Der Weg zur finanziellen Freiheit, wie fang ich‘s an?

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert so spricht der englische Lexikograf Samuel Johnson

Auch der Weg in Richtung finanzielle Freiheit ist beschwerlich, und oft genug sind Umwege erforderlich oder man kommt auf Abwege. Theoretisch ist die Sache simpel:

  1. Bestandsaufnahme
  2. Ziel definieren
  3. Vermögen bilden

Aber in der Praxis ist das alles nicht so einfach, aber es geht. Der Trick ist: Man darf sich nur ganz wenig vornehmen. Also nicht: Ich mach am nächsten Wochenende die perfekte Finanzplanung für die nächste Dekade (das haben die Russen damals schon mit 5-Jahres-Plänen nicht hinbekommen), sondern: Ich schreib mal alle Ausgaben der nächsten Woche auf.
Wenn dann noch eine gewisse Sturheit dazu kommt, die dafür sorgt, dass man am Ende der Woche sagt: Ich verlängere noch mal für eine Woche, dann hat man auf einmal die Ausgaben eines Monats aufgeschrieben. Und damit hat man schon den ersten Meilenstein erreicht.

Profitipp: Sammeln Sie die Kassenbons und nehmen Sie zu Hause Bleistift und Papier. Dieser ganze Quatsch mit den Apps ist viel zu arbeitsaufwendig. Der Trick: Die Jobs müssen wirklich niederschwellig sein.

Wo bin ich?

Der erste Schritt ist ganz einfach. Erst einmal wie ein guter Arzt eine Bestandsaufnahme machen. Was haben wir an festen Einnahmen (Gehalt, Kindergeld), was an Ausgaben. Diese Bestandsaufnahme ist die Positionsbestimmung und die Basis für sämtliche weiteren Schritte.
Fangen Sie heute an und schreiben Sie Ihre Einnahmen und Ihre Ausgaben auf. Das kann Excel sein, aber eine Kladde reicht auch. Ich habe damals als Student meine Ausgaben in ein kleines Büchlein eingetragen. So wusste ich, was ich im Monat ausgegeben habe. Meine Einnahmen waren damals sehr überschaubar, die hatte ich im Kopf.
Seien Sie genau und gründlich. Eine unvollständige Datenbasis ist unbrauchbar. Seien Sie aber nicht zu genau und zu gründlich. Ich habe einmal den Fehler gemacht, sämtliche Kassenzettel zu sammeln und hatte dann die Kategorien Einkauf/REWE, Einkauf/EDEKA, Einkauf/Aldi. Eine supergenaue Erfassung, aber brutal arbeitsaufwendig. Das Ende vom Lied: Ich habe genervt aufgegeben. Jetzt stelle ich es schlauer an: Sämtliche Einkäufe, die das tägliche Leben betreffen, also Lebensmittel, Drogerie- und Apothekenartikel kommen in eine Kategorie.
Der Trick ist: So arbeitssparend wie möglich, aber so genau wie nötig. So eine Bestandsaufnahme braucht Zeit, bevor sie aussagekräftig wird. In den ersten drei Monaten geht es nur um die Erfassung. Es wird nichts bewertet. Erst, wenn das Bild klarer wird, stellt sich die Frage "Will ich diese Summe X für diese Position ausgeben?"

Wo will ich hin?

Der nächste Schritt ist die Formulierung von Zielen:

  1. Ich möchte finanziell unabhängig werden, das bedeutet: Ich möchte nur noch Arbeiten ausführen, die mir wichtig sind und dabei mit Menschen zusammenarbeiten, die ich respektiere.
  2. Ich möchte eine Immobilie erwerben und mindestens über 100.000 Euro Eigenkapital verfügen, da ich dann besonders günstige Kreditzinsen erhalte.
  3. Ich möchte mich in 10 Jahren selbstständig machen und brauche dazu ein Eigenkapital von 50.000 Euro.
  4. Ich möchte eine Familie gründen und dann zu Hause bleiben und mich um die Kinder kümmern. Ganz wichtig: All‘ diese Ziele definieren das "Lebensglück".

Für die ersten beiden Schritte brauchen Sie keinen Versicherungsmakler und keinen Finanzberater. Menschen, die Ihnen nahestehen, sind hier viel wichtiger. Über Geld zu reden, bedeutet zuerst einmal, über Wertvorstellungen und Lebensziele zu reden. Persönlich-philosophisch hilft mehr als nüchternes Kalkulieren.
Seien Sie vor allem ehrlich zu sich selbst. Was wollen Sie vom Leben und warum? Weil Sie es wollen oder weil Sie vermuten, dass der Nachbar Sie sonst scheel ansieht?
Wird ja oft empfohlen, aber muss man seine Ziele aufschreiben? Keine Ahnung, ich hab‘s nicht gemacht, aber vielen Leuten scheint es zu helfen.

Wie erreiche ich meine Ziele?

Erst im dritten Schritt geht es konkret um Kapitalanlagen und Versicherungen.

Der Weg ins finanzielle Glück

  1. Die Schulden müssen weg. Warum? Darum!
  2. Vermögen aufbauen.

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