Leserfrage: 1.500 € für 250 Wikinger – soll ich in die Schweden-Cloud investieren?
Leser J. schreibt
Ich lese seit einiger Zeit aufmerksam Deine Artikel, die mich bewegt haben, von der aktiven (wurde bisher von einem unabhängigen Finanzberater betreut) auf die passive Seite (nun DIY-Anleger mit ETFs) zu wechseln. Meinen aktiven Bestand habe ich aber behalten und ich habe auch weiterhin Kontakt zu meinem Finanzberater.
Dieser wechselt nun die Branche und hat mich zu einer Kundenveranstaltung eingeladen. Es handelt sich um Lyconet (der Vertriebsarm der Lyoness Group AG), einer weltweiten Shopping Community, welche die sogenannte Cashback Card einsetzt. Diese ähnelt einem System wie "Payback" oder "Deutschland Card", nur dass man eben keine Prämien sammelt, sondern Geld auf sein Konto überwiesen bekommt.
Nun hat mein Finanzberater (jetzt bei Lyconet) folgendes Angebot gemacht: Für den Einstieg als "Premium Marketer" müsste ich rund 2.500 Euro für Lizenzgebühren zahlen, davon könnten 2.450 Euro über eigene Einkäufe (über Gutscheine) wieder zurückgeführt werden, also effektiv nur 50 Euro Kosten.
Darüber hinaus wäre ich dann berechtigt, "Customer Clouds" (CC) zu erwerben.
Diese werden regionenweise ausgegeben und sind in der Stückzahl limitiert. Kostenpunkt jeweils 1.500,00 Euro. Mir wurde eine CC für Skandinavien angeboten. Eine CC beinhaltet die durchschnittlichen Konsumausgaben von circa 250 Verbrauchern, auf deren Konsum ich dann wiederum eine Provision erhalte (und sogenannte Shopping Points). Auch Italien geht bald auf den Markt. Hier wurde gerade das 10.000ste Unternehmen gewonnen (Quelle Website Lyoness).
Ich vertraue meinem Finanzberater, habe gute Ergebnisse erzielt bisher (auch wenn es der aktive Bereich war): Nun meint er, dass dieses Projekt das größte aller Zeiten sei und eine einmalige Chance.
Nur habe ich meine Zweifel, da ich diese Cashback Card bislang überhaupt nicht kannte und diese in Deutschland bisher nicht populär zu sein scheint, aber das soll sich ja wohl bald ändern (so seine Aussage). In anderen Ländern (insbesondere Österreich) wird diese auch schon im gängigen Einzelhandel akzeptiert (und wirklich jeder Mensch kauft Lebensmittel!)
Der Finanzwesir antwortet
Wenden wir an, was wir im Deutschunterricht bei der Textinterpretation gelernt haben.
Handelnde Personen
- Leser J., der schon mögen täte, sich aber doch nicht so ganz traut.
- Ein unabhängiger Finanzberater, der aktive Finanzprodukte verkauft hat und nun die Branche wechselt und dort im Vertrieb arbeitet. Ob als Angestellter oder auf Provisionsbasis, ist nicht klar.
Was ebenfalls nicht klar ist: Wie unabhängig war die Unabhängigkeit dieses Mannes tatsächlich? Für mich bedeutet "unabhängig": Ich werde vom Kunden, also von J., bezahlt und agiere in seinem Namen und zu seinem Nutzen. Egal, wie sie genannt werden: Die Vergütung aktiver Produkte läuft über Verkaufsprovisionen, Kickbacks, Bestandsprovisionen …
Das "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" ist eine Sache zwischen Produktanbieter und Vermittler. Der Kunde kommt in dieser Gleichung höchstens als Opfer vor.
Geschäftsmodell
Rabattkarte. Das klassische "Shop dich reich". Und aktiv; J. soll als "Premium Marketer" einsteigen.
Ziel ist es, möglichst viele Minions anzuheuern und den Car Bonus zu ergattern. Wie wir sehen, ist J.s Berater gerade eifrig dabei, seinen ersten Minion zu rekrutieren.
Eine Armee von Minions und man wird President
3 Bilder sagen mehr als 1.000 Worte
Aus dem Mediakit des Lyconet Elite Seminars
Unabhängig von der Sinnhaftigkeit des Geschäftsmodells stellen sich einige Fragen:
- Passt das in J.s Leben? Hat er noch Zeit für einen zweiten aktiven Job?
- Ist er eine Rampensau vor dem Herrn? Rekrutiert er gerne Minions? Macht ihm der Job Spaß? Wünscht er sich nichts sehnlicher als ein "Certificate of success"?
