19. Februar 2015


Frohlocket: In acht Schritten zur finanziellen Glückseligkeit

Normalerweise kaufe ich meine Worte im XXL-Pack beim Discounter. Jetzt ist mir der Nachschub ausgegangen, deshalb heute Premiere: Der wortkarge Finanzwesir.

Arbeiten Sie diese Liste ab und Ihnen kann finanziell nicht mehr viel passieren.

  1. Häufen Sie Humankapital durch eine gute Aus- und permanente Weiterbildung an.
  2. Sichern Sie existenzbedrohende Risiken durch geeignete Versicherungen ab. Die Risikovorsorge ist das Fundament der Altersvorsorge.
  3. Bauen Sie eine Notreserve auf. So rutschen Sie bei unerwarteten Ausgaben nicht in den Dispo. Zwischen drei und sechs Monatsgehälter beziehungsweise Monatsausgaben auf dem Tagesgeldkonto sollten reichen.
  4. Starten Sie mit der profitabelsten Geldanlage: Machen Sie sich schuldenfrei. Die risikobezogene Entschuldungsrendite schlägt jede Aktienrendite um Längen. Tagesgeld muss bei diesem Vergleich gar nicht erst antreten.
  5. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihren Geldanlagen? Welche Summen sollen wann zur Verfügung stehen? (Stichwort: Anlagehorizont).
  6. Trennen Sie die Altersvorsorge von der Risikovorsorge. Keine Mischprodukte wie Kapitallebensversicherungen, die weder das eine noch das andere beherrschen. Die Produktauswahl entscheidet über Rendite und Flexibilität.
  7. Finden Sie heraus, ob in Ihrem konkreten Einzelfall geförderte Altersvorsorgeprodukte wie Riester oder Betriebsrenten und / oder private Rentenversicherungen sinnvoll sind.
  8. Minimieren Sie die Gebühren, indem Sie geeignete Finanzprodukte (beispielsweise ETFs) und Aufbewahrungsorte (beispielsweise Discount-Broker) wählen.

Ausdrucken und an den Monitor kleben.

(awa)

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Kommentare

Ex-Studentin sagt am 22. Februar 2015

Ich noch ein paar Tipps in Ergänzung:

  1. Freundeskreise und Partner mit Bedacht wählen. Denn wenn der Umkreis sehr materialistisch eingestellt ist, fühlt man sich auch dazu genötigt, um die Beziehungen aufrecht zu halten.
  2. Nie über den eigenen Verhältnissen leben. Kommt dem Punkt Schulden abbauen nah.
  3. Dinge länger verwenden. Wer sein Handy z.B. nur alle 3 Jahre statt alle 2 Jahre austauscht, spart sich alle 6 Jahre die Anschaffungskosten für ein Handy.
  4. Markenprodukte hinterfragen. Bei manchen Dingen stehen Marken für Qualität. Manchmal lässt man sich davon aber auch blenden. Z.b. für mich tut es Salz für 19 cent. Da muss ich nicht zu einem teureren Produkt greifen. Wer das gesparte Geld stattdessen ins Fleisch vom Metzger des Vertrauens steckt, hat mehr von seinem Geld.
  5. Finanzentscheidungen nicht in fremde Hände geben. Kaum einer ist so besorgt um das eigene Geld wie man selbst.

Finanzwesir sagt am 24. Februar 2015

Hallo Ex-Studentin,
ich habe die Taktik aufgelistet, Du den philosophischen Überbau. Ich denke, die Punkte eins und fünf sind die wichtigsten.
Und was Punkt vier angeht: Natriumchlorid bleibt Natriumchlorid, da können sich die Werber noch so aufbrezeln.

Gruß
Finanzwesir


Onkel Dagobert sagt am 20. Juli 2015

"Starten Sie mit der profitabelsten Geldanlage: Machen Sie sich schuldenfrei. Die risikobezogene Entschuldungsrendite schlägt jede Aktienrendite um Längen."

