Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 10 / 2020)
Corona
Crash, Krise, Chaos - schwarze Schwäne in Massen. Beim genaueren Hinsehen dann doch viel heiße Luft. Corona sorgt vielleicht an der Börse für sinkende Kurse. Bei den Qualitätsmedien sorgt es für mehr Klicks. Mehr Seitenabrufe bedeutet: Mehr Umsatz durch Werbung. Also weiter fleißig Roland-Emmerich-Szenarien raushauen (lass’ mal den Relotius reaktivieren).
Quelle
Das einzig sinnvolle Statement zu Corona.
Ansonsten gilt: Wer nicht gegen Grippe geimpft ist, braucht sich wegen Corona keine Gedanken zu machen.
Wer erinnert sich noch daran?
Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet.
Gab es da interaktive Landkarten, atemlose Qualitätsberichterstattung und einbrechende Kurse? Nein, es war wie immer.
Und das es Oma Meier im Heim erwischt hat, ist bedauerlich aber nichts besonders. Die Alten sind halt anfällig und im Heim hockt man ja so dicht aufeinander…
Vielleicht noch ein kritischer Absatz über die hygienischen Verhältnisse, geschwind den Pflegenotstand bedauert und dann zum Wichtigen: "Das Spiel Bayern München gegen Real Madrid. Ein echter Fußball-Krimi."
Aber Grippe ist doch ein rein deutsches Phänomen. Das hier ist eine Pandemie. Pandemien hatten wir auch schon. 2009 / 2010 war H1N1 - auch als Schweinegrippe bekannt - am Start. Dann gibt’s da noch H5N1 (Vogelgrippe). Googlen Sie mal nach "Angst vor dem Killerkeim".
Jetzt ist die Zeit, in der alle "All-in-Heroen" zeigen können, was ihre markigen Sprüche: "Ich kaufe um zu behalten", "Mein Zeithorizont: unendlich" wert sind.
Bei Tim Schäfer ziehen die Jammerlappen jedenfalls reihenweise die Notbremse.
"Wer in fallenden Märkten keine Aktien hat, hat sie auch in steigenden Märkten nicht."
— Andre Kostolany
Was macht der Finanzwesir? Er hält sich an die Worte der Encyclopedia Galactica und greift zur Fernbedienung. Auf Amazon laufen "Carnival Row" und "Treadstone".
Ebenfalls empfehlenswert: "Die Erde bei Nacht" auf Netflix oder - aus der ZDF-Mediathek - "Bad Banks", Staffel eins und zwei.
Bücher lesen ist auch toll. Wie wäre es mit "The passion economy" von Adam Davidson.
Für alle, die trotzdem in Sorge sind: Hier sind 34.834 "leckere Nudelrezepte". Damit müsste es sich eine Weile aushalten lassen im Bunker.
Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.
Wo ein Tatort ist, ist ein Schimansky nicht weit: Sophie berichtet von der Wallstreet.
Ihr Job:
"Jede Menge an der Börse auf dem Parkett rumlaufen und dort mit den Händlern quatschen und viel rumtelefonieren."
Der Fluch der Kameralistik. Unternehmen dürfen nicht ausschließlich kameralistisch bilanzieren. Steht im Handelsgesetzbuch. Und ist sinnvoll. Selbst so eine kleine Klitsche wie der Finanzwesir ist nicht gut beraten, ausschließlich auf Kameralistik zu setzen.
Der Bund jongliert aber seinen Maastricht-Schuldenstand munter kameralistisch durch die Jahre.
"Die Bundesbank beklagte 2018, dass es ihr de facto unmöglich sei, den genauen Schuldenstand der Bundesrepublik und damit das Einhalten der Maastricht-Kriterien festzustellen."
Millennials und Generation Y: Handysüchtige Jammerlappen, die Likes sammeln und wegrennen, wenn es mal härter wird.
Sollten wir dann als Anleger nicht lieber auf eine KI setzen, die nicht herumzickt, sondern einfach performt. Auch wenn sie keinen veganen Sitzsack bekommt. Oder ist das bloß wieder Sokrates reloaded?
Auf englisch
Sie wollen, dass Ihre Angestellten mehr Kinder bekommen und schlanker werden? Dann geben Sie ihnen mehr Geld. The boss who put everyone on 70K.
Everyone = er auch
The Bullshit-Job Boom.
"If all lobbyists or corporate lawyers on the planet disappeared en masse, not even their clients would miss them."
Deshalb bin ich Finanzwesir geworden. Ich suche mir gerne aus, mit wem ich den Tag verbringe.
Aber wir brauchen diese Jobs, denn - besser Beschäftigungstherapie als Harz IV.
"Under a different social model, a young woman unable to find a spot in the workforce might have collected a government check.
Now, instead, she can acquire a bullshit job at, say, a health-care company, spend half of every morning compiling useless reports, and use the rest of her desk time to play computer solitaire or shop for camping equipment online.
It’s not, perhaps, a life well-lived.
But it’s not the terror of penury, either."
Wir als Anleger hoffen, dass wenigstens der Campingwaren-Hersteller börsennotiert ist.
(awa)
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Kommentare
lbn sagt am 06. März 2020
Ich sehe unter dem Link lediglich 33.838 Nudelrezepte, sind die jetzt etwa auch am fallen? Panik!
Hans sagt am 06. März 2020
Ich finde dieses Abwerten der seriöser Berichterstattung inkl. einer ich-weiß-es-besser-Mentalität bedenklich. Würden Sie die Berichterstattung seriöser Medien verfolgen, statt sich darüber lustig zu machen, dann wüssten Sie z. B., warum der Grippe-Vergleich hinkt, ergo: falsch ist! Ich lese hier gerne mit und wünsche mir, dass der Finanzwesir nicht in die rechte Verschwörungs-alle-Medien-sind-korrupt-Ecke abrutscht. Und mit Relotius hat das alles überhaupt nichts zu tun. Bitte bleiben Sie sachlich.
M3M sagt am 06. März 2020
05.02.: 16x Developed World zu 64.17.