Was würden Profis tun?
Bevor Profis in ein Geschäft einsteigen, checken sie Papierkram und Praxis.
Papierkram
- Wie sind die Verträge strukturiert?
- Basiert das Geschäftsmodell auf realistischen Zahlen?
- Ist das Business ein Strohfeuer oder können die Umsätze dauerhaft generiert werden? Hier bitte als Begründung nicht den Allgemeinplatz: „Einkaufen tun die Leute immer.“
- Welches maximale Umsatzvolumen kann J. generieren?
- Was weiß ich nicht noch alles …
Praxis
Hält sich die Praxis denn auch an die theoretischen Excel-Berechnungen? Um das herauszufinden, muss J. die Lage vor Ort checken.
Die US-Geheimdienste haben es auf die harte Tour gelernt. Nur Drohne und Abhören reicht nicht aus. Man muss auch Leute vor Ort haben.
Auch Hedge-Fonds-Manager kaufen sich gerne ein Flugticket. So geschehen 1997, als sich der Tiger-Fonds von Julian Robertson gegen den thailändischen Baht positionierte.
Natürlich haben die Jungs den Papierkram studiert, aber sie sind auch nach Bangkok geflogen und haben sich einfach mal umgesehen. Wie läuft es denn so auf den Großbaustellen? Drehen sich die Kräne oder steht viel still? Wie ist die Stimmung in den Straßen? Erst nach diesem Reality-Check haben sie gegen den Baht gewettet und gewonnen.
Genau diese Due Diligence ist jetzt J.s Job. Man bietet ihm eine skandinavische Consumer Cloud an? Dann heißt es
- einen Flug nach Stockholm buchen
- Position an der Supermarktkasse beziehen.
Was sagt die Strichliste: Wie viele Schweden kaufen per Cashback Card ein? Für welche Summen? Ist jede zweite Plakatwand mit Cashback-Werbung zugepflastert? Wirbt Miss Schweden für Cashback?
Dann die Wasserfallberechnung:
- Wie viele Shopping-Punkte werden dadurch generiert?
- Wie viele versickern in der Organisation?
- Strom oder Rinnsal – was kommt noch noch bei J. an?
"Für den Einstieg als "Premium Marketer" müsste ich rund 2.500 Euro für Lizenzgebühren zahlen, davon könnten 2.450 Euro über eigene Einkäufe (über Gutscheine) wieder zurückgeführt werden, also effektiv nur 50 EUR Kosten."
Opportunitätskosten?!
- J. könnte das Geld auch auf ein Tagesgeldkonto packen und hätte dann Ende des Jahres sichere 2.515 Euro auf dem Konto (0,6 % Zinsen)
- Oder J. steckt es in einen ETF auf den MSCI World und hat dann zwischen 1.250 € (Börsencrash) und 3.000 € (plus 20 %) auf dem Konto.
Was die effektiven 50 € angeht: Kann ich die 2.450 € wirklich für Sachen ausgeben, die ich sowieso brauche, oder gibt es da doch Haken und Ösen? Womöglich muss ich 2.450 € in Punkten erwirtschaften. Bei Payback bedeutet das: Ich muss einen Umsatz generieren, der zwischen 24.500 und 50.000 € liegt. Keine Ahnung, ob das bei Cashback genauso ist.
"Darüber hinaus wäre ich dann berechtigt "Customer Clouds" (CC) zu erwerben."
Erinnert sich noch jemand an den berüchtigten Tom Sawyer und wie er es geschafft hat, seinen Kumpels die Berechtigung zu verkaufen, den Zaun seiner Tante zu streichen?
Der älteste Trick der Welt. Sag jemandem: "Das kriegst du nicht", und er wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um es doch zu bekommen. Oder wie meine Oma immer sagte: "Willst was gelten, mach dich selten."
"Nun meint er, dass dieses Projekt das größte aller Zeiten sei und eine einmalige Chance."
Wer die Bilder oben gesehen hat, wird dem schwer widersprechen können. Nur wenige Dinge in diesem Universum sind bedeutender als eine Mehrzweckhalle voller schlipsloser Männer in Anzügen und heißer Gridgirls.
"Ich vertraue meinem Finanzberater, habe gute Ergebnisse erzielt bisher"
Das Problem mit solchen Aussagen: Es gibt keine Messlatte, und wenn doch, ist es die falsche.
- Keine Messlatte: "Mein Berater hat mir 5 % gebracht." Schön, aber was hätte der MSCI World oder ein Haus in München in der gleichen Zeit gebracht? Wenn es gut läuft, hebt die Tide alle Schiffe.
