19. Oktober 2018


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 42 / 2018)

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Die Kurse fallen! Seit Adam Smith gilt: You scare the shit out of them first. Der Berufspessimist rät

  1. zum Kauf seines Buchs
  2. zur Vorsicht in jeder Börsenphase
  • Expansions-Phase: "Man muss vorsichtig sein, weil die guten Zeiten nicht anhalten werden. Die Inflation wird wieder anziehen, und in der Folge alles durch hohe Zinsen abgewürgt."
  • Boom-Phase: "Man muss vorsichtig sein, weil es viel zu viel unbegründeten Optimismus gibt. Das kann nur schlecht enden."
  • Abschwung-Phase: "Haben wir es doch gesagt. Nur eine schmerzhafte Anpassungsphase und die Abstrafung aller Schuldigen kann die Grundlage für einen neuen Aufschwung legen."
  • Erholungs-Phase: "Man muss vorsichtig sein, weil die Erholung sehr fragil sein könnte. Es kann immer noch zu einem erneuten Abschwung kommen."

Der Maschinist als Realist: Am Ende sind wir alle tot und der Arbeitgeber pleite.

Versicherung ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Jetzt mit Chatbots und so KI-Kram.

Gratulation: Finanzglück ist 3 geworden. Man trifft sich!

Finanzguerilla in der Selbstoptimierungssackgasse.

F*cking Week! 41, mit Glück im Vermögensaufbau, dem Trade der Woche, dem meist gehassten Mann der USA und Bagels.

Politik

Grundeinkommen: Charmant und aussichtslos.

Erst Migration, dann Sozialismus.

Erstaunliche Dinge

Mal beobachten: Torsten - mit Forex finanziell frei werden.

Bitcoin wird zum sicheren Hafen. Begründung: Kurs seit 24 Stunden nahezu unverändert.

20 geheime P2P-Anbahner.

Frauen und Geld

Greta, um die 40, lebensfroh aber nix im Geldbeutel.

50.000 € zur Hochzeit. Aber nur mit Ehevertrag.

Seminar

Letzte Woche habe ich zum Wochenend-Seminar mit Dani Parthum, der Geldfrau eingeladen. Dani hat mich für das Thema "Geld anlegen mit ETFs" engagiert.

Ziel des Seminars

Nach dem Wochenende sind die Teilnehmerinnen in der Lage, ein ETF-Depot fundiert zusammen zu stellen und langfristig zu besparen. Sie wissen danach alles, was Sie brauchen. Sie ersparen sich damit unendlich viel Zeit und die üblichen, meist sehr teuren Anfängerfehler.

Wenn Sie als Leserin gerade überlegen: Soll ich buchen oder nicht? Wir gehen jetzt in die Restplatzvermarktung. Dani hat mir heute morgen geschrieben: 4 Plätze hat sie noch. Und den Frühbucherpreis gibt es obendrein.
So wie ich das einschätze, sind die in den nächsten Tagen weg. Interessiert? Danis Buchungsseite mit allen Details.

Piraten in Nadelstreifen

Mit diesem Film ist Dani für den größten europäischen Fernsehpreis nominiert

(awa)

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Kommentare

Benjamin sagt am 19. Oktober 2018

Vielen Dank, ich lese den Newsletter sowie die Seite immer gerne.

Zu den Politiklinks folgende zwei kurze Anmerkungen:

Grundeinkommen:
Ohne den Artikel inhaltlich zu bewerten muss man wissen dass das ÖkonomenBlog von der Initiative Neue Soziale Martwirtschaft (INSM) betrieben wird. Dies ist ein ThinkTank deutscher Arbeitgeberverbände, die sehr viel Geld für Agendasetting in ihrem Sinne zur Verfügung stellen. Dass diese gegen ein Grundeinkommen sind ist wenig überraschend. Kann man trotzdem lesen, sollte man aber im Hinterkopf haben.

Erst Migration dann Sozialismus:
Die Einkommensungleichheit in Deutschland ist aufgrund der Umverteilung relativ niedrig - ohne wäre sie es nicht. Die Vermögensungleichheit ist dagegen im OECD-Vergleich hoch (siehe zum Beispiel hier - das IW Köln ist übrigens auch Arbeitgeberfinanziert :) )

Viele Grüße und weiter so
Benjamin


slowroller sagt am 19. Oktober 2018

Gute und spannende Liste.

Immer wieder spannend finde ich die Verweise auf "Beyond the obvious" - ich muss den/die Autor/en nicht beipflichten, aber zumindest sind die Beiträge gut geschrieben.
Was da aber in den Kommentaren los ist, ist immer wieder grenzenlos erhellend. Beantwortet zumindest die Frage, wo einige Menschen ihre kruden Ideen herhaben :-)


Thomas sagt am 19. Oktober 2018

Ich war ein bisschen überrascht heute keinen Verweise zu fairr.de zu sehen, wo es ja jetzt einen neuen Robo(?) gibt der auch ein Finanzwesir-Portfolio anbietet. Das wird doch mit dir abgesprochen gewesen sein?


Alexander sagt am 19. Oktober 2018

Danke für die Zusammenfassung. Als ich "Bitcoin wird zum sicheren Hafen" laß, musste ich schmunzeln :-)


Klaus sagt am 21. Oktober 2018

Guten Abend,

zu Thema Forex:
Interessant mit wie vielen Worten man nichts sagen kann. Oder habe ich etwas überlesen?


CarstenP sagt am 22. Oktober 2018

Für mich hört sich das Forex-Thema immer noch wie ein Glücksspiel an und nicht wie langfristiges Investieren. Selbst die verwendete Sprache, wie Mindset und Moneymanagement, ist die gleiche wie von professionellen Glücksspielern.

Wieso denken die kleinen FX-Trader damit schnell reich werden zu können, während Milliarden-schwere am Devisenmarkt tätige Hedgefonds-Manager ihren Anlegern Aktien-ähnliche Rendite versprochen haben, das passt irgendwie nicht zusammen, wer macht sich hier was vor???

Die Zahlen sprechen auch eine ziemlich eindeutige Sprache, dass Trading ein Nullsummenspiel ist, bei dem die meisten nach Kosten verlieren: ESMA Regulations Reveal: Where CFDs Traders Lose the Most

Auch die Morningstar-Kategorie für Managed-Futures zeigt, dass sich mit Trading im Durchschnitt bisher keine nennenswerte Rendite machen lässt (jedenfalls seit 2007, weiter reicht die Kategorie leider nicht zurück) und nicht mal mit langweiligen Staatsanleihen (VFITX) mithalten konnte: Managed Futures

Daher scheinen mir die schnell-reich-werden Renditeerwartungen von einigen FX-Tradern doch überaus optimistisch zu sein, es können nicht alle gleichzeitig Jesse Livermore oder Doyle Brunson sein...


Finanzwesir sagt am 24. Oktober 2018

Hallo Thomas,
nein. Deshalb habe ich Fairr gebeten, sämtliche Verweise auf mich zu entfernen.

Beste Grüße Finanzwesir


Sven sagt am 25. Oktober 2018

Heute gelesen und an den Finanzwesir gedacht ...

https://www.onvista.de/news/hochphase-passiver-investments-etfs-ist-vorbei-140004217


Smartinvestor sagt am 26. Oktober 2018

@Sven

"Heute gelesen und an den Finanzwesir gedacht ..."

Das freut mich. Denn das ist ja Wasser auf meine Alpha-Mühlen und ein Wink mit dem Zaunpfahl an unseren Wesir. Danke. :-))

Davor habe ich auch schon öfter gewarnt und ist ein Hauptgrund, dass wir uns bald mehr um Alpha durch profitable aktive Fonds kümmern, siehe "Alpha – der Heilige Gral der Überrendite...".


Norbert sagt am 26. Oktober 2018

Deshalb habe ich Fairr gebeten, sämtliche Verweise auf mich zu entfernen.

