11. Dezember 2018


Wo kaufe ich meinen ETF?

Die Entscheidung ist gefallen. Es soll der ETF127 sein. Ein ETF auf den MSCI Emerging Markets Index aus dem Hause Comstage. 50 Stück. Das sind bei einem Anteilspreis von knapp 40 € rund 2.000 €. Also flugs eingeloggt beim Broker und gekauft.

Der erste Schock

In der Ordermaske gibt es das Dropdown-Feld "Handelsplätze" mit einer Auswahl wie im Marmeladenregal.

  1. Tradegate
  2. Xetra
  3. Lang und Schwarz (OTC)
  4. Baader Bank (OTC)
  5. Stuttgart
  6. Frankfurt
  7. München
  8. Düsseldorf
  9. Hamburg
  10. Lissabon
  11. London
  12. Zürich

Das ist die Consors-Auswahl. Comdirect, Ing-Diba und die DKB machen es genauso: Unübersichtlichkeit pur!

Grundsätzlich gilt

Sofern der Kunde keine ausdrückliche andere Weisung erteilt, sind Wertpapierdienstleistungsunternehmen verpflichtet, bei der Ausführung von Aufträgen zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten im bestmöglichen Interesse des Kunden zu handeln (Pflicht zur Best-Execution)."

Hier ein Slide aus dem Positionspapier der BaFin.

Art. 27 Abs. 1 MIFID II
Bei der Ausführung von Aufträgen muss berücksichtigt werden:

  • Kurs
  • Kosten
  • Schnelligkeit und Wahrscheinlichkeit der Ausführung
  • Abwicklung des Umfangs
  • der Art und
  • alle sonstigen, für die Auftragsausführung relevanten Aspekte

Die Wp-Firma muss alle hinreichenden Maßnahmen ergreifen, um das bestmögliche Ergebnis für ihre Kunden zu erreichen. Ausnahme: ausdrückliche Kundenweisung

Bei Consors ist das in den "Grundsätzen zur Ausführung von Aufträgen in Finanzinstrumenten niedergelegt.

Zum Thema "Handel von ETFs" steht dort

"Aufträge in börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds) werden, soweit diese in Deutschland gehandelt sind, an einem inländischen Handelsplatz nach folgender Maßgabe zur Ausführung gebracht

  1. Tradegate Exchange
  2. OTC
  3. XETRA

Als Buy-&-Hold-Käufer, der nur Brot-&-Butter-Indizes handeln, betrachten wir nur die vier größten deutschen Handelsplätze.

  1. Xetra: Das Schwergewicht. Voll elektronisch. Der gesamte Handel wird ausschließlich über Computer abgewickelt. Gehandelt wird zwischen 9 und 17.30 Uhr an Handelstagen (nicht am Wochenende, nicht an Feiertagen). Sitz ist Frankfurt.
  2. Tradegate: Die Tradegate Exchange ist eine 2009 gegründete deutsche Wertpapierbörse mit Sitz in Berlin, die auf die Ausführung von Privatanleger-Aufträgen spezialisiert ist. Betreiber der Börse ist die Tradegate Exchange GmbH (ebenfalls Berlin), die zu 75 % (plus 1 Anteil) der Deutschen Börse AG (Frankfurt) gehört. Die Handelszeit ist börsentäglich von 8 bis 22 Uhr. (Quelle)
  3. Stuttgart:

    "Die Börse Stuttgart ist die führende europäische Börse für private Anleger. Mit der Euwax stellt sie Europas attraktivsten Handelsplatz für Anlage- und Hebelprodukte."

    Das jedenfalls hat der Börsen-SEO unter im Kopf der Börsen-Web-Site eingetragen.

  4. Frankfurt: Der Parkettableger von Xetra. Bekannt aus den ARD-Sendung "Börse vor acht".

Börse ist nicht gleich Börse

Variante I

Der Finanzwesir betreibt einen Fruchtmarkt. Von überall her kommen die Obstbauern und bieten ihre Ware an. Die Käufer schätzen das breite Angebot. Der Finanzwesir nimmt Geld von den Anbietern. Das ist soweit klar. Der Obstbauer will einen Stand: Er muss dafür zahlen.
Aber auch die Besucher des Marktes müssen Eintritt bezahlen. Wie bitte? Das macht doch keiner.
Doch und zwar gerne. Die Käufer sind schwer bepackt und deshalb etwas unbeholfen. Mal muss eine Tüte abgestellt werden, um an die Geldbörse zu kommen, mal bleibt das Portemonnaie kurz auf den Tomaten liegen, bis alles verstaut ist.
Das macht aber nichts. Die Sicherheitskräfte haben alles im Blick, alles im Griff. Die Taschendiebe haben längst aufgegeben. Und die Toiletten sind übrigens auch blitzblank.
Mit anderen Worten: Der Finanzwesir bietet Sicherheit und Infrastruktur. Er nimmt von allen am Handel beteiligten Geld und verzichtet dafür auf einen Spread?
Spread?
Bauer Harmsen verkauft das Kilo Äpfel für 1,99 € pro Kilo, Sie kaufen für 1,99 € das Kilo. Kein Spread. Verkaufspreis gleich Kaufpreis.
Klassische Börse, so arbeiten die Stuttgarter.

Variante II

Der Finanzwesir betreibt wieder einen Fruchtmarkt. Der Eintritt ist frei. Dieses Mal aber ist Big Data am Start. Conleth Varys - bekannt als Big Data -  hat seine Vögelchen überall und weiß, dass Bauer Harmsen dringend zwei Fuhren Äpfel loswerden muss. Also bietet er 1,90 € pro Kilo. Dafür wird Harmsen seine Ware komplett los und erhält sofort sein Geld.
Harmsen schlägt ein und die Äpfel wandern ins Lagerhaus. Von dort aus beliefert der Finanzwesir seine Marktstände. Dort können Sie die Äpfel dann für 2,09 € pro Kilo kaufen.
Sicherheit und saubere Klos gibt’s gratis dazu.
Ein Spitzendeal! Viel besser als Variante eins. Kein Eintritt und saubere Klos. Hossa!
Der Finanzwesir lebt derweil vergnügt vom Spread. Einkauf: 1,90 €, Verkauf: 2,09 €, Spread: 19 Cent. Das Börsenfachwort dafür ist Eigenhandel.
Mit dieser Methode ist Tradegate zur Nummer zwei unter den deutschen Börsenplätzen aufgestiegen.

Handelsplatz Orderbuchumsätze 2017
Xetra 1.329,7 Milliarden Euro
Tradegate Exchange 91,2 Milliarden Euro
Börse Stuttgart 81 Milliarden Euro
Börse Frankfurt 46,7 Milliarden Euro

Die Praxis

  • Fakt: Best Preis rulez und 08/15-Produkte.
  • Verdacht: Ist doch egal, bei wem ich kaufe. Die Konkurrenz wird die Preisspanne schon kompaktieren.

08/15-Produkt bedeutet: Hohe Liquidität, viele Transaktionen, viele Käufer, viele Verkäufer, faire Preise.
2017 lag das Xetra-Handelsvolumen aller ETFs auf den MSCI World Index bei 4,22 Milliarden Euro. Mit 0,0000853% dabei: Ihr 300 Euro-Sparplan.
Ich habe in der letzten Zeit einige Hybris-Mails erhalten: "Was, wenn mein Sparplan die Märkte bewegt? Deshalb: Lieber am 1. oder 15. eines Monats ausführen lassen?"
Ob 25 €, 250 € oder 2.500 € monatlich: Ich gratuliere von Herzen zu jeder Sparplanrate. Aber selbst wenn Sie monatlich 25.000 € in den MSCI World schaufeln sind Sie weder Mover noch Shaker. 0,0071090% moven die needle nicht wirklich.

Die Gebühren

Summe Kaufkosten = Broker (fix) + Broker (variabel) + Handelsplatz (fix) + Handelsplatz (variabel)

  • Broker = Die Firma, bei der Sie Ihr Depot haben, beispielsweise Consors, Comdirect oder Ing-Diba. Der Broker leitet Ihre Order weiter an den Handelsplatz.
  • Handelsplatz = Die Firma, die Käufer und Verkäufer zusammenbringt. Xetra, Tradegate, Börse Stuttgart, Börse Frankfurt.