- Die falsche Messlatte: "Immerhin mehr als Tagesgeld." Tages- und Festgeld sind für viele Anleger das Maß aller Dinge. Wenn eine Anlageform mehr Rendite bringt, wird das der Genialität des Beraters zugeschrieben. Dabei hat der bloß einen ordentlichen Schuss Risiko in die Mischung gegeben.
Zum Schluss noch die zwei Killerfragen:
1. Cui bono?
Wem nützt das Ganze? Wer profitiert? Und damit ganz eng verknüpft
2. Warum gerade ich?
Diese Frage ist nicht gut fürs Ego, muss aber gestellt werden: Wieso darf gerade ich mitmachen? Was habe ich, das andere nicht haben? Wer diese Frage ehrlich beantwortet, wird feststellen: Ich habe weder besonders viel Geld, keine besonderen Fähigkeiten und auch keine exklusiven Kontakte. Es gibt keinen Grund, gerade mich mitmachen zu lassen. Jeder ist gut genug. Also sind Sie austauschbare Masse. Keine gute Position.
Warum walze ich das hier so aus, obwohl man die ganze Sache – wie wir gleich sehen werden – in einem Absatz erschlagen kann?
Weil das immer wieder das gleiche Schema ist, egal, ob es die Lykaner sind, wie in diesem Beispiel, oder ob sich die Burschen Magnum Partners, Millenium Affiliates oder sonst wie nennen. Es wird immer die gleiche Platte aufgelegt: Wir haben die Abkürzung zum Reichtum gefunden und du darfst mitmachen.
Ich als Churchill unter den Finanzbloggern sage euch: Diese Abkürzung existiert nicht. Der Weg zum Reichtum ist mit Blut, Schweiß und Tränen getränkt.
Der Plattmach-Absatz
Wer keine Lust auf das Metageschwafel des Finanzwesirs hat, kann die Sache auch schneller zu Ende bringen. Einfach in die Suchmaschine des Vertrauens
"Lyoness Probleme" oder "Lyconet Erfahrungen" eingeben.
Wer ganz wenig Zeit hat, wählt die direkte Exekution und tippt "Lyconet Betrug verurteilt" ein oder sucht nach "Rechtsanwalt Lyoness Geschädigte".
Fazit
Meine Empfehlung an Leser J.
- "Definition Berater googeln und dann darüber nachdenken, ob die Leistung der Person, die er als Berater bezeichnet, von dieser Definition korrekt beschrieben wird.
- Darüber nachdenken, was der Satz bedeutet: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es auch meist nicht wahr. Ich bezahle 1.500 Euro für die Schweden-Cloud. Die Wikinger shoppen sich in Ekstase und bei mir fluten die Kronen nur so rein. Ehrlich jetzt?
(awa)
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Kommentare
Moabeat sagt am 19. April 2017
Danke für diese ausführliche Analyse. Eins allerdings habe ich in meinem endlosen Stunden mit dem Finanzwesir gelernt: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Ich bin innerlich spätestens bei "größtes Projekt aller Zeiten" und "einmalige Chance" mental aufgestanden und in meinem nicht vorhandenen Dacia mit 45km/h nach Hause gefahren.
Niklas sagt am 19. April 2017
Eine sehr sehr gute Zusammenfassung wie immer mit der nötigen Portion Humor! Die muss ich dem ein oder anderen Bekannten mal zeigen ;-)
Anonym sagt am 19. April 2017
Gegen die heilsversprechen solcher "vereine" hilft die doku zu mehmet göker. (hier der trailer https://youtu.be/j5IOK5OhWCA)
Bodo sagt am 19. April 2017
Sehr schön zerlegt...
Aber die Thai-Währung (THB) schreibt sich Baht, anders als die Stadt in England oder die Partei im Irak.
Finanzwesir sagt am 19. April 2017
Hallo Bodo,
und wieder ein Fehler gefixt ;-)
Danke
Finanzwesir
PS: Aktuell 1 Baht = 0,027140922 Euro
Teilzeitinvestor sagt am 19. April 2017
Was ich an der Sache ziemlich erschreckend finde: Da bekehrst du mühselig einen Leser mit 1000 kenntnisreichen Artikeln vom aktiven Geldrauswerf-Investieren zum vernünftigen ETF-Sparen.
Und bei nächster Gelegenheit wirft dieser ETF-Paulus dann alles wieder zum Schneeball-Fenster raus und wird zum Ponzi-Scheme-Saulus. Kann gar nicht glauben dass das eine echte Leserfrage war...