Ich kannte Fairr noch nicht und habe deshalb kurz reingeschaut. In der "Kläre alle Deine Fragen in unserem fairrETF-PDF" tauchst du aber aktuell noch prominent auf.


eberwinz sagt am 26. Oktober 2018

@Sven , Überschrift des Artikels:

... Felix Zulauf: "China wird den Handelskrieg gewinnen!" Der bekannte Investor Felix Zulauf rechnet nicht mit einem schnellen Ende des Handelskriegs zwischen den USA und China. Die US-Märkte dürften um 20 bis 30 Prozent einbrechen und andere Vermögenswerte mit nach unten ziehen, sagte Zulauf einem US-Anlegermagazin. ....

und weiter im Text .... Man wird in den nächsten 10 Jahren nicht viel mit Aktien verdienen, besonders wenn man passiv in Indexfonds investiert. Es wird eine viel bessere Zeit für Trader und aktive Anleger sein, die Aktien und Sektoren auswählen und genau das tun, was in den letzten 10 Jahren nicht funktioniert hat." ..... Demnach müsste doch mein EM-ETF entsprechend steigen (China!) und die Verluste ausgleichen ... eventuell muss die Aufteilung angepasst werden (dann 60:40 oder 50:50?) ...

Sowohl MSCI World als auch EM decken doch sicherlich diverse Aktien und Sektoren ab, sodaß auch hier nach wie vor irgendwo die Gewinne eingefahren werden, man muss eben weiterhin langfristig investieren ...

Wie sehen das die Experten hier ? :)
LG, eberwinz


Markus sagt am 26. Oktober 2018

@Sven: Wenn ich gutes Geld mit aktiven Anlegern verdiene, würde auch behaupten, dass passive Anleger kein Geld verdienen!

Fakt ist: Aktives anlegen und das erzielen von Outperformance ist NACH Abzug von Kosten für den durchschnittlichen Anleger unmöglich - warum? Die Kosten sind schuld! Das heißt natürlich nicht, dass eine Minderheit mit aktivem Trading mehr verdient als der Marktdurchschnitt. Tatsächlich verzocken sich gerade Privatanleger mit wildem Trading meistens.
Wie heißt es so schön in den Risikohinweisen einer Handelsplattform (nextmarkets): 74-89% aller Kunden verlieren Geld. Auch Bei Plus500 verlieren immerhin 80,6% der Kunden Geld.

Die Kunden, die Geld durch Trading gewinnen sind also die eindeutige Minderheit. Man kann davon ausgehen, dass die Zahlen, die die Anbieter nennen müssen realistisch und keinesfalls zu hoch angegeben wurden. Bei aktivem Trading über bekannte deutsche Onlienbroker dürfte das Bild ähnlich sein. Hierzu fehlen mir jedoch Zahlen.

Mit einer denkbar einfachen Strategie, wie sie z.B. auf dieser Webseite vorgestellt wird, GEWINNEN die meisten, die Sie umsetzen über einen längeren Zeitpunkt Geld - diese Strategie übersteht jeden Backtest.
Einfach einen EINFACHEN marktbreiten Index (das kann der MSCI World oder ACWI, Eurostoxx 600 oder FTSE World/All World) kaufen und abwarten - kein Markttiming - keine Spielchen - je länger der Anlagehorizont, je größer die Gewinnwahrscheinlichkeit! Ab 15 Jahren zeitlicher Horizont geht das Risiko eines Verlusts gegen 0.
Das war immer so und wird immer so bleiben - egal ob der Einstiegszeitpunkt zufällig günstig oder ungünstig ist.
Wer sein Geld nicht langfristig anlegen kann oder bei zwischenzeitlichen Buchverlusten nervös wird ist mit dem Tagesgeldkonto sehr gut bedient! Es ist nicht negativ sein Geld nicht langfristig investieren zu wollen oder eine geringe Risikotragfähigkeit zu besitzen - Menschen sind unterschiedlich und genauso - zum Glück - auch die angebotenen Anlagevarianten.


Smartinvestor sagt am 27. Oktober 2018

@CarstenP

Da du mit dem Verständnis immer noch zu ringen scheinst, versuche ich es noch einmal von Neuem, dich da abzuholen, wo du gerade stehst:

"Für mich hört sich das Forex-Thema immer noch wie ein Glücksspiel an und nicht wie langfristiges Investieren."

Dieser Eindruck ist absolut berechtigt. Für langfristiges Investieren sind primär nur ganz wenige und bei Privatanlegern kaum bekannte, wettbewerbsfähige Hedge-/Tradingfonds sehr vorteilhaft.
Die habe ich durch eigenständigen Kompetenzaufbau identifiziert. Diese Fonds beuten die Verluste der sehr großen Mehrzahl der Glücksspieler durch proprietäres systematisches Trading u.a. auch -- aber i.d.R. aus bekannten Diversifikationsgründen kaum ausschließlich -- mittels Forex/FX-Trading aus.
Damit erzeugen sie ohne Zufall dauerhaft aktienähnliche Erträge.
Diese sind für langfristiges Investieren sehr wertvoll. Denn sie sind zu Aktienerträgen unkorreliert.
Dadurch entsteht dauerhaft hohes Rebalancing-Alpha im einstelligen %-Bereich p.a. und entsprechend hohe risikoadjustierte Mehrrendite im Portfolio. Ein weiterer großer Vorteil ist ein gewisser Crash-Schutz ohne Opportunitätskosten, der für die meisten Anleger sehr beruhigend ist.

"...wer macht sich hier was vor???"

Das ist genau die richtige Frage, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Um davon selber langfristig zu profitieren, sortiere alles von allen aus, die sich und anderen nach deinem eigenem Verständnis etwas vormachen.*
Was nach dieser Negativauswahl noch übrig bleibt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit große Vorteile für langfristiges Investieren bringen, wie David Swensen das in "Unconventional Success" auf den Punkt bringt:

„…the experience of a number of sophisticated institutional investors indicates that some hedge fund strategies produce high, uncorrelated returns with low risk, adding an extremely valuable diversifying stream of returns to investor portfolios."

Wenn bei der Negativauswahl nichts übrig bleibt, solltest du solange die Finger davon lassen, bis etwas übrig bleibt, wenn du sorgfältigst arbeitet.
Aber keine Sorge.
Denn damit wärst du nicht allein. Der populäre US-Finanzbogger Ben Carlson hat dieses Ringen um Verständnis sogar bei den meisten Anlageberatern (!) auch festgestellt und die Hauptursachen zusammgestellt in "Managed Futures & Dealing With Uncorrelated Assets":

"Very few advisors or investors are experts in these types of strategies."

Risikoadjustierte Mehrrendite kann man damit beim langfristigen Investieren also auch ohne Zufall u.a. mit Forex/FX-Trading erzielen.
Aber auch da gilt "There is no free lunch". Hinreichend großer Aufwand beim anwendungsorientierten Kompetenzaufbau -- im Gegensatz zu rein theoretischem Wissen -- wird jedoch mit marktüblichen Alpha-Renditen belohnt. Dafür sorgt schon das Informationsparadoxon von Grossman und Stiglitz.

"Die Zahlen sprechen auch eine ziemlich eindeutige Sprache, dass Trading ein Nullsummenspiel ist..."

"Auch die Morningstar-Kategorie für Managed-Futures zeigt, dass sich mit Trading im Durchschnitt bisher keine nennenswerte Rendite machen lässt..."

Das vorletzte Zitat ist der Grund für letzteres Zitat. Daher funktioniert erfolgreiches aktives Investieren nur mit einem um Größenordnung besseren Verständnis des sehr vielschichtigen, reflexiv komplexen Finanzmarkts inklusive einer entprechenden praktischen Anwendungskompetenz als es für erfolgreiches passives Investieren notwendig ist.
Nur dann ist man überhaupt in der Lage, die o.a. Negativauswahl erfolgreich zu treffen, sodass ein paar Perlen übrig bleiben.