03.03.: 20x DW zu 58.13.
06.03.: 54.84...
Einziger Gedanke: Und ich hab nichts griffbereit zum Nachlegen. Na, dann werde ich mal noch ein wenig Geld vom Tagesgeldkonto rüberschieben. Wenn es Dienstag dann schon wieder ganz anders aussieht, hab ich halt Pech gehabt. Lehrgeld.
Dominik sagt am 06. März 2020
You made my day,
was soll ich sagen, einer der besten Bloggeinträge seid langem.
Darauf ein drei einiges....
egal, gut gemacht!
Georg sagt am 06. März 2020
Mein Sparplan hat drei Anteile mehr vom Vanguard FTSE All-World eingesammelt als bei der letzten Ausführung am 05.02.2020. War sonst noch was?
S. Bert sagt am 06. März 2020
Was die Medien zu Corona verschweigen, weil es keine Clicks bringt: Das Ziel ist die Ausbreitung zu verlangsamen, damit die Krankenhäuser entlastet werden. Sonst können sie die üblichen Kranken und Verletzten nicht oder nicht adäquat versorgen. Und bis ein Impfstoff da ist, dauert es auch immer ein ganzes Stück.
Und genau deshalb gilt weiterhin: Keine Panik! Und: Happy Investing!
Viele, gesunde Grüße ;)
Michael sagt am 06. März 2020
Hallo Herr Warnecke,
....Und das es Oma Meier im Heim erwischt hat, ist bedauerlich aber nichts besonderes. Die Alten sind halt anfällig und im Heim hockt man ja so dicht aufeinander…
mmh, o.k., muß man nicht sacken lassen, ist ja auch verständlich, wie es gemeint ist. Und weshalb dran reiben?
Ich selbst bin Krankenpfleger in einer Notaufnahme und kenne berufsbedingt die Problematik der Influenza- und Corona-Infektionen. Und ja, Sie haben recht, es ist wie immer: eine Epidemie zwingt die Indizes der Börsen in die Knie, Kostolanys Mantra ist des Börsianers Manna in der Not, gestorben wird in diesen Zeiten gern mal mehr und nicht jeder merkt
s gleich, Rettungswagenbesatzungen fahren am Limit des Angepöbeltwerdens in andere Verkehrsteilnehmer rein, Notaufnahmen und Aufnahmestationen bersten ungefragt, bedauernswerte Krankenhausaktionäre bekommen vorsorglich eine Gewinnwarnung über Whats App, der Deutschen Bank Zentrale gehen Klopapier und Desinfektionsmittel in den Führungsetagen aus, die Tagesschau bringt`s prompt, und trotz Pflegenotstand findet man einfach keine Zeit, sein 70/30 Weltportfolio zu re-balancen.
Also, was soll das ganze oberflächliche Gedöns? Ein bischen Sonnenschein im Hintern bringen da nur verbale oder gut gemeinte körperliche Attacken von Patienten und Angehörigen, und ja, früher war mehr Spucken! Ich schlage Ihnen deshalb etwas vor: arbeiten Sie eine Schicht lang bei mir mit, Pflege und Rettung können jede helfende Hand in jedem Fachbereich gebrauchen. "Ironie off" bei obigem Themengemenge hätte sich nach 10 Stunden von ganz alleine eingestellt, ist aber normal in den Berufen, welche sich aktuell nicht wegducken dürfen!
Sybille sagt am 06. März 2020
Hallo Finanzwesir,
ich sehe es genauso. Meine Etfs bleiben wo sie sind (in meinem Depot) und ich warte ab, was sonst noch passiert. Und amüsiere mich über den Schwarzen Schwan, die Fakes und vor allem die quakenden Trittbrettfahrer, die sich tatsächlich immer in der Überzahl befinden.
Viele Grüße!
Pete sagt am 06. März 2020
You made my day.
Vielen Dank für die hervorragende Auswahl (Simon Sinek) und charmanten Aussagen zum Thema Corona.
LG
Pete
Mathias sagt am 07. März 2020
Stand "Don't panic" wirklich auf der Encyclopedia? Ich dachte, auf dem Hitchhiker's Guide....?
Murphy sagt am 07. März 2020
Jetzt ist die Zeit, in der alle "All-in-Heroen" zeigen können, was ihre markigen Sprüche: "Ich kaufe um zu behalten", "Mein Zeithorizont: unendlich" wert sind.
Das ist mir auch aufgefallen, wie jetzt viele selbsternannte Passiv-Investoren kalte Füße bekommen. Dabei ist man sogar mit Euro-Ramsch* wie dem MSCI World noch im Jahresplus.
Da fragt man sich wie es mit der buy and hold Moral aussieht wenn es mal wirklich wieder einen Bärenmarkt gibt, also jahrelang negative Renditen. 20% Rückgang, besonders nachdem die Kurse vorher wie verrückt nach oben geschossen sind (und damit sicher viele FOMO-Investoren angelockt haben), sind ja noch nicht mal ein Beinbruch.
*man Verzeihe mir die Wortwahl, aber ein bisschen Spekulation muss auch erlaubt sein und ich sehe die 50% "Steuern noch weiter rauf, Eigentum darf sich nicht lohnen"-Nicht-USA im Index einfach keinen positiven Rendite- oder Stabilitätsbeitrag einbringen.
Bergfex sagt am 07. März 2020
Wie perfekt der Mechanismus der Verdrängung funktioniert! Bin immer wieder schwer beeindruckt.
Marvin sagt am 07. März 2020
Nein, wir brauchen keine Bullshit Jobs da gleichzeitig jede Menge sinnvoller Arbeit zu tun wäre für die jedoch kein Budget oder keine Bewerber vorhanden sind. Oder die nicht besetzt werden können weil wir für alles eine formelle Qualifikation erwarten. Was wir nicht brauchen sind Jobs, deren Ergebnis niemand wirklich braucht und die Menschen nicht glücklich machen.
