse auf Verhaltensweisen einer ganzen Bevölkerungsgruppe abgeleitet werden."

Genau! Das gilt für Dixie, Veronica, Sabrina, Katharina, Dani, .... genauso wie für Babett, Hans, Matthias, ... - alles nur Einzelerfahrungen. Wer hat jetzt Recht? Muss überhaupt jemand Recht haben?

@Stefan: Danke, 100% Zustimmung!

Gruß
BigMac


Dixie sagt am 22. September 2017

Hallo Finanzwesir,

@Finanzwesir
Meine Bemerkung bezieht sich ausdrücklich und nachlesbar gerade nicht auf den Ausgangsbeitrag, sondern auf sich anschließende Kommentare, welche nach meiner Ansicht für sich sprechen.
Das ist alles.

Beste Grüße
Dixie


Uta sagt am 22. September 2017

17 (in Worten: siebzehn!) Gründe, warum sich Frauen nicht für Geld interessieren. Ich habe 7 identifiziert, die sich auf alle Frauen beziehen lassen(1, 10, 11, 12, 14, 15, 16).
10 gelten nur für verheiratete Frauen.
Das legt doch den Schluss nahe, dass Heiraten und Kinderkriegen das Verblödungsrisiko der Frau erheblich erhöht.


Julian sagt am 22. September 2017

Sabrina und Veronika haben eigentlich schon alles zu dem Thema gesagt, was zu sagen ist. Der Artikel strotzt nur so von bekloppten sexistischen Klischees und ist meilenweit unter dem Niveau, auf dem normalerweise hier über Finanzthemen berichtet wird.
Die versuchte Ehrenrettung vom Finanzwesir persönlich macht die Sache aber auch nicht besser, denn es geht ja gar nicht darum, wer die Zielgruppe ist, sondern dass Frauen allgemein jegliches Interesse für Finanzthemen aberkannt wird und dies damit begründet wird, dass sie sich primär für Kinder, Kochen, Klamotten und Kosmetik interessieren, und nicht in der Lage sind, ihr Leben und ihre Finanzplanung selbst in die Hand zu nehmen.
Ja, es gibt solche Frauen, aber es gibt eben auch Männer, die sich nur für Bier, Fußball und Autos interessieren. Und nicht wenige dieser Herren sind wahrscheinlich mit Frauen verheiratet, die händeringend nach einem Weg suchen, wie sie ihren Gatten dazu bringen, die Fernbedienung aus der Hand zu legen und sich gemeinsam über eine Excel-Tabelle zu beugen.
In anderen Worten: das Problem ist nicht Desinteresse an Finanzthemen bei Frauen, sondern Desinteresse an Finanzthemen ganz allgemein (vor allem in Deutschland). Solche Artikel, die sich mit scheußlichen Stereotypen aus den 1950er Jahren schmücken, tragen aber sicherlich nicht dazu bei, dass sich daran etwas ändert.

Mit besten Grüßen aus Berlin,
Julian


Babett Grün sagt am 22. September 2017

@ Genossenschafter:
Schön, dass es bei euch ausgeglichen läuft! So soll es optimalerweise sein. Danke für dein Feedback. Das Ehegattensplitting ist ein Relikt aus Adenauers Zeiten und sollte abgeschafft werden. Es stärkt die Einverdienerehe. Die Frau muss sich aber im Falle einer Scheidung (über 30% in Deutschland) aber nach 3 Jahren wieder selbst versorgen. Das passt nicht zusammen und ist nicht mehr zeitgemäß.

@ Lars Wrobbel: Du sprichst zwar Albert an, ich möchte dir trotzdem für dein Feedback danken. Hört sich entspannt an bei euch. Viel Spaß deiner Frau mit P2P-Krediten :-)

@Ex-Studentin:
Jenny, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Man will es für seine Kinder anders machen.

@Michael:
Deine Idee ist super!
Deine Steuerfrage kann ich dir leider auf Anhieb gar nicht beantworten.
Vielleicht jemand anders hier?

@ Sabrina: Ich habe für den Artikel mindestens 3 Familien befragt. Die meisten Frauen sehen ihre Kompetenzen (leider) nicht im Geld anlegen. Ich würde diese von mir beschriebenen weiblichen Kompetenzen überhaupt nicht abwerten.

"Frauen sehen ihre Kompetenzen in der Kindererziehung, dem Einkaufen, der Stimmung in der Familie, dem Kochen, dem Netzwerken und vielen anderen Beschäftigungen aber nicht im Geld anlegen."

Mit Einkaufen meine ich für die Lebensmittel der Familie zu sorgen. Ich meine nicht shoppen von Klamotten.
Ich verstehe nicht wie du darauf kommst, dass ich "alle anderen Frauen für konsumaffine Dummchen" halte.
Sicher arbeite ich in dem Artikel mit einigen Klischees. Diese wurden mir aber in meiner Recherche auch alle bestätigt.
Wenn es in deinem Umfeld anders ist: Herzlichen Glückwunsch! Der Artikel ist nicht an dich gerichtet. Deswegen stößt er dich wahrscheinlich auch so ab.
Alles Liebe für dich! Grüße aus der Finanzwesir-Zelle Karlsruhe

@ Tina:
Danke für dein Feedback! Ich sehe es genauso täglich im beruflichen und privaten Umfeld. Sobald Kinder da sind, sind alle vorherigen gleichen Bildungs- und Aufstiegschancen vergessen. Und man muss als Mutter kämpfen,um aus dieser Spirale wieder herauszukommen. Das ist anstrengend, ein Eiertanz zwischen den Bedürfnissen der Kinder und der Mutter und des Mannes.

@ Finanzamt:
Du bist zu naiv!
Nein im Ernst. Es ist toll wenn beide Partner einander vertrauen & füreinander Abstriche machen. Man soll aber Romantik nicht mit finanzieller Absicherung beider Partner nicht vermischen. Das machen aber leider die meisten Menschen. Dir braucht nur etwas zustoßen und deine Frau bekommt viel weniger Rente weil du nicht bis zu deinem Tod gearbeitet hast.
Wenn sie nun auch nicht 40 Jahre voll gearbeitet hat, wird es für sie im Alter zu wenig Geld geben, um würdevoll zu leben.

@ Luba:
Toller Input, danke! Mein Mann findet das Thema auch (noch) nicht sonderlich spannend. Aber dafür bin ich ja da ;-) Und ja, der Mann ist wesentlich weniger armutsgefährdet.

@ Ann:
Danke für deinen motivierenden Einblick in deine Geschichte! Das Buch "Die Finanzdiva" werde ich mir mal ansehen.
Herzliche Grüße zu dir

@Peter Meier:
Danke fürs uns alle aufklären!

@ Till:
Das Ehegattensplitting lohnt sich umso mehr je größer die Einkommensunterschiede zwischen den Partnern ist. Deswegen wird es "Hausfrauenrabatt" genannt.

@Die Veronika:
Hm..Warum siehst du Frauen als lernbehinderte Kinder? Hört sich gemein an. Und warum sind Frauen "Dummchen"? Sie handeln einfach nicht rational. Das tut aber jeder ab und an. Deswegen gibt es Raucher und deswegen wird auch viel Alkohol getrunken,...
WARUM SCHREIST DU SO!?
Ich gratuliere dir, dass du deine Finanzen als geringverdienende Mutter so gut im Griff hast! Du bist damit eine vorbildliche Ausnahme. Ich sende dir sonnige beruhigende Grüße zurück!

Falls ich nicht immer gleich zum Antworten komme, liegt das daran, dass meine Kinder gerade kränkeln.
Ich lese aber mit und sende euch allen beste Grüße und freue mich über diese rege Diskussion!


DieVeronika sagt am 22. September 2017

@Babett Grün
Hinter dem "lernbehinderten Kind" stehen drei Fragezeichen, die Du wohl übersehen hast. Ich glaube nicht, dass das so ist, ich frage mich vielmehr, warum Du den Männern rätst, lange Zeiträume einzuplanen, um ihren Frauen das Thema begreiflich zu machen.

Ich finde nicht, dass Frauen Dummchen sind, ich finde aber, dass sie stellenweise in Deinem Text so dargestellt werden. Dass Du jetzt sagst "Sie handeln einfach nicht rational" ist quasi die Fortsetzung.

Laut statista.com liegt das Jahreseinkommen eines Durchschnittsverdieners bei ca. 45k ....interessant, dass Du mich als "Geringverdienerin" bezeichnest...

Ich finde es gut, dass Du Frauen berätst, wie sie sich unabhängig machen und vor Altersarmut schützen können.
Ich weiß nicht, ob das Bild, welches Du hier zeichnest, tatsächlich realistisch ist (immerhin hast Du in 3 Familien nachgefragt), in meiner Wahrnehmung ist die finanzielle Gleichberechtigung schon viel weiter fortgeschritten, das ist der Grund, warum mich Deine Aussagen zu einem großen Teil befremden. Gute Besserung für Deine Kleinen :)

@Julian
Danke :)


John sagt am 22. September 2017

Auch ich oute mich als stiller männlicher Mitleser, der sich über diesen sexistischen Artikel aufregt.

@Matthias: das übliche persönliche Angreifen bei nicht-Übereinstimmung, oder warum fragst du "DieVeronika" nach dem "Die"? Hat null mit der Sache zu tun?
Warum ist bei dir eigentlich kein Nachname dabei?

Stellt euch bitte mal vor, der Artikel würde davon handeln, wie man Männer mehr für die Kindererziehung begeistern könnte:

  • Überschrift: "Mann & Kind = Fisch & Fahrrad"
  • "Warum sieht er die Notwendigkeit der Kinderbetreuung nicht?", "Männer sind im Allgemeinen gefühlskalt...", "beginne das Gespräch mit etwas bejahendem", "andere Werte sind für Männer wichtiger", "Männer sehen ihre Kompetenzen im Geld verdienen und anlegen, aber nicht im Kinder betreuen"
    Und vor allem: erwarte nicht zuviel auf einmal!!!