Bei mir sieht das so aus:

  • Broker (fix) = 4,95 €,
  • Broker (variabel) = 0,25% vom Kaufpreis
  • Broker (Handelsplatz): 1,50 € für Xetra, 2,50 € für Stuttgart und Frankfurt. Consors nennt das zwar Handelsplatzgebühr, aber die Börsen sehen von diesem Geld nichts. Dieses Geld bleibt beim Broker.
Handelsplatz fix variabel
Xetra 0,00 € 0,00 €
Tradegate 0,00 € 0,00 €
Stuttgart 0,000 € 0,1% vom Kaufpreis (bis 12.1000 €), alles über 12.100 € wird mit Gebühren von 0,04% belastet.
Frankfurt 0,00 € Mindestens 3 €, sonst 0,06% vom Kaufpreis

In der Praxis ist das aber etwas undurchsichtig. Ich habe bei Consors mal geschaut, was mich 5, 50, 500 und 1.000 ETF127 an "Handelsplatz"-Gebühren kosten, wenn ich den ETF in Stuttgart kaufe. Meine Erwartungshaltung: 2,50 € plus 0,1% vom Kaufpreis (Courtage). Ist aber nicht. Diese Zahlen wirft Consors in der Gebührenvorschau aus.

Stück Courtage Handelsplatzentgeld
1.000 18,18 € = 0,05% 2,50 €
500 14,40 € = 0,08% 2,50 €
50 2,27 € = 0,12% 2,50 €
5 0,23 € = 0,12% 2,50 €

Die Courtage beginnt bei 0,05% (1.000 Stück) und endet bei 0,12% (5 Stück) gekauft. Das ist also eine degressive Gebühr. Je mehr ich kaufe, umso geringer fällt der Courtageprozentsatz aus. Warum ist das so?
Nur der Broker weiß, wie diese Mischkalkulation zustande kommt. Das können noch Clearingkosten und Steuern drinstecken oder Big Data hat gesagt: "Bei Mindermengen könt ihr zuschlagen, die paar Cent stören keinen." Vielleicht sagt Big Data aber auch "Bei kleinen Käufen müsst ihr subenvtionieren". Diese Algos sind Brokers Geheimnis.

Absolut gesehen geht es hier aber nur um Centbeträge. Deshalb werde ich im Folgenden immer mit den 0,1% rechnen.

Was kostet es mich, ETF127-Anteile im Wert von 2.000 € zu kaufen?

Brokerkosten: 4,95 € fix + 0,25% * 2.000 € = 4,95 € + 5,00 € = 9,95 €
Die Brokerkosten fallen immer an. Egal auf welchem Handelsplatz die Order dann exekutiert wird.
Jetzt fehlen nur noch die Handelsplatzkosten.

Handelsplatz Kaufkosten
Xetra 1,50 €
Tradegate 0,00 €
Stuttgart 2,50 € + 0,1%* 2.000 € = 4,50 €
Frankfurt 2,50 € + 3 € = 5,50 € (0,06% von 2.000 € sind 1,20 € und damit zu wenig)

Fazit

Tradegate und fertig.

Einspruch

Die Kostenformel oben ist falsch.
Ha, wusste ich es doch. Abzocke. In Wirklichkeit müssen die Kosten nicht addiert sondern plutimiziert werden.
Nee, Pippi, soviel Widdewiddewitt ist dann doch nicht. Aber ein Summand fehlt.

Summe Kaufkosten (amtlich) = Kaufkurs *Stücke + Broker (fix) + Broker (var.) + Handelsplatz (fix) + Handelsplatz (var.)

Wie schlecht sind die Kurse, die Big Data stellt? Ist der Kaufkurs das Ass im Ärmel der Börsen, um Tradegate preismäßig doch noch rechts zu überholen?

Der Kaufkurs-Check

Ab welcher Kursdifferenz schneiden die Börsen besser ab als Tradegate? Das hängt von mehreren Parametern ab

  • Die Börsen punkten über die Kursdifferenz. Die gilt pro Stück. Wenn ich 2.000 € anlege und ein ETF-Anteilsschein kostet 20 Euro, bekomme ich hundert mal die Kursdifferenz. Wenn ein Anteilsschein 200 € kostet nur zwanzig mal.
  • Die Kosten berechnen sich nach dem Kaufvolumen.

Hier überlagern sich zwei Koordinatensysteme. Kursdifferenz, Kosten pro Anteil und Investitionsvolumen spielen eine Rolle

Uhrenvergleich: Dienstag, 4.12, 16:10 Uhr, Wallstreet hat schon auf, die deutschen Börsen noch, alles läuft ruhig, Liquidität ist maximal.

ETF127 - Comstage Emerging Markets

Börsenplatz Kurs Bid Stk. Bid Ask Ask Stk. Spread
Tradegate 39,245 € 700 39,195 € 39,245 € 700 5 Cent
Xetra 39,215 € 1.328 39,212 € 39,272 € 1.276 6 Cent
Stuttgart 39,215 € 1.728 39,20 € 39,24 € 1.659 4 Cent
Frankfurt 39,21 € 1.300 39,213 € 39,271 € 1.300 5,8 Cent

Wie lesen wir die Tabelle?

  • Bid = Geldkurs, der Kurs den der Käufer bereit ist zu zahlen. Das sind Sie.
  • Ask = Briefkurs ist der Kurs, zu dem der Verkäufer bereit ist, sich von seinen Schätzchen zu trennen. Das ist der, dessen ETF Sie übernehmen wollen.

Bid = Ask => Kauf geht über die Bühne.

Die erste Zeile der Tabelle besagt: Bei Tradegate sind 700 Stück im Angebot. Tradegate kauft für 39,195 € und verkauft für 39,245 €. Deshalb ist bei Tradegate der Kurs (2. Spalte) der Verkaufskurs. Das ist das Modell "Eigenhandel"

Bei den Börsen läuft es etwas anders: Der Kurs berechnet sich aus der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage. Die Börse legt den Kurs so fest, dass mit den vorliegenden Orders der größtmögliche Umsatz erzeugt wird.

50 ETF-Anteile kosten

Handelsplatz ETF-Kosten Delta
Tradegate 1.962,25 € teuerster Anbieter
Xetra 1.960,75 € 1,50 € gespart
Stuttgart 1960,75 € 1,50 € gespart
Frankfurt 1960,50 € 1,75 € gespart

Was lernen wir?

  1. Liqudität: Alles easy, unsere 50 Stück (2.000 €) kriegen wir auf jeden Fall. Schon die "nur" 700 Stück auf Tradegate entsprechen rund 27.500 €. Stuttgart bietet eine Liquidität von 65.100 €.
  2. Kursdelta, welches Kursdelta? Liquidität bedeutet auch immer: Enge Preise.
Gesamtkosten
Handelsplattform Kosten Delta Kommentar
Tradegate 1.972,20 € billigster schlechteste Kurse aber keine zusätzlichen Kosten
Xetra 1.972,20 € billigster wie gewonnen so zerronnen: plus 1,50 € durch besseren Kurs, minus 1,50 € durch Handelsplatzgebühr
Stuttgart 1.975,20 € 3 Euro teurer (0,15 % der Kaufsumme) guter Kurs, aber die Handelsplatzgebühren fressen es wieder auf
Frankfurt 1.976,20 € 4 Euro teurer (0,2 % der Kaufsumme) bester Kurs, aber noch höhere Handelsplatzgebühren

Kursdelta in Abhängigkeit vom Kaufpreis

Handelsplatz Kurs Amundi EM, A2H58J, (4 €) Delta zu TG Kurs Comstage EM, ETF127, (37 €) Delta zu TG Kurs USB World, A2H59Q, (170 €) Delta zu TG
Tradegate 3,735 € - 37,18 € - 171,74 € 0
Xetra 3,7375 € 0,25 ct 37,151 € -2,9 ct 171,53 € -21 ct
Stuttgart 3,7295 € -0,55 ct 37,1 € -8 ct 171,64 € -23 ct
Frankfurt 3,72 € -1,5 ct 37,09 € -9 ct 248,45 € -10 ct

Je höher der Preis pro Anteilsschein, umso höher das absolute Delta. Prozentual gleicht sich das Ganze aber wieder an.

