23. November 2020


Der graue Kapitalmarkt: Container und andere Probleme - Der Finanzwesir rockt, Folge 99

Hunderttausende Privatanlager investierten einst Milliarden über geschlossene Schiffsfonds, verführt von Hochglanzprospekten die mit acht Prozent Zinsen und Steuersparmodellen warben. Nun ist das Geld weg.
Wer hat es jetzt?
Darüber sprechen wir mit Niels Andersen, der als Rechtsanwalt mit seiner auf Kapitalanlage- und Finanzrecht spezialisierten Kanzlei APS Financial Law viele der geschädigten Anleger vertritt und vertrat. Außerdem hat er 2018 das Buch "Unter falscher Flagge - Wie Banken und Reeder Schiffsfonds versenken und der Steuerzahler Schiffe finanziert" geschrieben. So sind wir auf Herrn Andersen aufmerksam geworden.
Wir wollten von Ihm wissen: Welche Lehren können Anleger von heute aus der Pleite von damals ziehen und vor allem: Was hat sich geändert? Hat sich überhaupt etwas geändert oder geht das munter so weiter mit dem Grauen Kapitalmarkt?

Darüber sprechen wir

Für alle, die nicht dabei waren: Könnten Sie einen kurzen historischen Abriss über das Container-Desaster geben.

  • Wie viele Anleger waren betroffen?
  • Um welche Summen geht es?
  • Sind die Anleger nicht selbst schuld an ihrem Schicksal? Zu gierig, nicht verstanden, in was sie da investiert haben.

  • Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Was ist davon heute noch für Anleger relevant?
  • Was steckt eigentlich alles hinter dem Grauen Kapitalmarkt?
  • Wie grau ist der Graue Kapitalmarkt noch? Was hat sich seit der Auflegung der Container-Fonds getan?
  • Welche Fallstricke gibt es, wenn ich dort anlege?

  • Welche Firmenkonstrukte gibt es häufig auf dem Grauen Kapitalmarkt?
    • Warum werden genau diese Konstruktionen gewählt?
    • Warum werden diese Fonds aufgelegt?
    • Wer profitiert davon? Der Anleger oder der Aufleger?

Häufig werden ja Nachrangdarlehen als Finanzinstrument gewählt. Was sind Nachrangdarlehen konkret und warum sollte ich als Privatanleger davon die Finger lassen?
Wenn wir mal in den Crowdinvesting-Bereich schauen, fällt auf dass die meisten Anbieter bei den Immobilienprojekten auf Nachrangdarlehen für die Anleger setzen. Welchen Vorteil haben denn die Plattformen davon?

Gilt das Beispiel der Schiffsfonds eigentlich auch für das Investieren in Flugzeuge?

Worauf sollte ich konkret bei Angeboten auf dem Grauen Kapitalmarkt achten?

  • Für wen sind solche Angebote geeignet?
  • Was muss man an Geld und Erfahrung mitbringen?
  • Geht es da ums direkte Geldverdienen oder verdiene ich, in dem ich über Bande spiele? Verdienen durch Steuersparmodelle und andere juristische Konstrukte. Das muss ja nicht verboten sein.

Jetzt anhören

Links zum Thema

Medienempfehlung von Niels Andersen

Der Graue Kapitalmarkt: Chancen und Risiken von Thomas Werner*
Der Graue Kapitalmarkt: Chancen und Risiken

Das Buch unseres Gastes

Unter falscher Flagge: Wie Banken und Reeder Schiffsfonds versenken – und der Steuerzahler Schiffe finanziert von Niels Andersen*
Unter falscher Flagge: Wie Banken und Reeder Schiffsfonds versenken – und der Steuerzahler Schiffe finanziert

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(awa)

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Abgelegt unter Podcast, Finanzrocker, Finanzwesir



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Kommentare

Paulchen S. sagt am 23. November 2020

Sehr geehrter Herr Finanzrocker und Herr Finanzwesir,

vielen Dank für den immer wieder informativen Podcast. Ich möchte mich auch für die interessanten erhellenden Einblicke und Erläuterungen zu einigen Finanzprodukten des grauen Finanzmarktes bedanken. Dank ihrer Arbeit und Informationen, nicht nur zum grauen Finanzmarkt, habe ich einige meiner Investmentfehler der Vergangenheit entdeckt und nun eine Vorstellung entwickelt, warum meine „finanziellen Taten und Aktionen“ nicht so erfolgreich gewesen sind. Ich hoffe, dass ich auf Grund ihrer Arbeit dann vielleicht in der Zukunft ein vernünftiger und rationaler Anleger geworden bin.