Wer das auch erreichen möchte, muss sich praktisch anwendbare Expertenkompetenz eigenständig aufbauen, die ungefähr dem Umfang und Qualität einer Dissertation entspricht.
Diese Kompetenz sollte jedoch sehr breit statt tief angelegt werden und u.a. Ökonomie, Mathe/Statistik, Physik, Bio, Psycho, Sozio, Philosophie, Politik, Geschichte, Literatur, Mystik/Religion, Logik, Spieltheorie, Kriminalistik... umfassen.
Dabei sind nach Pareto genau die 20% meisterhaft zu beherrschen, die 80% des Nutzens beim gewählten Spezialgebiet aktiven Investierens bringen und zu einem rational, intuitiv und emotional stimmigen persönlichen mentalen Finanzmarktmodell beitragen.
Im Alpha-Thread gebe ich viele weitere Anregungen dazu, wie man das aufbauen kann. Nur machen müsste man es halt, um mit dem Verständnis endlich voranzukommen... ;-)

Sonst bleiben einem diese nach Swensen "extremely valuable diversifying stream of returns to investor portfolios" oder zumindest deren Verständnis leider für immer verschlossen.

Wie es das Erfolgsprinzip der o.a. Negativauswahl nahelegt, ist insbesondere der Aufbau negativen Wissens entscheidend, z.B. mit dem intensiven Studium krimineller Subjekte wie z.B. BERNIE MADOFF EXPLAINS HIMSELF, und das eigene Debiasing mithilfe Gleichgesinnter im "LessWorng-Blog" oder wer es literarischer mag mit HARRY POTTER AND THE METHODS OF RATIONALITY by Eliezer Yudkowsky.

  • Zum Aussortieren sind z.B.:

a) alles glücksspielartige Traden mit Emotionen,
b) die meisten Hedge-/Tradingfonds (ca. 19 von 20), die nur überhöhte Gebühren abzocken oder sonstwie betrügerisch agieren, wie z.B. Madoff,
c) die mittelfristig mit ca. >0,2 zu Aktien oder Anleihen korrelieren (reine Alpha-Fonds),
d) die bislang eher zufällige Mehrrendite, d.h. keine statistisch signifikante (<2 Sigma/95%) risikoadjustierte Mehrrendite zu ihren korrekten passiven Benchmarks -- bei reinen Alpha-Fonds i.d.R. Geldmarkt -- erzeugt haben oder
e) die nicht mindestens aktienähnliche Rendite und Volatilität erzielt haben und
f) deren Tradingansatz und Geschäftsmodell du nicht verstehst oder
e) die sonst irgendwie negativ auffällig sind, z.B. die statistisch auffällig zu gute Ergebnisse erzielt haben oder für den Aufwand unangemessen niedrige Gebühren verlangen, was unbedarfte Anleger alles so erwarten.

Das waren z.B. zwei primitive Tricks des größten, sorry, Finanzbetrüger-Scheusals aller Zeiten, Madoffs. Aber gute Statistiker konnten ihn lange vor dem Auffliegen durch überhöhte Sharpe-Werte und andere derbe Auffälligkeiten leicht entlarven, siehe "Chasing Madoff".

Hier noch ein Wort zur Statistik und warum ich darauf so großen Wert als Schlüsselkompetenz lege.
Da die bei WiWis so unbeliebt ist wie Chemie und Sprachen bei Injeniören, sind all die vermeintlichen Finanzexperten bei den renommiertesten Banken, z.B. Santander, Medici, HSBC, Natixis, BNP Paribas, Nomura, Soc.Gen... in großen Scharen ahnungslos auf Madoff hereingefallen.
Taleb führt daher das Reinfallen auf Madoff auch als einen typischen IYI-Fehler auf.
Daher hilft es hierbei auch, sich über Talebs "Skin in the Game" mit den typischen IYI-Schwächen auch intensiv zu befassen, um sich gründlich zu debiasen und keinen Schiffbruch zu erleiden.

Also keine Furcht vor vermeintlichen Finanzexperten/-Profis.
Ein hoher Anteil der seltenen echten Finanzexperten haben übrigens keinen Finanz- sondern einen MINT-Background, wie z.B. unser Wesir (Ing.), James Simons (Mathe), David Harding (Physik), William Dunn (Physik), und nehmen naiv rationalistisches Schul-Finanzwissen der EMH-Dogmatiker nicht ernst, wie ich... ;-)
Gerade die hier häufig vertretenen kritischen und "alternativ" eingestellten Ingenieure und andere MINT'ler haben somit eine gute Chance auf Mehrrendite gegen das professionelle Finanzestablishment. :-)

PS: Da ich das schon mehrfach im Alpha-Thread, Onanisten-Thread, FX-Trading-Thread, Multi-Asset-ETF-Thead, Trader-Thread versucht habe zu erläutern:

Ist es nach diesem erneuten etwas anderen Versuch jetzt klarer geworden, wie dieser alternative Investment-Ansatz zur Verbesserung langfristigen Investierens ohne Zufall funktioniert?
Oder was könnte dir dein Ringen um Verständnis sonst noch erläutern?

@alle:

Wer kann meinen Ausführungen vielleicht besser folgen und warum? Oder was braucht es sonst noch für besseren Alpha-Durchblick?
Wie Sven mit seinem Zitat aufgezeigt hat, wird dieses Thema wahrscheinlich bald sehr relevant und ernst werden.
Oder wie lange würden die meisten hier einen solchen Kursverauf ab 1990 fast 3 Jahrzehnte nur Talfahrt tatenlos ertragen, wenn der im günstigen Fall demnächst weltweit käme?


Daniel sagt am 27. Oktober 2018

Ich habe noch eine Ansammlung von aktiven Fonds, größtenteils im Minus. Würdet Ihr die verkaufen oder einfach kein neues Geld zuführen?

Danke:-)


Smartinvestor sagt am 27. Oktober 2018

@eberwinz

"Sowohl MSCI World als auch EM decken doch sicherlich diverse Aktien und Sektoren ab, sodaß auch hier nach wie vor irgendwo die Gewinne eingefahren werden, man muss eben weiterhin langfristig investieren ..."

" Wie sehen das die Experten hier ? :)"

Frage dich zunächst, was passieren würde, wenn sinkende Gewinne (die sind jetzt auf Höchststand!) durch zunehmende Überkapazitäten mehr als draufgehen, um die steigenden Zinsen des durch weltweit billigen Geldes aufgetürmten Schulden zu bedienen?
Dann kann mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas herauskommen, was man seit fast 30 Jahren "japanisches Szenario" nicht enden wollenden finanziellen Siechtums nennt.
Das kann selbst die noch ferne Altersvorsorge in Frage stellen. Ich kenne Japaner, die bislang froh auf internationale Anlagen ausweichen. Aber die Grenzen des globalen Wachstums der Finanzgewinne wird bald erreicht sein.
Dann hilft nur noch disruptives Umdenken -- auf voll aktiv mit reinen Alpha-Fonds. Denn etwas "aktiv" mit BIP-Allokation oder anderer Übergewichtung der Emerging Markets sind ja die meisten hier schon, u.a. um ein bisschen Rebalancing-Alpha zu ernten.
Warum dann nicht allmählich aktiver werden, um Alpha-Erträge zu maximieren und ausbleibende oder gar negative Beta-Erträge zu ersetzen?
Das ist doch absolut naheliegend, was Zulauf da rät.
Denn wenn die Aktienmärkte weltweit ausgelutscht sind, wird auf der Jagd nach verbleibenden Ertägen emotional wild hin- und hergeschoben werden. Das wird reiche Alpha-Jagdgründe auf Basis der gut etablierten Verhaltensökonomie als unkorrelierte Renditequelle ergeben.