Chesterton sagt am 22. September 2017

@babett grün: bisher hab ich hier noch nichts geschrieben, nur sehr interessiert den tollen Finanzwesir gelesen, und das sollte auch so bleiben können. Das ändere ich gerade, und finde das nicht gut, wegen Äußerungen, die vom Niveau her m.E. hier nichts verloren haben.
Der Hut geht mir hoch bei der Behandlung des Ehegattensplitting: auf die Versuche von "Genossenschafter" und "Finanzamt", Grund und Funktionsweise des Splittings möglichst leicht verständlich zu erklären, ist die Antwort "das Ehegattensplitting ist ein Relikt aus der Adenauerzeit und sollte abgeschafft werden!???
Ach nee, echt, ja dann, wenn das ein Relikt ist, dann müssen wir das ja gaanz schnell abschaffen - und den Menschen gleich mit, der in Zeiten der Roboter auch bald ein Relikt ist ...Soll das hier das sachlich-argumentative Niveau werden?
Oder anders formuliert: schon mal eine noch weniger sachliche, argumentierende Aussage getätigt? Die Bestrafung von Raub oder Mord ist auch ein "Relikt", das bis in die Bronzezeit zurückreicht - und deshalb noch viel dringender abgeschafft gehört?
Oder wäre es möglich, sich die Mühe zu geben, EIN Argument zu geben, das über die phänomenal originelle Bezeichnung "Relikt" hinausgeht? Schon mal die Grundprinzipien unseres Steuerrechts angeschaut?
Das Splitting nimmt lediglich das Ehepaar als das was es ist, als eine wirtschaftliche Gemeinschaft, dessen Erträge beiden Ehepartnern gleichermaßen zustehen und dann auch zugerechnet werden.
Und nur bei einem progressiven Steuertarif ergibt sich dabei überhaupt ein Effekt. Wer erst einmal, obwohl frisch verheiratet, mit dem m.E. unsinnigen Konzept der getrennten Konten und Kassen weitermacht, der tut sich allerdings wohl schwer mit der Ehe als wirtschaftlicher Gemeinschaft.
Ich frage mich dann: fährt dann der, der mehr verdient, den Mercedes, und der Geringverdiener mit dem Rad durch den Regen?
Und warum sind die dann überhaupt verheiratet? Mit den Beatles würde ich da dann ja eher raten: Let it be! Aber, wie heißt es schon im römischen Recht: suum cuique - nur bitte dann nicht von sich auf andere schließen.
Und zum Thema: um die Geldanlage sollte sich in einer Ehe derjenige kümmern, der Zeit und Lust hat. Warum soll jeder alles machen? Schon mal von Spezialisierungsvorteilen gehört?


Zinsenmann sagt am 23. September 2017

Ganz ehrlich, der Beitrag ist eine Frechheit sondergleichen. Gründe wurden weiter oben schon mehrfach genannt. So etwas in der heutigen Zeit noch zu lesen ist....... interessant.
Dabei interessiert es auch nicht, dass der Text von einer Frau verfasst wurde. Zielgruppen hin oder her.


Matthias sagt am 22. September 2017

| @John
Danke für deinen Beitrag. Es tut mir leid, dass du dich von meiner Rückfrage an DieVeronika persönlich angegriffen gefühlt hast. Das war nicht meine Absicht. Gerne erläutere ich die Gründe für meine Rückfrage an DieVeronika:
Der Sinn eines „Spitznamen“ oder „Nicknamen“ in Foren ist doch, dass man einerseits in Diskussionen Personen direkt ansprechen kann, andererseits allen die Möglichkeit lässt, vergleichsweise anonym zu bleiben. Deshalb steht vermutlich hinter deinem Vornamen auch kein Nachname.

Was aber aus meiner Sicht überhaupt nicht hilft, ist, wenn ein offensichtlich weiblicher Vorname noch zusätzlich mit einem weiblichen Artikel (Grammatik) bedacht wird. Wie liest sich das bitte: „Die DieVeronika ist vermutlich sehr nett. Und der DerFinanzwesir schreibt böse Artikel über die der DerJohn sich ziemlich aufregt.“

Es gibt übrigens Artikel im Netz zum Thema „Warum interessieren sich Männer nicht für Kindererziehung? Wie können Jungen und Männer für das Thema Kindererziehung begeistert werden?“. Tipp: Lies das besser nicht. Das ist nichts für sensible Gemüter. Du würdest dich persönlich angegriffen fühlen.


John sagt am 23. September 2017

@Matthias: danke für die Antwort!
Ich weiß, wenn ich solche Artikel zur Männer-Kindererziehung lesen möchte, schau ich ins urbia forum ;)
Ich habe mich deshalb geärgert, dass ich das Finanz-Äquivalent hier als offiziellen Blog beim Finanzwesir gefunden habe, das hätte ich nicht erwartet.


Finanzwesir sagt am 23. September 2017

An alle, die den von Babett beschriebenen Ansatz schlecht finden: Wie würdet ihr denn diese Aufgabenstellung lösen?
Wie motiviert man seine Frau, Freundin, Lebensgefährtin dazu sich mit dem Thema private Finanzen und Altersvorsorge auseinanderzusetzen?

@DieVeronika: Wie gehst Du die Sache an?

Gruß
Finanzwesir


Finanzwesir sagt am 23. September 2017

Hallo Chesterton,

"Und zum Thema: um die Geldanlage sollte sich in einer Ehe derjenige kümmern, der Zeit und Lust hat. Warum soll jeder alles machen? Schon mal von Spezialisierungsvorteilen gehört?"

Das würde ich gerne differenzierter betrachten: Ein ja zu den Spezialisierungsvorteilen. Aber nur auf der operativen Ebene. Es ist nicht nötig, dass sich beide fix durch die Menüs auf der Broker-Web-Site hangeln und es ist auch sinnvoll, wenn einer die ganzen Rechnungen bezahlt und den Cashfllow verwaltet. Das geht fixer und ist auch robuster, denn der Raum für Mißverständnisse wird kleiner.

Aber ein nein, wenn es um die Strategie geht. Hier sehe ich Diversifikationsvorteile, wenn beide sich für das Thema interessieren und nicht einer gezwungen ist mangels Ansprechpartner einsame Entscheidungen zu fällen. Zwei sind einfach weniger Klumpenrisiko. ;-)

Gruß
Finanzwesir


DieVeronika sagt am 23. September 2017

@Matthias Also, das mit der Grammatik hast Du wohl nicht ganz verstanden….schlage mal ein beliebiges Buch auf, da steht mit Sicherheit nicht „Der Peter blickte zur Tür“, sondern „Peter blickte zur Tür“….

@Finanzwesir

Da ich weder einen Partner noch eine Partnerin habe, stellt sich die Frage für mich zwar nicht, die Problematik eines an Finanzthemen desinteressierten Partners ist mir jedoch bekannt.
Ich habe mir daran die Zähne ausgebissen, mein Versuch, ihn zu überzeugen, war ein echtes Himmelfahrtskommando. Mein Partner hatte ein fünfstelliges, monatliches Gehalt und hat dieses auch jeden Monat ausgegeben. Da er der festen Überzeugung war, dass sich sein Gehalt und somit seine Rentenansprüche auch künftig weiterhin gut entwickeln würden, sah er die Notwendigkeit nicht.
Es war völlig zwecklos, wahrscheinlich so, als würde jemand versuchen, mich für den Angelsport zu begeistern. Egal, welche Vorzüge man mir da anpreisen würde, das wird nix…
Als er vorschlug, ein Gemeinschaftskonto einzurichten, lehnte ich das natürlich ab und achtete darauf, unabhängig zu bleiben. Dieser Umstand war auch einer der Gründe dafür, dass ich meine Arbeitszeit nach der Geburt meiner Tochter zu keinem Zeitpunkt reduzierte. Wahrscheinlich war unsere unterschiedliche Einstellung zu Konsum und Geld auch ein nicht unwesentlicher Faktor für die Trennung.

Ich sehe keinen Grund, eine weibliche Person mit einer „speziellen Strategie“ an das Thema heranzuführen. So, wie ich die Regeln für „Backgammon“ auch Männern und Frauen exakt auf die gleiche Art und Weise erklären würde.
Wenn ich mir vorstelle, an meinem Arbeitsplatz würde eine neue PC Software eingeführt und man würde für die Frauen eine separate, diesbezügliche Schulung vorbereiten, welche das Programm häppchenweise und mit deutlich erhöhtem Zeitaufwand erklärt, so würde ich – gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten – die Hütte abreißen!

Nun, wie gehe ich es an? Meinem Neffen beispielsweise habe ich das Thema über ein Geschenk näher gebracht. Er hatte einmal die rot und grün blinkenden Zahlen auf meinem Notebook gesehen und sich dafür interessiert, was ich mir da ansehe.
Kurz darauf fand seine Konfirmation statt und ich stellte ihn vor die Wahl: 500 Euro bar auf die Kralle oder aber 2000, verteilt auf einen ETFSparplan bis zu seinem 18. Geburtstag. Ich erklärte ihm kurz, was genau eine Aktie ist, warum mir Einzelaktien zu „gefährlich“ sind (Stichwort Abgasskandal VW). Dann stellten wir uns noch gemeinsam amüsiert vor, wie seine Klassenkameraden auf ihren Handydisplays Melonen abschießen, während er sein Depot checkt…
Auch spielten wir auf zinsen-berechnen.de einige Szenarien durch, damit er eine Vorstellung davon bekommen konnte, wie sich die Dinge entwickeln würden, wenn er am Ball bliebe. Und stellten fest, dass eines Tages möglicherweise sein Geld so viel Geld verdienen würde, dass er nicht mehr zwingend einen Job braucht und anstatt dessen mit seinem MTB durch den Wald brettern kann. Er zögerte keine Sekunde und nahm das Sparplan – Geschenk.

In unserem Gespräch ging es beispielsweise auch um Dinge wie Altersarmut und wie es dazu kommt. Er hat das sofort verstanden mit seinen 14 Jahren. Hat mich eine knappe Stunde mit ihm am Küchentisch gekostet. Und ich wüsste nicht, warum erwachsene Frauen das nicht verstehen sollten. Wäre das Geschenk nicht an einen Neffen gegangen, sondern an eine Nichte, hätte ich genauso gehandelt. Ohne längere Zeiträume einzuplanen. Ganz ohne Küchenmaschinen, Schminke und H&M.

