17. Januar 2020


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 3 / 2020)

In eigener Sache

Auch 2020 wagt sich der Finanzwesir aus seinem Dachkämmerchen heraus. Alles noch nicht buchbar (wir stellen gerade den Bezahlprozess um); aber schon mal zum Vormerken.

Seminare

  1. Samstag 6. Juni: München
  2. Samstag 5. September: Hamburg
  3. Samstag 21. November: Köln

FinCamp

Das legendäre FinCamp ist wieder am Start. Wir treffen uns am 24. Oktober in München. Warum legendär?

  • Erstens: Keine Sponsoren!
  • Zweitens: Jeder Referent hat in seinem Fachgebiet erfolgreich mit eigenem Geld gewirtschaftet. Sie werden also keinen Finanzwesir ertragen müssen, der über Immos schwadroniert. Wir besetzen typgerecht.
  • Drittens: Hardcore-Sessions, in denen all die ekligen Detailfragen beantwortet werden, die einen immer anfallen, sobald man frohgemut mit der Umsetzung beginnt.

Jetzt schon buchbar

Zum Aufwärmen: JustETF meets Finanzwesir.
Am Donnerstag, den 27. Februar heißt es: Erfolgreich selbst investieren mit ETFs.
TER: 0,0 % - Dieser Abend geht aufs Haus. Wer will bringt sein Buch mit. Ich signier’s. Wer noch kein Buch hat, aber eins will: Sie können es vor Ort kaufen. Es gibt einen Büchertisch.

Jetzt aber:

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Enttäuschte Hoffnungen

Das Marburg-Virus: Schon sieben Exporo-Projekte mit Problemen. Egal ob unseriöse Container oder seriöse Immobilien: Nachrangdarlehen bleibt Nachrangdarlehen. Und Nachragdarlehen sind nun mal Riskoklasse E. E wie Evil, denn: Totalverlust möglich.

Enttäuschte Hoffnungen reloaded

Steuernsparen mit dem Junior-Depot.
Da macht und tut man, spart und sammelt und dann das:

"Im schlimmsten Fall wirst Du dann später von Deinem eigenen Kind verklagt und musst das Geld sogar noch zurückzahlen.

Undankbare Blagen!

Enttäuschte Hoffnung strikes back

Linke in Ekstase: Roboter erwirtschaften in Zukunft unsere Einkommen.
Ach, und woher stammt das Einkommen von dem die Menschen dann leben werden?
Kein Problem sagt der schlaue Linke: Wenn es keine Arbeit mehr gibt, dann besteuern wir eben das Kapital. Soweit die Theorie.
Das Problem: In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis hat die Wertschöpfung ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Und die schöpft weniger Wert, als die Ideologie sich das wünscht.

"Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen."
Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Boulevard der Eitelkeiten aka "Das wird nicht billig!"

Schonungslose Fragen: Die Ex-Studentin auf dem Grill. Zwischen Stuttgart 21 und der Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson. Katzenbabys sind auch am Start.

Das Weltwirtschaftsforum in Davos beginnt. Wichtigstes Thema für die Frau: Was zieh’ ich an? Pamela Thomas-Graham (Ex Credit Suisse) gibt Tipps

  • Zieh’ Stiefel an, es sei denn, Du bist Russin, dann Stelzen von Louboutin.
  • Weiter oben: Nichts von Kik, sondern Kleider von Azzedine Alaia oder Chanel. Wenn’s farbig sein darf: Greif’ zu Valentino. (Der Finanzwesir fragt sich: Würde König Karl - so er denn noch lebte - das goutieren?)
  • Am Arm: Nein, nicht das Alpha-Männchen - wir sind noch beim Tagesprogramm - sondern ein Ärmès-Täschchen. Chanel, Fendi, Goyard, Celine oder Loewe sind auch ok. Kein Kors, damit schleppen sich nur die Tussen aus den Elbvororten ab!

Vom Kaufen und verkaufen

100 Prozent in Aktien ja, aber nicht um jeden Preis und zu jeder Zeit.

"1929: Der Black Thursday leitet die Große Depression der 30er ein. Wer zum Hochpunkt investiert hat und ein harter Buy-and-Hold Investor war, musste ganze 25 Jahre warten, bis ein neues Hoch erreicht wurde. 25 Jahre!"

Wie lange werden wir warten müssen, wenn im Jahre 202X die Märkte zusammenbrechen?

Von Konsequenz – Wann man verkaufen muss.

Spoiler: Man muss verkaufen, wenn man gescheitert ist. Wann ist man gescheitert? Wenn klar ist, dass die Strategie nicht aufgehen wird.

Learning: Hab’ keine Strategie, dann musst Du auch nicht konsequent sein, sondern kannst rumjammern und sinistre Mächte verantwortlich machen.
Das ist kognitiv nicht so dissonant, wie sich einzugestehen: "Dat war nix."