ChrisS sagt am 07. März 2020
Jetzt ist die Zeit, in der alle All-in-Heroen zeigen können, was ihre markigen Sprüche: Ich kaufe um zu behalten, Mein Zeithorizont: unendlich wert sind.
Komisch, ich hab am Monatsanfang brav wie immer meine monatliche Rate ins Depot investiert, und werde es auch nächsten Monat wieder tun, usw. so wie es mittlerweile nun schon konsequent über mehrere Jahrzehnte läuft, und das ganz ohne mich als All-In-Held zu fühlen oder das für nen markigen Spruch zu halten :-D
Aber gut, kann mal jemand kurz in älteren Beiträgen der Finanzblogosphäre nachschauen wie die Reaktion bei früheren Knicken war? - denn das ist ja nun nichts vollkommen neues oder unerwartetes, selbst wenn man nur nach der großen Finanzkrise 08 anfangt zu zählen (wo es vielleicht noch nicht viele Finanzblogs gab), gab es in der allgemeinen Hausse seitdem auch trotzdem mehrmals schon einige mittelgrößere Wackler darin im ugf -15/20 % Bereich (z.B. 2011, 16, 18), wer also jetzt nicht wirklich komplett letzten Monat erst angefangen hat, oder nur das Gedächtnis eines Goldfisches mitbringt, der kann sich ja vielleicht schon zurückerinnern, das er sowas auch schonmal überstanden hat und das Leben weiterging.
Aber gut, so haben die Blogautoren halt immer wieder neuen Stoff zum Schreiben, und sei's auch nur dass sie ihre alten Beruhigungsartikel von damals quasi 1 zu 1 wieder neu vorkopieren können. :-D
ETFischer sagt am 07. März 2020
@SBert
Was die Medien zu Corona verschweigen, weil es keine Clicks bringt: Das Ziel ist die Ausbreitung zu verlangsamen, damit die Krankenhäuser entlastet werden.
Ehrlich gesagt geht mir dieses "die Medien verschweigen" ziemlich auf den Keks - bei jedem Thema gibt es immer wieder Leute, die das anbringen, wenn eine Information nicht direkt in der Bild-Schlagzeile zu finden ist.
Hören Sie doch mal den Podcast "Coronavirus-Update mit Christian Drosten" vom NDR. Ähnliche Informationen habe ich auch in vielen anderen, durchaus bekannten Medien gelesen. Wenn Ihnen Informationen fehlen, überprüfen Sie mal die Auswahl Ihrer Medien.
Ansonsten können wir vielleicht einfach mal zum Thema passive ETF-Geldanlage zurückkehren. Denn "buy&hold" wäre ja gemäß dem Finanzwesir auch angemessen, wenn wir (zu glauben) wüssten, dass eine ernsthafte Pandemie bevorstünde, welche die Gewinne der weltweiten Unternehmen massiv schrumpfen ließe.
Tobi sagt am 07. März 2020
Mir gehen diese ganzen Softskills Typen auch gewaltig auf den Senkel. Am liebsten sind mir ja die MBA´s (Master of breadless arts): Da geht es nach dem Motto: "Nicht das Erreichte zählt sondern das Erzählte reicht". Im Prinzip läuft der Laden vermutlich sowieso mit 50% der Belegschaft genauso schlecht.
Hans1966 sagt am 08. März 2020
Hans sagt am 06. März 2020
Ich finde dieses Abwerten der seriöser Berichterstattung inkl. einer ich-weiß-es-besser-Mentalität bedenklich. Würden Sie die Berichterstattung seriöser Medien verfolgen, statt sich darüber lustig zu machen, dann wüssten Sie z. B., warum der Grippe-Vergleich hinkt, ergo: falsch ist! Ich lese hier gerne mit und wünsche mir, dass der Finanzwesir nicht in die rechte Verschwörungs-alle-Medien-sind-korrupt-Ecke abrutscht. Und mit Relotius hat das alles überhaupt nichts zu tun. Bitte bleiben Sie sachlich.
Hallo, ich nenne mich jetzt Hans1966, die Zeilen oben 06.03.2020 "Ich finde dieses Abwerten der seiösen Berichterstattung... " sind nicht von mir, ich habe bisher unter Hans ein paar Mal geschrieben (u.a. Tausch meiner aktiven steuerfreien Fonds gegen ETF) und zukünftig unter Hans 1966. Der Finanzwesir rutscht meiner Meinung nach nicht in eine "rechte Verschwörungs-alle-Medien-sind-korrupt-Ecke" ab und wenn, dann ist das seine Entscheidung.
Antwort an Murphy sagt am 08. März 2020
@Murphy
Woher nimmst du die Daten, der MSCI World hätte 50% Europa drin?
Pete sagt am 08. März 2020
Ich bin‘s nochmal im Kontext der sehr divergierenden Kommentare zum Thema Corona:
Meine Empfehlung: sich mit dem Thema der Risikokompetenz auseinandersetzen.
Ich schätze sehr die verschiedenen Artikel und Literatur von Herrn Gerd Gigerenzer.
Bspw. hier: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-risiko-gigerenzer-100.html
NiBi sagt am 09. März 2020
Ich möchte den u.a. den Finanzwesir auch in Schutz nehmen vor Verschwörungstheorie-Vorwürfen und ein Stück weit Hans erklären.
Nachdem ich mich u.a. per Finanzwesir aber auch anderen Quellen Stück für Stück von finanztechnisch ahnungslos zu zumindest auf keinen Fall mehr ahnungslos autodidaktisch weitergebildet habe, nehme ich nur noch fassungslos und auch manchmal wütend auf, wie mich (die Standardmedien) hierzu informieren. ARD.BÖRSE als ein Beispiel ist eine Mischung aus Karikatur und Eigensatire dessen, was ARD.BÖRSE angeblich sein will. Ich will nicht wissen, wie sehr ARD.BÖRSE dazu beiträgt, in Deutschland die Auffassung zu erhärten, dass Aktien reines Teufelszeug sind.