Reinsch sagt am 19. April 2017
Opa sagte immer: "Wenn jemand verspricht er wird dich reich machen, du musst ihm nur dein Geld geben - Dann frage dich warum er nicht einfach sein eigenes Geld nimmt und selbst reich wird."
Carlos sagt am 20. April 2017
Take your money (all the money, auch das verbliebene Aktive) and run!!!
Ex-Studentin sagt am 20. April 2017
Solche Jobangebote halte ich aus Prinzip für dubios. Wenn jemand eine vielversprechende Geschäftsidee hat, dann sollte man sich stets fragen, wieso Fremde dann daran beteiligt werden statt alles alleine einzuheimsen.
Am Ende sind es getarnte Schneeballsysteme und der Untergang wie bei Prokon ist absehbar.
Rainer Zufall sagt am 20. April 2017
Prima Artikel.
Wenn ich mir die drei Bilder ankucke, dann ist schon klar, dass das nix für mich wäre.
Die oben erwähnte Doku über den Versicherungsvertreter Herrn Göker zeigt ja prima wohin sich solche Veranstaltungen bewegen können.
Aber selbst wenn es nur so abläuft wie bei Tupper Ware - finde ich das völlig uninteressant. Diese Abkürzung funktioniert in der Regel nicht.
Stefan Stulle sagt am 20. April 2017
Als stoischer ETF-Investor sehe ich mich mit dem Ninjavergleich in dem anderen Artikel von dir gut getroffen.
Erzählte mir jemand dermaßen was vom Pferd wie dieser Schneeballverkäufer, würde ich nicht mal mit der Augenbraue signalisieren, dass mich seine Botschaft erreicht.
Mein Tipp an den Leser: Sofort gehörlos in dieser Hinsicht werden, falls der Typ wieder auftaucht. Es ist ja nicht mal ein Investment, sondern nur ein neues Schneeballsystem.
Dagegen sind die Börsen der Welt ein risikoarmes Unterfangen. Viellicht sollte der Gute in ein Essen mit Warren Buffet investieren: "Kaufe nie ein Business, dass du nicht verstehst". Dann braucht er auch nicht nach Stockholm.
Sebastian sagt am 20. April 2017
Wie immer ein klasse Artikel, den ich gerne weiterempfehle!
Ich verfolge Ihren Blog regelmäßig und freue mich stets darüber, sowohl etwas zu lachen zu haben als auch etwas zu lernen.
Bitte bleiben Sie am Ball! :)
Moabeat sagt am 20. April 2017
@Finanzwesir: Vielleicht solltest Du dem Fragesteller auch ein Certificate of Success anbieten für den Fall, dass er diese Klippe als Investor sicher umschifft...
Molière sagt am 20. April 2017
@ Teilzeitinvestor
Ich vermute, der Fragesteller ist - mindestens unter den Finanzwesir-Lesern - die Ausnahme. Ohne diesem nahetreten zu wollen - dass das Customer-Clouds-Angebot dieses Finanz"beraters" von wirklich allen Seiten stinkt, dürfte doch den allermeisten Menschen direkt auffallen.
Der viel gefährlichere Angriff auf den Geldbeutel des Normalbürgers sind die Verkäufer von Filialbanken oder Versicherungen und sonstigen Vertriebler von MLP und Co. mit ihren ganzen intransparenten und überteuerten Finanzprodukten wie gemanagten Aktien-, Immobilien- oder Mischfonds, gern im Versicherungsmantel. Das Unglaubliche ist doch, dass dieses System und das Provisionsunwesen, das dahinter steht, so etabliert ist und entsprechend "normal" daherkommt.
Letztlich stinkt das nämlich gar nicht so viel weniger als irgendwelche Lyconet-Schneeballsysteme. Das aber fällt dem Normalbürger wirklich erst auf, wenn er sich schon ziemlich gut informiert hat. Umso verdienstvoller, welche Möglichkeiten zur finanziellen Bildung der Finanzwesir und andere Blogger da anbieten!
Schlappeseppel sagt am 21. April 2017
Chapeau Finanzwesir - du hast einfach eine klasse Schreibe!
Eigentlich war das Ergebnis nach den ersten drei Zeilen klar, da hätte man nicht weiter lesen müssen. Aber ich habe den Artikel trotzdem wieder mit größtem Vergnügen bis zum Ende verschlungen.
Ganz einfach, weil der Finanzwesir es versteht, auch jedes noch so abseitige Thema mit seinem ihm eigenen Duktus, Charme und Humor zu behandeln.