Also sollten wir den Japanern eigentlich sehr dankbar sein, dass sie uns immer noch demonstrieren, was aus dieser Fragilisierung des Finanzmarkts weltweit folgen kann, und zwar im günstigen Fall. Denn es können auch verheerende Hyperinflations- und Megacrash-Szenarien heraufziehen, und zwar wesentlich kürzer hintereinander als in den wilden 20er Jahren.

Dann hätten weder die übervorsichtigen Geldwertbesitzer noch die mutigeren Aktienbesitzer was zu lachen. Aber für die von hoher Volatilität profitierenden systematischen Trader könnte es das Paradies mit hohen antifragilen Alpha-Erträgen werden. Denn irgendwohin müssen die entfesselten Kapitalströme dann ja fließen.

Also lies dir Zulaufs und meinen Rat hier in diesem Thread und im speziellen Alpha-Thread gut durch, welches die aussichtsreichsten aktiven Anlagen, die reines Alpha generieren, zukünftig wahrscheinlich sein werden.
Die passen bestens zu dem hier bisher favorisierten reinen Beta aus marktbreiten passiven Aktienindex-ETFs und machen das Gesamtportfolio nach Taleb antifragil. D.h. es profitiert dadurch Crashs und Krisen mehr als ohne.
Renditezehrende Anleihen, TG, FG... kannst du jedoch über vermutliche viele Jahrzehnte Zinsanstieg vorerst vergessen. Außerdem können die gerade in immer weniger auszuschließenden Katastrophenszenarien reihenweise ganz ausfallen. Also genau dann, wenn man sie am dringendsten bräuchte. Das wäre doch zu dumm, jahrelang Null- oder Negativ-Rendite zu erdulden und dann ganz weg... :-(

Was raten andere Experten?
Unser spezieller Ratgeber Taleb warnt vor ungehedgten Aktienanlagen, siehe hier

“If you own stocks without a hedge [right now], it’s not rational.”

Swensen rät zu wirksamem Hedging in Langfristportfolios, wie sein Yale Endowment Fund, ebenfalls mit performanten reinen Alpha-Fonds, um für rauhere Zeiten optimal gerüstet zu sein, siehe: "A Conversation with David Swensen".
Er macht das, wie ich, Opportunitätskosten-minimiert.
Denn wenn es mit der Jahrhundert-Hausse noch länger so weitergehen sollte, was auch niemand ausschließen kann, will man ja trotz Hedging auch nicht leer ausgehen, und mehr als nur Geldmarkt-Nullzinsen kassieren. Heute dank innovativer Finanzinstrumente alles sogar für den Kleinanleger mittels passender Managed Futures Liquid Alternatives problemlos machbar.

Also wie die beste Vorsorge in der verbleibenden Ruhe vor dem Sturm aussieht, kann jeder Leser hier jetzt ahnen.
Nur umgesetzt sollte sie jetzt noch werden, um gut durch die kommenden Krisen zu kommen.
Und die kommen sicher, früher oder später in völlig unerwarteter Weise, die ALLE traditionellen Beta-Anleger, die sich in erdrückender Mehrheit alle ähnlich verhalten, wahrscheinlich schwer schädigen werden.
Die letzte Krise 2008/09 war ei Vorgeschmack. Dagegen hilft nur maximal heute mögliche Diversifikation mit ertragreichen Anlagen im Alpha- und Beta-Bereich, wenn du meinen alternativen Expertenrat hören willst. Mit dem kannst du dich mit mir auf das kommende Tohuwabohu sogar freuen, wie ich in 2008... ;-)

Wüsche antifragile Alpha-Beta-Profite in kommenden volatilen Zeiten an der Börse


Stiller Leser sagt am 28. Oktober 2018

@Daniel: Die Frage ist ungefähr so, als würdest Du fragen: Ich wohne in einer 2 Zimmer-Wohnung für 600 EUR. Soll ich lieber ausziehen und mir eine Wohnung kaufen? Da fehlt so ziemlich alles an Information - wo ist die Wohnung, welche Alternativen gibt es, wie sind die persönlichen Verhältnisse, wieviel kostet die zu kaufende Wohnung und, und, und...

Will heißen: Das lässt sich so pauschal nicht mal ansatzweise beantworten. Insbesondere ist die Frage zu beantworten, um welche Fonds geht es überhaupt? Nachrangig von Interesse: Seit wann im Depot, ist es ein Sparvertrag (macht den Eindruck), was heißt im Minus. Was willst Du alternativ mit dem Geld machen?

Dann lässt sich auch eine halbwegs sinnvolle Antwort geben.


CarstenP sagt am 29. Oktober 2018

@Daniel

Stell dir folgende Fragen und beantworte sie ehrlich:

  • Sind deine aktiven Fonds "gute" oder "schlechte" Investitionen?
  • Hast du andere Investmentmöglichkeiten, von denen du dir langfristig mehr versprichst als von deinen aktiven Fonds?

Wenn du deine aktiven Fonds für "gute" Investments hältst, die du langfristig halten willst, weil sie in dein Anlagekonzept reinpassen, dann gibt es ja keinen Grund irgendwas zu ändern.
Wenn du deine aktiven Fonds für "schlechte" Investments hältst oder deren Kauf schon ein Fehler war oder du jetzt besser in dein Anlagekonzept passende Alternativen gefunden hast, dann gibt es einen Grund was zu ändern.

Die Entscheidung, verkaufen oder halten, musst du aber selber treffen.
Hier nur ein paar Tipps:

  1. Wenn man einen Fehler gemacht hat (z.B. sich von irgendwem einen Fonds, den man nicht braucht, aufschwatzen lassen), dann ist es gewöhnlicherweise besser diesen Fehler zu beheben als ihn weiter wirken zu lassen.
  2. Viele Leute neigen dazu an "schlechten" Investitionen festzuhalten, weil sie den Verlust nicht realisieren wollen, obwohl in einer "guten" Investition das Geld besser aufgehoben wäre.
  3. Aus steuerlicher Sicht kann es günstiger sein sich von einem "schlechten" Investment zu trennen, wenn es gerade im Minus ist, weil dann nicht noch zusätzlich Kapitalgewinne versteuert werden müssen und man die Verluste evtl. nutzen kann um andere Gewinne zu kompensieren.

CarstenP sagt am 29. Oktober 2018

@Sven

Ein passender Artikel über das Versagen von aktivem Management, selbst in sogenannten ineffizienten Märkten: Swedroe: Active Managers Fall Short In Emerging Markets

"The Arithmetic of Active Management" gilt im Bullenmarkt und Bärenmarkt gleichermaßen, d.h. wenn der Markt schlecht läuft, dann trifft das passive und aktive Investoren gleichermaßen.

Die Zusammenfassung:

The bottom line is that active management is just as much a loser’s game in emerging markets as it is in U.S. large-caps. It’s a game that, while possible to win, the odds of doing so are so poor that it isn’t prudent to try.

Importantly, no one has found a way to identify which few active funds will manage to outperform in the future, as there is no evidence of persistence of outperformance beyond the randomly expected. Just like roulette or craps, the surest way to win a loser’s game is to not play.

Das kann man übrigens auch über FX-Trading oder die Alpha-Suche sagen, die Wahrscheinlichkeit damit erfolgreich zu sein, ist so klein, dass es nicht klug ist es zu versuchen. Ein paar sehr "schlaue Investoren" mit total aufgeblasenem Ego versuchen es natürlich trotzdem...


Joerg sagt am 06. November 2018

@Smartie-Beitrags-Leser

Also lasst Euch nicht verunsichern. Norbert ist in einer voellig anderen Ausgangssituation als die allermeisten hier: mehrfacher Millionaer. Da geht's mehr um Bewahrung/Absicherung/Verlustvermeidung als fuer die meisten Leser hier, die "ein bisschen Altersvorsorge und ein ruhiges Leben will" ;-).

Die Zukunft ist unbekannt! Das ist und bleibt so. Auch wenn noch so schlaue, begnadete und erfahrene Leute etwas anderes Vorgaukeln. Weil die Zukunft unbekannt ist, kann man sich zwar gegen vieles Absichern, aber nie gegen alles!