Eventuell ist Hans noch nicht weit genug, dass vollständig durchdringen zu können.
Ich verstehe mittlerweile, wie Börse funktioniert, vermag daher grob zu erahnen, wohin der Hase läuft wie im Sinne eines Wetterberichtes, kann dies plausibel erklären und frage mich oft wirklich traurig, warum z.B. ARD.BÖRSE nicht.
Ansonsten bei mir alles cool. Die Strategie bei mir 75% entwickelte Welt und 25% EM's in zwei ETF's ausschüttend ist verstanden, gewollt, plausibel und wird cool verfolgt. Wenn eine Formel funktioniert, dann nutze sie. Ich hätte nur gerne mehr Liquidität in der Rückhand für Schnäppchen.
Kritik vom Finanzwesir könnte es gleichwohl dafür geben, dass ich vorerst meine Besparpläne pausiert habe denn ich behaupte, dass da demnächst bezüglich Sparplänen noch deutlich mehr gehen wird.
Zur Zeit laufen Gewinnmitnahmen im großen Stil und Geldgeschenke der Notenbanken und Politik sind doch schon ausgemacht wenngleich nicht dimensioniert. Dank des Drucks auf die Politik seitens der Kursstürze werden die schon wieder hübsch ausfallen.
Wer heute noch plappert, Börse wäre fast nur Psychologie, dem braucht getrost nicht weiter zugehört werden. Börse ist wie Schach oder Poker bzw. sehr viel Spieltheorie.
Bast sagt am 09. März 2020
Manchmal ist der Fake auch real ... und der Ölpreis der Trittbrettfahrer.
Stephan sagt am 09. März 2020
Warum der Corona-Grippe-Vergleich hinkt, ist an dieser Stelle sehr gut zusammengefasst: https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/.
Panik ist im Privaten und auch bei der Geldanlage unangebracht, aber Maßnahmen zur Eindämmung des Virus' sind mehr als sinnvoll und da hier so viele Zahlenmenschen unterwegs sind, hier mal eine (stark vereinfachte) Rechnung: Wir haben 20.000 Betten auf Intensivstationen in Deutschland. Bei 5 % der Erkrankten ergibt sich ein so schwerer Verlauf, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Das heißt, dass wir bei 400.000 Erkrankten ein Problem haben, da die Intensivstationen voll sind (und das ist optimistisch gerechnet, da die Stationen ohne Covid19 auch nicht leer stehen). Kommen wir da an, werden Leute sterben, weil sie nicht versorgt werden können und das sollte man tunlichst vermeiden. Um das hinzubekommen, ergreift man entsprechende Maßnahmen (z.B. Großveranstaltungen absagen, Isoltation von Patienten), da andere wirksame Maßnahmen, wie Impfungen bei der Influenza, gar nicht zur Verfügung stehen.
NiBi sagt am 09. März 2020
Zu Covit-19 selbiges Bild. Trauer und Empörung bezüglich der Standardmedien. Beispielsweise die Sendung "Weder hart noch fair" ( ;-) ) teils ungläubig verfolgt aber was erwartet man von einem Gesundheitsminister, der laut Wikipedia gelernter Landmaschinenschlosser ist? Bei einer Sendung "hart aber fair" wäre der Tags darauf reif für den Rücktritt gewesen.
Aus meiner Sicht ganz einfach erklärbar.
Alljährliche Grippewelle im Schnitt mit niedrig zu nennender Mortalität selbst im Bereich der besonders Gefährdeten (Alte, chronisch Kranke, Schwangere und medizinisches Personal), daher keine großangelegten Schutzmaßnahmen, eine breite Durchseuchung der Bevölkerung und bei einer Bevölkerung von ca. 82 Mio. dann eine hoch wirkende Zahl an Todesfälle im Sinne Kleinvieh macht auch Mist.
Nach meinem letzten Kenntnisstand ist Covit-19 aber ca. 16mal so tödlich für allein die besonders Gefährdeten wie die normale Grippe im Mittel und daher rechtfertigt dies eigentlich kein weiteres Stillhalten wie in Deutschland im krassen Gegensatz zu anderen Staaten. Außer man betrachtet die besonders Gefährdeten als entbehrlich aber wer würde das denn schon, nicht wahr.
Zumal meinem letzten Kenntnisstand nach Personen ca. zwei Wochen lang Covit-19 weitergeben können, bevor sie anhand erster Symptome überhaupt erahnen können, dass sie betroffen sind.
Murphy sagt am 09. März 2020
@Antwort an Murphy
Hat er nicht, und habe ich nicht behauptet (die Rede war von "Nicht-USA"). Es waren September 2019 63% USA und 37% Nicht-USA, daraus habe ich ein grobes 50:50 gemacht. Ich hielt das für legitim, weil der Nebensatz im Kommentar eigentlich nicht als Ersatz für die MSCI-Webseite gedacht war.
Wenn du dadurch Verluste erlitten hast tut es mir Leid, ich übernehme dafür aber selbstverständlich trotzdem keine Haftung ;)
Martin sagt am 10. März 2020
Hallo Zusammen,
Ich habe mein Anliegen per Mail schon direkt an den Wesir geschickt. Aber, wie er selbst sagt und was ich selbstverständlich verstehe, ist er sehr beschäftigt und kann nicht allen (wohl zahlreichen) Bitten direkt antworten. Nach zwei Wochen habe ich nun beschlossen, hier ins Forum zu schreiben. Ich hoffe, dass ist für alle, insbesondere natürlich Herrn Warnecke, in Ordnung.
Also, ich lebe seit einiger Zeit in der Schweiz und möchte auch nur noch hier mein Geld anlegen (ganz einfach FTSE All-World). Das ist für mich, falls ich nicht ganz irre, steuerlich geschickter, da ich so keine Quellensteuer in D bezahlen muss, die ich nicht komplett zurück bekomme, und Kursgewinne steuerfrei sind.