Handelsplatz Delta Amundi EM Delta Comstage EM Delta USB World
Xetra 0,067% 0,078% 0,123%
Stuttgart 0,55% 0,215% 0,058%
Frankfurt 0,402% 0,242% 0,134%

Beispiel 1

  • ETF: 5 € pro Anteilsschein
  • Kursdelta: Börse ist 1,5 Cent billiger pro Anteilsschein als Tradegate
  • Frage: Ab welchen Stückzahlen ist der Börsenkauf billiger?

Nach Aktenlage

  • Xetra: Ab 90 Stück
  • Stuttgart: Ab 250 Stück
  • Frankfurt ab: 370 Stück

Die Mindestanlagesumme ist aber 1.000 €, weil die Gesamtgebühren sonst prozentual zu hoch sind. Das bedeutet: Kein Kauf unter 200 Stück. Wer 200 Stück kauft, hat grundsätzlich sehr hohe Kaufkosten von rund einem Prozent (9,95 € Brokergebühren).

  • Xetra: 1,50 € gespart im Vergleich zu Tradegate
  • Stuttgart: 0,50 € teurer als Tradegate
  • Frankfurt: 2,50 € teurer als Tradegate

Wenn Sie für 2.000 € einkaufen (400 Stück) und so die Kostenquote auf rund 0,5% drücken, dann sieht das so aus

  • Xetra: 4,50 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,22%
  • Stuttgart: 1,51 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,07%
  • Frankfurt: 0,50 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,02%

Auch wenn Sie für 10.000 € einkaufen, haut das nicht richtig ins Kontor

  • Xetra: 28,58 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,28%. Fast 6 Anteilsscheine zusätzlich.
  • Stuttgart: 17,61 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,18%. Gut 3 Anteilsscheine zusätzlich.
  • Frankfurt: 21,59 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,22%. Gut 4 Anteilsscheine zusätzlich.

Beispiel 2

  • ETF: 150 € pro Anteilsschein
  • Kursdelta: Börse ist 20 Cent billiger pro Anteilsschein als Tradegate
  • Frage: Ab welchen Stückzahlen ist der Börsenkauf billiger?

  • Xetra: Ab 10 Stück
  • Stuttgart: Ab 50 Stück
  • Frankfurt ab: 30 Stück

Einkauf 10 Stück für 1.500 €

  • Xetra: 0,50 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,3%
  • Stuttgart: 2,00 € teurer als Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,13%
  • Frankfurt: 3,50 € teurer als Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,23%

Einkauf 70 Stück für 10.500 €

  • Xetra: 12,53 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,12%
  • Stuttgart: 1,05 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,01%
  • Frankfurt: 5,24 € gespart im Vergleich zu Tradegate, bezogen auf den Kaufpreis sind das 0,05%

Mein ganzer Stolz: Animierte GIFs!
Delta = Um wie viele Cent billiger als Tradegate.
Nach fünf Durchläufen stoppen die GIFs. Sonst wird man ja verrückt.

ETF 5 €, Kursdelta 0,25 ct - 1,5 ct
R wie Rubicon. Links vom roten Strich kaufen wir nicht, weil die Gesamtkosten zu hoch sind.

ETF 50 €, Kursdelta 2 ct - 10 ct
Hier liegt der 1.000er-Rubicon bei 40 Stück

ETF 150 €, Kursdelta 5 ct  - 20 ct

q.e.d

Der Verdacht hat sich bestätigt: Der Markt für Brot-&-Butter-ETFs ist effizient. Es ist egal, ob Sie viele oder wenige ETF-Anteile kaufen. Es ist egal, ob diese Anteile 5 Euro oder 150 Euro kosten. Sie werden kein Schnäppchen machen.
Die einzelnen Handelsplätze sind durch ein System kommunizierender Röhren miteinander verbunden. Die Liquidität schwappt durchs System und sorgt dafür, dass der Wasserstand praktisch überall gleich hoch ist.
Ich bevorzuge Tradegate wegen der Möglichkeit des Direktkaufs. Tradegate funktioniert nach dem FoS-Prinzip. Friss oder stirb. Nimm diesen Kurs oder lass es bleiben.
Aber da Tradegate Teil der Liquiditätsschwemme ist, müssen sie moderates FoS betreiben. Ich bekomme zwar manchmal einen schlechteren Kurs, aber nur minimal. Dafür gibt’s im Gegenzug operative Einfachheit. Ich sage ja zum Preis, gebe meine TAN ein und habe gekauft. Mission erledigt.
Bei einer Börse muss ich mich mit Worten wie "Limit", "bestens" und "billigst" beschäftigen.
Lebenszeitverschwendung!
Außerdem muss ich mich ins Orderbuch einreihen, werde womöglich teilausgeführt und muss einige Zeit warten, bis alle Trades durchgegangen sind.
Der Kauf ist also nicht mit der Eingabe der TAN abgeschlossen und ich weiß auch nicht, zu welchem Kurs ich die ETFs bekomme. Klar, ich kann eingeben: Maximal 39,22 €.
Aber kann ich zu diesem Kurs kaufen? Was, wenn der Kurs nach oben läuft, und mein Trade nicht ausgeführt wird. Soll ich doch besser 39,235 eingeben? Oder 39,25 €?
Was, wenn der Kurs nach unten geht und ich meine ETFs für 39,22 € bekomme, aber wenn ich 39,18 € als Limit eingegeben hätte, dann hätte ich 4 Cent pro Aktie sparen können. Bei 50 Stück sind das 2 Euro.
Das ist doch ein schöner Tankkostenzuschuss, wenn ich wieder 30 Kilometer fahren muss, um einen Cent pro Liter zu sparen.
Lebenszeitverschwendung!!
Wieso soll ich mir als Buy&Hold-Anleger Gedanken über die Tagesform eines ETFs machen?
Lebenszeitverschwendung!!!

Für Freunde der Einzelaktie oder des burmesischen Wasserbüffelindex’ gilt die Handelsplatz-Agnostik nicht. Sie haben sich für den schweren Weg entschieden. Aber für Sie habe ich die universelle Lebenslüge im Angebot: "Macht ja auch Spaß."

(awa)

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Kommentare

Candide sagt am 11. Dezember 2018

Vielen Dank, sehr informativer Artikel!!
Wie mache man das am besten, wenn man eine sehr große Summe im unteren 6-stelligen Bereich auf einmal anlegen will?


Aniong sagt am 11. Dezember 2018

Da hier immer Tradegate mit "Börsen" verglichen wird: Tradegate ist (seit 2009) auch eine echte Börse. Orderbuch, Limits, Teilausführungen etc. gibt es da genau so.
Vielleicht abstrahiert Consors das weg und gibt beim "Direktkauf" einfach eine limitierte Fill-or-Kill-Order auf. Das kann man aber auch auf Xetra so machen. Ich persönlich kaufe regelmäßig über Tradegate mit ganz normalen, limitierten Orders.

PS: Die Wall Street öffnet erst ab 15:30 Uhr deutscher Zeit.


Finanzwesir sagt am 11. Dezember 2018

Hallo Candide,

  1. Sich darüber klar sein, dass der Spruch "Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen? Indem man mit einem großen Vermögen anfängt." auch für Dich gilt. Sechstellig kann auch fünfstellig werden. 180.000 € => Halbierung => 90.000 €
  2. Wenn das kein Problem ist, stellt sich die Frage der Liquidität. Schau nach, wo genug Stücke im Angebot sind, damit Du Deine Order durchkriegst. Oder Du teilst Deine Oder in zwei oder drei Tranchen auf. Das macht von den Gebühren nicht viel aus. Mein Broker toppt bei 69 € aus. Das sind 0,04% von 180.000 €. Damit bist Du fast im Bereich der instititionellen Käufer. 3 Tranchen zu je 60.000 € belasten Dich mit Gebühren 0,12%. Auch ok.

@Aniong: Standardmäßig vorinstalliert bei Consors: Tradegate mit dem von Ebay bekannten Sofortkauf. Wegen Wallstreet hast Du recht. Ich habe mich vertippt :-( Es war schon halb fünf, als ich die Kurse gecheckt habe. Das ist jetzt gefixt.

Aber ich bin sehr an Erfahrnugsberichten anderer Anleger interessiert. Wie läuft es bei der Comdirect, der INg-Diba oder der DKB?