Letztendlich funktioniert doch Vermögensaufbau doch für alle gleich…

  1. Weniger ausgeben als man einnimmt.
  2. Die Differenz nicht im Kleiderschrank sammeln, sondern gewinnbringend anlegen.

Das gilt für Männer. Für Frauen. Für Mütter. Für Singles. Für Paare. Für Tennisspieler. Für Schichtarbeiter. Für Blonde. Für Große. Für Menschen, die gerne Schokolade essen. Auch für die, die keine mögen. Und für Nichtschwimmer….

Sicher gibt es Menschen, denen es an Weitsicht, Eigenverantwortung und Verständnis mangelt. Unter Männern und unter Frauen. Das muss man wohl leider einfach akzeptieren. Aber die Zeiten, in denen man diese Eigenschaften einer Hälfte der Bevölkerung unterstellt, sollten längst vorbei sein...


Matthias sagt am 23. September 2017

@Finanzwesir
Wenn ich die Kritik vieler Leser(innen) hier richtig verstehe, sind diese der Auffassung, dass alleine die von dir formulierte Aufgabenstellung in dieser Form (und in der heutigen Zeit) bereits ein Angriff auf Frauen ist.

Die Aufgabenstellung müsste nach Auffassung der Kritiker/Kritikerinnen (gibt es dieses Wort?) politisch korrekt geschlechtsneutral formuliert werden, denn diese sind der Auffassung, dass es in Bezug auf finanzielle Bildung keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt.

Ich teile diese Auffassung der kritischen Stimmen hier nicht, bin sehr wohl der Auffassung, dass es viele Unterschiede zwischen Mann und Frau, auch in finanziellen Interessen, gibt, und habe kein Rezept, wie man die von dir formulierte Aufgabenstellung lösen kann.


Smartinvestor sagt am 23. September 2017

Liebe kampflustige und vorbildlich finanziell interessierte Damenminderheit,
euer Ansinnen in aller Ehren. Aber wäre Alberts und Babetts absolut ehrwürdiger Absicht, eure Minderheit ein wenig zu vergrößern, nicht viel besser gedient, wenn ihr uns mehr wissen lasst, was euch konkret am meisten motiviert hat, in diese Männerdomäne so erfreulich einzubrechen?
Ich habe mich als einziger Mann in einer vierköpfigen hoch akademischen und gleichberechtigten Familie (MINT+Medizin) bislang leider vergeblich bemüht, bei wenigsten einem Familienmitglied ein klein wenig echtes Verständnis für die Hintergründe der allseits geschätzten Ergebnisse seines von mir verwalteten Depots zu vermitteln.

Es ist für mich echt frustrierend, wenn sich die Mädels beim Wochenendbesuch immer wie selbstverständlich beide in der Küche zum hoch kreativen gemeinsamen Kochevent zusammenfinden, aber wenn ich dann später über eine neue finanzielle Erkenntnis berichte, nur eine mitleidige Bemerkung ernte, wie man sich für solch ein trockenes Thema wie Finanzverwaltung so begeistern kann.
Allein, beim Versuch einer vielleicht für meine Damen hilfreichen Erläuterung der für mich sehr spannenden behavioristischen und mathematischen Zusammenhänge driftet die Aufmerksamkreit leider sehr schnell wieder ab, weil das ganze Gedöns ja am Ende doch nur der Optimierung schöder Zahlen dient.

Etwas besser ist es jetzt allerdings bei meinem offensichtlich viel cooleren neuen Hobby Futures-Trading geworden. Aber das wär halt erst wesentlich später dran, wenn es nachhaltig werden soll.

Wäre schön, wenn jetzt von den finanziellen Vorkämpferinnen mehr konkrete Erfahrungen und Tipps kämen, wie wir wirksam dazu beitragen können, eure Minderheit deutlich zu vergrößern.
Ich schätze das Potenzial auf Basis des MBTI etwa auf 1/3 ein. Beim Rest sollte zumindest Verständnis für die strategische Relevanz des Themas anstatt völliger Ignoranz und hoch riskantes Verlassen auf andere angestrebt werden.
Das sollte in einem Finanzblog im Vordergrund stehen und nicht der hier eher anödende Geschlechterkampf, der aus biologischen Gründen etwa so sinnvoll ist wie der Kampf gegen das Desinteresse an Technik bei der Mehrheit der Frauen oder eben das Desinteresse an operativer Kindererziehung bei der Mehrheit der Männer.

@Finanzwesir:
Wie ist dir die finanzielle Aufklärung bei deinen Mädels so gut gelungen? Spiegelt sich das auch im kompetenten Doing wieder?


Uta sagt am 23. September 2017

"Wie motiviert man seine Frau, Freundin, Lebensgefährtin dazu sich mit dem Thema private Finanzen und Altersvorsorge auseinanderzusetzen?"

Eine Familie ist ein System. Es strebt danach, sich selbst zu erhalten. Jeder trägt mit seinem Verhalten dazu bei, dass der Laden so läuft, wie er läuft.

Mein (ungeprüfter) Tipp: Brich mal aus dem System aus. Kündige die häusliche Arbeitsteilung. Sofort und ohne Ansage. Beim Heimkommen räumst Du kurzerhand die herumliegenden Schuhe der Kinder ins Regal und hängst ihre Jacken auf. Liegt fertige Wäsche in der Maschine? Auf die Leine damit, während der Kaffee durchläuft. Den Kaffee drückst Du Deiner Frau in die Hand und übernimmst das Kind, das missgelaunt über seinen Hausaufgaben hängt. Augen auf, es gibt immer was zu tun!
Wenn Deine Frau irgendwann irritiert fragt, was mit Dir los ist, erklärst Du ihr, dass das so mit Dir nicht weitergeht. Das Leben geht an Dir vorbei. Du willst Deine Kinder aufwachsen sehen.
Du fühlst Dich in deiner Entwicklung behindert. Alle reden über Bildung, Schule, Lesen- und Schreibenlernen, nur Du kannst nicht mitreden. Nächstes Mal gehst Du zum Elternabend in die Kita.
Und kommst nach Hause mit dem Versprechen, für das Sommerfest Frikadellen zu braten. Wenn sich Deine Frau beschwert, dass Du Dich überall einmischst und bewährte Abläufe durcheinanderbringst, verweise auf Deine Lernerfahrungen der letzten Zeit. Jetzt könnte die Zeit kommen, Spielregeln neu auszuhandeln. Auf Augenhöhe.

Klingt vielleicht ein bisschen grob, aber es gibt einfach Dinge, die wollen getan werden, ob man motiviert ist oder nicht. Keiner fragt mich, ob ich motiviert bin, den Müll runterzutragen oder die Nebenkostenabrechnung zu prüfen.


Flachspielenhochgewinnen sagt am 23. September 2017

Diversifikationsvorteile ergeben sich aber nur, wenn beide Partner inhaltlich auch das Thema "Vermögen" beherrschen.
Auch auf vergleichbarem Niveau. Glaube, dort liegt ein Problem. Ansonsten wird wahrscheinlich ein Partner das "Zepter" in die Hand nehmen.
Klumpenrikisen bleiben bestehen. Trotzdem sollte man das Gespräch nicht scheuen. Sinnvoll ist es in jedem Fall, Strategien auf logische Stichhaltigkeit abzuklopfen...


Finanzwesir sagt am 23. September 2017

@Uta: Na, das ist doch mal ein Tipp. Der gefällt mir. Emanzipierter Mann & dann muss die Frau nachziehen, böser Schubs aus der Komfortzone ;-)

@Smartinvestor

  • Die älteste studiert VWL. ;-) Der muss man nix mehr sagen.
  • Die mittlere ist gewrade 18 geworden. Erste Amtshandlung: Konto/Depot bei der DKB eionrichten und sich mit MSCI World Anteilsscheinen eindecken. Taschengeld wird überwiesen. Die junge Frau entscheidet selbständig, wofür sie das Geld ausgibt (Handy, Klamotten, S-Bahn, Fun-Money).
  • Die jüngste ist 14 und hat jetzt Budget. D.h. 50 € pro Monat für Bekleidung. Davon kauft sie von der Unterwäsche bis zum Wintermantel & Schuhe ein. Wenn das Geld alle ist, gibt es keinen Vorschuß.Schuhe und Winterjacke gibt es auch nicht für 50 €. Da heißt es vorauszuschauen, sonst friert man oder muss einen alten, uncoolen Kittel anziehen.

Na ja, und ansonsten Mama & Papa als Vorbild. Wir reden über Geld und ich glaube, sie lesen sogar heimlich meinen Blog. Würden sie aber nie zugeben! ;-)

@DieVeronika: Ok, also probieren und dann aufgeben, wenn es nichts bringt. Schlimmstenfalls eben Trennung, wenn es ein hoffnungsloser Fall ist.

Gruß
Finanzwesir


Matthias sagt am 23. September 2017

@Smartinvestor
Guter Beitrag! Danke. :-)


Dummerchen sagt am 23. September 2017

Hallo in die Runde,

eigentlich habe ich ja versucht, mich aus dieser Diskussion rauszuhalten, aber mittlerweile sind einige Kommentare so sehr an der (Damen-)Kritik vorbei, dass ich mich doch äußern will.

Ich muss zugeben, dass mich der Artikel auch regelrecht geschockt hat. Babett ist in meiner FW-Lesertreffen-Gruppe und ich freue mich schon auf ein erstes persönliches Gespräch bei einem zukünftigen Treffen - auch zu diesem Thema. (Ich hoffe, Du Babett, nimmst mir nicht übel, dass ich hier auch eher kritische Worte fallen lassen werde.)
Ich kann die Reaktion hauptsächlich aus der Damenwelt sehr gut verstehen. Das stereotype Bild einer Frau lies mich spontan an den "Siebten Sinn" aus den Siebzigern denken: https://www.youtube.com/watch?v=RpTRwlCfkds Ganz ehrlich? Das ist überhaupt nicht witzig - höchstens wenn man darüber schmunzeln will, wie dümmlich die Reportage damals war.