Da macht das Lesen einfach Spaß! Ich lese so einiges im Bereich der Finanzblogger, aber der Finanzwesir ist (neben der Tatsache, dass er inhaltlich gut ist) mit Abstand am unterhaltsamsten. Weiter so! (sowohl inhaltlich als auch in der Art uns Weise zu schreiben.)
Barbaz sagt am 21. April 2017
Ich möchte an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass Schneeballsysteme in Deutschland verboten sind und dass Leser J. sich bis zu 2 Jahre Haft einhandeln kann, wenn er versucht dieses System an andere zu verkaufen. So mal ganz abgesehen von den finanziellen Überlegungen...
Peter sagt am 21. April 2017
Mal wieder ein super Artikel! Klar, schon bei der Frage rollen sich dem normal intelligenten die Fußnägel hoch. Aber nur der Finanzwesir schafft es mit seiner unnachahmlichen Sprache und seinen tollen Vergleichen, das Thema so humorvoll abzuarbeiten. Immer wieder ein Genuss, deinen Blog zu lesen....
Unbekannt sagt am 29. August 2017
Was der Herr Finanzvesier nicht erwähnt ist aber das man das investierte Geld schonwieder raus hat(wie ich) bevor die Clouds ausschütten (durch die Karriereauszahlungen) also besteht in meinen Augen kein Risiko (vorausgesetzt man ist aktiv,wenn ich mir einen Eiswagen kaufe und den nur in der Garage stehen habe werde ich auch auf den Kosten sitzenbleiben).
Eine Sache noch,Partnerunternehmen von Lyconet wie McDonalds,Tesco,Walmart etc haben sich bestimmt über Jahrzehnte einen Ruf aufgebaut damit sie jetzt endlich mal mit einem illegalen Schneeballsystem kooperieren können? Denkt ein bißchen nach Leute, Payback nutzen 28Mio. Menschen aktiv in Deutschland,bei Lyconet sammeln die Endverbraucher nicht nur Punkte sondern bekommen Cash aufs Konto zurück und das ganze nicht nur in Deutschland sondern International in allen Branchen.
Tammo sagt am 29. August 2017
@Mr. Unbekannt: Sie haben mich überzeugt! Man hat das Geld rechtzeitig wieder raus - ohne Risiko! das Ganze muss ja auch Seriös sein - sonst könnten die sich die teueren Autos auch gar nicht leisten. Sicherheitshalber kauf ich mir auch noch einen Eiswagen - dann werd ich Millionär!
Mr. Unbekannt, kann es sein, dass sie zu spät in das Schneeballsystem eingestiegen sind und nun um ihren Vorteil fürchten? Vor allem Blöd, dass Lyoness in Österreich und der Schweiz schon von Gerichten als Schneeballsystem bezeichnet wird (siehe u.a. Wikipedia).
Steht im Text ;) sagt am 30. August 2017
Vor allem blöd das diese Gerichtsurteile alle samt rückgängig gemacht wurden, unzählige Partnerunternehmen von uns sind nämlich unter anderem Anwaltskanzleien und ausgerechnet HEUTE hat die erste Bank in Österreich eine EC-KARTE auf den Markt gebracht mit der man bei allen Partnerunternehmen von Lyoness vergünstigt einkaufen kann.
Die Frage ob da genug bei rumkommen wird hat sich somit erledigt.
Und sie sollten in Zukunft vllt. auch mal im Impressum der ganzen Bad News die im Netz verbreitet sind mal nachschauen und nicht direkt das was sie als erstes lesen glauben, dort steht nämlich jedes mal das der Verfasser des Artikels keinerlei Haftung für den Wahrheitsgehalt übernimmt.
Mein Name ist übrigens Berkant Kurtulus ,sie können mich gerne auf Facebook anschreiben und sich näher informieren, ich helfe Ihnen gerne wenn sie offen auf mich zukommen.
Herzlichst
Reinsch sagt am 30. August 2017
Na, so viel kann ja noch nicht dabei rumkommen, wenn man in Blogs und auf Facebook um Kleinanleger buhlen muss...
Berkant Kurtulus sagt am 30. August 2017
@Reinsch
Schonmal etwas von Network bzw. Empfehlungsmarketing gehört? Das ist die effektivste Methode ein Netzwerk an Händlern/Kunden/Marketern aufzubauen.
Die erfolgreichsten Menschen auf diesem Planeten suchen oder bauen sich ein Netzwerk auf (Business), der Rest geht arbeiten.