Kann man das bei der aktuellen Zinslage wirklich so pauschal sagen? Kann es nicht ggf. auch sinnvoll sein das Auto für 40.000€ günstig für 0,9% zu finanzieren und die 40.000€ flüssiges Budget in Wertpapieren mit 3%, 5% oder 7% anzulegen. Oder konservativ in Tagesgeld zu 1,2%? So machen es Unternehmen doch auch ...


chaostrader sagt am 24. Juli 2015

Kann man das bei der aktuellen Zinslage wirklich so pauschal sagen? Kann es nicht ggf. auch sinnvoll sein das Auto für 40.000€ günstig für 0,9% zu finanzieren und die 40.000€ flüssiges Budget in Wertpapieren mit 3%, 5% oder 7% anzulegen.

Meine Meinung: nö. DIe Finanzierungszinsen zahlt man sicher, der Gewinn ist meist nicht sicher. Wegen den paar Euro Gewinn auf dem Tagesgeldkonto binde ich mir keine unnötigen (Konsum!-)Schulden ans Bein.

Ein Auto für 40 Riesen, oder Neuwagen überhaupt kommt schon mal gar nicht in Frage.
Ich stand auch schon mal beim Mercedeshändler auf dem Hof und hab mir Jahreswagen angeguckt und probegefahren. Hatte ja mehr als genug auf dem Tagesgeldkonto. Ich bin dann aber bei meinem ollen verbeulten, aber spottbilligen Astra geblieben. Wenn die Karre verreckt oder uns demnächst der TÜV scheidet oder ich einen Unfall habe, dann kann ich ohne groß nachzurechnen mir wieder so eine alte Schleuder leisten. Reparaturen? Nur was absolut nötig ist, die Optik kümmert mich schon lange nicht mehr. Als mir letztes Jahr jemand reingefahren ist, Restwert von der Versicherung kassiert und seitdem weitergefahren. So billig wie in den letzten 18 Monaten war noch keins meiner Autos.


Syntax Error sagt am 25. Juli 2015

@chaostrader

Du bist der menschgewordene Albtraum der Autoindustrie. Dazu auch passend: https://www.youtube.com/watch?v=Ev4LQnLZStI


chaostrader sagt am 25. Juli 2015

Ich habe bis jetzt nur ein fast neues Auto besessen, das war ein Golf 4 Vorführwagen, als der Golf 5 eingeführt wurde. Ein nur vermeintliches Schnäppchen. Die erste (und letzte) Inspektion hat mich 900DM gekostet! Hätte ich das Geld damals angelegt, ich wäre jetzt einen sechsstelligen Betrag reicher. Ich hatte damals auch Apple-Aktien und die irgendwann verkauft... besser gar nicht drüber nachdenken.
Ansonsten nur alte Autos, die andere teilweise nur mit Nasenrümpfen angucken. Es hilft, einen guten Mechaniker zu kennen, der einem die Karre billig am Laufen hält.

Unnötiger Konsum, und besonders Autos sind zweifellos die größten Geldvernichter die es gibt. Einige Neuwagen in seinem Leben und die finanzielle Unabhängigkeit wird unerreichbar. Der ausgelernte Azubi, der sich mit 20 erstmal einen soundoptimierten tiefergelegten Schlampenmagnet auf Pump leistet, der hat mit dieser Entscheidung bis zu seiner Rente den Gegenwert einer Eigentumswohnung verballert. Hätte er die 10T Mehrkosten gegenüber einer ollen Möhre passiv angelegt wäre damit eine solide Grundlage für die finanzielle Unabhängigkeit geschaffen worden.

Letztens habe ich einen Lehrgang bei einer Handwerkskammer besucht. All die Chefsöhne und angehenden Meister (überwiegend 20-30 Jahre alt) hatten dicke BMWs, Mercedes Cabrios, fette Audis und andere Neuwagen und teilweise sogar noch einen Vernunft-Zweitwagen für den Alltag. Und Meisterbafög kassiert. Der reinste Wahnsinn, wie man sein Geld vernichten kann und sich damit auch noch wohlfühlt. Wenigstens haben viele von denen die Möglichkeit, ihr geplantes Eigenheim in Eigenleistung/schwarz/mit Hilfe von Freunden und Verwandten billig zu bauen.