Dass sich nun einige (Männer), dazu äußern, aber nicht den eigentlichen Kritikpunkt verstanden haben, wundert mich doch arg. Um mal ein paar Bemerkungen stellvertretend rauszupicken:

"Die Aufgabenstellung müsste nach Auffassung der Kritiker/Kritikerinnen (gibt es dieses Wort?) politisch korrekt geschlechtsneutral formuliert werden, denn diese sind der Auffassung, dass es in Bezug auf finanzielle Bildung keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt."

  1. Ja, das Wort "Kritikerin" gibt es. Ebenso wie den Plural. Warum sollte es ihn nicht geben?`
  2. Nein, die Aufgabenstellung muss überhaupt nicht geschlechtsneutral formuliert werden. Die Aufgabenstellung hieß doch "Wie schafft es der finanzinteressierte Mann, seine Frau für Finanzen zu interessieren, wenn diese sich noch nicht dafür interessiert".
    Hier lesen vermutlich (ich meine das von Albert mal gelesen oder gehört zu haben) größtenteils Männer mit, daher ist die Platzierung hier also richtig. Dass das Problem auch umgekehrt existiert, ist unbestritten.
    Jenny (die Ex-Studentin) möge mich korrigieren, aber ich glaube bei den beiden ist sie diejenige, mit dem größeren Finanzinteresse. Wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass sie länger im Berufsleben ist und darüber hinaus noch zu dem Thema bloggt.
  3. Es gibt ganz sicher Unterschiede zwischen Männern und Frauen - sie sind sogar oftmals ziemlich offensichtlich. Die finanzielle Bildung ist in Deutschland allerdings geschlechtsunabhängig unter aller Kanone. Ich persönlich schätze die finanziell "Gebildeten" irgendwo im kleinen zweistelligen, wenn nicht gar einstelligen Prozentbereich ein. Da jetzt irgendwo einen "Vorsprung" zu sehen, halte ich angesichts des allgemeinen Niveaus eher fragwürdig.

"es spricht ja nicht gerade für ein gesteigertes Selbstbewusstsein, wenn sich die ein oder andere Dame aufgrund der leicht überspitzten Geschlechterbeschreibung derart echauffiert."

In wie fern sollte das eigene Selbstbewusstsein klein sein, wenn man eine (auch in meinen Augen fragwürdige) Geschlechterdarstellung kritisiert? Da wird ein Bild von einer Frau entworfen, das auch mich sehr irritiert. Würde meine Frau derart eindimensional ("Kinder, Küche, Kirche") unterwegs sein, hätte ich sie niemals geheiratet.

Dass es wichtig ist, seinen Partner (in diesem konkreten Artikel: seine Partnerin) mit ins Boot zu holen, wird von den Damen (und Herren) hier überhaupt nicht kritisiert.
Es gibt unbestritten tatsächlich viele Ehepartner, die sich nicht dafür interessieren. Und Wege aufzuzeigen, wie man das Problem lösen kann, finden wohl auch alle richtig und wichtig. Einzig das Frauenbild, das dabei benutzt wird, ist der Kritikpunkt.

Um jetzt auch noch etwas "sinnvolles" zum Artikel beizutragen: Wie spricht "DasDummerchen" (sorry, aber den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen - als ob es hier mittlerweile Regeln für die Wahl von Namen geben würde...) mit seiner Frau über Finanzen?
Wir sind seit Studienende ein Paar und sind beide völlig ohne Vorkenntnisse in das Thema "Finanzen" gestartet.
Da ich früher fertig war, habe ich als erster den Griff ins Klo gemacht und bei einer Dreibuchstabenfirma das Rundum-Glücklich-Paket abgeschlossen, dies aber zum Glück recht schnell bemerkt und danach autodidaktisch alles verschlungen, das ich finden konnte.
Mit meiner heutigen Frau habe ich fortan alles besprochen, was ich gelernt habe. Wie einige Anlageformen (Aktien, Anleihen) funktionieren, welche Probleme es bei anderen (KLV, etc.) gibt, wie man eine Steuererklärung macht, etc. Schwer zu verstehen ist das alles nicht. Wenn der Partner es nicht versteht, hat man es zumeist selbst nicht richtig verstanden und deswegen nur schlecht erklären können.

Ich finde mich hier durchaus bei einigen der Tipps wieder, die Babett oben genannt hat. Solche Gespräche brauchen durchaus ihre Zeit, insbesondere wenn der Wissensunterschied groß ist - meine Frau und ich hatten das Problem so kaum, da wir gemeinsam da rein gewachsen sind.
Wer natürlich erst dann seiner Frau erstmalig vom Thema "ETF" berichtet, wenn er bei der Klärung der Frage angekommen ist, ob ein synthetischer Thesaurierer nun steuerrechtlich nach der Steuerreform 2017/18 günstiger ist ein ein vollreplizierender Ausschütter, darf sich halt nicht wundern, wenn er auf Unverständnis trifft.
Da darf man auch schon mal früher über das Thema reden. Reden ist in der Partnerschaft eh eine nicht zu unterschätzende Tätigkeit - darf man ruhig häufiger machen. Hilft auch in anderen Lebensbereichen.

Es ist übrigens bei uns nicht so, dass meine Frau derart informiert ist wie ich - es reicht ja auch, wenn einer in der Familie so ziemlich jeden Finanzblog kennt und hier und dort seinen Senf dazu abgibt.
Was mir aber wichtig ist: Meine Frau kennt die Grundprinzipien der Geldanlage (Strategie und Anlageklassen). Sie weiß, wie unser Geld angelegt ist und kennt die ungefähren Dimensionen.
Alles andere, das operative Kleinklein wie die Wahl eines Brokers, Tagesgeldkontos etc überlässt sie mir. Sie weiß aber auch, dass ich keine Änderungen/Buchungen vornehme, ohne dies mit ihr im Vorfeld besprochen zu haben. Bei einer gleichberechtigten Partnerschaft halte ich das für selbstverständlich.

Ein weiterer Punkt, der im Artikel richtigerweise angesprochen wird, ist das beiderseitige Verständnis dafür, dass man überhaupt fürs Alter vorsorgen muss.
Ich kann mir tatsächlich überhaupt nicht vorstellen, dass es Frauen (oder Männer) geben soll, die glauben würden, "die Rente ist sicha". Ich kenne eher die Vogel-Strauß-Strategie, zwar zu wissen, dass es ein Problem gibt, aber nicht nach Lösungen zu suchen. Getreu dem Motto: Es gibt ja eh keine Zinsen mehr...
Über das "Wie" bei der Altersvorsorge kann dann natürlich vorzüglich gestritten werden. Und wenn die Frau dann unbedingt in Betongold investieren will, ist das zwar auch nicht meine persönlich bevorzugte Lösung, aber doch eine Lösung für das Problem.
Ein Zwangssparplan ist damit manifestiert und wird dann üblicherweise auf Biegen und Brechen durchgezogen. Ich kenne den Fall übrigens eher anders herum - der "Heimwerker" will das Häuschen und sie nicht.

TL;DR:
Wenn man seinen Partner/seine Partnerin mit ins Boot holen, sollte man miteinander reden. Gemeinsame Wertevorstellungen helfen ungemein - ich würde das Experiment Ehe bereits davon abhängig machen.
Der finanziell Gebildetere sollte den Partner auf ein Niveau heben, auf dem man eine allgemeine Strategie besprechen kann. Nur so geht man einen gemeinsamen Weg und zieht an einem Strang. (Diese Grundaussage klingt auch immer wieder in Babetts Artikel durch - bei aller Kritik an der gewählten Darstellung - das ist schon alles richtig erwähnt worden.)

Liebe Grüße
Dummerchen


Matthias sagt am 24. September 2017

Hallo Dummerchen,

du schreibst

„Die Aufgabenstellung hieß doch "Wie schafft es der finanzinteressierte Mann, seine Frau für Finanzen zu interessieren, wenn diese sich noch nicht dafür interessiert". Hier lesen vermutlich (ich meine das von Albert mal gelesen oder gehört zu haben) größtenteils Männer mit, daher ist die Platzierung hier also richtig. Dass das Problem auch umgekehrt existiert, ist unbestritten.“

Hier schließt sich der Kreis, indem du schreibst, dass in diesem vergleichsweise großen Finanzblog hauptsächlich Männer mitlesen, andererseits „das Problem“ des finanziellen Desinteresses gleichermaßen bei Männern und Frauen auftritt.

Ich würde fast sagen, dass das, was hier stattfindet, ein repräsentativer Durchschnitt ist, auch wenn es nicht jedem gefällt.


Ex-Studentin sagt am 24. September 2017

@Dummerchen
Ja, bin bei uns die Finanzinteressierte. Babetts Tipp dem Partner Aktien schmackhaft zu machen, finde ich gut. Meinen Freund könnte ich eher überzeugen, bekannte Technik-Aktien zu kaufen, die er selbst nutzt, als irgendeinen ETF.

@all
Ich finde es schade, wie vorwurfsvoll auf diesen Beitrag reagiert wird. Es gibt die Klunkerchen-Damen, madamemoneypenny (Natascha), mymoneymind (Linda) und viele andere, die sich wie Babett auf die Finanzbildung von Frauen stürzen.
Wenn man dann Tipps gibt, wie man uninteressierte Frauen motivieren könnte, schwingen die Damen, die den Sprung bereits geschafft haben, mit der Klischeekeule.
Leute: Wenn ihr wirklich denkt, dass Frauen sich so souverän sich um ihre Finanzen kümmern wie Männer, dann öffnet eure Facebook-Gruppen und Seminare doch bitte auch für Menschen mit Y-Chromosom.