Nun habe ich noch den ein oder anderen Euro in Deutschland; der Betrag geht deutlich über das hinaus, was ich für gelegentliche Aufenthalte in der alten Heimat etc. benötige. Das Geld soll nun nicht mehr auf dem Konto rumliegen, sondern investiert werden - in der Schweiz, in den FTSE All-World.
Nun zur eigentlichen Frage: Die Währung dieses ETFs ist ja der Dollar, an der Schweizer Börse wird der Kurs in allerdings CHF angegeben und man kauft Anteile ebenfalls in CHF. Da der EUR-CHF Kurs momentan eher schlecht ist, hat mich das bisher davon abgehalten, EUR in die Schweiz zu transferieren, in CHF umzutauschen und Anteile zu kaufen. Jetzt ist mir Gedanke gekommen, dass der EUR-CHF Kurs für mein Vorhaben eigentlich gar keine Rolle spielt, da der Kurs des FTSE All-World (an der schweizer Börse) einfach nur der in CHF umgerechnete «US-Dollar» Kurs ist (und in Deutschland dementsprechend der «Dollar»-Kurs in Euro). Ein kurzer Vergleich an beiden Börsen scheint das zu bestätigen. Meine Frage wäre: Stimmen meine Überlegungen und ich kann im Grunde völlig unabhängig wie der Euro zum CHF steht kaufen oder habe ich womöglich etwas ganz entscheidendes übersehen?
Nach meinen Ausführungen kommt mir das jetzt schon sehr logisch vor und ich Zweifle, ob das nicht schon zu trivial ist, um das hier zu posten. Andererseits bin ich mir doch nicht zu 100% sicher.
Für alle Antworten bin ich sehr dankbar....und bitte seid gnädig, falls ich euch hier mit einer nervigen Anfängerfrage auf den Kecks gehe :)
Bast sagt am 10. März 2020
@Stephan
Hervorragende, unaufgeregte und prägnante Zusammenfassung der Problematik.
Smartinvestor sagt am 11. März 2020
Ich schätze sehr die verschiedenen Artikel und Literatur von Herrn Gerd Gigerenzer.
...ich eigentlich auch. Danke für den Tipp. Um den besser einschätzen zu können, möchte ich kurz anmerken, dass der von einem der bekanntesten Psychologen in D, Prof. Gerd Gigerenzer, dem Direktor des renommierten Harding-Zentrum für Risikokompetenz an einem Max-Planck-Institut für dt. Spitzenforschung kommt.
Verstören könnte dabei jedoch, dass dieses Zentrum nach dessen Gründer, Hauptsponsor und Nutzer dessen Forschungsergebnisse, David Harding, benannt ist. Denn er war bzw. ist auch Gründer und Terminmarkt-Tradingstrategieentwickler von Man AHL bzw. von Winton, den beiden populärsten Managed Futures Fonds (MFFs) Managern (CTAs) in England.
Die habe ich beide schon viele Jahre am längsten als reines positives Alpha erfolgreich allokiert, weil Harding seit über 20 Jahren meine zuverlässige repräsentative Referenz und Benchmark zur Orientierung in der schillernden Welt der CTAs ist, genau wie Albert das für die ETFs in D ist. Ich schätze entsprechend auch seine - zumindest für mich - hochkarätigen Artikel und MFFs.
Manche halten das allerdings für "Finanzquacksalber-Wundermittelchen" Das alles kann daher für ein besseres Verständnis der Meinungen des Psychologen äußerst hilfreich sein.
So behauptet er z.B. hier im Video:
...dass elementare Information über Unsicherheiten nicht verstanden werden. Und zugleich nicht bemerkt wird, dass man das nicht versteht.
Das könnte für manche hartes Brot oder auch Overconfidence Bias für die Spezis sein, die das partout nicht verstehen können oder wollen...
Smarte Investor-Grüße ;-)
Max Alpha sagt am 12. März 2020
@Martin
Ich würde nicht lange über das Verhältnis EUR/CHF nachdenken und das Vorhaben einfach umsetzen. Du kannst ohnehin nicht ahnen, wie sich die Situation in 12, 24 oder 36 Monaten darstellt. Unabhängig von Deinem Wohnort hast Du ja immer die Möglichkeit, vor dem Kauf eines ETF das Geld durch geschickte Währungsspekulation zusätzlich zu vermehren. Man macht es nicht, weil man dieses Thema nicht beherrscht und daher das damit verbundene Risiko scheut. Du wohnst in der Schweiz, folglich bringst Du entweder Geld, Gold oder Wertpapiere in die Schweiz.
Weißt Du, ob man einen Depotumzug von Deutschland in die Schweiz durchführen kann?
Vielleicht kannst Du ja deine ETF in Germany kaufen und das Depot in die Schweiz übertragen lassen. Man müsste natürlich prüfen, mit welchen Gebühren das verbunden wäre.
Bei welchem Broker bist Du denn?
Kannst Du mal berichten, welche Kosten und Gebühren dort anfallen und ob man als Deutscher dort ein Depot eröffnen könnte?
Gruß
Max Alpha
Max Alpha sagt am 12. März 2020
@Thomas
Panik bringt aber auch nichts. Wir können die Viren ja nicht mit der Fliegenklatsche beseitigen.
Was willst Du machen?
Ich grüße nicht mehr per Handschlag, lasse mich ohnehin seit Jahren gegen Grippe und Pneumokokken impfen und hoffe ansonsten auf eine gute Zukunft bzw. einen zusätzlichen Impfstoff.
Konzerte usw. sind gestrichen, Hände gewaschen, viel mehr geht wohl nicht.
Gruß
Max Alpha
ChrisS sagt am 12. März 2020
Was den JPM Managed Futures ETF im einzelnen speziell angeht - normalerweise würde ich ja sagen, dass man aufgrund der Praxis-Historie von nur knapp 2 Jahren üblicherweise eigentlich noch garnichts seriöses zu dem Produkt großartig sagen kann, weil das viel zu kurz wäre - aber da sich der Empfehler des Produktes selbst von eben dieser gleichen kurzen Historie auch nicht davon abgehalten fühlt, das Produkt trotzdem immer wieder als investierenswert zu präsentieren, scheint das ja "fair game" zu sein, also von daher...