Engel links, Teufel rechts (Wann & wo investieren)? Netter Dialog und für die Visualisierung gibt es Extrapunkte.
Der Finanzwesir kann die unsterblichen Zeilen aus seinen wilden Yahoo!-Jahren beisteuern: "Just fuckin’ do it!"
Das war vor 20 Jahren. Jetzt mit 50+ kommt die Erweiterung: "Oder lass es. Aber hör’ auf zu jammern."

(awa)

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Kommentare

Sarah sagt am 17. Januar 2020

Hallo Finanzwesir,

das FinCamp im Oktober hört sich ja spannend an! Wo finde ich denn weitere Infos dazu?

Liebe Grüße
Sarah


Wombat sagt am 17. Januar 2020

Die Strategie bestimmt Einstieg und Ausstieg.
Man verkauft, wenn man gescheitert ist.
Man ist gescheitert, wenn klar ist, dass die Strategie nicht aufgehen.

Alles klar soweit! Beispiel: Aktie

Strategie/Ziel: eine IT-Aktie mit einer cleveren, sexy CEO im Portfolio haben
Einstieg: z.B. Oktober 2019
Ausstieg: wenn die Gutste den Job (freiwillig oder unfreiwillig) abgibt

Aktie: läuft... Nun aber zum ETF:

Strategie/Ziel: nicht arm sterben bzw. in der Rente siechen müssen / Buy and Hold
Einstieg: frühestens, nach persönlichen Präferenzen (Einmalinvestment, Sparplan, etc.)
Ausstieg: wenn klar ist, dass die Strategie ("nicht arm sterben") nicht aufgehen wird

Aber: Wann ist klar, dass die Strategie "nicht arm sterben" aufgehen wird (außer Weltuntergang, Lungenkarzinom, o.ä.)?

  • wenn der ETF 10, 20, 30, 40, 50 oder 60% einbricht?
  • wenn der ETF 1, 2, 3, 4 oder 5 Jahre nonstop nachgibt?
  • wenn der ETF 5, 10, 15, 20 oder 25 Jahre zur Erholung braucht?
  • wenn ich schon 1, 3, 5, 7 oder 10 Jahre vor dem Einbruch investiert habe?
  • wenn ich beim ersten Anzeichen eines Abschwungs nicht gleich 25, 50, oder 75% meines ETF-Volumens verkaufe?
  • wenn ich noch 5, 10, 15, 20 oder 25 Jahre bis zum gewünschten Renteneintritt habe?
  • wenn Hr. Scholz noch 4, 8, 12 oder 16 Jahre als Finanzminister von Sozialromantik träumt?

Wann???

Der versierte Jurist würde pauschal antworten mit: "Kommt drauf an..."

Kann es nicht endlich mal ein belastbares Weltuntergangsszenario mit reliablem Datum von einer renommierten Sekte oder anderen NGO geben, damit man endlich vernünftig rechnen kann?


Tim sagt am 17. Januar 2020

Hallo Albert,

gibt es schon eine Anmeldeseite für das FinCamp 2020, konnte über google nichts finden.

Gruß
Tim


Christian sagt am 22. Januar 2020

Man sollte den Leuten reinen Wein einschenken. Die Hürden zur finanziellen Freiheit sind enorm hoch. Ich habe mich weiß Gott seit vielen Jahren (15) intensiv damit beschäftigt und nach dem Lesen flotter Blogs und Ratgeber öfters kurz davor gewähnt. Im Rückblick amüsiere ich mich darüber: vor langer Zeit dachte ich zum ersten Mal mit lächerlichen 300.000 Euro ich wäre frei und habe damit sogar den Ausstieg probiert. Tatsache ist aber: mit 1,8 Millionen Euro bin ich immer noch nicht frei (habe allerdings auch eine Familie alleine zu unterhalten, ohne die hätte ich es vor 5 Jahren schon geschafft).

Mit 2,4 Mio wird es bei mir dann wohl doch so weit sein, allerdings auch nur weil ich dann 50 bin und nicht mehr so viele Jahre Lebenszeit bezahlen muss. Und das Geld werde ich fast alles ganz old fashioned mit harter abhängiger Arbeit erwirtschaftet haben, nur 20% sind Bewertungsgewinne oder sonstiges "passives Einkommen". Und ja, ich habe Aktien ausgiebig versucht (seit 20 Jahren), auch Immobilien (das hat im Unterschied zu Aktien gut funktioniert, war aber auch Glück dabei). Leider verdienen die allerwenigsten genug, um in 2-3 Jahrzehnten ein Millionenvermögen durch Erwerbsarbeit zusammenzusparen. Andere verlässliche Einkommensquellen gibt es aber schlicht nicht.

