27. Januar 2020


Risikoklassen - Der Finanzwesir rockt, Folge 83

Normalerweise gibt es entweder eine Folge "Finanzwesir classic" (Daniel und ich plaudern) oder eine Folge "Finanzwesir Duell" (zwei Gäste, zwei Meinungen, ein Thema). Für die erste Folge des Jahres 220 haben wir beide Formate kombiniert.
Daniel und ich streiten. Unser Thema: Risikoklassen.

Risikoklassen

Die Bafin hat das "Gnothi seauton" des Apollotempels von Delphi abgekratzt und wirft es jedem angehenden Investor zwischen die Beine. "Erkenne Dich selbst". Bist Du sicherheitsorientiert oder konservativ sicherheitsorientiert? Oder bist Du konservativ und wachstumsorientiert, vielleicht sogar wachstumsorientiert / spekulativ?
Meine Vermutung: Geldanlegen ist immer noch Männersache. Wenn ich mit Frau Müller (51), die Bafin-Bögen durchgehe, dann kreuze ich konservativ sicherheitsorientiert an. Wenn mir die heiße Eva Melody (28) gegenüber sitzt, lass ich den spekulativ-wachstumsorientierten Porschefahrer heraushängen.

Die Einschätzung ist subjektiv und situationsabhängig. Kein Wunder, nirgendwo wird festgelegt, was denn die Risikoklasse 1 (Sicherheit) von der Risikoklasse 2 (sicherheitsorientiert) unterscheidet? Das sind alles so Laberkategorien, deren einziger Zweck darin besteht der Bank den Arsch zu retten.
Risikoklassen sind die Silberkugeln, die die Bank gegen die Bafin einsetzt. Hat der Kunde das Risikoklassen-Papierchen unterschrieben, gibt die Rechtsabteilung Ruh’.

Sie sehen schon, ich halte nicht viel von fünf oder gar sieben Risikoklassen.
Was ich in den letzten Jahren gelernt habe: Die menschliche Psyche funktioniert nach dem Motto: Besser einen Euro nicht verloren als zwei verdient. Um das abzubilden brauche ich keine sieben Salamischeiben. Da reichen zwei Blöcke:

  • Risikoklasse eins: Stabilitätsanker, wenn ich hier Geld verliere habe ich andere Probleme, als dem Geld nachzutrauern
  • Risikoklasse zwei: Hier kann ich Geld verlieren. Aber auch Rendite machen.

Fertig! Nein! sagt Daniel. Zumindest fünf Risikoklassen sind schon hilfreich.
Unser Kompromiss: Ja, man braucht mehr als zwei Risikoklassen, aber nur um das Bafin-Spiel zu spielen. Man schaut nach:

  1. Was will ich kaufen?
  2. Ok, einen Schwellenland-Fonds.
  3. In welche Risikoklasse ist der offiziell einsortiert?
  4. In Risikoklasse 5, konservativ wachstumsorientiert
  5. Ok, dann kreuz’ ich das im Fragebogen an.

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(awa)

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Kommentare

Joerg sagt am 27. Januar 2020

Sehr schön, Danke.

Die Intro-Musik gefällt mir noch besser als die alte!

LG
Joerg


Anleger sagt am 28. Januar 2020

Viele Tagesgeld und Festgeldanlagen in den skandinavischen Ländern werden in Euro angeboten, d.h. das Währungsrisiko wird von der Bank übernommen (sofern sie das Geld eh nicht für Geschäfte im Euro-Raum verwenden). Unter dieser Voraussetzung kann diese Anlage dieselbe Risikoklasse wie Anlagen bei deutschen Banken betrachtet werden. Wie sinnvoll es ist dies zu machen (ein paar Euro mehr Zinsen, geographische Diversifizierung?, Steuerbehandlung) steht dann noch auf einem anderen Blatt.


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