Ich glaube die wenigsten die hier ihr Unwissen verbreiten haben im Monat schonmal 10-15.000 Euro verdient.
Und das durch smarte und nicht harte Arbeit.
42sucht21 sagt am 30. August 2017
Finanzwesir,
machen Sie doch mal eine Folge über Schneeballsystem, Pyramidensystem, Ringvertrieb, Strukturvertrieb, usw... Zumindest sollten Sie Strolche nicht unkommentiert posten lassen und auf Ihre gute Kommentar-Community vertrauen. Der Post gibt ja einige schöne Möglichkeiten.
Aber nicht, dass am Ende noch unzählige Anwaltskanzleien wegen der alle samt rückgängig gemachten Gerichtsurteile vorstellig werden und neue EC-Karten für Partnerunternehmen auf den Markt bringen.
Auch wichtig! - Nicht direkt das was sie als erstes lesen glauben!
Finanzwesir sagt am 31. August 2017
Hallo Herr Kurtulus,
"Die erfolgreichsten Menschen auf diesem Planeten suchen oder bauen sich ein Netzwerk auf
Hm, Warren Buffett und Bill Gates als Strukki-Könige?
und ausgerechnet HEUTE hat die erste Bank in Österreich eine EC-KARTE auf den Markt gebracht
Das besagt nur: Es ist nicht illegal und die Bank glaubt damit ein Geschäft zu machen. Das klärt nicht die Frage: Was bekommt C für sein Investment von 2.500 € und kann man erwarten dass die Wikinger-Wolke einen Geldregen produziert, der in einer annehmbaren Zeit 1.500 € übersteigt?
Fragen über Fragen, die C. gründlich prüfen muss. Wie man es auch macht, wenn man eine McDonalds-Lizenz erwirbt.
Das macht man dann aber selbst und läßt sich nicht von jemanden durch am Nasenring durch die Arena zerren, der behauptet:
"dass dieses Projekt das größte aller Zeiten sei und eine einmalige Chance."
Beeindruckender als der Bau der Cheops-Pyramide? Komplexer als eine Saturn V? Lebensverändernder als die Erfindung des Smartphones? Oder vielleicht nur der "song of fear and greed" eines gewieften Verkäufers?
Gruß
Finanzwesir
Ponzi sagt am 31. August 2017
Sehenswert ist der entsprechende Beitrag von John Oliver zu Schneeballsystemen: https://www.youtube.com/watch?v=s6MwGeOm8iI
Moabeat sagt am 31. August 2017
@Berkant: Ob es nun wirklich so wenige sind, die hier jemals in den von dir genannten Dimensionen verdient haben, sei mal dahin gestellt.
Aber auch wenn es hier niemanden mit diesem Einkommensrahmen geben sollte, fürchte ich doch, dass die hier lesende Klientel eher wenig Interesse daran hat ein Standbein als Verkäufer aufzubauen.
Diesen Blog dürften ja vor allem solche Menschen lesen, die sich damit beschäftigen, wie sich ihr schon verdientes Geld sinnvoll anlegen lässt. Leute, die ganz dringend einen traumhaft bezahlten Job ohne Eintrittshürde suchen, vermute ich hier eher weniger.
Hinzu kommt, dass die Mehrheit hier wohl passive B&H-Anleger sein dürften, denen es charakterlich eher entgegen kommen könnte unterm Radar zu fliegen als marktschreiend ihre Tage zu verbringen, um auch mal ein Certificate of Success zu bekommen.
Finanzwesir sagt am 31. August 2017
Hallo Moabeat,
"unterm Radar zu fliegen als marktschreiend ihre Tage zu verbringen, um auch mal ein Certificate of Success zu bekommen."
Ich vermute, der martkschreierischste der ganzen Veranstaltung hier bin ich - und selbst mir ist das zu blöd. Ich hab' nen Freischwimmerausweis, das ist success genug. ;-)
Gruß
Finanzwesir
Berkant Kurtulus sagt am 01. September 2017
Ich finde es immerwieder erstaunlich das Menschen eine Sache versuchen ins lächerliche zu ziehen sobald ihnen die Argumente ausgehen :)
Zu Warren Buffet: Haben sie sein Buch "Das Leben ist wie ein Schneeball" schon gelesen, ca.600 interessante Seiten die ich nur empfehlen kann.
Geben Sie doch auf YouTube doch einfach mal "Warren Buffet Networkmarketing" ein.
Zu Bill Gates: Ich zitiere Ihn "If I would be given a Chance to start all over again,i would choose NETWORK MARKETING.