(oder woher, wenn ncht aus der bisherigen Produktperformance selbst weil die zu kurz ist, kommt denn auch sonst die immer großartig vorgetragene Selbstüberzeugung mit der der hier empfohlen wird? Ich könnte ja z.B. noch halbwegs verstehen, wenn es daneben noch ältere klassische JPM Managed Futures Fonds gibt, aus denen man bspw. die Annahme ableiten kann, dass das neue ETF-Produkt auch ähnlich (gut? ich habe auf die schnelle jetzt noch keine finden können) performen würde. Ich hoffe wenigstens, das Argument für die Empfehlung bzw. Grundlage für die positiven Erwartungen sind zumindest etwas komplexer als nur (ich überspitze) "da steht Managed Futures drauf, und da ja alle Managed Futures Fonds gut sind, wird dieser das auch dieser sein!". Dann würde ich das ansonsten ja mal gerne hören, worauf sich eben die Empfehlung für den JPM ETF speziell nun stützt. Darüber, also dass man z.B. aus einigen wenigen gut performenden Fonds eines Segmentes noch längst keine Pauschalempfehlung für alle anderen (von denen die Mehrheit eben nicht besonders gut performen) Fonds oder auf einmal für das ganze Segment als solches ableiten kann, hatten wir ja anderswo schon ein bischen versucht verständlich zu machen, bzw. das scheint wohl noch nicht überzeugend geklärt.)
Aber gut, wie gesagt, wenn der JPM ETF trotz der kurzen Historie schon empfohlen wird, dann ist es auch recht ihn in dieser kurzen Historie zu vergleichen. Nehmen wir hier mal nur einen simplen Global Aggregate Bond ETF dazu und schauen wie sich die beiden seit Auflage (November 17) so entwickelt haben:
https://imgur.com/a/tv3KTSG
Hm, tja, was soll man sagen, so richtig zwingend empfehlenswert sieht das für mich zwar bisher noch nicht aus, aber wie gesagt, wer weiß was da andere noch drin sehen was ich noch nicht entdecken kann. Für meinen naiven Laienblick machten die im wesentlichen die selben Bewegungen, nur das der Bond-ETF die Rendite mit weniger Schwankungen und Drawdowns erreicht hat. Und was den aktuellen Börsenknick der letzten zwei Wochen angeht, da ist das achsotolle komplexe MF-Produkt ja mal ein völliger Griff ins Klo soweit, und der langweilige einfache Bond-ETF ein viel besserer "Hedge" gewesen. Wie gesagt, man kann ja gern trotzdem weiter dran glauben (also entweder, dass irgendwann mal der MF der bessere Hedge sein wird, oder allgemein dass man langfristig damit insgesamt besser performen wird), aber wie gesagt, ich frag mich wo man diese Überzeugung noch hernehmen will (wenn es eben nicht die bisherige Realperformance des eigentlichen Produktes an sich sein kann, sondern - tja was? - "Quer"-Verweise auf andere ältere Produkte? Und wie übertragbar sind die?).
Betrachten wir das ganze spaßeshalber auch noch mal in USD, der hpts. Fondswährung beider Produkte, sieht das ganze noch deutlicher aus:
https://imgur.com/a/1ijSOrR
Der JPM-ETF entwickelte sich die ganze Zeit bisher mehr oder weniger nur wie ein schlechterer allgemeiner Bond-ETF, und grad in der aktuellen Krise bückt er sich weg, während die Anleihen so "funktionieren" wie sie sollen.
Und weils so schön war vergleichen wir hier jetzt auch noch mal einen simplen Euro Aggregate Bond ETF mit dem JPM Managed Futures ETF in seiner Euro-Hedged Variante. Die hat zwar eine nur noch kürzere Live-Historie, aber wie gesagt, wenn kurze Historien einen nicht davon abhalten, Produkte trotzdem schon zu empfehlen, dann kann man sie ja damit auch schon genauso kritisch vergleichen dürfen:
https://imgur.com/a/4p43md5
Ohje, selbe Erkenntnis soweit. Der JPM kam bisher eigentlich nur wie ein etwas schlechter laufender einfacher Bondfonds daher, konnte aber im Gegensatz zu Bonds im aktuellen Kick nicht stabil bleiben / zulegen, sondern im Gegenteil sackt nur weiter schlagartig mit ab und hatte bisher noch nicht wirklich die davon so viel versprochene dekorrelierende Wirkung fürs Aktiendepot gezeigt...
Tja, was machen wir jetzt draus?
Keine Ahnung, ist jedem Leser selbst überlassen. Würde ich aus dieser kurzen Historie ein für alle mal ableiten, dass der JPM-ETF langfristig ein nutzloses (i.S.v. performt schlechter als ein einfacher Bond-ETF, welcher auch noch eine bessere Hedgewirkung hat) - nö, ich gebe ehrlich zu, dass ich das abschließend so noch nicht sagen kann - auf der anderen Seite sehe ich bis jetzt aber auch noch nichts im Kursverlauf des JPM, was mich dazu bringen würde zu sagen, dass er ein wirklich empfehlenswertes Investment wäre - daher wundert mich auch ein bischen die Selbstsicherheit, mit der der hier trotzdem schon zum Investieren empfohlen wird, und frage mich wie gesagt, woher diese Überzeugung denn nun eigentlich kommt (wenn eben nicht aus seiner eigenen Performance).
Wie gesagt, beim MAN AHL (oder anderen im Rückspiegel herausgepickten Outperformern) könnte ichs ja wenigstens noch halbwegs "nachvollziehen", der hat zumindest eine belastbare genug lange Historie (und dann brauchts nur noch den Glauben daran, dass der auch in Zukunft noch weiter so gut performen wird wie in der Vergangenheit, mit der dann der Investment Case begründet werden kann), aber beim JPM-ETF ist da noch garnichts was ihn genauso empfehlenswert machen würde - ausser "ja sind halt beide irgendwie Managed Futures Fonds, von daher also..." (ja was? werden sie vergleichbar performen? warum? können doch trotzdem total unterschiedliche Strategien fahren, mit unterschiedlichem Erfolg?), aber das ist ein so schwacher Zusammenhang der bei niemandem besonderen Eindruck erzeugt.