Leider lebe ich in einer finanziell geprägten Diaspora, so dass ich mich mit niemanden aus meinem Verwandten, Freundes und Bekanntenkreis über diese Themen austauschen kann. Daher nehme ich immer wieder interessante Anregungen und Ideen aus ihren Blogs für meine „finanzielle Taten und Bildung“ mit. Nochmals vielen Dank dafür.

Ich finde dieser Podcast zeigt die super Symbiose der beiden Podcastbetreiber, wo der Finanzwesir durch seine Vereinfachung des komplexen und irritierenden Sachverhaltes in wenigen einfachen verständlichen Worten wiederzugeben, fast schon zuspitzen kann. Der Finanzrocker hat die Gabe über den Tellerrand hinausgehenden Zusammenhänge ebenso gut dazustellen, so dass der Podcast immer wieder kurzweilig und interessant ist. Auch kommen durch den Finanzrocker immer wieder „rockende“ Impulse zu dem Thema.

Dieser Podcast findet aber nach meiner bescheidenen Meinung ein abruptes Ende, da super das Problem herausgearbeitet worden ist, dass es keine unabhängigen Treuhänder gibt, doch ein Lösungsweg bzw. eine Vorstellung wieder dieses Thema in der Zukunft „abgestellt / beseitigt“ werden kann, fehlt ganz einfach. Ich hätte auch gerne die Meinung des Gastes Herrn Andresen dazu gehört.

Trotz dieser kleinen Kritik, finde ich den Podcast super und würde mich freuen, wenn das Betreiberduo noch viele erhellende und erleuchtende Momente in die Finanzwelt für Minimalanleger wie mich bringen.

Vielen Dank!


Finanzwesir sagt am 26. November 2020

Hallo Paulchen S.,
danke für das Lob.

"Leider lebe ich in einer finanziell geprägten Diaspora,"

Wer tut das nicht? ;-)

Was den Schluß anging: Mit Blick auf die Uhr haben wir dann etwas Gas gegeben.
Wir hatten noch mehr Themen, aber dann wäre das ein Zwei-Stunden-Podcast geworden. Das wollten wir auch nicht.

Gruß Finanzwesir


Mike sagt am 14. März 2021

Ein Verwandter der in Finanzen macht, (wer kennts nicht) hat mir vor kurzem Broschüren für philippinische Infrastrukturprojekte von Thomas Lloyd zu geschickt. Sind das die neuen Schiffsfonds? Kennt das jemand?


Finanzwesir sagt am 19. März 2021

Hallo Mike,
Ich habe das auch zugeschickt bekommen. Das ist der neue heiße Scheiß. "Hilf den Menschen des globalen Südens und verdien' Dir eine goldene Nase dabei."
Was versprechen die an Rendite? Bei mir waren es - je nach Fonds - zwischen 5% und 7%.
Da steckt eine irre lange Nahrungskette dahinter und teilweise sollst Du erst mal Dein Geld abgeben ohne zu wissen, was das eigentlich finanziert wird.
Wenn Du ganz, ganz, gaaanz genau hinschaust, dann stellst Du fest, dass die Bilder nur Symbolbilder sind und nicht Deine Investitionsobjekte abbilden.
Vielleicht sollte ich mal drüber schreiben.
Was aber schon mal feststeht: Die scheinen ziemlich desperat zu sein was die Kundengewinnung angeht.
Ich meine: Dem Finanzwesir so was zu schicken und dann auf einen Abschluss zu hoffen... Ehrlich jetzt??

Gruß
Finanzwesir


Christian Maier sagt am 29. März 2021

ThomasLloyd-Gruppe: Riskante Anlagen mit rätselhaften Renditen (Finanztest)


Mike sagt am 04. April 2021

Alles klar, wenn nach einer Google-Suche mehr Anwaltskanzleien als sonstiges auf der ersten Seite erscheint, sollte man wohl die Finger davon lassen.


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