Klar, man kann sich die Welt schön rechnen und die Sozialversicherungen und Steuern ignorieren, annehmen dass die Börsen nie drastisch crashen, nie jahrzehntelang stagnieren usw. Im realen Leben muss aber jedes Jahr genug Geld da sein, auch wenn die Aktien sich mal längere Zeit unfreundlich entwickeln, während die Inflation weitergeht, Mieten und Handwerkerkosten noch stärker steigen, die Ehefrau mehr Geld will oder es sich alternativ per Scheidung holt usw.


Reinsch sagt am 23. Januar 2020

@Christian

Was heißt reinen Wein einschenken? Die nüchterne Mathematik dahinter ist ja nun kein Geheimnis. Anpassen muss man es nur an die eigenen Bedürfnisse, und natürlich Möglichkeiten.

Du hast eine Nummer von 2,4 Mio. genannt. Das entspricht selbst bei eher vorsichtiger 3% Entnahme einem Jahresbrutto von 72.000€, sprich 6.000€ monatlich. Wenn das dein Bedarf ist, dann isses so. Andere brauchen (teils viel) weniger. Daher geistern in FIRE Diskussionen so ziemlich alle Zahlen von einer halben bis mehreren Millionen durch den Raum.

Hast du dann dein Ziel, Zeithorizont und ungefähre Renditeerwartung, dann kann man auch seine Sparrate entsprechend planen.
Bei dir soll nach Jahrzehnten Investitionsphase das Vermögen zu 80% aus Einzahlungen bestehen? Das spricht nicht direkt für die Investitionen. Da wäre doch selbst mit Festgeld mehr drin.

Aber ja, wenn ich mal wieder einen „Ich spare monatlich 400€ und will in 10 Jahren finanziell frei sein.“ Post sehe frage ich mich auch, ob derjenige jemals Excel bedient hat…


Bandito sagt am 24. Januar 2020

Finanzielle Freiheit ist natürlich Definitionssache. Aber wie man es auch dreht und wendet, die üblichen Bücher von den üblichen Autoren dazu gleichen sich in einem Punkt. Wer wirklich finanziell frei sein will muss sich zunächst in die Selbstständigkeit trauen bzw. ein Unternehmen gründen. Erst dann beginnt die Investitionsphase. Niemand behauptet das man durch Erwerbstätigkeit und Aktien/ETF die finanzielle Freiheit erlangt. Ist doch klar das man einen extrem langen Zeithorizont dafür braucht.


Matthias sagt am 25. Januar 2020

...und wer sagt/garantiert einem, das die Selbstständigkeit/eigene Firma wirklich deutlich mehr bringt als eine gute aber abhängige Beschäftigung?

Klar, prinzipiell können die Einkommensgrößen deutlich über einem durchscnittlich guten Gehalt liegen aber es gibt weis Gott genug Selbstständige, die eigentlich nicht mal die monatliche Krankenversicherung stemmen können.

Das sind recht pauschale Aussagen. Dann lieber einschränken und von "erfolgreichen" Selbstständigen mit min. über 100TSD € Jahresgewinn reden bzw. schreiben. Allerdings habe ich noch kaum einen Blog gefunden, wo Karl oder Lischen Müller als z.B. LKW-Fahrer oder Aldi-Kassiererin mit 2 Kindern über ihren (erfolgreichen Weg) zur finanziellen Freiheit schreiben. Die meisten dieser Blogs werden doch eher von Leuten geschrieben, die finanziell schon deutlich besser aufgestellt sind, oder?


Reinsch sagt am 26. Januar 2020

Also wer nur Finanzielle Freiheit Geschichten von Selbstständigen kennt, der hat wohl recht selektiv gelesen. Da gibt es doch so einige, die aus dem Angestelltenjob ausgestiegen sind.

Aber ja, Aldi-Kassiererinnen oder Friseurinnen waren das eher nicht, sondern schon Besserverdiener. Und der Ausstieg erfolgt auch nicht mit 30, sondern eher Mitte 40...


SollanHaben sagt am 26. Januar 2020

Zum Thema "Finanzielle Freiheit" hab ich nur eine Frage.

(Warum) ist man nicht schon finanziell frei, wenn am Ende des Monats Miete, Nebenkosten und Rechnungen bezahlt sind und der Kühlschrank voll ist?

Man kann sich dazu diverse (nationale) Einkommens- und Vermögensstatisitiken anschauen und die Frage jedes mal auf ein neues beantworten.


Nostradamus sagt am 27. Januar 2020

@SollanHaben

Zum Thema "Finanzielle Freiheit" hab ich nur eine Frage. (Warum) ist man nicht schon finanziell frei, wenn am Ende des Monats Miete, Nebenkosten und Rechnungen bezahlt sind und der Kühlschrank voll ist?

Doch, genau das ist finanzielle Freiheit, aber eben nach Definition durch arbeitsloses Einkommen. Und die Rechnungen fallen freilich bei jedem anders und in vollkommen unterschiedlichen Höhen aus.


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