Gruß
Finanzwesir


42sucht21 sagt am 11. Dezember 2018

@Candide

"eine sehr große Summe im unteren 6-stelligen Bereich"

Ja was denn nun? Sie widersprechen sich.

Von dem kleinen Scherz mal abgesehen:

  1. Wenn man diese Frage in einem Online-Forum stellt, dann ist man noch nicht soweit Geld anzulegen. Erstmal den angebotenen Rundgang durch den Blog machen wäre mein Vorschlag. Dann nur einen kleinen Teil investieren und 6 Monate abwarten wie es sich anfühlt. Dann Strategie nachbessern.

  2. Wenn man diese Frage in einem Online-Forum stellt, dann muss man weitere Informationen dazu geben (Anlagegrund, Anlagezeitraum, Lebenssituation, Alter, vorhandenes Kapital, Versicherungen, usw usw ....) ansonsten kann doch niemand etwas fundiert dazu sagen!

SomeOne sagt am 11. Dezember 2018

Hallo lieber Finanzwesir,

Besten DANK mal wieder für den Artikel der mich begeistert hat :)
Gerne komme ich den Aufruf nach und gebe hier der Community ein wenig Wissen zurück:

Wie läuft es bei der DKB (eben eingeloggt und abgeschrieben):

Folgende Börsen stehen zur Auswahl bei dem ETF127

  • XETRA
  • Düsseldorf
  • Frankfurt
  • Hamburg
  • München
  • Stuttgart
  • Tradegate
  • Lissabon
  • Quotrix
  • Zürich-SIX SWX

Am Beispiel Tradegate:

Dort kann ich dann im nächsten Schritt noch folgende Parameter mitgeben:

  • Ausführung: "Billigst" vs. "Limit in EUR"
  • Limitzusatz: "Keiner" vs. "Stop Buy"
  • Ausführungswunsch: "Variabler Handel" vs. "Kassa" vs. "Eröffnungskurs" vs. "Schlusskurs"
  • Gültigkeit: "Tagesgültig" vs. "Monatsultimo" vs. "Datum TT.MM.JJJJ"

Ganz ehrlich: ich selber bin jetzt seit 1,3 Jahren an der Börse über ETF Sparpläne und Einmalanlagen (Sonderzahlungen, Umschichtungen, Weihnachtsgeld etc.) und habe bei der DKB immer "Tradegate" gewählt.

Warum? -> Aus meiner Sicht: Einfachheit (auch keine Mehrkosten) siegt und der Versuch Lebenszeit zu sparen :)

So das waren mein Beitrag - hoffe konnte etwas Licht ins Dunkle bringen :)


Florian sagt am 11. Dezember 2018

Nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam!

Die Frage von Candide finde ich sehr wohl berechtigt.
Bisher habe ich nur 4- bis 5-stellige Beträge angelegt.
Sollte ich aber meine Eigentumswohnung (Raum München) verkaufen, stellt sich auch mit zwanzig Jahren Börsenerfahrung zum ersten mal die Frage wie man mit einem mittleren (!) 6-stelligen Betrag verfährt.
Nach meiner kurzen Recherche bekomme ich entsprechende Stückzahlen am ehesten über Xetra.

Herzliche Grüße

Florian


Dagonet sagt am 11. Dezember 2018

Hab ich den Artikel jetzt falsch verstanden, oder ist XETRA zwar billiger, aber der Kauf dort aufwendiger, weil man nicht auf "Sofort Kaufen" klicken kann, sondern "Bestens" auswählen und dann noch einmal bestätigen muß?


Nostradamus sagt am 11. Dezember 2018

Wie legt man denn am besten sieben (!) oder acht (!!) stellige Beträge an. Falls ich demnächst mal wieder Lotto spielen sollte, könnte diese Frage interessant werden.


Candide sagt am 12. Dezember 2018

Vielen Dank für die ersten Meinungen.

@Florian, genau meine Situation! Bin seit ein Paar Jahren investiert und spare weiterhin etwa 1K€ monatlich. Die Orders habe ich immer unkompliziert bei Tradegate geführt.

Da ich Januar fast 200K€ zur Verfügung bekomme und investieren möchte, frage ich mich, wie ich das praktisch optimal machen soll. Ein 0,1% Kostenunterschied (Gebühren, Spread, etc) sind bei dieser Anlagesumme schon fast 200€.

Vielleicht ist es eine dumme Frage...


Tino sagt am 12. Dezember 2018

Als ich die Überschrift las, dachte ich noch, schnarch, was für ein ödes Thema. Aber davon abgesehen, dass es tatsächlich nur um Peanuts geht, spare ich mir natürlich doch gerne den einen oder anderen Euro.
Bisher habe ich bei der DKB gekauft. Die haben ein sehr einfaches Preismodell: bis 10.000€ Anlagebetrag zahlt man pauschal 10€, ab 10.000,01€ sind es dann 20€.
Dann habe ich noch ein Onvista-Freebuy-Depot.
Da sind es grundsätzlich 5,99€+0,23% vom Ordervolumen, maximal 39€.
Diese Kosten kann man durch Freebuys auf null reduzieren. Hinzu kommen Handelsplatzgebühren (außerbörslich 0,80€ (OTC) und an allen Börsen inkl. Tradegate und Quotrix 1,50€).
Da ich bisher immer mit Freebuys und bei der Baader-Bank gekauft habe, musste ich immer nur die 80cent bezahlen. Egal ob ich für 1.000 oder für 25.000€ gekauft habe.
Doch nach dem Finanzwesir-Artikel habe ich mir die Kurse nun einmal etwas genauer angesehen und festgestellt, dass der Baader-Kurs für meinen Vanguard-Fond ca. 7cent höher ist als der Xetra-Kurs. Hier reichen also bereits 10 Anteile für Kostengleichstand aus. Bei größeren Käufen bin ich dann immer in der Gewinnzone, wenn ich über Xetra kaufe. Wieder was gelernt.

Wenn man eine sehr große Summe kostengünstig über eine Einmalanlage investieren möchte, dürften nicht allzuviele Wege am Onvista-Freebuy-Depot vorbeiführen.
Allerdings sind die meisten Orderprovisionen gedeckelt und somit ist es wohl recht unerheblich, ob ich für einen solchen Kauf nun höchstens 1,50€, 20€, 39€, oder 69€ bezahle.
Andererseits, wenn ich nicht nur einen Wert kaufe sondern vielleicht 10, dann rentiert es sich so langsam wieder. Zehn Freebuys im Monat bekommt man bei Onvista übrigens, wenn im Vormonat durchschnittlich 25.000€ auf dem Verrchnungskonto lagen...

Gruß, Tino


slowroller sagt am 12. Dezember 2018

@Schwachzocker, @42 sucht21

Ich denke, dass es dem/den Fragesteller/n hier nicht um ein "Ob" geht sondern, dass nach der rein technischen Möglichkeit gefragt wird in Punkto vVerfügbarkeit, Spread usw.. Mich würde auch interessieren, ob man schlicht bei diesen Größenordnungen etwas beachten muss - zumindest bei nicht so liquiden Werten sollte man sicherlich aufpassen.

Ich selber nutze auch Tradegate der Einfachheit halber und habe bisher keine wirklich offensichtlichen negativen Erfahrungen gemacht - habe aber ehrlich gesagt auch nicht en detail drauf geachtet.

Eine Frage aber vielleicht noch an den Wesir: Wir läuft das bei Sparplanausführungen? Die werden nochmal separat gehandhabt, oder? Ich meine die DKB führt die an der Börse Düsseldorf (Quotrix) aus. Sind die Bedinungen anders als bei "normalen" Käufen über XETRA oder Tradegate? Zumindest wegen der Bruchstücke ist die Technik sicher eine andere.


Nostradamus sagt am 12. Dezember 2018

@Schwachzocker: Er hat "fast 200k€", also sind 0,01 % "fast 200 €".