Wie gesagt, wenn man den MAN AHL speziell empfehlen will, dann soll man das gerne tun, aber dann eben auch nur diesen allein, und nicht so tun als wär der JPM-ETF ähnlich oder überhaupt nur ein vergleichbarer Ersatz, nur weil beide was mit Managed Futures zu tun haben, was so allein nur wenig bis garnichts aussagt.
Wenn man sich schon darüber echauffiert, dass die eigenen empfohlenen Produkte als "Finanzquacksalber-Wundermittelchen" bezeichnet werden (und zumindest der JPM-ETF speziell hat bis jetzt auch noch nicht wirklich unbedingt zwingend das überragende Gegenteil bewiesen, was man nicht auch besser schon mit einem einfachen Bond-ETF erreicht hätte), dann würde es auch helfen wenn man selber rhetorisch etwas abrüstet und nicht jeden, der nicht auch gleich in die angepriesenen Produkte investiert, als verblendete Idioten abtut (oder andersrum gefragt, akzeptiert man das es auch berechtigte Gründe geben kann, warum jemand nicht in diese Produkte investiert? Oder hält man das wirklich für so zwingend, dass es jeder unbedingt machen muss, und die die's nicht machen nur zu dumm dafür sind?), die sich über "verpasste Alpha-Chancen bald Grün und Blau ärgern werden" - na, wenn diese "Alpha-Chancen" dann so aussehen wie dieser JPM-ETF speziell allein, dann glaub ich wird dieser "Ärger" darüber eher klein und zu verschmerzen sein ;-)
Martin sagt am 12. März 2020
@Max Alpha
Hey, vielen Dank für deine Antwort. Ich hatte mal vor Jahren nach der Möglichkeit gefragt, mein Depot in die Schweiz umzuziehen, aber mein Berater meine nur, dass das recht teuer wäre und man am besten in Deutschland verkauft und in der Schweiz wieder kauft. Ich werde das mal recherchieren, aber momentan tendiere ich doch dazu meine Euro in CHF zu tauschen und einfach vor Ort zu kaufen. Wie du schon gesagt hat, weiss man nicht, was die Zukunft bringt und nach zwei Nächten habe ich auch das Gefühl, dass meine Annahme aus dem ersten Post stimmen sollte.
Mein "Broker" ist die Postfinance. Hervorgegangen aus der schweizer Post, leider mittlerweile ohne Staatsgarantie. Das Wertpapiergeschäft lassen die, glaube ich, von Swissquote erledigen. Günstig ist die nicht unbedingt, aber die Konkurrenz ist hier auch nicht so riesig. Ich zahle alleine schon mal 90 CHF Gebühr im Jahr; die werden mir immerhin als "Trading Credit" angerechnet. Wenn ich mir meine Käufe so ansehe, kann man mit ca. 30 CHF Gebühr rechnen für Wertpapiere im Wert von ca. 10000 CHF (grob überschlagen, keine Garantie ;) ). Der günstigste Anbieter ist meines Wissens nach DeGiro, aber dann hat man sein Depot auch in den Niederlanden.
Was Kunden aus dem Ausland angeht, weiss ich dass zumindest die regulären Banken da mittlerweile sehr vorsichtig sind. Selbst ausgewanderte Schweizer werden mit sehr hohen Gebühren vergrault. Mehr kann ich dir dazu im Moment nicht sagen, aber ich poste es sehr gerne hier, falls ich da mal konkrete Angaben finde.
Beste Grüsse und schönen Abend!
Thomas sagt am 12. März 2020
@Max Alpha
100% Zustimmung - aber mit dem von dir beschriebenen Verhalten bist du nicht in der Mehrheit, bzw. warst du es Anfang der Woche nicht. Der Kommentar von oben "Wer nicht gegen Grippe geimpft ist, braucht sich wegen Corona keine Gedanken zu machen." ist sechs Tage alt und war da vermutlich Mehrheitsmeinung, ist aber mittlerweile komplett überholt.
Wer hätte sich vor zwei Wochen vorstellen können, dass eine der größten Volkswirtschaften mitten in Europa innherhalb weniger Tage ins künstliche Koma versetzt wird? Und es ist eben keine Überreaktion sondern eine logische Folge der Ereignisse. Pandemien sind wie Naturkatastrophen, nur in Zeitlupe. Man meint lange meint dass gar nichts passiert... und dann erfordert es plötzlich extremste gesellschaftliche Anstrengungen oder endet im Desaster. Und es gibt immer noch Leute, die die Absage von Großveranstaltungen für übertriebene Panikmache halten - "ist ja nur Grippe!"
Übrigens hat nichts davon Auswirkungen auf mein Portfolio oder meinen Schlaf. Jetzt bin ich tatsächlich mal 30% im Minus - hatte ich bisher noch nicht, fühlt sich aber auch nicht groß anders an als sonst.
Smartinvestor sagt am 15. März 2020
...in den USA sind weder Politik noch Gesellschaft auf eine Pandemie eingestellt. - Thomas
Dieses typisch dt. USA-Bashing ist auch sehr bemerkenswert. Vor allem wenn man solche durchdachten Anregungen von unseren amerikanischen Freunden dazu liest:
"Panic is bad, but overreaction is good"
How do you handle a crisis?
The IWT philosophy is to front-load the work, prepare for the best — and worst — and have a plan so we can thrive no matter what.
Das ist vorbildlich antifragil: Sowohl Risiken verstehen und minimieren als auch dadurch Chancen erkennen und maximieren. Und zwar mittels breitest möglicher Aufstellung und konsequenter Umsetzung für gegensätzlichste Szenarien, um ALLE solche Krisen nicht nur gerade so zu überstehen. Sondern um dadurch mehr zu profitieren als ohne. Das rät der führende Risikoforscher Taleb, auch in den USA.