Deshalb muss jeder selbst fuer sich entscheiden, was das fuer ihn persoenlich heisst.

Jeder in der Vergangenheit erfolgreiche Alpha-Fonds kann wie ein Stern ploetzlich vergluehen (Truthahn-Illusion: zB die hellen Koepfe haben einen Autounfall, die Nachfolger verbocken alles; diesmal ist doch alles anders(Korrelationen sind weg) usw). Die Lieblings-Alpha-Fonds kommen und gehen. Die von Norbert haben zT unschoene Mindestanlagesummen, die es eben nur Millionaeren ermoeglichen darein zu investieren. Also Closed-Shop. Nix fuer 98% der Leser hier. Also selbst, wenn du es wolltest – reicht dein Kapital kaum dich da zu beteiligen.

Der Japan-Vergleich ist ein Japan-Vergleich, ist ein Japan-Vergleich. (Das kann, muss aber nix mit der zukuenftigen Weltentwicklung zu tun haben). (uebrigens - Sparplaene begonnen auf dem Nikkei-Top 1989 waeren heute trotzdem fett im Plus).

Was ist jetzt, kommt jetzt der Crash oder nicht? Keine Ahnung!
Ich finde eine Herangehensweise, die mehrere Faktoren wie Puzzleteile in ein Gesamtbild einsortiert gut: zB Karsten hier (engl.):
https://earlyretirementnow.com/2018/02/14/macroeconomy-and-the-stock-market/

oder Robert da:
https://www.wellenreiter-invest.de/wochenendkolumnen/hat-der-Baerenmarkt-begonnen

Trotzdem weiss ich - die Zukunft ist unbekannt. Diesmal kann es "anders" oder "neu" kommen/verlaufen.
95% da draussen sind herausgeloeste Detail-Uebertreibungssichtweisen; die leben vom Geschrei, Aufmerksamkeitserheischung und Traffic (zB der GodmodeTrader/Weygand-Link oben).

Ich kaufe beherzt zu und setze darauf, dass die Hausse noch weitergeht.
Wenn nicht - auch kein Beinbruch - wir brauchen unser Geld NOCH nicht ;-)


Smartinvestor sagt am 09. November 2018

@Joerg

 "Da geht's mehr um Bewahrung/Absicherung/Verlustvermeidung als fuer die meisten Leser hier, die "ein bisschen Altersvorsorge und ein ruhiges Leben will" ;-)."

Woraus schließt du das denn? Für mich sind das ALLES plus Mehrrendite gleichbedeutende Ziele, wie bei den meisten hier, unabhängig vom Vermögen.

"Jeder in der Vergangenheit erfolgreiche Alpha-Fonds kann wie ein Stern ploetzlich vergluehen (Truthahn-Illusion: zB die hellen Koepfe haben einen Autounfall, die Nachfolger verbocken alles; diesmal ist doch alles anders(Korrelationen sind weg) usw)."

Das trifft bei den meisten Alpha-Fonds alles zu, aber eben NICHT bei JEDEM! Denn genau das sind bei mir alles Ausschluss-Kriterien. Bei meinen werden z.B. Transaktionen genau nicht von "hellen Köpfen", sondern von ständig weiterentwickelten Trading-Algorithmen entschieden -- emotionslos und praktisch fehlerfrei! Nur bei anhaltenden Managementfehlern können sich die schlimmstenfalls nur ganz allmählich verschlechtern. Also genügend Zeit zum Gegensteuern.

"Die von Norbert haben zT unschoene Mindestanlagesummen, die es eben nur Millionaeren ermoeglichen darein zu investieren."

Das ist doch unlogisch. Denn wenn die "zT unschoene Mindestanlagesummen" haben, dann haben die ja auch zT "schöne Mindestanlagesummen" -- wenn du 250 EUR akzeptierst.

"Ich kaufe beherzt zu und setze darauf, dass die Hausse noch weitergeht. Wenn nicht - auch kein Beinbruch - wir brauchen unser Geld NOCH nicht ;-)"

Aber irgendwann wird es bei jedem soweit sein. Und spätestens dann sollte man für alle Szenarien so gut wie möglich gerüstet sein. Also warum nicht frühzeitig damit beginnen, um es aus dem Effeff zu beherrschen, wenn man es wirklich braucht?

Also was würdest du tun, wenn du in ein paar Jahren mit gut angelegter Altersvorsorge in Ruhestand gehen oder eine größere Erbschaft, Auszahlung, Abfindung... jetzt gut anlegen müsstest und wölltest?

M.E. hat sich der sehr verantwortliche David Swensen darüber die meisten und besten Gedanken gemacht und nach neuesten Erkenntnissen vorbildlich umgesetzt. Warum sich also nicht an solch hochwertigstem Wissen und Rat orientieren, was er völlig interessenkonfliktfrei mit allen teilt, die das wertschätzen? Und warum soll meine Anregung, sich Gedanken zu machen, wie man sich für wahrscheinlich nicht mehr allzu ferne schwierigste Zeiten am besten aufstellt, "verunsichern"?? 

Aber wenn dir meine Anregungen dazu nicht so gefallen, was wären denn deine für die von unserem Wesir auch angeregte "Kleinigkeit, die ich in meine Strategie integrieren kann?"
Immer nur nein sagen, hilft nicht weiter. Oder wie interpretierst du seinen sicher nicht nur provozierenden Hinweis: "Wer sich auf Dogmen ausruht wird keine Rendite einfahren."?


CarstenP sagt am 09. November 2018

Hier ist das Portfolio, was David Swensen Privatanlegern 2005 empfohlen hat:

David Swensen’s portfolio (from Unconventional Success)

Sehr klassisch (Kommer/Bogleheads/Finanzwesir-ähnlich) OHNE Alpha-Fonds, mir persönlich zu viel REITS, das ist aber Geschmacksache.
Dass Swensen als institutioneller Anleger für die Yale Stiftung auch sehr viele alternative Investments erfolgreich eingesetzt hat, ist eine andere Geschichte, die für uns Privatanleger belanglos ist, weil wir keine Stiftungen sind und der Einsatz von alternativen Investments nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen führt:

How the Bogle Model Beats the Yale Model


Joerg sagt am 09. November 2018

Moin Smartie, Du fragst, was ich an deiner Stelle taete?

  • Kein Plan. Vermutlich: mehr Geld weggeben (Spenden)?
  • Kuerzere Artikel in geringerer Frequenz schreiben :-D?
  • Mich um Freunde, Familie, Beziehungen kuemmern?
  • Arbeit, Natur, Sport, Garten, alles was dir halt Spass macht?
  • Von mir aus mit 0,5-1% vom Vermoegen Zocken, wegen der "intelektuellen Herausforderung"?
  • Den LA-Anteil nicht mehr aufstocken sondern als erstes verbrauchen (wegen der "sicheren" Gebuehren)

Guck', selbst bei einem 50% Crash haettet ihr bei weitem genug!? Oder? Was soll denn passieren?
Wenn das Spiel gewonnen ist, wozu noch nach der "besten Rebalanzierungs-Rendite" streben?

Schau' auf die Dividenden-Jaeger. Auch suboptimal - na und? Kommen sie halt ein paar Jahre spaeter an's Ziel ... Was soll's ... da kann uns der reiche Alexander als Vorbild dienen ;-)
Hat man es geschafft, reicht es voellig aus, nicht zuuu grosse Fehler zu machen!