Ich kann zwar nicht mit Antworten helfen, aber vielleicht die Situation anders beschreiben, so wie ich sie verstanden habe. Candide will keine Anlageberatung in Bezug auf seine Lebenssituation und das für ihn "passgenaue Produkt" haben.
Er weiß schon, was er sich kaufen will (es hätte vielleicht geholfen, wenn er gesagt hätte, was genau das ist...). Er will dabei einfach möglichst geringe Gebühren bezahlen.
Folgende Antwort würde ihm am meisten weiterhelfen: "Alles klar, ich stand auch gerade vor der genau der gleichen Situation und wollte auch ca. 200 k€ in ETFs anlegen. Nachdem ich mich umfassend informiert habe, war meine Vorgehensweise wie folgt:..." Und jetzt seid ihr wieder dran. ;-)


JK sagt am 12. Dezember 2018

@Schwachzocker

0,1% von fast 200K€ sind fast 200€ ;-)

VG

JK


Rainer sagt am 12. Dezember 2018

"Wieso soll ich mir als Buy&Hold-Anleger Gedanken über die Tagesform eines ETFs machen?"

Ich kaufe selten unter €10.000, meist so um €20-25.000, das aber nur 1 x jährlich zu. Da macht es schon was aus, ob man vormittags womöglich um 1% teurer oder nachmittags um das 1% günstiger einkauft.

Meistens handle ich über XETRA weil mir die Liquidität am Wichtigsten ist und ich dort eben gut meine "bestens"-Aufträge platzieren kann. Wenn man die 15'-Chartverlauf des Vortages und des Handelstages analysiert, dann bekommt man ein gutes Gefühl über den richtigen Zeitpunkt...

...und damit meine ich nicht ausschalten zu können, dass es morgen vlt. noch günstiger ginge. Aber innerhalb eines Tages kann man den Kaufpreis ganz gut "steuern". Für mich ist das Lebenselixier und keine Verschwendung ;)


Rainer sagt am 12. Dezember 2018

@Candide

Frei nach Kostolany: morgen kaufen (er meint ja, man soll immer dann investieren, wenn man Geld hat)
Frei nach Finanzwesir: alles in einen MSCI-World-ETF, wurscht in welchen (siehe seine Blogs durch) ... das hat übrigens auch Warren Buffet bestätigt (der meint, dass seine Frau nach seinem Tod genau das mit dem Vermögen tun sollte, aber als Ami natürlich in einen S&P500)

LG Rainer ;)


Niels sagt am 12. Dezember 2018

"Der Obstbauer will einen Stand: Er muss dafür zahlen. Aber auch die Besucher des Marktes müssen Eintritt bezahlen. Wie bitte? Das macht doch keiner."

Willkommen auf dem hippen Street Food Markt in den In-Stadtteilen deutscher Großstädte! ;)
Paar Euro Eintritt bezahlen, um anschließend nach 10 Minuten Schlangestehen für 10€ eine überteuerte Portion Hip Food erwerben zu dürfen, nach deren Verzehr man so ungefähr zur Hälfte satt ist.
Danach muss schnell noch ne andere zweite Portion Hip Food für weitere 10€ (weiteres Schlangestehen gibt's gratis) nachgelegt werden, um annähernd zur Gänze gesättigt nach Hause gehen zu können.


Sarah sagt am 13. Dezember 2018

Super Artikel. Gleich noch eine andere Frage, die mich als Laien nervös macht: Ich nutze ein DKB-Broker Konto und investiere in 2 ETFs

  • Shares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (ISIN IE00B4L5Y983, WKN A0RPWH)
  • Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF (ISIN IE00B3VVMM84, WKN A1JX51)

Ich investiere regelmäßig in beide ETFs. Leider wird mir aber in dem DKB-Konto lediglich die Gesamtstumme der besparten ETFs und das Depot angezeigt. Rückliegende Käufe werden nur für 3 Monate angezeigt.
Dadurch ist super schwierig einen Überblick darüber zu behalten, wann man zu welchem Kurs gekauft und damit letztlich auch zu verstehen, wie sich die Gesamtinvestitionen entwickelt haben.
Ist das bei allen Banken so?
Kann man sowas heute nicht einfach permanent anzeigen und mehr Transparenz schaffen? oder macht das alles sowieso keinen Sinn, weil es eigentlich egal ist, wann genau ich zu welchem Kurs gekauft habe?

Vielen Dank für Eure Einschätzungen!


MissMoney sagt am 13. Dezember 2018

Wo kaufe ich, habe ich jetzt einigermaßen verstanden.
Hier jetzt aber gleich noch eine der komplexeren Fragen, die ich nicht so richtig verstehe: Thema Steuer: Ich habe hier im Blog gelesen, dass man zwingend prüfen soll, ob ein ETF eine Teilsteuerbefreiung habe.
Mir erschließt ich das aber alle nicht so wirklich. Ist es bei thesaurierenden ETFs nicht egal, wie besteuert wird?
Wäre es deswegen dann nicht sinnvoller nur thesaurierende ETFs zu kaufen? Oder (anderer Artikel) ist es seit 2018 steuerlich völlig egal, welche Art ETF ich kaufe?
Vielen Dank für eure Hilfe!


Dagonet sagt am 13. Dezember 2018

@Sarah:
Schau Dir einmal das folgende Programm an:
https://www.portfolio-performance.info/


BF sagt am 13. Dezember 2018

@MissMoney:

Was Du zwingend prüfen musst, ist, ob der Fonds zu mindestens 51% in Aktien investiert. Das ist die seit 1.1.2018 vorgeschrieben Aktienquote, die ein Fonds aufweisen muss, um sich für die seit 1.1.2018 geltende Teilfreistellung zu qualifizieren.

Ob Thesaurierer oder Ausschütter ist für das Merkmal "Teilfreistellung" irrelevant: Teilfreistellung: 30% der Ausschüttungen an den Anleger (und der realisierten Kursgewinne bei Verkäufen) sind steuerfrei, egal ob die Ausschüttungen ausgezahlt oder thesauriert werden.

Die Angaben zur Aktienquote findest Du im Fondsprospekt.

@Sarah:
So ganz verstehe ich dein Problem nicht. Für jeden Kauf bekommst Du von deiner Depotbank eine Kaufabrechnung. Ich vermute, bei deinem Anbieter, wie bei mir (DiBa) nur als PDF in der Postbox.

Um die Archivierung der PDFs kommst Du nicht herum. Also entweder downloaden und in einem Ordner sammeln, oder, so mach ich es, zusätzlich zur elektronischen Archivierung, ganz altmodisch ausdrucken und chronologisch in einen Ordner heften.


Marviner sagt am 13. Dezember 2018

Ich versteh Sarah schon: Man möchte schon gern sehen, ob man bei den Käufen ein glückliches Händchen hatte und wie der aufgelaufene Bestand sich zusammen setzt. Ich schließe mich dem Tipp von Dagonet an: https://www.portfolio-performance.info/
Etwas mühsam bei der Ersteinrichtung, aber danach die beste Auswertung eines oder mehrerer Depots. Die PDFs der Bank kann man einfach importieren usw.

Das Onvista-Freebuy Depot hatte ich auch mal.
Und bin prompt einmal in die Kostenfalle gelaufen, als ich naiv einen ETF über Xetra verkauft habe. Ich habe das Depot später auf die 5€ Festpreis umgestellt als ich keine größeren Summen mehr für Käufe vorrätig hatte.
Selbst die 5€ kann man oft noch umgehen. Aktuell zB über Lang&Schwarz.
Alles bis max 1000€ pro ETF mache ich als Sparplan also maximal 2 mal pro Monat.
Da bekommt man dann 20.000€ innerhalb von 5 Monaten in 2 ETFs umgeschichtet und hat zumindest das gute Gefühl Gebühren gespart zu haben.
Ob man in volatilen Zeiten bei Sparplänen auch immer faire Kurse bekommt ist natürlich ein anderes Thema. Aktuell habe ich da wieder Zweifel weil ich am 1.12. (also Ausführung am 3.12) alles knapp unter dem Tageshöchstkurs gekauft habe.


Candide sagt am 13. Dezember 2018

@slowroller, @Nostradamus, @JK
Ihr habt meine Situation richtig verstanden, vielen Dank für die Ergänzung. Sorry wenn ich unklar bin, Deutsch ist nicht meine Muttersprache.

Es geht hier nicht um das Ob, Was oder Wie Viel sondern um das Wie. Am besten hätte ich eine Beschreibung der genauen Verfahrensweise bei der Investition einer solchen Summe.

@Rainer
Vielen Dank für den Tipp, den Order am Nachmittag zu führen! Die 1% im Vergleich zum Vormittag spare ich mir gerne...