Mit solch überlegenem Risiko- und Krisenmanagement in Verbindung mit dem durchsetzungsstarken Präsidenten Trump ist daher also eher viel Wirksameres von den Amis zu erwarten und zu lernen als umgekehrt!
Oder reicht der kleine aber enorm wirksame Denkanstoß unserer US-Freunde immer noch nicht aus als Kostprobe? Der hat immerhin den historisch einmalig großen Diesel-Skandal mit dem schwärzesten Schaf Deutschland darunter aufgedeckt! Genau deswegen wird der peinliche "clean green" Fahrspaß mit Turbodiesel seitdem von allen Beteiligten betroffen totgeschwiegen. Peinlich, peinlich.
Hier zu Abwechslung Mal eine gut fundierte, adressatengerechte Information aus D. Damit Corona hier auch endlich besser verstanden und besser danach gehandelt wird:
"simpleshow erklärt das Coronavirus."
M.E. kommt man ausschließlich mit gutem Verständnis wirklich weiter. Und zwar bei diesem wie auch beim nächsten leidigen Dauerthema:
Hier hat der Smartinvestor seit geraumer Zeit den JP Morgan Managed Futures ETF (A2DWRZ) als Alpha+Beta+Rebalancing+Diversifikations-Wundermittelchen beworben.
Schauen wir mal, wie es sich in der aktuellen Krise seit dem Allzeithoch am Aktienmarkt am 19.02.2020 so macht: - CarstenP
Wer MF als "Wundermittelchen" basht, sagt also vor allem mehr über sich selbst und sein Verständnis aus als über alles andere. Denn ich habe diesen weitaus billigsten MF-ETF, der sich an MF-Indizes orientiert, hauptsächlich aus zwei hier favorisierten Gründen erwähnt: Weil 1) MFFs sehr oft wegen vermeintlich zu hoher Kosten gebasht und 2) ausschließlich Index-ETFs beworben werden (sollen?).
Ich habe dabei aber auch schon darauf hingewiesen, dass dessen Performance NICHT an die des MF von Man AHL herankommt, der bekanntlich repräsentativ für alle persistent guten MFFs ist! Warum wurde der jedoch genau nicht in den Vergleich mit einbezogen, wie beim letzten Vergleich vor kurzem, der für letzteren MF im Gegensatz zum aktuellen Vergleich ungünstiger war?
So wird leider nur manipulativ desinformiert, weil - das erwartete "Crisis Alpha" des repräsentativen Man AHL Trend ggü. Weltaktienindex wohl - nicht sein kann, was nicht sein darf, gell? Denn aktuell beträgt dieses vorteilhafte Crisis Alpha von Höchst- zu Tiefststand bereits sage und schreibe +28%!
Das ist in der Größenordnung sicher erwartbar, wenn die gleitende 200 Tage-Durchschnittslinie durchbrochen und die Trendfolge-Strategie regelbasiert agnostisch von Long auf Short dreht. Sollten Aktienkurse (hoffentlich) immer mehr darunter abfallen, würde richtig Freude aufkommen. Denn das Crisis Alpha kann dann, zunehmend gehebelt, sogar regelrecht explodieren. Damit kann sonst kein anderes Investment mehr mithalten. :-))
Da in diesem m.E. wenig repräsentativen Vergleich auch noch praxisferne 10-jährige (!) dt. Bundesanleihen enthalten sind, würde ich gern wissen, wer hier wirklich eine nennenswerte Allokation dieser Anleihen langfristig passiv im Depot hält. Denn damit würde man am Laufzeitende doch sicher gut -20...-30% realen Wertverlust einfrieren. Brrr. Nach dem schlechtesten Witz mit dem Bund-Future Leveraged ETF vor einiger Zeit ist das hier echt der zweitschlechteste. :-D
Smartie, auch wenn du dich gerne mit den Namen von echten Experten umgibst, macht dich das selbst nicht zu einen echten Experten.
Das lasse ich Mal so stehen und tiefentspannt andere darüber befinden...
Smarte Investor-Grüße ;-p
CarstenP sagt am 15. März 2020
Smartie, dass der Man AHL eine Ausnahmeerscheinung unter den Managed Futures ist oder war, haben wir doch schon festgestellt. Doch ob er langfristig eine simple Asset-Allokation aus Aktien und Anleihen schlagen wird, kann keiner wissen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass er wie viele andere aktiv gemanagte Fonds irgendwann versagen wird, daher bekommt das Fondsmanagement kein Geld von mir. Was du mit deinem Geld machst, ist deine Sache, aber erspare uns diese antifragile Alpha+Beta-Pseudowissenschaft.
Mache deinen Blog auf und versammle deine Bewunderer doch dort um dich, wenn es dich stört hier als Quacksalber enttarnt zu werden.
Die Empfehlung für den JPM Managed Futures kam vom Smartinvestor mit der für ihn typischen Selbstüberschätzung. Das risikoarme Anlagen die Renditeerwartung im Portfolio senken, ist doch kein Geheimnis, dafür senken sie aber auch das Risikolevel im Portfolio, verstehst du das immer noch nicht?
Manch einer möchte genau das erreichen, das nennt sich persönliche Risikotoleranz, davon solltest du als vermeintlicher Experte schon mal gehört haben. Der JPM MF ist ein ungeeigneter Ersatz für eine risikoarme Portfolio-Komponente, wie der aktuelle fragile Verlauf gezeigt hat.
10-jährige deutsche Staatsanleihen sind ein Standard-Benchmark (FGBL), viele alternative Investments sind nicht in der Lage diesen zu schlagen. Auch der Man AHL hängt nach Risikoadjustierung hinterher.
Geduld+Spucke sagt am 01. April 2020
Übrigens, die ARD Börse lobt gerade Managed Futures als Krisenabsicherung im Allgemeinen und den Man AHL im Besonderen.