Oder wo willst du noch hin? Was ist dein pers. Ziel? 10Mio, 20, 30?
Wozu?
LG Joerg


Smartinvestor sagt am 14. November 2018

@CarstenP 

"...der Einsatz von alternativen Investments nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen führt:"

...genausowenig wie der Einsatz von traditionellen Investments, insbesondere deiner bevorzugten Geldwertanlagen zur "Absicherung". Das funktioniert nur kurzfristig. Schau dir dazu mal die Lebensdauer der Währungen in D an.
Sie beträgt im Mittel nämlich nur gut 30 Jahre! Das Ende der aktuellen Währung werden wir also alle sehr wahrscheinlich noch erleben. Dann kann eine rein politisch bestimmte Wertänderung bis zum Totalausfall drohen!

Der Einsatz von Geldwertanlagen führt also erst recht "nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen".
Nein, er erhöht langfristig sogar sehr sicher die Risiken!! Wie u.a. im Alpha- und im Onanisten-Thread schon ausführlichst behandelt, erhöht die Ergänzung von möglichst vielen alternativen Investments mit unkorreliertem reinem Alpha hingegen die Chancen auf bessere Ergebnisse bei reduziertem Risiko mehr als alle traditionellen Anlagen:

"The way that you do best is to have the best possible diversification.” Ray Dalio, größter Hedgefondsmanager und Autor seiner erfolgsmaximierenden Principles.

Aber selbst das ist "nicht zwangsläufig", wie alles in der Finanzwelt.

"Der Einsatz von alternativen Investments" ist also sicher nicht belanglos für die Privatanleger, die mit mehr Kenntnissen mehr Chancen wahrnehmen und Risiken reduzieren wollen.
Beim überaus vorteilhaften Einsatz sollten wir neben meinen Hinweisen in den o.a. Threads natürlich beachten, dass die Mehrzahl von mindestens 95% davon nicht "zwangsläufig zu besseren Ergebnissen führt".
Das ist jedoch nicht anders als bei den hier primär diskutierten ETFs! Deren wahlloser Einsatz würde auch "nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen" führen.
Albert hilft uns mit seinen guten Kenntnissen daher hier gut und gern bei der Auswahl vorteilhafter ETFs, Niels in Toptradersunplugged und ich (bislang noch hier) bei der vorteilhafter Alternativen.

Somit machen Alternative nicht nur für Stiftungen Sinn. Denn Stiftungen haben Ziele, die denen verantwortlicher, langfristiger Anleger, insbesondere für die Altersvorsorge, sehr ähnlich sind.
Nämlich einen möglichst hohen Ertrag möglichst gleichmäßig auf unbestimmte Zeit (!) abzuliefern. Mit wettbewerbsfähigen "Liquid Alternatives" ist außerdem noch eine hohe Liquidität gegeben. Was fehlt denn sonst noch?


Smartinvestor sagt am 14. November 2018

Servus Joerg

"Kein Plan. Vermutlich: mehr Geld weggeben (Spenden)?..."

Hm, das sind nicht so ganz die Anregungen, die ich erhofft hatte. "Geben ist [natürlich auch ganz undogmatisch] seliger denn Nehmen". Aber wie willst du damit in unserer aus dem Ruder laufenden Finanzwelt auch undogmatisch "Rendite einfahren", um damit sogar mehr geben zu können?

"Den LA-Anteil nicht mehr aufstocken sondern als erstes verbrauchen (wegen der "sicheren" Gebuehren) "

Das ist nicht dein Ernst, oder habe ich mich bislang so missverständlich ausgedrückt?? Das liegt vermutlich an dieser Art des Austauschs. Im direkten f2f Gespräch konnte ich bislang jeden von meiner Strategie begeistern. Und dir hätte ich das hier noch am ehesten zugetraut. Woran fehlt es dir?

"Guck', selbst bei einem 50% Crash haettet ihr bei weitem genug!? Oder?"

Das ist (leider) nur eine Momentaufnahme, die sich in diesen unruhigen Zeiten schnell grundlegend verändern kann. 

"Was soll denn passieren?"

Zeigt dir Japan nicht drastisch genug, was aus Hybris fast 30 Jahre lang danach folgen kann.
Das muss weltweit natürlich nicht so kommen. Nein, es wäre sogar ein eher günstiges Szenario! Wesentlich schneller aufeinanderfolgende und verstärkte 20er Jahre Entwicklungen mit Hyperinflation und >90%-Crash sind bei dem weltweit "gut" abgestimmten Handeln der Zentralbanken mit historisch noch nie dagewesenem "Quantitative Easing" gegen den Markt genauso wahrscheinlich. Komplexe Systeme rächen sich i.d.R. grausamst nach solch irrsinnigem Missbrauch.

"wozu noch nach der "besten Rebalanzierungs-Rendite" streben?"

Ganz einfach weil dieser Renditeanteil im Portfolio vielleicht -- während einer evtl. bis zu Jahrzehnte andauernden Rache des weltweiten Finanzmarkts -- (bald) alle anderen Renditeanteile dominieren könnte. 
Siehe Japan seit knapp 30 Jahren und wie schon mal ab 1929 auch weltweit. Die aktuellen Schulden-Risiken übersteigen diese Dimensionen nämlich schon lange deutlich. Gibt dir das nicht zu denken?

"Hat man es geschafft, reicht es voellig aus, nicht zuuu grosse Fehler zu machen!"

...genau, z.B. wie die träge Masse "sich auf Dogmen ausruhen" und weiterhin auskömmliche Rendite erwarten... ;-D
Nein danke. Das war noch nie mein Ding und fast immer richtig. Denn ich handle sowohl beruflich als auch privat nach dem Motto 'Lieber unkonventionell Erfolg haben als konventionell scheitern." Letzteres mag zwar momentan angenehmer sein, insbes. in [Dilberts verblödeter Geschäftswelt](https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R23TIMMYCU4HKJ/ref=cm_cr_othr_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=B005BP86F0] ;-) und Streit vermeiden.
Aber Ersteres ist langfristig viel nachhaltiger und zudem noch interessanter, auch um lange geistig fit zu bleiben.

"Oder wo willst du noch hin? Was ist dein pers. Ziel? 10Mio, 20, 30? Wozu?"

Nein, ich hatte noch nie und habe weiterhin keine solch m.E. unsinig absoluten Ziele.
Aber gute Frage. Also ich will "nur" meine Kaufkraft bestmöglich bewahren und kontinuierlich mehren, egal was kommt. Denn damit will ich in 10-20 Jahren, vielleicht in tiefster und längster Krise dieses Jahrhunderts, als finanziell und anderweitig freier Unternehmer wie Warren Buffet noch "Tap Dancing to Work" und zusammen mit selbstgewählten, lieben Gleichgesinnten nach eigenen Ideen die Welt verbessern. Denn...

"If you decide to run the ball, just count on fumbling and getting the shit knocked out of you a lot, but never forget how much fun it is just to be able to run the ball!” 
Warren Buffett.

Es ist also primär mein Kind im Mann, das mir immer heilig war und ist und das vor allem Spaß will, am Arbeiten, am Investieren und -- last but not least -- am ganzen Leben. Und der Mann ist obendrein noch ein typischer Injeniör der rastlosen Optimierung und Selbstverbesserung. Soviel zur Philosophie.


CarstenP sagt am 20. November 2018

Eine beliebte Strategie unter Leuten, die Lügen, Verschwörungstheorien usw. verbreiten, ist es immer wieder den gleichen Quark zu behaupten, vermutlich mit dem Ziel, dass Leichtgläubige diesen billigen Trick nicht durchschauen und den Quark nach der X-ten Wiederholung einfach glauben. Das Internet ist leider zum idealen Medium für diese Strategie geworden.
Allerdings lässt ständige Wiederholung unbewiesene Behauptungen nicht wahr werden!