DieJuli sagt am 24. September 2017

Nur um mal ein paar Leuten ihr Weltbild/Klischees durcheinander zu wirbeln ;)

Ich bin die Hausfrau in unserer Ehe. Wobei das nur der offizielle Titel ist. In Wirklichkeit manage ich vor allem die Familie, bemühe mich den 3 Kindern (0,3,7 Jahre) gerecht zu werden und die Hausarbeit steht hinten an. Viel Hausarbeit erledigt mein Partner nach der Arbeit (bewusst 37,5 Std Woche ausgehandelt, damit Zeit für Familie bleibt).
Wir wissen beide: Er wäre komplett überfordert, sollte er meinen Part übernehmen und ich habe weder Lust noch Qualifizierung auf Papier, um das Geld zu verdienen. Im Falle einer Trennung wäre das beides ziemlich blöd, für mich finanziell, für ihn in der Beziehung zu seinen Kindern. Kann jetzt jeder selbst bewerten, was da das kleinere Übel ist...
Der Witz ist die Rentenrechnung: Ich kriege für Kindererziehung 3x3 Jahre Durchschnittsgehalt angerechnet. Er hat erst 4,5 Jahre zu weniger als Durchschnittsgehalt gearbeitet. Wer steht also schlecht da? Klar, das ist nur die Momentaufnahme und wird sich in 10 Jahren zu seinen Gunsten verschoben haben ;)
Finanziell gebildet sind wir beide überhaupt gar nicht. Uns ist grade bewusst geworden, da gibt es was zu tun! Wahrscheinlich werde ich mich einarbeiten und ihm meine Erkenntnisse weiter erzählen.
In welches Klischee passen wir da noch?
Das "Schminke und Klamotten"-Klischee erfülle ich übrigens auch nicht. Ich finde es übrigens mal wieder schade wie abwertend hier über Kinder-Selbst-Betreuung geschrieben wird.
Und auch der Haushalt: ist gute Haushaltsführung nicht genau ein wichtiger Baustein für finanzielle Freiheit?
Die Aufgabe Kindern einen guten Boden für ihr Wachstum zu bieten wird die Zukunft der ganzen Gesellschaft und die eigene Lebenszufriedenheit vermutlich mehr prägen als so mancher gut bezahlte Job. Auch deshalb finde ich das essentiell (und weil es so schön ist :D)


Matthias sagt am 24. September 2017

Oh! Meine Frau sagt gerade: „Jetzt lasse das mit den Finanzen mal kurz sein, wir gehen jetzt wählen!“ In diesem Sinne wünsche ich allen Männern und Frauen einen schönen Sonntag. :-)


Dummerchen sagt am 24. September 2017

@Matthias:

"Ich würde fast sagen, dass das, was hier stattfindet, ein repräsentativer Durchschnitt ist, auch wenn es nicht jedem gefällt."

Ich weiß gar nicht, wie schwer zu verstehen ist, dass es bei der geübten Kritik am Artikel doch überhaupt NICHT darum geht, wer sich mehr um die Finanzen kümmert, wer mehr Finanzblogs liest, wer hauptsächlich die Finanzen in der Familie managed. Die Kritik am Artikel zielt darauf ab, welches Frauenbild bei der Lösung herangezogen wird.

Das stereotype(!) Pendant wäre gewesen, wenn man auf einer Koch- und Backseite Tipps gegeben hätte, wie man den Ehemann davon überzeugen kann, dass er sich mehr mit dem Thema "Essenszubereitung innerhalb der Familie" beschäftigen solle.
Dabei hätte man den Feinrippunterhemd tragenden Mann zitiert, der mit Dosenbier in der Hand dumpf grölend seine Lieblings-Fußballmannschaft am Fernseher anfeuert oder vor seiner Playstation verblödet. Ich würde mich von so einer Beschreibung auch in meinem Niveau herabgewürdigt fühlen.

@Ex-Studentin:
Mir schien es so, als würde eher der Artikel die Klischee-Keule auspacken. Natürlich nicht in allen Punkten.
Viele der genannten Tipps und Hinweise finde ich ausgesprochen gut - leider sind (zumindest mir) einzelne Passagen etwas arg in die Richtung formuliert, dass Frauen sich nur für die drei K's interessieren und nicht kapieren, dass es ein Vorsorgeproblem gibt.
Vielleicht hast Du als Frau da unmittelbarere Einblicke in die Frauenwelt, aber in meinem Umfeld habe ich nicht diesen Eindruck.


Anton sagt am 24. September 2017

@Dummerchen

Ich bin (schon lange) ein Fan von deinen Kommentaren. Es wäre schön, wenn du einen eigenen Blog betreiben würdest!

Liebe Grüsse, Anton

PS: Sorry, Finanzwesir, von dir bin ich natürlich auch Fan, sonst wäre ich nicht hier :-)


Babett Grün sagt am 25. September 2017

| Ich möchte gerne einmal erzählen wie es zu so geballten "Klischees" im Artikel gekommen ist:
Ich habe Freundinnen gefragt, bei denen ich wusste, der Mann investiert, sie nicht. Denn darum geht es hier ja ;-)

Diese Frauen, die ich gefragt habe sind allesamt hoch gebildete, Teilzeit arbeitende Frauen, die sehr liebevoll mit ihren Kindern umgehen und ihr Familienleben rocken. Emanzipierte Frauen! Keine Heimchen am Herd. Mich stört das, das den Frauen, die nicht finanzinteressiert sind das in einigen Kommentaren unterstellt wird. Denn das sind keine solche Frauen, sie interessieren sich nur einfach nicht für Geldanlagen.
Und sie sind auch nicht blond. ;-)
Ich habe fast wörtlich zitiert, was diese dunkelhaarigen gebildeten Frauen mir berichteten. Ich schreibe also nicht aus meiner Perspektive sondern berichte von den Frauen, die nicht investieren wollen. Und daraufhin zeige ich Lösungswege auf, die ich aus der Praxis, aus dem genannten Buch und auch von den befragten Frauen genannt bekommen habe.

Dann reduziere ich auf das wichtigste. Denn es sollte ja kein Buch werden, sondern nur ein Blogartikel. So kommt das Stilmittel der Übertreibung zustande. Durch die Extrahierung mache ich auf Missstände aufmerksam. Ich kann ein grundlegendes Problem dieser Zielgruppe so sehr intensiv herausarbeiten.
Die Einleitung folgt dem gleichen Prinzip.

Ich habe sehr viele Rückmeldungen zu dem Artikel von Männern bekommen, die mir sagen, dass es bei ihnen genau so abläuft.

Sollte es bei euch zu Hause nicht so sein. Herzlichen Glückwunsch!
Dann seid ihr nicht die Zielgruppe des Artikels! Die tollen finanzinteressierten Frauen aus der Runde hier sind genau genommen das Gegenteil der Zielgruppe des Artikels, sie fühlen sich von dem Artikel abgestoßen.

Ich schaue mir sehr gerne Aktien mit Kopf Videos an. Kolja spricht oft so ähnlich und im ersten Moment fühle ich mich als finanzinteressierte Frau abgestoßen.
Dann trete ich einen Schritt zurück und sehe die Situation von außen und bemerke, dass Kolja mit Sicherheit nicht mich anspricht. Ich bin ja fast das Gegenteil seiner Zielgruppe.

"Frauen sehen ihre Kompetenzen in der Kindererziehung, dem Einkaufen, der Stimmung in der Familie, dem Kochen, dem Netzwerken und vielen anderen Beschäftigungen aber nicht im Geld anlegen."

Das "Einkaufen" meint nicht das ausdauernde Klamottenshoppen. Ich und viele meiner Freundinnen und Kundinnen sehen sich verantwortlich dafür, dass die Kinder jederzeit genügend Kleidung haben. Es werden verschiedene Schuhe besorgt, Regenkleidung, Gummistiefel, alles in zweifacher Ausführung. Für zuhause und auch für den Kindergarten.
Genauso müssen Lebensmittel und Spiel- und Lernsachen besorgt werden.
Das hat nichts mit Dummchen zu tun. Das muss aber gemacht werden, sonst stehen die Kinder in der Übergangszeit ohne Klamotten da und genug zu Essen ist auch nicht vorhanden. Das sind logistische Meisterleistungen, die Frauen da vollbringen.

Und bitte hebe die Hand welcher Mann das alles neben seinem Beruf auf die Reihe bekommt!?!

@ John
Stellt euch bitte mal vor, der Artikel würde davon handeln, wie man Männer mehr für die Kindererziehung begeistern könnte:

"Überschrift: "Mann & Kind = Fisch & Fahrrad"
"Warum sieht er die Notwendigkeit der Kinderbetreuung nicht?", "Männer sind im Allgemeinen gefühlskalt...", "beginne das Gespräch mit etwas bejahendem", "andere Werte sind für Männer wichtiger", "Männer sehen ihre Kompetenzen im Geld verdienen und anlegen, aber nicht im Kinder betreuen" Und vor allem: erwarte nicht zuviel auf einmal!!!"

Nun sagst du mir mal bitte ob du das "Einkaufen", Kinderbetreuung, Netzwerken, usw. alles übernimmst? Natürlich gibt es Frauen, die sich solche Männer wünschen und es eben nicht haben. Und auch nicht weiter wissen, wie sie da argumentativ weiter kommen.
Es gibt Unterschiede im Geschlecht - da gibt es immer Ausnahmen ja - aber es gibt klare biologische Unterschiede. Und ich sehe das positiv. Das heißt nicht, dass ich nicht für die Gleichstellung bin!

@ Uta: Mit Verblödung hat es gar nichts zu tun! Sondern lediglich mit Unterschieden. Männer müssen keine besseren Frauen werden, und Frauen keine besseren Männer.
Das ist ja genau dieser feine Unterschied: Einerseits weiblich/mütterlich sein zu dürfen, sich aber trotzdem um seine Finanzen zu kümmern.

@DieVeronika: Sorry, fürs "Geringverdienerin" schreiben, du hast natürlich Durchschnittsverdienerin geschrieben.

Die Gefahr, die ich sehe, wenn so viele finanzinteressierte Frauen sich aufregen, dass es dann heißt, wir hätten in unserer Gesellschaft kein Problem. Haben wir aber, aufgrund der festsitzenden Rollenbilder, die noch immer im Querschnitt der Gesellschaft fest verankert sind.
Wir haben eine 50-50 Abschlussrate bei den Akademikerinnen und Akademikern und dann aber die Gläserne Decke. Wir haben Mädchen mit besseren Abschlüssen als Männer, aber in Führungspositionen kaum Frauen.
Und wir haben die Altersarmut von Frauen, die nichts mit der Schulbildung zu tun hat, sondern viel mehr damit, ob die Frau Kinder hat und wie viele.