Isabel sagt am 14. Dezember 2018

Wie sieht es denn mit Quotrix aus? Das wurde hier jetzt gar nicht erwähnt...?


suchenwi sagt am 14. Dezember 2018

Ich hatte meine Sparpläne bei onvista-bank anfangs auf den 15. gelegt.
Im der ersten Ertragsabrechnung sah ich aber, dass bei iShares Ex-date am 15. ist, und der Kauf binnen 3 Bankarbeitstagen, also typisch nach dem 15. durchgeführt wird. Also habe ich die Sparpläne auf den 1. umdatiert, damit für den vollen Bestand ausgeschüttet wird.
Zu Handelsplattformen: onvista-bank zeigt zunächst OTC-Angebote (mit Preis) von Baader Bank, Commerzbank, Lang & Schwarz, Quotrix, Tradegate. Spesen da konstant 6.50. Danach diverse Börsen, wo noch Extragebühren dazukommen (Frankfurt 3.75 auf rund 1k, Stuttgart etwa doppelt soviel). Nasdaq konstant 12.50.


Dummerchen sagt am 14. Dezember 2018

@Sarah
Ich habe kein DKB-Konto, kann also nicht unmittelbar dazu was sagen. Die Screenshots, die ich online finden konnte, zeigen den Gesamtbestand und die Performance pro Depotposition.
Ich vermute mal, das ist bei dir identisch. (Bei meinem Depot seh ich auch nicht mehr.)
Du wirst also wissen, wie die aktuelle Rendite deiner beiden ETFs ist. (Ich hasse den Begriff "Performance", weil das irgendwie alles sein kann. Soll ja sogar Künstler geben, die sowas in ihrem Repertoire haben. Rendite, angegeben in % p.a. ist eindeutig.)

Die Frage ist für mich, was du zusätzlich genau wissen willst, und welchen praktischen Nutzen du dir davon erhoffst. Es ist zugegebenermaßen ganz 'nett' zu wissen, ob die Kaufkurse günstig waren, ob die jährliche Rendite des MSCI World höher oder niedriger als die des MSCI EM war usw. usf.

Ich persönlich finde es (mittlerweile nach fast 20 Jahren Börseninvestitionen) ziemlich unerheblich, ob ich beim Kaufzeitpunkt ein glückliches Händchen hatte oder nicht.
Ich kann damit auch zukünftig günstige Zeitpunkte nicht vorhersagen. Auch das Wissen um die Rendite ändert bei mir nichts. Ist 4% Rendite ein Grund etwas zu ändern? Oder 7%? Oder - 0,5%? Willst du deine Strategie wegen einem der ermittelten Werte verändern? Falls nein, warum ist der Wert für dich wichtig?

Ich bin mir sicher, dass es insbesondere für passiv investierende Börsenneulinge entspannender sein kann, nicht zig Kennzahlen zu haben, über die sie sich potentiell einen Kopf machen (können).
Das ist ähnlich mit den alltäglichen Börsennews. Die bringen einem Passivinvestor auch keinen Mehrwert und erzeugen höchstens das Gefühl, dass man auf irgendwas reagieren müsste.

TLDR;
Beim beim Buy&Hold wächst die Anzahl der Anteile mit jedem Kauf. Auf lange Sicht wächst bei steigenden Kursen der Depotwert. Der passive Anleger kann ansonsten wenig beeinflussen. Kennzahlen sind zwar ganz nett, ändern aber nichts an der aktuellen und zukünftigen Situation.

Liebe Grüße
Dummerchen

PS: Ich nutze auch Portfolio Performance aber nur als nette Spielerei zum Visualisieren. Die ersten 15 Jahre bin ich aber auch ohne das Tool gut durchs Leben gekommen.


suchenwi sagt am 14. Dezember 2018

Hallo "Dummerchen",
zunächst zu "Performance": so wie die onvista-bank die darstellt, handelt es sich um

  • (a) Gesamtperformance: Kursentwicklung seit Kauf (mit gemitteltem Kaufpreis, wenn mehrere Käufe)
  • (b) Tagesperformance: da ist mir nicht ganz klar, wie "Tag" definiert ist (oft seit Beginn Börsentag, aber wohl nicht immer) Beide Kennzahlen finde ich interessant: (a) zeigt (von oben), welche Käufe am meisten Kursgewinn gemacht haben, und (von unten), welche "Sonderangebote" es gerade gibt. (b) zeigt, wie sich die Kurse im wie auch immer definierten Tag entwickelt haben.

Meine Faustregel für Nachkäufe: (a) möglichst negativ, (b) möglichst positiv (zur Abwehr "fallender Messer").
Und dann noch bauchgesteuerte Zusatzregeln: GBP? Och nee, erstmal Brexit abwarten. Monatszahler? Eher gerne. Dividende 1x jährlich? Eher weniger, lieber 2..4..12x jährlich, zwecks regelmäßigem Ertragsstrom. §27 KStG (vorläufig steuerfrei)? Bonuspunkt.

Aber bei dem aktuellen Trubel an den Börsen halte ich eher die Füße still, warte die Vorabpauschal-Besteuerung nächsten Januar ab, und plane neue Invests am ehesten in Anleihen-ETFs. Pimco EM Local Bonds etwa.. zahlt monatlich, besser als der iShares JPM EM Bonds (auch monatlich). Oder der iShares US Treasury 7-10yrs?

Das entscheide ich, wenn mal wieder 1k Erträge auf dem Verrechnungskonto liegen, derzeit sind es 459€. Geduld gehört zum Spiel...


Tino sagt am 15. Dezember 2018

Wenn man denkt man habe etwas gelernt, sollte man dieses Wissen auch in der Praxis ausprobieren.
Also habe ich gestern 15 Anteile meines Vanguard-All-World-ETF bei Onvista gekauft. Statt wie sonst über die Baader-Bank diesmal über Xetra.
Und siehe da, am Ende war nicht nur der Kurs kein bisschen besser, sondern zu den 1,50€ Handelsplatzgebühr addierten sich auch noch 0,75€ Börsengebühr.
Damit zahlte ich statt 1034,05+0,80€ bei der Baaderbank 1034,10+1,50+0,75€ beim Xetra-Kauf. Da will ich das Gelernte doch ganz schnell wieder vergessen...

Gruß, Tino


Gerrit sagt am 27. Dezember 2018

Erstmal Danke für den für mich unterhaltsamen Beitrag!
Während sich die Börse auskotzt, hat man Zeit zu lesen. Auf der Suche nach guten Finanzbüchern bin ich auf diesen Blog gestoßen!

Ich bin mir nicht sicher, welche Zielgruppe hier angesprochen werden soll, aber ich denke eher an Kleinsparer und nicht Großinvestoren! Für mich gilt als Kleinsparer: Im Einkauf liegt die größte Ersparnis!

Daher gehe ich wie folgt vor:

1.Kostenlose Sparpläne von Direktbrokern nutzen! Der Nachteil ist natürlich, dass ich den Preis und das Datum nur bedingt steuern kann. Aber bei der Onvista kann ich kurzfristig Sparpläne erhöhen, also z.b. wenn der Dax 1500 Punkte abgegeben hat, wird der Sparplan erhöht bzw. verdoppelt. Zur Zeit habe ich nur den Ishare EM Anleihen ETF und andere Dividendenetf, da ich die Ausschüttungen auf den Freibetrag pushen möchte. Bei Onvista wird der Sparplan mit der ersten Xetra-Auktion ausgeführt. Pro Ausführung 5-10€ gespart. Man kann also eine Menge sparen!

  1. Wenn ich manuell nachkaufen möchte, welches sich Heiligabend angeboten hätte, kann man ebase nehmen. Dort fallen bei großen ETF nur 0,3 % Kaufgebühren an (auch beim Verkauf!). Der Haken daran ist, man muss die Cut-off Zeit beachten (11 oder 12 Uhr!) beachten, damit man die Anteile noch am selben Tag bekommt. Die Ausführung ist dann gegen 17.30 Uhr in der Xetra-Schlussauktion.

Wenn ihr noch bessere Sparhinweise habt, dann gerne!