  1. Swensen empfahl Privatanlegern ganz klar ein traditionelles Aktien/Anleihen-Portfolio OHNE Alpha-Fonds. Swensen riet sogar ausdrücklich davon ab, dass Privatanleger alternative Investments einsetzen, weil sie aus seiner Sicht auf diesem Gebiet keine Chance haben und alternative Investments zu teuer sind:
    Anlageguru warnt vor sich selbst Privatanleger investieren am besten in Indexfonds
  2. Alternative Investments haben in den letzten Jahren schlecht performt, Swensen hatte also recht mit seiner Empfehlung für Privatanleger darauf zu verzichten. Andere Stiftungen sind mit dem Yale-Modell auch deutlich schlechter gefahren als Swensen, wie der Ben Carlson Artikel, How the Bogle Model Beats the Yale Model, belegt. Warum irgendein Privatanleger denkt, dass er es besser kann als die raffiniertesten Manager der Welt, kann man vermutlich nur noch mit Selbstüberschätzung erklären.
  3. Angst vor risikoarmen Anlagen zu verbreiten und gleichzeitig alternative Investments zu bewerben, ist einfach nur absurd, weil viele alternative Investments voll gestopft mit Staatsanleihen sind, die als Sicherheiten für Leverage und/oder Short-Positionen benötigt werden. Alternative Investments sind oftmals risikoreich und KEIN allgemein empfehlenswerter Ersatz für eine risikoarme Portfoliokomponente.
  4. Auch bei risikoarmen Anlagen kann man diversifizieren, erstens als Teil eines Portfolios mit risikoreichen Anlagen (z.B. Aktien) und zweitens kann man heutzutage sogar einfach und faul global streuen mit Indexfonds auf globale Investment Grade Anleihenindizes inkl. Währungsabsicherung, z.B. Xtrackers II Global Government Bond ETF EUR Hedged oder iShares Global Aggregate Bond ETF EUR Hedged. Viel risikoärmer und renditeärmer geht es nicht mehr. ;)

Smartinvestor sagt am 22. November 2018

@CarstenP

"Allerdings lässt ständige Wiederholung unbewiesene Behauptungen nicht wahr werden!"

Sorry, dann solltest du dich fragen, ob dieser Blog für dich passt. Denn niemand kann und wird dir hier etwas beweisen. Wer trotzdem daran glaubt, lebt in der realen Finanzwelt sehr gefährlich!

"Warum irgendein Privatanleger denkt, dass er es besser kann als die raffiniertesten Manager der Welt, kann man vermutlich nur noch mit Selbstüberschätzung erklären."

Wer hat das denn wann und wo je behauptet, dass er das kann?? Die weitaus meisten Manager im zitierten Carlson-Artikel sind alle dem Mainstream zuzuordnen und nicht mal ansatzweise "raffiniert", sondern schlichte Deppen verblödeter Organisationen, wie direkt aus Dilberts Welt entsprungen.
Die haben als typische WiWis kaum brauchbare Ahnung von Statistik, sind entsprechend schon reihenweise auf Madoff reingefallen und handeln, vom Peer Pressure willenlos getrieben, auch noch wider eigenes besseres Wissen. Dümmer geht's praktisch nimmer.

Aber das ist doch unser Edge als eigenverantwortliche Privatanlager hier!
Einfach weniger bekannte Fehler machen als diese Deppen und die ganz seltenen brauchbaren Fonds durch konsequente Negativauswahl mit Verstand und mit Unterstützung vom Finanzwesir für Beta und mit der von mir und von Niels für Alpha herausfiltern. Und schon kann es besser laufen als bei >99% der Deppen-Masse.

Das ist die frohe Botschaft des Finanzwesirs.
Also kann man sich doch eigentlich freuen, dass nach reinem Beta jetzt rechtzeitig vor dessen abzusehendem Absturz privatanlegerorientierte, kompetente Hilfe für wirkliche Diversifikation durch unkorreliertes reines Alpha kommt. Aber wer nicht will, der hat schon ;-D

Ganz wichtig ist dabei vor allem feste Bodenhaftung.
Wer jedoch abwegigen "p-Wert kleiner als 0,000005%" und andere Wunder erwartet, dem liefert(e) Madoff und Konsorten die auch, wie auch immer.
Der lachte sich dabei ins Fäustchen und lebte Jahrzehnte lang lustig von dem Very Dumb Money der halbwissenden IYIs, die ihm das mit voller Überzeugung, präzise das Richtige zu tun, in den Hals warfen, und somit tatsächlich präzise das Falsche statt ungefähr das Richtige taten:

"Der IdI hat sich historisch geirrt im Bezug auf den... Bernie Madoff(bevor er hochging) und p-Werten.[!] Aber er ist überzeugt, dass seine gegenwärtige Position richtig ist."

Wie kann man es also besser machen, um echten und vermeintlichen "Quark" nicht ständig durcheinander zu bringen? Das
zeigt Dietrich Dörner in meinem Lieblingsbuch und Kultbuch der 70er Jahre "Die Logik des Misslingens". Bei Amazon hat ein neuer Rezensent gerade das Dilemma aller Idealisten, Perfektionisten und anderer IYIs absolut treffend auf den Punkt gebracht:

"Die schlimmsten Fehler werden mit den besten Absichten genacht. Ein Buch, das jeder Idealist gelesen haben sollte, bevor er ungeprüft zur Tat schreitet. Erst die Komplexität des Themas begreifen, dann denken, dann handeln." !!!

Den nicht nur an Halbwissen sondern am Vollwissen über Alpha Interessierten zeigt Top-Experte David Druz in "Volatility, Robustness, & Long-term Performance of Futures Trading Systems", wie man mit wirklich brauchbarem Statistikverständnis die Spreu vom Weizen ex ante zuverlässig trennen kann:

"And here is the amazing thing about robust systems: The more robust a system, the more volatile it tends to be!"

Da das der Intuition diametral widerspricht und laut Carlson sogar für die meisten Finanzberater kaum zu verstehen ist, sorgt es im Verbund mit dem 3. Clarkeschen Gesetz ("Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie [oder fûr dich wohl "Lügen"] nicht zu unterscheiden-Persistenz.
Denn wie die ganze Diskussion hier auch wieder zeigt, ist Overcrowding bei solch hohen Verständnis-Anforderungen zum Glück kaum zu befürchten.

Wer das wirklich versteht und verinnerlicht, findet diese Perlen auch als Privatanleger mittels konsequenter Negativauswahl nach meiner Erfahrung relativ leicht und hat laut Swensen im Privatanlegerbuch "Unconventional Success" große Vorteile durch EXTREM WERTVOLLE Diversifikation mit unkorrelierten Erträgen:

"...some hedge fund strategies produce high, uncorrelated returns with low risk, adding an extremely valuable diversifying stream of returns to investor portfolios."

"Viel risikoärmer und renditeärmer geht es nicht mehr."

Genau. Und daher nur für klar abgrenzbare Spezialfälle kurzfristiger Nominalwertsicherung, wie z.B. "Sicherheiten" für konkrete, geplante Geschäfte aktiv gemanagt (!) sinnvoll, aber NIE allgemein zu empfehlen. Vor allem nicht jetzt in Zeiten der Zinswende nach oben!

Noch eins zum Nachdenken:
Wer sich mehr der spannenden komplexen Realität stellte und Chancen suchte als sich unbeweglich an überkommenen Dogmen festzuhalten und sich dem drohenden Schicksal auszuliefern, braucht keine peinlichen Lügen-Unterstellungen als Argumentationshilfe mehr! Über die kann man nur mit dem Kopf schütteln \:-p


CarstenP sagt am 22. November 2018

Jemand, der an Selbstüberschätzung leidet, ist nicht in der Lage, das selbst zu erkennen, weil alle anderen aus seiner Sicht ja Deppen und IYIs sind, die ihr Erspartes nicht im Namen der Diversifikation mit Managed Futures und FX Trading verbrennen wollen.
Swensen hat Privatanlegern von dieser alternativen Investment-Narrerei aus gutem Grund abgeraten, weil unkorreliertes negatives Alpha schlecht fürs Depot ist.
Swensen empfiehlt Privatanlegern ein Portfolio mit kostengünstigen Indexfonds auf Aktien und Staatsanleihen. Ich finde, wenn was anderes behauptet wird, dann passt die Richtigstellung ganz gut zu diesem Blog.