Sobald Kinder in die Familie kommen, gibt es die gleichen Verhältnisse nicht mehr. Frauen werden finanziell abhängig, weil sie sich um ihre Kinder kümmern wollen. Und um diese Missstände zu beseitigen muss ich die Männer auch mit ins Boot holen. Sie muss der Artikel ansprechen. Sie müssen ihrer Frau mithelfen.

Was nützt es wenn ich in feministischer Art schreibe, so dass es den finanzinteressierten Frauen gefällt?
Die sind ja schon soweit. Ich muss mich doch um alle anderen kümmern um etwas zu ändern. Damit komme ich nicht an den Kern und nicht an mein Ziel.
Es sollen alle Frauen für ihre Rente vorsorgen, alle Frauen sollen abgesichert sein, alle Frauen sollen sich unabhängig vom Mann eine ausreichende Altersvorsorge aufbauen können. Der Mann kann seiner nicht so interessierten Frau sehr gut helfen von ihm unabhängiger zu werden.

@ Chesterton: Das Ehegattensplitting unterstützt diese finanzielle Abhängigkeit von der Frau zum Mann, wenn Kinder da sind. Die Frauen werden durch das Splitting steuerlich dafür "belohnt" zuhause zu bleiben.
In anderen Ländern wurde diese Art der Besteuerung längst abgeschafft um die Gleichstellung von Mann und Frau auch steuerlich zu unterstützen. Eine Besteuerung kann eine Gesellschaft lenken.
Man könnte darüber noch einen ganzen Artikel schreiben ;-)
Das Problem ist, dass die Frauen und Familien durch dieses Steuersystem in der Ehe "belohnt" werden zuhause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern.
Wenn es aber zur Trennung kommt, werden sie so behandelt als können sie sich selbst versorgen. Wenn du aber 3 Kinder großgezogen hast und 15 Jahre wenig bis gar nicht gearbeitet hast, dann versuche dich mal so schnell selbst zu versorgen.
Das ist nicht so einfach möglich. Deswegen muss es eine (Be)Steuerung geben, die Familien anhält beide Partner während der Familiengründung in der Arbeit zu belassen. Dann macht auch die Regelung nach der Trennung Sinn, wenn Frauen sich wieder selbst versorgen sollen.
Wer A sagt muss auch B sagen.

Auf dem Blog von Babett Grün gibt es hierzu diesen Artikel: Wie du als Mama finanziell frei wirst


Finanzwesir sagt am 25. September 2017

Babett schreibt:

"Was nützt es wenn ich in feministischer Art schreibe, so dass es den finanzinteressierten Frauen gefällt? Die sind ja schon soweit. Ich muss mich doch um alle anderen kümmern um etwas zu ändern. Damit komme ich nicht an den Kern und nicht an mein Ziel."

Der Finanzesir wandelt ab:

"Was nützt es wenn ich finanzielle Details beschreibe, so dass es Dummerchen und ChrisS gefällt?
Die sind ja schon soweit. Ich muss mich doch um alle anderen kümmern um etwas zu ändern. Damit komme ich nicht an den Kern und nicht an mein Ziel."

Mein ganzer Blog basiert auf dem Prinzip des "erwarte nicht zuviel". Den Bekehrten muss nicht nicht mehr predigen. Die finanzielle Bildung muss in die Diaspora getragen werden.
Für jede Zielgruppe die richtige Ansprache. Mit den Finanzgebildeten diskutiere ich über Faktor-ETFs, aber letzendlich geht es mir nur um ein Thema: Wie kriege ich die Menschen raus aus dem Tagesgeld und hin zur Börse. Und da ist mir "fast" jedes Mittel recht.

Gruß
Finanzwesir


Genossenschafter sagt am 25. September 2017

@ Chesterton: Das Ehegattensplitting unterstützt diese finanzielle Abhängigkeit von der Frau zum Mann, wenn Kinder da sind. Die Frauen werden durch das Splitting steuerlich dafür "belohnt" zuhause zu bleiben.

@ Babett Grün
Kannst du mir diesen Aspekt bitte noch mal erklären? (Zahlenbeispiel wäre Bombe). Ich hatte es bis jetzt so verstanden, dass Familien dafür nicht bestraft werden. Till hat es m.M. hier sehr gut dargestellt

In anderen Ländern wurde diese Art der Besteuerung längst abgeschafft um die Gleichstellung von Mann und Frau auch steuerlich zu unterstützen.

In anderen Ländern gibt es in der Regel andere Systeme/Gegebenheiten/Wetter.....Auch in Deutschland ging es auch mal ohne Ehegattensplitting, zu der Zeit gab es aber auch kein progressives Steuersystem.

@ Babett Grün
Dein letztes Posting hat mir beim Verständnis deiner Sichtweise sehr geholfen, weil es eine Argumentation beinhaltet. Dennoch stimme ich nicht mit dir überein: Gesellschaft lenken mit Steuern? In meinen Augen kein Gutes Konzept. Aber anders herum kann doch ein Schuh daraus werden:

  • Wenn Scheidung, dann muss ich nach einiger Zeit für mich selbst sorgen können
  • Dafür darf ich den Kontakt zur Arbeitswelt nicht verlieren, ich brauche eigenes Einkommen
  • Ehegattensplitting fällt nicht ins Gewicht (Idealzustand, beide verdienen gleich viel)

Also nix Steuerung über Steuern, sondern vielmehr über Eigenverantwortung/Emanzipation


Finanzwesir sagt am 25. September 2017

Hallo Genossenschafter,
zum Splitting: Basis ist der Lohn- und Einkommenssteuerrecher des Bundesministeriums der Finanzen: https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/?

  • Er, Ingenieur, hat ein zu versteuernndes Einkommen von 45.000 € pro Jahr.
  • Sie, Social Media Managerin, hat ein zu versteuerndes Einkommen von 30.000 € pro Jahr.

Sie sind ein Paar, aber nicht verheiratet. Also getrennte Veranlagung, Veranlagungszeitraum 2017 (gilt für alle Beispiele in diesem Kommentar).

  • Er zahlt 11.191,44 € an Steuern
  • Sie zahlt 5.717,04 € an Steuern
  • Zusammen sind das: 16.908,48 €

Beide heiraten und werden zusammenveranlagt - Splitting greift. Das Finanzamt tut folgendes

  1. Beide steuerpflichtigen Einkommen in einen Topf => 75.000 €
  2. Das steuerpflichtige Einkommen wird halbiert => 37.500 €
  3. Für diese Hälfte wird die Steuer berechnet.
  4. Die Steuerlast wird verdoppelt. Diesen Betrag muss das Ehepaar abführen.

Was soll der Scheiß? Erst halbieren, dann verdoppeln: Zehn dividiert durch zwei mal zwei ist und bleibt zehn. Stimmt, aber die Steigung der Steuerkurve ist nicht konstant. Durch die Halbierung rutscht man in der Progression nach links und macht so sein Delta.
Wie sieht das konkret aus?
Statt 16.908,48 € sind nur noch 16.643,68 € fällig. 264,80 € pro Jahr gespart. Einfach durch Heirat.
Na ja, jetzt nicht so der Burner. So ein Aufriss wegen knapp 300 €?

Jetzt wird sie schwanger und arbeitet nach der Geburt erst einmal nicht mehr.

  • Er: 45.000 €
  • Sie: nix, 0 €

Zu versteuerndes Ehe-Einkommen: 45.000 €

  • ohne Splitting: 11.191,44 € (das ist das, was er vor der Heirat gezahlt hat)
  • nach Splitting-Tabelle: Die Eheleute zahlen 6.756,22 €
  • Steuerersparnis: 4.435,22 €

Was lernen wir: Je größer das Gehaltsdelta umso mehr Wucht entwickelt das Splitting. Wenn beide in etwa gleich verdienen bringt das Splitting nix. Verdient er 120.000 € pro Jahr und sie nichts, bringt das Splitting 8.942,18 Euro. Knapp 9.000 € netto, das muss Frau erst mal mit einem Halbtagsjob verdienen (abzüglich der dann anfallenden Kinderbetreuungskosten).

Achtung: Das hat nichts mit der Wahl der Steuerklasse zu tun. Die Wahl der Steuerklasse ist ein reines Cashflow-Management. Je nach Kombi IV/IV oder III/V muss man tendentiell nachzahlen oder kriegt was zurück. Mit der Steuerbelastung hat das nichts zu tun. Die Einkommenssteuer ist eine Jahressteuer. Final abgerechnet wird in der Steuererklärung.
Der Splittingtarif dagegen drückt die Steuerbelastung wirklich.

Gruß
Finanzwesir

PS: Warum heissen Steuern Steuern? Weil sie zum steuern eingesetzt werden. Steuern sind das Lenkungsinstrument Nr. 1 der Politik. :-)


Sabrina sagt am 25. September 2017

In den Kommentaren wird gefragt, wie ich (bzw. die kommentierenden Damen hier) zum Interesse an Finanzen gekommen bin. Und, wie man die eigenen unwilligen Partnerinnen dafür begeistern könnte. Ich habe noch nie über das Thema nachgedacht und halte mich nicht für wirklich kompetent, will aber nicht kneifen. Also:

Liebe Herren,

ich war nicht immer finanzinteressiert. Dazu musste erst mein kompletter Lebensentwurf den Bach runter gehen.
Ich habe dagesessen, bedröppelt geguckt und darüber nachgedacht, mit welchen alternativen schönen Dingen ich die kommenden 50 Jahre verbringen könnte.
Leider wurde mir dabei quasi als Nebeneffekt klar, dass meine Knete nicht mal ansatzweise für die Umsetzung meiner Ideen reichen würde. Und das, obwohl ich schon immer sparsam gelebt habe und eine kleine Immobilie besitze! Also hab ich mich auf den Hosenboden gesetzt. Habe verdrängt, dass ich mit einer 5 in Mathe abgeschlossen habe. Habe angefangen zu lernen. Mein Interesse ist also ein Resultat der Notwendigkeit.