Harry sagt am 03. Januar 2019

Guter Artikel!
Ich sehe es ähnlich - ich kaufe fast ausschließlich über Direktkauf bei der ING. Ja, die Gebühren sind manchmal vielleicht sogar höher, aber ich kaufe nicht wöchentlich und keine Beträge <1000 EUR. Das Gebührenwirrwar der Börsen (außer XETRA) war für mich schon immer ein Graus.


Ju sagt am 11. Januar 2019

Ich schau grad immer, ob ich meinen Broker wechseln soll, um an den Ausgabeaufschlägen zu sparen.
Hab mir jetzt die DKB angeschaut, da diese nur 1,50 Euro pro Ausführung verlangt.
Hab bei denen jetzt mal angefragt, worüber die die ETFs bei der Sparplanausführung kaufen:

Folgende Antwort habe ich erhalten:

Bei der Ausführung eines Sparplans werden die Anteile stets außerbörslich erworben. Eine Börse ist hierbei nicht involviert. Auf eine weitere Nachfrage dann folgende Antwort: Alle Aufträge unserer Kunden werden gesammelt und durch unseren Wertpapierdienst- leister, die dwp, bei einem passenden Kontrahenten ausge führt. Die dwp kann hierzu jede Börse nutzen.

Kann mir evtl. jmd weiterhelfen, ob das ein großer Nachteil ist?!!
Mit außerbörslichem Handel verbinde ich immer hohe Kosten! Stimmt das?

Für eure Antworten schon mal vielen Dank im Voraus.

VG und schönes WE

Ju


Phileas sagt am 30. Januar 2019

Hallo in die werte Runde,

ich lese zwar seit geraumer Zeit sehr aufmerksam mit, doch dies ist nun mein erster Kommentar hier. Ich hoffe ich kann etwas Hilfreiches für den ein oder anderen besteuern:

Was die Auswahl von Börsenplätzen angeht, habe ich versucht den Kauf von Anteilen bei com.direct oder ING-Diba auf einfache Faustformeln runterzubrechen. Dabei ist dieser Spickzettel bei rausgekommen. Vielleicht kann ihn jemand gebrauchen, vielleicht habe ich aber auch irgendwelche Gedankenfehler gemacht, dann gerne draufhauen.

Generell: Börsenhandel am besten zwischen 15:30 Uhr und 20:00 Uhr wegen der erhöhten Liquidität (Vielzahl von Börsen zeitgleich auf) und der damit verbundenen besseren Preise (Spreads).

DIE GEBÜHREN

Faustformel bei Comdirect-Käufen bis 2.000 Euro:

Wenn Anteile MAL Kursdifferenz zusammengerechnet bei 
Tradegade über 1 Euro günstiger, dann Tradegate.

Comdirekt Gebühren bis 2.000 Euro im Überblick:

  • Xetra 11,40 €
  • Tradegate 12,40€
  • Kursdifferenz MAL Anteile = ?

Genaue Berechnung:
Bis 2.000 Euro Ordervolumen mindestens 9,90 Euro, maximal 59,90 Euro (4,90 Euro + 0,25 % des Ordervolumens)

  • Xetra 0,0015 %, mind. 1,50 Euro

vs.

Tradegate 0,0025 %, mind. 2,50 Euro

  • Kursdifferenz MAL Anteile

Faustformel bei Diba (ob unter oder über 2.000 Euro ist egal)

Wenn Anteile MAL Kursdifferenz zusammengerechnet bei XETRA Direkthandel über 1,75 Euro günstiger als Direkthandel, dann XETRA.

ING-Diba Gebühren im Überblick:

  • Xetra 6,65 € + 0,25 Prozent vom Kurswert
  • Direkthandel 4,90 € + 0,25 Prozent vom Kurswert
  • Kursdifferenz MAL Anteile = ?

Genaue Berechnung:
4,90 Euro plus 0,25 Prozent vom Kurswert (max. 69,90 Euro)

  • Xetra 1,75 Euro

vs

4,90 Euro plus 0,25 Prozent vom Kurswert (max. 69,90 Euro)

  • Bei Direkthandel keine Gebühr. Aber welche Kursdifferenz?!?

(Andere Börsenplätze:

  • Frankfurt, München 2,50 €
  • Düsseldorf, Stuttgart 5€)

Wie gesagt, es ist mein Spickzettel ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit – dennoch bin ich für Vorschläge offen.


q sagt am 27. Februar 2019

@suchenwi
Warum genau ist es keine gute Idee bei onvista einen iShares am 15. per Sparplan auszuführen, sondern besser am 1.?
Ich hab es nicht so ganz verstanden mit dem ex-date bei iShares am 15.


q sagt am 01. März 2019

Leider kann ich nicht editieren, daher ergänzend zum o.g. Beitrag vom 27.02.19.

Habe jetzt versucht, das zu recherchieren und denke, dass ich es verstanden habe (sonst bitte direkt schreien!):

ex-date

If you purchase a stock on its ex-dividend date or after, you will not receive the next dividend payment. Instead, the seller gets the dividend. If you purchase before the ex-dividend date, and hold the position until the ex-dividend date, you get the dividend.

Und dies ist bei iShares wohl immer ca. am 15.: https://www.blackrock.com/at/privatanleger/literature/brochure/ishares-distribution-calendar-de-at-rc-brochure.pdf

Das hieße auf den iShares MSCI World UCITSETF USD (Dist):
Z.B: ex-date 14.03., 16.06.

==> Wenn Kauf am 15.3. eingetragen ist, bin ich für die Dividende erst nach dem 16.06. berechtigt. Also entgehen mir auch für die Käufe 15.4. und 15.05. die Dividenden. usw usf.

Hoffe es ist so halbswegs richtig.

Ob das relevant ist, liegt wohl an der höhe der Sparrate. Theoretisch finde ich es schon richtig, dass dann am 1. des Monats ein besserer Termin wäre.


suchenwi sagt am 01. März 2019

@q - weil Sparpläne typisch 1..3 Bankarbeitstage später ausgeführt werden, und die neu gekauften Stücke beim nächsten Mal nicht in die Ausschüttung eingerechnet werden. Beispiel:

  • ich habe rund 14 Stk. eines ETF
  • am 15. ist sein ex-Tag, und mein gewählter Ausführungstag des Sparplans
  • onvista-bank kauft nochmal 7 Stk für mich am 17.
  • am 30. schüttet der ETF aus, ich bekomme aber die Erträge nur für 14 und nicht 21 Stk.
  • das wiederholt sich alle 3..6 Monate, je nach Ausschüttungsrhythmus

suchenwi sagt am 01. März 2019

@q - 3 Monate zwischen ex-Tag und Zahltag? Sowas soll es in Südkorea geben, aber im Westen ist eher typisch 0..4 Wochen. Kann man in den Abrechnungen nachlesen, z.B.
A0F5UH iShares Global Select Div.100 zuletzt: ex-Tag 15.1., Zahltag 15.1.

Same day - so g'heat si des! Aber mit dem alten 15.d.M.-Plan wurde eine Sparrate erst am 16.3.2018 ausgeführt. Das macht nur etwas, wenn ein monatlicher Kauf auf oder kurz nach Ex-Tag (vierteljährlich) liegt. Also eine Handvoll Euros, ist aber auch Geld... ;^)


q sagt am 01. März 2019

@suchenwi
Danke für die Antworten! Jetzt hab ich's :)

Die beiden Daten waren beides ex-Tage, daher die 3 Monate Abstand.

Bei einen thesaurierendem ETF ist der Effekt identisch, bis auf den Unterschied, dass die Dividenden eben nicht ausgezahlt werden sondern direkt wieder angelegt werden. Richtig?


Mat sagt am 08. Oktober 2019

Hallo, verstehe nicht ganz:
ist das Prinzip des "Eigenhandels" bei Tradegate das Gleiche wie Direkthandel? Dann bräuchte es doch gar kein Spread, den Tradegate trotzdem hat? Wie ist das bei Lang&Schwarz?

Eigentlich müsste doch der Broker für mich den billigsten Handelsplatz heraussuchen. Bei der dkb geht das aber gar nicht, "best execution" wird gar nicht angeboten?


Presskoppweck sagt am 10. Oktober 2019

Eigenhandel = Direkthandel = Finanzwesirs Fruchtmarkt kauf die ganze Fuhre Äpfel für 1,90 pro Kilo und verkauft die Äpfel dann portionsweise zu 2,09 je kg => 0,19 Spread.