Leute die Industrialisierung hat in den 60-70er Jahren stattgefunden und dieses System wie wie wir es von klein auf kennen fährt mit speed gegen die Wand.
Wir befinden uns im Moment in der Digitalisierung, also entweder geht ihr mit der Zeit oder ihr geht mit der Zeit.
@Finanzwesir
Sie haben natürlich Recht was die Art und weise des Finanzberaters angeht,ich persönlich wäre auch anders an die Sache rangegangen.
Naja wie dem auch sei,umstimmen will ich hier eh niemanden,jeder darf natürlich seine eigene Meinung haben.
Und noch kurz etwas zu den Summen die
Ich genannt habe...
Ich wollte euch nicht die Gelder aus den höheren Karrierestufen an den Kopf knallen weil manche Normalverbraucher das einfach nicht verstehen würden.
Die Summen die ich genannt habe verdienen die meisten 18-20 jährigen schon nach 8-10 Monaten,dass ist dann erst der Anfang...
Gute Nacht zusammen
Moabeat sagt am 01. September 2017
@Berkant: Du hast mich überzeugt. Uns bleibt allen nur die Wahl zwischen einem Leben im MLM und der Speedfahrt gegen die Wand. In den 60-70er Jahren fand außerdem die Industrialisierung statt, nachdem Jesus in den 30ern gekreuzigt worden war.
Auch wenn ich es jetzt nicht zitieren kann, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass Warren B. schon oft gesagt hat, dass er u.a. so glücklich ist, weil er im Job nicht mit Menschen zu tun hat, die er nicht mag. Beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Verkäuferkarriere...
Anleger0815 sagt am 01. September 2017
Herr Kurtulus,
dann doch lieber eine Sache ins Lächerliche ziehen, statt falsche Argumente zu bringen.
Haben sie für das Zitat von Bill Gates eine Quelle? Nach meinen Recherchen hat er das nie gesagt. Aber das ist typisch für Vertreter solcher Unternehmungen - einfach mal behaupten und ein paar Leute werden es schon glauben.
Mit Sicherheit sind einige sehr reich geworden mit dieser Art des Einkommens. Aber 95 Prozent haben eben draufgezahlt. Wie sie sagten, (ich zitiere) "dieses System fährt immer gegen die Wand".
Reinsch sagt am 01. September 2017
Natürlich weiß ich was MLM ist. Und glücklicherweise kenne ich auch den Unterschied zwischen jenem und "Sich ein Netzwerk aufbauen".
Mir sind inzwischen so einige Produkte von MLM Vertretern angepriesen wurden. Kein Einziges war seinen Preis wert. Alles konnte ich in selber Qualität über konventionelle Vertriebskanäle deutlich günstiger bekommen.
Ob das wohl damit zusammenhängt, dass an jedem Produkt zig Pyramidenstufen mit durchgefüttert werden wollen?
Ins Lächerliche ziehen? Muss man vollmundige Versprechen, dass jeder 18jährige ohne Qualifikation, Vorkenntnisse und Kapital und vor allem ohne echte Arbeit mal eben mit einem 5stelligen Monatsgehalt einsteigt, und die Dimensionen später für Normalbürger ja nicht vorstellbar seien...
So nach dem Motto: "Ein Teil Ihres Gehaltsschecks könnte Sie verunsichern..."
Und nochmal zur Klarstellung: Ich bezweifele nicht, dass einzelne Mitglieder Ihres Systems einen Batzen Geld eingesackt haben.
Ich bezweifele aber, dass dieses Geld von "sich in Ektase shoppenden Wikingern" stammt, und nicht von Verkaufsprovisionen von niederen Pyramidenstufen.
ZitatValidierer sagt am 01. September 2017
Zum Zitat von Bill Gates:
https://www.quora.com/Did-Bill-Gates-really-say-If-I-would-be-given-a-chance-to-start-all-over-again-I-would-choose-network-marketing
Hh64 sagt am 01. September 2017
@Berkant:
"Leute,...wir befinden uns im Moment in der Digitalisierung, also entweder geht ihr mit der Zeit oder ihr geht mit der Zeit".
MLM wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfunden (Paradebeispiel Amway). Also warum das jetzt nach über 60 Jahren so angesagt sein soll, verstehe ich nicht so ganz. Und was hat das jetzt mit der Digitalisierung zu tun?
Niko sagt am 20. Dezember 2017
Gruppenmentalität verschlingt einein hier in eine Abwärtsspirale.