Ich wünschte ja, ich könnte Euch etwas anderes erzählen à la "Ich fand Börse schon als kleines Mädchen toll" oder "Mein Mann hat mich zum Anlegen gebracht". ;-) Aber es würde eben nicht stimmen.

Vor diesem Hintergrund behaupte ich mal, dass viele Frauen aus einer Mischung aus fehlendem Leidensdruck, Fehlinformation und zu vielen anderen Verpflichtungen um Finanzdinge einen riesigen Bogen machen:

Wenn ein Mann versucht, seine Liebste zum Jagen zu tragen, wird das nix. Ich persönlich käme nie auf die Idee, in der Partnerschaft Interesse für eine Aufgabe zu entwickeln, die ich nicht beherrsche, und die mein Partner zum Steckenpferd erkoren hat, z.B. Bügeln.
Da hätte ich viel zu viel Angst, dass ich mich am Ende selbst drum kümmern muss! Solange die Blusen ohne mein Zutun gebügelt in den Schrank fliegen, sähe ich überhaupt keinen Handlungsbedarf. Im Gegenteil!
Übertragen auf Finanzthemen könnte das bedeuten, dass es vielleicht hilft, diesen Handlungsbedarf zu schaffen. Wenn die Geldanlage und die Planung größerer Anschaffungen und Unternehmungen nicht mehr wie durch Zauberhand funktionieren, könnte es erst einen riesigen Knatsch in der Familie und danach Besserung geben. (Der Finanzwesir macht das bei seiner Tochter schon richtig: Rechtzeitig sparen, sonst kalte Füße und Kittel.)

Außerdem wird ein Eigen-Interesse an Finanzdingen nichts, solange die Partnerin überzeugt ist, alle Anlagen außer Girokonto seien Teufelszeug.
Das glauben übrigens nahezu alle Damen in meinem persönlichen Umfeld, da kann ich mir den Mund fusselig reden.
Hier hilft die suggestiv-manipulative Information, dass ein Sparziel, z.B. Weltreise, via Tagesgeld erst in 10 Jahren zu erreichen ist, während es sonst bedeutend schneller geht.
Gier hat bei mir ja auch geholfen! (nicht ganz ernst gemeint). Wahrscheinlicher ist, dass Euch Eure Parterinnen in Finanzdingen mehr vertrauen als ausgerechnet der Freundin, die in der Matheklasse nur durch Inkompetenz aufgefallen ist.

Drittens hat keine Partnerin der Welt mehr Nerven für Finanzthemen, nachdem sie den ganzen Tag lang und bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet, die Kinder bespaßt, die alten Eltern versorgt, den Garten umgegraben und das Fahrrad repariert hat. Falls diese Aufgaben in der Partnerschaft zufällligerweise regelmäßig ihre wären, wäre es sicher hilfreich, sie zum Lernen zu entlasten.

Nicht zuletzt: Liebe Herren, bitte geht mal in Euch! Wie würdet Ihr reagieren, wenn Eure Frau nicht nur über Eure Anlagen informiert, sondern selbst Entscheidungen treffen wollen würde?
Wenn sie vielleicht vehement etwas tun will, was Ihr für kompletten Schwachsinn haltet? Ich stelle mir gerade meine Eltern bei der Gartenarbeit vor und kann nur warnen! Nicht, dass Ihr die gerufenen Geister eines Tages nicht mehr loswerdet!

So, mehr fällt mir nicht ein. Ich weiß nicht, ob einer dieser Punkte bei Euren Partnerinnen weiterhilft. Wenn ich bei diesem Blogartikel eines gelernt habe, dann, dass ich mit vielen Frauen kaum Gemeinsamkeiten habe, außer vielleicht mit Veronika.
@DieVeronika: Wir leben beide in Bonn. Wir sollten zusammen Bier trinken! Wenn Du Interesse hast, kennt der Finanzwesir meine Adresse.

Grüße und einen schönen Abend
Sabrina


Genossenschafter sagt am 25. September 2017

@Finanzwesir
Heißen Zitronenfalter Zitronenfalter weil sie Zitronen falten? Die Wortherkunft ist in beiden Fällen eine andere ;-)

Ich danke dir für die 4 Beispiele. Habe mich mal auf das letzte konzentriert (um es vergleichen zu können) und durch den Rechner gejagt (von 120T€/0€ bis 60T€/60T€). In allen Fällen zahlen die Paare 35.287,64 € Steuern. In der Tat entwickelt das Splitting im Extremfall die meiste Wucht. Muss es auch um die Fälle gleich zu halten.
Ich sehe nicht wo man gegen den Splittingvorteil "arbeiten" muss. Wenn aus der 120T€/0€ Familie eine 60T€/60T€ Familie werden soll, kann es nicht am Argument "Dann verlieren wir ja den schönen Splittingvorteil und zahlen mehr Steuern" scheitern.
Mir ist bewusst, dass ich hier ganz kleinteilig, freischneide indem ich alle resultierenden Fragen/Konsequenzen (Kinderbetreuung, etc.) außer acht lasse. Was mir in Technischer Mechanik über den Oxer geholfen hat, hilft mir regelmäßig auch in Finanzfragen.

Viele Grüße


Finanzwesir sagt am 26. September 2017

Hallo Genossenschafter,

"In allen Fällen zahlen die Paare 35.287,64 € Steuern."

Korrekt, denn der Bezugsraum ist die Ehe und in allen Fällen ist das Familieneinkommen gleich hoch (120.000 €).
Splitting stellt Ehepaare tendentiell besser als Singles (unverheiratetes Paar + Kind, die zusammen leben sind steuerlich trotzdem Singles).
Das ist politisch so gewollt - da wären wir wieder beim Steuern steuern ;-)

Aber das ist ziemlich excelgetrieben. Wie kommt man denn von 120/0 auf 60/60?

  • Er: runter auf Teilzeit
  • Sie auch Teilzeit oder gar 2/3-Zeit (je nach dem, wie viel sie vorher verdient hat)

Wie realistisch ist das? 120/0 ist ein ganz anderer Lebensentwurf als 60/60.

120/0 bedeutet auch: Sie ist mitversichert in der gesetzlichen Krankenkasse des Mannes, sie hat keine Sozialabgaben (deshalb auch keine Rente), es fallen keine Kinderbetreuungskosten an und keine Kosten für die Fahrt zur Arbeit. Sobald die Frau eigenes Geld verdient, muss sie das erst mal erwirtschaften, bevor sie ins Plus kommt. Das Splitting ist da ein weiterer kleiner Schubs in Richtung: Bleib zu Hause.
Wenn dann noch eine Immobilie abzuzahlen ist, kann es wirtschaftlicher sein, wenn sie nicht arbeitet, sondern zu Hause ist. Splitting bringt Cashflow jetzt. Das Geld kann man zum Abzahlen der Immobilie gut gebrauchen.

Gruß
Finanzwesir


Finanzwesir sagt am 26. September 2017

Hallo Sabrina,
danke für Deinen Kommentar.
Furcht und Gier - die einzigen Kräfte im Universum, die etwas bewegen. Das hat schon mein Chefredakteur vor 25 Jahren gesagt: "Jeder Artikel muss entweder auf Furcht oder Gier einzahlen, sonst wird er nicht gelesen."

Wobei Du und Veronika viel gnadenloser seid als Babett. Babett versucht es im Guten. Ihr beide gehört zur No-Mercy-Fraktion: Gelernt wird nur auf die harte Tour, sonst passiert nichts.

"Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: durch Nachdenken ist der edelste, durch Nachahmen der einfachste, durch Erfahrung der bitterste.

  • Konfuzius

Gruß Finanzwesir


Marius sagt am 26. September 2017

Bei der Krankenkasse gibt dann auch nochmals einen Vorteil für die 120000€/0€ vs. 60000€/60000€ denn Erstere zahlen einmal den Höchstsatz und die Zweiten zweimal den Höchstsatz für (fast) die selbe Leistung (nur Krankengeld wäre höher wenn beide krank sind bei der 60000€/60000€ Familie).


Marius sagt am 26. September 2017

Dass die Steuerklassen keinen Einfluss auf die gezahlten Steuern im Kalenderjahr haben ist richtig aber die Steuerklasse kann Einfluss auf Lohnersatzleistungen haben (ALG oder Elterngeld z.B.).
Das wird nämlich nach dem Netto berechnet. Dafür muss dann der Partner der z.B. in Elternzeit geht vorher die Steuerklasse 3 nehmen auch wenn er weniger verdient als der, der dann die Steuerklasse 5 nehmen muss.

Die zuviel gezahlte Steuer gibt es zum Jahresende zurück, das höhe Elterngeld darf man behalten.


John sagt am 26. September 2017

@Babett: danke für deine Antwort!

Du scheinst eine deutlich andere Auffassung zu haben, die ich nicht teile und auch nicht verstehe. Für dich scheint es ein "biologischer" Hintergrund zu sein, dass Frauen lieber einkaufen, sich um Kinder kümmern, sich nicht in Finanzdingen auskennen, deshalb einfache Erklärungen brauchen etc. Zusätzlich schwingt der Vorwurf mit, dass sich Männer nicht ausreichend um Kinder kümmern können. Das ist per Definition Sexismus.

Die bisherigen Kommentare haben auch nichts mit Feminismus zu tun! Nur dein Gerede von einer "gläsernen Decke" wird i. A. dem Feminismus zugesprochen. Ich halte wenig von diesem Konzept. Wenn du Chefin wärst, würdest du wahrscheinlich eine Person befördern, die auch mal bis 20 Uhr bleibt, wenn die Hütte brennt, oder? Das heißt diese Person hat ihre Prioritäten folgendermaßen zu setzen:

  1. Firma
  2. Freizeit, in der man an die Firma denkt
  3. Rest (Kinder, Hobbies,...)

Und ob das jetzt eine Frau oder ein Mann ist wäre dir doch hoffentlich egal, oder?