L&S macht meines Wissens Eigen/Direkthandel.


Christian Maier sagt am 17. März 2020

@Candide

Mit leichter Verspätung ;-) eine qualifizierte Antwort auf deine Frage:

200.000 Euro kannst du problemlos einfach so auf Xetra in einen liquiden Standard-ETF anlegen.
Wenn noch ein paar Nullen mehr dazukommen, darf die Investmentbank deines geringsten Mißtrauens den Kauf auch gerne OTC abwickeln.


Tobias sagt am 18. März 2020

Echt super Artikel!
Vielen Dank für die Klärung!


dampferlein sagt am 06. April 2020

Hallo, ich bin absoluter Neuling und versuche mich seit Tagen schlau zu machen, aber die Fragen werden eher mehr als weniger.
Ich habe bereits ein Depot bei GenoBroker, aber da ich nur sehr geringe Summen habe, kommt mir dieser recht teuer vor.
Ich würde jetzt gerne in ein oder zwei Etf `s je 1000,-Euro anlegen.

  1. Könnte mir jemand sagen , ob ich woanders noch ein Depot eröffnen soll oder doch bei Genobroker abwickeln soll?
  2. Ist es sinnvoll je eine Summe in verschiedene ETF oder alles in einen einzigen anzulegen.

Danke für eure Ratschläge, für ein Minianleger.


ChrisS sagt am 15. April 2020

@dampferlein

Könnte mir jemand sagen , ob ich woanders noch ein Depot eröffnen soll oder doch bei Genobroker abwickeln soll?

Wenn dir die Gebühren "zu teuer" vorkommen, kannst du ja bei den zahlreich im Internet vorhandenen Brokervergleich-Seiten dir einen Eindruck verschaffen, was sonst so am Markt geht, und potentielle Kandidaten für eine Depoteröffnung scouten. Ist heutzutage ja auch kein Hexenwerk mehr, sondern online in 15 Minuten angemeldet, und mit Videoident muss man noch nicht mal aus dem Haus.

Achja, und auch wenn die Gebühren natürlich ein wichtiger Faktor sind, bis zu nem gewissen Punkt zählt dann aber auch mehr als einfach nur "billig sein", denn auch so "weiche Kriterien" wie z.B. ne Weboberfläche mit der man sich wohlfühlt oder pünktlicher Dokumentenversand etc. sind wichtig (leider sind das natürlich auch individuelle Erfahrungssachen, die man nicht so schön einfach in nem Tabellenvergleich aufranken kann wie bei den reinen Preisen).

Brokervergleiche gibts genug, hier nur als Beispiel:
https://www.justetf.com/de/online-broker-vergleich/etfs-kaufen.html
https://de.extraetf.com/etf-broker
https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/
nimm ein paar, die zu deinem Anlagetyp passen (also wieviel willst du z.B. wie oft investieren?), in die nähere Auswahl und lies auch auf den originalen Brokerseiten das P/L-Verzeichnis vorher schonmal, um eventuell versteckte Kleinigkeiten zu bemerken.

Ist es sinnvoll je eine Summe in verschiedene ETF oder alles in einen einzigen anzulegen.

Das ist keine Frage, die man mit nem pauschalen "Sinn" beantworten kann. Es kommt ja immer darauf an, warum man sich für eine bestimmte ETF-Aufteilung entschieden hat, also welche Erwartungen und Nutzen man sich davon verspricht.

Du kannst z.B. mit einem simplen gesamtglobalen ETF wie auf den MSCI ACWI oder FTSE All-World investieren, und damit ist das Thema Aktien eigentlich schon gut genug abgedeckt, denn da sind alle relevanten Unternehmen der ganzen Welt drin.

Alles weitere, also zusätzliche ETF-Teilungsspielchen sind dann eigentlich nur noch was für Leute, die irgendwelche davon abweichenden Spezialwünsche umgesetzt haben wollen. Hast du z.B. eine eigene Meinung dazu, wie die Industrie/Schwellenländer-Gewichtung im Depot sein sollte (weil du dir davon bestimmten Nutzen erwartest)? Wenn nein, kannst du einfach beim ACWI/All-World bleiben, in dem das vorgegeben ist. Nur wenn ja, ist es überhaupt nötig, weitere ETFs anzuschaffen, nämlich das Depot stattdessen aus nem Developed World und nem Emerging Markets ETF aufzubauen, eben in dem Gewichtungsverhältnis wie man es individuell für am besten hält.
Und so weiter.


Harry sagt am 27. April 2020

Hallo Wesir, oder auch andere ;-).

Ich habe eine Frage zu den Handelsplätzen. Bei einem ETF habe ich z.B. bei Xetra die Info "10 Stück", bzw. Stuttgart 1.400. Heißt das, wenn ich z.B. 20 Stück kaufen möchte Xetra dann die Order nicht ausführen kann? Die Situation ändert sich zwar immer wieder von der Stückzahl her, aber sollte ich da z.B. warten bis die Stückzahl bei Xetra passt? Bin bei Comdirect und da kann ich ja vor Kauf auch die Gebühren checken und i.d.R. ist Xetra da meistens günstiger.


ChrisS sagt am 28. April 2020

@ Harry

Ich weiß zwar nicht welche "Info" wo genau du meinst, aber üblicherweise ist es so, dass mit solcherlei Zahlen der bisherige (z.B. am heutigen Tag) Umsatz gemeint ist, also wieviel Stück (bzw. Eurovolumen) vom jeweiligen Wertpapier heute bereits ge- und verkauft wurden.

Also wenn du bei z.B. Xetra "10 Stück" siehst, ist damit nicht unbedingt gemeint "ätschbätsch heute sind nur 10 Stück verfügbar, wenn du mehr kaufen willst haste Pech, hamwer nüscht..." oder so.

Hier mal als Beispiel die historischen Tagesumsätze von einem der relativ bekannten "großen" Standard-ETFs https://www.boerse-frankfurt.de/etf/ishares-core-msci-world-ucits-etf

Unter dem Reiter "Kurshistorie und Umsätze" siehst du z.B. dass von dem jeden Tag mehrere hunderttausende, manchmal über ne Million, Stücke gehandelt werden.
Und in der "Bid/Ask Historie" siehst du z.B. den Verlauf des jeweiligen Volumens was zu einem bestimmten Kurs zum Kauf/Verkauf angeboten wurde. Das bietet auch einen etwas besseren Eindruck über die jeweils aktuelle "Liquidität" eines bestimmten Wertpapiers, da kannst du z.B. sehen wie hoch die "verfügbare" Stückzahl für ein jeweiliges Preisniveau grad ist.

Wer sich also brav nur an die üblichen "Brot und Butter"-Dickschiff -ETFs hält, von denen wir hier hpts. reden, der sollte eigentlich im großen und ganzen ziemlich nie Probleme damit haben, dass eine Order "nicht ausgeführt" oder so werden könnte, weil im Normalfall eigentlich immer genug Liquidität vorhanden ist. Solche Querelen hat man hpts. eher nur bei irgendwelchen kleineren / weniger gehandelten / exotischeren Nischen-Produkten (zu denen raten wir hier sowieso eh überhaupt nicht, und wer das trotzdem macht, von dem kann dann auch erwartet werden, dass er sich eben genug auskennt um damit umgehen zu können).

Und solang man dann noch seine Limits realistisch setzt (nicht allzufrech weit vom aktuellen Kurs, an dem das größte Volumen stattfindet, weg), und die Ticketgrößen "privatanleger-üblich" bleiben (also nicht unbedingt gleich 7- oder 8-stellig und mehr, spätestens ab da hat man wahrscheinlich eh schon seinen persönlichen Ansprechpartner bei der KAG), wird man in normalen Marktphasen eigentlich immer ausgeführt.


AlexJ von BuzzNews.de sagt am 27. Mai 2020

Hey Harry,

ich antworte mal nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr ;)

Schau dir dazu am besten mal die Ausführunge von Vanguard an hier: https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/markte-strategien/etf-wissenscenter/handel/woher-beziehen-etfs-ihre-liquiditat

Und ergänzend hier: https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/articles/analysen-und-kommentare/vanguard-voices/etf-liquiditat-besser-als-erwartet


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