Vielen Dank für die gute Darlegung. Wurde vor Kurzem damit konfrontiert und stehe noch vor dem Punkt, eine klare Entscheidung abgeben zu müssen. Meine Ansicht ist aber ganz ähnlich wie die Ihre. Ich habe gelernt (Bodo Schäfer, Timothy Ferriss etc.), dass man mit harter Arbeit im Aufbau, gepaart gewiefter Anlagestrategie und ggf. Wahl einem für sich passenden Angebot in einer Nische finanzielle Sicherheit bis hin zur Freiheit erlangen kann.
Zwar wird gesagt, man müsse Geduld haben, das sei der Haken.
Jedoch bedeutet für mich nicht "Geduld" haben, dass man 2 Jahre auf den Beginn der Ausschüttungen wartet, die einem den lebenslangen Geldsegen erbringen sollen.
Alleine bei dieser Kosten-Nutzen-Analyse sollte man stutzig werden. Parallelen zur Akzenta aus Neubeuern bestehen auch (wer will, kann man googeln, was mit den "hohen Tieren" passiert ist).
Selbst wenn das System von Lyoness/Lyconet funktioniert, was wenn diese Firma pleite geht, keiner mehr die Carten verwendet etc? Zudem haben einige "Partnerfirmen" bestätigt, nicht zugehörig zu sein. (Quelle u. a.: https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/rabatt-unternehmen-auf-zweifelhaftem-kundenfang-181234208.html)
Zweifelnder sagt am 10. Januar 2018
Auch mir wurde das System von Lyoness angeboten. Im Vertrauen dann ein Link geschickt, der die Geschäftspraktiken näher erläutern soll. Da der Link bisher von niemanden gepostet wurde, werde ich das nun tun:
https://vimeo.com/oreggia/review/218687465/4f5fdfd41a
Ich hoffe der Link funktioniert!
Das System ist nicht seriös. Das muss einfach jedem klar sein. Dafür empfänglich sind all jene Glücksritter, die im Leben (zumindest finanziell) nicht weiter kommen. Oder jene, die hier sehr kalkuliert an die Sache ran gehen, weil sie eben wissen, es gibt genug unzufriedene Menschen um sie herum.
Schaut euch den Film an. Ich bin sehr gespannt auf eure nüchternen Analysen - ob nun dafür oder dagegen. Danke.
Lyonessausstieg.at sagt am 16. Mai 2018
Anlässlich der jüngsten Entscheidung der norwegischen Glückspielbehörde zu den Customer Clouds haben wir ebenfalls einen Artikel verfasst und danken dem Finanzwesir für seine finanzwirtschaftliche Sicht, die wir dafür gut verwenden konnten!
Auf dem Blog von Lyonessausstieg.at gibt es hierzu diesen Artikel: Der Finanzwesir riet von Customer Clouds ab und hat Recht behalten!
Rosi sagt am 18. Juni 2019
Ich glaube der wo das geschrieben hat ist
Neidisch weiler nicht so fiel ferdint wie ein markteter.
Isor sagt am 18. Juni 2019
@Rosi
Schade, dass ein Kommentar wie der deine hier überhaupt erscheint (und der meine hier auch). Da hat der Finanzwesir wohl geschlafen.
Ode abe i deine wote gschribn: Da hat de finanzfesirr aba gschlaffn, ge?
Max Alpha sagt am 19. Juni 2019
@Rosi
Nee Rosi, lass gut sein.
Man gönnt den Leuten ihr Geld gerne.
Hauptsache ich muss den Quatsch nicht zahlen.
Unglaublich. Nicht zu fassen. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch funktioniert.
Gruß Max Alpha
Finanzwesir sagt am 19. Juni 2019
Hallo Isor,
"Da hat der Finanzwesir wohl geschlafen."
Nee, nicht geschlafen. Nennt sich Kommentar-Jiu Jitsu.
"Dabei soll beim Jiu Jitsu nicht Kraft gegen Kraft aufgewendet werden, sondern – nach dem Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ – so viel wie möglich der Kraft des Angreifers gegen ihn selbst verwendet werden."
Ich kann seitenlang über die Schlichtheit der Gemüter wettern, die im Multilevel-Marketing unterwegs sind. Dann kommt Rosi, hat einen Satz raus und überholt mich rechts. ;-)
Denn: An ihren Worten sollt ihr sie erkennen!
Gruß Finanzwesir
PS: Rosi hat ja recht: Ich ferdiene nicht fiel. Aber, da ich einen guten f-zu-v-Umtauschkurs kriege, sieht es doch nicht so schlecht aus auf dem Konto.