Annabella sagt am 26. September 2017

Eigentlich kann ich hier ja nicht mitreden da nie verheiratet und Single, aber bei dem Artikel von Babett rollen sich mir auch die Fussnägel hoch, spezielle "Frauenkurse" wären mir ein Gräuel, brauch ich zum Geldanlagen eigentlich nen Macker? sicher nicht, ich lege mein selbstverdientes Geld selber an, in Einzelaktien und ETF's, ich hab ne selbstbewohnte Eigentumswohnung (praktisch abbezahlt) und eine vermietete Immobilie (abbezahlt und nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern geerbt)
Die Mädels in meinem Umfeld haben mit Investieren nix am Hut, die gehen wellnessen oder gehen shoppen, die Jungs in meinem Umfeld sind kein Deut besser, aber ist ja nicht mein Bier, oder?

Am Meisten gefiel mir der Einwand von Sabrina, mit den Geistern die da evtl. gerufen werden, da musste ich doch herzhaft lachen, danke!

schönen Abend
Annabella


Babett Grün sagt am 28. September 2017

Danke, liebe Albertine ;-) , fürs Aufdröseln vom Steuerlichen!
Ich habe dem nichts hinzuzufügen.

@ John: Ich finde es nicht gut, dass du mir Worte in den Mund legst, die ich so nicht gesagt habe.

""Für dich scheint es ein "biologischer" Hintergrund zu sein, dass Frauen lieber einkaufen, sich um Kinder kümmern, sich nicht in Finanzdingen auskennen, deshalb einfache Erklärungen brauchen etc. Zusätzlich schwingt der Vorwurf mit, dass sich Männer nicht ausreichend um Kinder kümmern können. Das ist per Definition Sexismus."

Das hörst du so und interpretierst es für dich, wenn du meine Zeilen liest. Das habe ich so aber nicht gesagt. Und würde ich auch nicht!

Es ist einfach so, dass Männer biologisch einen höheren Muskelanteil haben und dass Männer einen anderen Hormonhaushalt haben. Das ist ein Fakt. Das prägt sich schon sehr früh in der Kindheit aus. Da kann ich auch nichts daran ändern. Will ich auch nicht.
Und ich maße mir nicht an, die Folgen für das Investieren daraus abzuleiten.

Wie ist es denn bei dir? Kochst, putzt, wäschst du, gehst arbeiten und für die ganze Familie einkaufen? Oder welche Erfahrungen hast du aus eurem Alltag und in deinem Freundeskreis?
Ich höre sehr gerne andere Erfahrungen!

Ich würde immer Mütter bevorzugt einstellen, die engagiert arbeiten. Sorry ;-)
Denn ich weiß selbst wie schwer es ist, Familie und Arbeiten unter einen Hut zu bringen und wie schwer es die meisten Mütter mit kleinen Kindern haben einen Job zu finden, der ihnen Spaß macht.
Und ich finde es nicht die richtige Einstellung nur viel zu arbeiten und immer auf Abruf für die Firma da zu sein. Das möchte ich auch von meinen Mitarbeitern nicht. Da teilen wir die Meinung wieder nicht!
Außerdem wäre mir bei meinen Mitarbeitern wichtig, dass sie sich in meine Kundinnen hineinversetzen können. Selbst Mutter zu sein und seine Finanzen auf die Reihe bekommen zu haben, wäre hier ein Auswahlkriterium für mich. Was du für Prioritäten beschreibst, sind weit von meinen Prioritäten entfernt.
Aber du arbeitest sicher auch in einem ganz anderen Bereich.

Ich sende dir viele Grüße und alles Gute!

@Sabrina: Danke für deinen Beitrag. Ich finde er trifft einige zusätzliche Punkte sehr gut!

Viele Grüße!


Liberty sagt am 14. Oktober 2017

Ich bin eine einsam investierende Frau , mein Mann spart ,aber investiert nicht.
Dafür kann er prima Gebrauchtwagen kaufen und wir haben 80% unsrer Einrichtung vom Sperrmüll . Männer haben oft sowas sportliches beim investieren , da wird getradet und heiße Tipps ausgetauscht , nervig .
Ich denke , das einzige Problem ist , die baisse auszuhalten . Das ist sehr stressig in einer Beziehung , wenn auf einmal das Depot nur noch halb soviel wert ist .
iemand hat da Lust , sich Vorwürfe machen zu lassen , deshalb kann ich mit gut vorstellen , dass man erst gar nicht investiert . Ich habe das konfigeld meiner Tochter klassisch angelegt und mit 20 hat sie sich sehr gewundert , wieviel das geworden ist .
Jetzt hat sie einen etf sparplan , dafür kriegt sie ein bisschen weniger studienunterhalt . Noch findet sie das nur halbgut , weil sie leben will und nicht sparen .
Kauft euren Partnern vielleicht das Stiftung Warentest Heft etf pantoffelportofolio, das ist leicht zu lesen . Oder einen ausschüttenden dividendenfonds , der ist selbsterklärend , wenn die Ausschüttung kommt . Steter Tropfen höhlt den Stein

Auf dem Blog von Liberty gibt es hierzu diesen Artikel: Baisse


Rinderzüchter sagt am 11. März 2018

@ Sajin: Danke für deinen Kommentar.

@Finanzwesir: Ein gut gemeinter und schöner Artikel, natürlich mit Ironie gewürzt. Den durchaus wirtschaftlich erfolgreichen und emanzipierten Damen, denen ich den Artikel mal vorgelegt habe, waren durchweg begeistert. Wer da hinein eine Herabsetzung der Frau projeziert, - omg.

Meine Bitte an den Finanzwesir und Babett: Bitte weiter so in exakt diesem Stil und auch mal provokativ, so bleibt es lebendig und informativ.


JamsODonnell sagt am 15. November 2018

@finanzwesir. Diese Woche feiere ich als stille Mitleserin dieses Blogs meinen ersten Geburtstag. Bin ich froh, dass ich diesen Beitrag erst heute sehe, vor einem Jahr hätte mich die Lektüre so was von abgeschreckt, jetzt wäre finanzwesir.com auf meiner Black-(Block!)-Liste.

Da wir hier alle ausschließlich anekdotisch schreiben und kommentieren (die Verfasserin des Textes hat ganze 3 Familien aus ihren Umfeld befragt...), darf ich auch aus meiner eigener Erfahrung erzählen: die allermeisten Menschen, die ich kenne, interessieren sich nicht die Bohne fürs Anlegen, und viele empfinden Finanz insgesamt als abstoßend, Abzocke, Psychotricks. Unter den Leuten, die ihr Geld anlegen (laut Statistik um die 15% der Deutschen), sind Männer in der Mehrheit.

Jetzt muss ich mich als Wissenschaftlerin fragen, ob diese Tatsache (die Mehrheit der 15%-Minderheit sind Männer) ausreicht, um eine Gender-basierte Schlussfolgerung zu ziehen. "Frau und Geld = Fisch und Fahrrad", hast Du, lieber finanzwesir, als Titel ausgesucht. Komm mir also nicht mit der "ich-hatte-nur-diese-andere-Frauen-gemeint" Ausrede! :)

Warum interessiere ich mich für Finanz? Weil mir irgendwann letztes Jahr, mit 42, klar war: ich werde nicht bis 67 arbeiten. No way. Also muss sich mein Geld irgendwie schneller als bei Tagesgeldgeschwindigkeit vermehren. Warum erst mit 42? Weil ich vorher voll gearbeitet habe, 3 Kinder bekommen habe, einen Mann habe, der sich vor Geld- und Finanzgespräche ekelt. Die Zeit, und den "Raum im Kopf", mich mit etwas potenziell Anspruchvolles zu beschäftigen, musste ich erstmal schaffen. (Da hat die viel kritisierte Teilzeit enorm geholfen, kann ich Euch sagen!)

Warum legt Ihr Euer Geld an? Ich wette, jeder von Euch Börsenjungs hat eine andere Antwort, und die wenigsten machen das, weil es irgendwas männliches und sportliches (?) an sich hat.

Für mich sind solche Beiträge eher kontraproduktiv. Vielleicht trefft Ihr Ihr kleines Zielpublikum, aber zu welchem Preis? Ihr merkt schon selber (wurde oben erwähnt) dass Frauen lieber in geschloßenen Frauen-Foren über Finanz sprechen. Woran wird es liegen? Jede Frau hat bestimmt eine andere Antwort, denn TJA! auch wir sind tatsächlich alle anders. Ich persönlich ziehe mich aus Jungs-Spielplätze mit Jungs-Spielregeln und Jungs-Witze zurück. Weil ich dann 100%ig sicher bin: wenn ich hier was schreibe, werde ich entweder mit Paternalismus konfrontiert, oder/und werde ich sowieso nicht ernst genommen.

@finanzwesir ich will mich bedanken, denn Dein Blog hat mir in diesem Jahr sehr geholfen. Und bis auf diesen Beitrag hatte ich nie das Gefühl, mich in einem Jungs-Spielplatz zu befinden. Ich hoffe, es bleibt eine Ausnahme und freue mich auf Tipps, wie man den finanzrenitenten Partner (m/w/x) an den ETF-Sparplan heranführt. So was bräuchte ich nämlich, und viele andere Blogleser (m/w/x) bestimmt auch.

Keep up the good work! (and excuse my German...)

Jams


stella sagt am 13. März 2020

Hier wurde bestimmte eine westdeutsche Frau beschrieben. Die haben so wieso nicht gearbeitet. Denn die ostdeutschen Frau konnten früher als 1962 Konto öffnen und waren immer wie die Männer beschäftigt. Man sollte nicht für alle deutschen Frau nach der Vereinigung sprechen. Und was ist mir Russlanddeutschen, die seit 1917 keine Zustimmung von Männer brauchen? Ich bin aus ehem. Sowietunion und 1974 geboren. Meine Mutter und beide Grossmutter haben immer Vollzeit gearbeitet und Sparbücher gehabt und selbst staatliche Papiere (damals gab so was) gekauft. Man hatte einfach die Kinderbetreuung besser als in Westdeutschland. Und in DDR war sie besser.


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