Smartinvestor sagt am 24. November 2018

"...weil alle anderen aus seiner Sicht ja Deppen und IYIs sind..."

Wie sollte er die denn sonst bezeichen, die nach dem Carlson-Artikel einem "absurd way to manage money" folgen und sich folglich willenlos vom einfachen Bogle Model schlagen lassen, weil "Peer rankings are everything to these funds."???
Er käme jedenfalls NIE auch nur im Traum auf die Idee, absurd Handelnde "als die raffiniertesten Manager der Welt" zu bezeichnen!?!
Er kann in dieser Einschätzung also leider (wieder) nur einen kritischen Verlust an Bodenhaftung erkennen und sich ansonsten darüber freuen, dass es immer noch so viele Deppen gibt. Denn die sorgen durch ihr herdenhaft irrationales Handeln mit Unsummen an Dumb Money dafür, dass einiges davon auf die Straße fällt.

Auf der anderen Seite scheint es genügend viele hard core Dogmatiker zu geben, die einen auf der Straße liegenden 20 Dollarschein liegen lassen, weil nach der EMH nicht sein kann, was nicht sein darf (frei nach dem bekannten WiWi-Joke).
Sie handeln also ebenfalls eindeutig irrational, weil sie nicht anders können und/oder wollen. Zum Glück frei von dieser WiWi-Verbildung ist er sich jedoch nicht zu fein, um sich nach dem auf der Straße der Verhaltensökonomie real liegenden Geld zu bücken und es aufzulesen, wenn es andere (hier) nicht wollen... ;-D
Und er kann die Narren ganz eindeutig nur in Letzeren erkennen. ;-)

"Swensen hat Privatanlegern von dieser alternativen Investment-Narrerei aus gutem Grund abgeraten, weil unkorreliertes negatives Alpha schlecht fürs Depot ist."

Wenn Dogmatiker erst mit "Richtigstellungen" beginnen, kann man wetten, dass wohl eher das Gegenteil davon herauskommt.
Denn dieser Rat von Swensen ist über 10 Jahre alt! Und wenn Swensen vollständig und mit Verstand zitiert wird, dann sollte insbes. bei "Richtigstellungen" nicht verschwiegen werden, dass sich sein Rat explizit an "unbedarfte Anleger" richtete!!!

Nur wer sich dazu zählt, sollte es tatsächlich lassen.
Die Aussage trifft jedoch heute zumindest für wirklich Fortgeschrittene, von denen es hier doch wohl dank Albert so einige gibt, nicht mehr zu.
Denn die Zeit ist auch bei Alpha dank kostenlos breit verfügbarer, anlegerorientierter Informationen, wie z.B. die hier unbestritten hochwertige von Niels TopTradersUnplugged-Blog in Finanzwesir-Qualität, dank entsprechender täglich hoch liquider alternativer UCITS-Fonds ab kleinsten Mindestanlagesummen von 250 EUR und dank Wirtschaftsnobelpreis 2013 u.a. an Fama und Shiller* für die wissenschaftliche Fundierung nicht stehengeblieben.
Und ich teile meine seit 20 Jahren noch ohne diese hohe Bestätigung und ohne große Produktvielfalt rein durch völlig eigenständiges tiefes Nachdenken gesammelten Erfahrungen mit unkorreliertem positivem Alpha auch gern mit jedem, der das möchte.
Demnächst dann vielleicht sogar auf eigenem Blog. Aber wer das auf dem silbernen Tablett Gereichte nicht will, der hat schon...

"There is no way to predict the price of stocks and bonds over the next few days or weeks. But it is quite possible to foresee the broad course of these prices over longer periods, such as the next three to five years. These findings, which might seem both surprising and contradictory, were made and analyzed by this year’s Laureates, Eugene Fama, Lars Peter Hansen and Robert Shiller... The Laureates have laid the foundation for the current understanding of asset prices. It relies in part on fluctuations in risk and risk attitudes, and in part on behavioral biases and market frictions."

In Zeiten historisch höchster Überbewertungen der meisten traditionellen Investments und der Verfügbarkeit historisch hochwertigster alternativer Investments und Informationen darüber für Privatanleger ist es doch schade, dieses zusätzliche Ertragspotenzial achtlos links liegen zu lassen, nur weil man sich dazu (wieder mal) aus der bequemen Komfortzone hinausbewegen muss.
Denn das könnte bald schon viele Probleme lösen. Aber wer das jetzt nicht freiwillig macht und dadurch zukünftig profitiert, weil es (zum Glück) nur wenige machen, der wird später von der Realität sowieso dazu gezwungen und kann dann kaum noch davon profitieren, denn:

"It is not the strongest of the species that survives, but rather, that which is most adaptable to change."
Darwin

Das könnte also bald denen auf die finanziellen Füße fallen, die (jetzt noch) starke Sprüche des lange überholten EMH-Dogmas klopfen. ;-D

Und noch eins:
Schon seit der letzten u.a. von EMH-Dogmatikern mitverschuldeten Finanzkrise steht EMH-Dogmatiker Fama wegen dummer Sprüche massiv unter Beschuss und seine Follower unter Rechtfertigungsdruck, nicht die vom wesentlich fortschritflicheren Verhaltensökonomen Shiller!
Fama ist eindeutig old School. Seine Ehrung durch den Nobelpreis war daher nur durch dessen Teilung u.a. mit Shiller zu Recht vertretbar.
Denn für die systematische Nutzung der mittelfristigen Vorhersagbarkeit von Preisentwicklungen braucht es sowohl verhaltensökonomisch vollständig begründete und nachgewiesene irrationale Abweichungen (durch die große Herde der Deppen) als auch deren Rückbildung hin zu Bewertungen gemäß der Urform der EMH -- ohne Famas unwissenschaftliche Faktor-Verschlimmbesserung -- zuerst durch die wettbewerbsfähigen Alternativen und schließlich durch die nach und nach bereuende Herde der Deppen.

Das ist der hoffentlich jetzt ausreichend verständlich erläuterte aktuelle Stand der Kapitalmarkttheorie, der natürlich (zum Glück) noch nicht in aller Munde ist.
Nur die Adaptiven, die das als erstes blicken und richtig anwenden, haben dadurch enorme Vorteile. Ewig gestrige Dogmatiker standen in der gesamten Geschichte unserer vernunftbegabten Spezies jedoch schon immer auf der Verliererseite! Es ist natürlich leicht nachvollziehbar, das die sich diese bedauerliche Position mit der Selbstüberschätzung derjenigen auf der anderen Seite schönreden wollen. :-p
Wers glaubt ist selber schuld.. .


CarstenP sagt am 27. November 2018

Richtigstellungen und Fakten als dogmatisch darzustellen, ist einfach nur dumm und nicht smart.
Hier ein Update von Swensens Empfehlung für Privatanleger (2015):

3 Investment Gurus Share Their Model Portfolios

Keine große Änderung zu 2005, weiterhin MIT Staatsanleihen und OHNE Alpha-Fonds. Das ist ein Fakt.
Man muss ja der auf gesundem Menschenverstand basierenden Empfehlung von Swensen, Bogle usw. nicht folgen, wenn man sie nicht mag, man kann auch der teuren, zeit-fressenden, auf unbewiesenen Behauptungen und wirren Gedankengängen beruhenden Empfehlung von irgendeinem mit Beschimpfungen um sich schmeißenden und an Selbstüberschätzung leidenden Alpha-Wunder-Prediger folgen...
Es kann ja jeder mit seinem Geld machen was er will, nur nachher nicht rumheulen, wenn man aus Gier einem Finanz-Quacksalber auf dem Leim gegangen ist.

Und hier noch ein Fakt, es gibt tatsächlich einen Index, der die Performance der größten FX-Trading Programme misst, seit Einführung 2005 ca. -0,7% p.a.:
BTOP FX Index


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