Ich wohne in einem Gewerbegebiet und kriege somit live mit, was und wie ein Großteil der blaumanntragenden Bevölkerung fährt. Atemberaubend, was manche sich für 2000 brutto leisten können. Und wie billig Benzin immer noch zu sein scheint, wenn morgens und nachmittags drehzahlfreudig mit hämmernden Bässen rumgefahren wird. Sobald die Azubis der Nachbarn ausgelernt haben, werden die Roller gegen tiefergelegte Pseudosport-Rüttelplatten ausgetauscht, die kaum die Einfahrt reinkommen ohne aufzusetzen. Und die letzten 30 Meter auf dem Schotter-Parkplatz nochmal richtig gasgegeben, um dann laut bremsend einzuparken. Ich muss echt mal Fotos machen.
Die Chefs sind nicht besser, 100K € Mercedes oder Porsche Cayenne, fürs Hobby noch ein Carbonbike für 5K, aber den Angestellten gerade mal Tariflohn bezahlen. Das macht Laune, da kann sich der Angestellte doch voll mit der Firma identifizieren und gibt sein Bestes!

Mir solls recht sein, mein MSCI World hat ja auch Apple, Ölfirmen, Automobile etc. drin. Solange der Pöbel hemmungslos konsumiert gehts meinen Investments gut.


Abakus sagt am 28. Juli 2015

Ich fahre seit wenigen Monaten einen nagelneuen Mercedes. Und habe diese Entscheidung noch keine einzige Sekunde bereut. Im Gegenteil. Im Vergleich zu meinem alten Fahrzeug ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Fahren macht extrem viel Spaß!

Aber wie konnte es nur so weit kommen? Ganz einfach: Excel angeschmissen. Verschiedene Szenarien durchgerechnet. Und mit Erstaunen festgestellt: ob altes oder neues Fahrzeug – geht völlig im Rauschen unter! Der Depotstand in einigen Jahrzehnten hängt vielmehr von der angenommenen Wertentwicklung ab. Und die kann ich bei fixer Asset Allocation sowieso nicht beeinflussen. An dieser Stelle sind wir alle von den Märkten abhängig!

Also, lieber chaostrader: eine differenzierte Betrachtungsweise hat selten geschadet. Neid und Missgunst helfen auch nicht weiter.

Aber immerhin stimme ich in einem Punkt zu: ich würde auch kein neues Auto fahren, wenn ich es mir nicht leisten könnte…

Gruß vom Pöbel


Finanzwesir sagt am 28. Juli 2015

@Chaostrader und Abakus: Nur kurz aus dem Urlaub mit miserablem WLAN: Ich bin ja auch ein Freund des zugespitzten Wortes, aber bitte nicht noch mehr Pöbel in den Kommentaren.
Kontroverse Kommentare ja, aber bitte nicht die Grenze zur Trollerei überschreiten :-)

Bis bald Finamzwesir


Abakus sagt am 28. Juli 2015

Was denn? Der hat doch angefangen…!! ;-)

Schönen Urlaub noch!

Gruß Abakus


chaostrader sagt am 28. Juli 2015

Finanzwesir: dann muss man den Beitrag ja nicht freischalten und kann ihn ins Nirvana schicken.

Abakus: wenns der Verdienst hergibt ist doch gut. Wenn der Depotstand dann auch noch dergestalt ist, dass mehrere10.000 im Grundrauschen untergehen, fein, noch besser. Glückwunsch! Sie habens geschafft. Ein Geschäftswagen, den die (eigene?) Firma bezahlt is ja auch wieder was anderes.

Der Durchschnittsangestellte sollte sich das halt nicht leisten. Schon gar nicht mit 20, wenn der Zinseszins noch Zeit hat zum Wirken.


BigMac sagt am 29. Juli 2015

Ich habe noch nie ein Kfz besessen. Aus praktischen Gründen, aus ökologischen und aus wirtschaftlichen. Ich habe schon vielen Leuten vorgerechnet, dass nur das hier eingesparte Geld sicher dafür reichen wird, mindestens vier Jahre früher in Ruhestand zu gehen. Wahrscheinlich werden es sogar ein paar Jahre mehr werden. Wenn ich soviel Vermögen ansparen oder anderweitig erwirtschaften könnte, dass ein sechsstelliger Euro-Betrag im Rauschen untergeht, würde auch ich das vielleicht anders sehen.


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