19. April 2019


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 16 / 2019)

Auch wenn heute Karfreitag ist - die Freitagsliste kommt: Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Treffen sich zwei frugale digitale Nomaden: Gemeinsam Reisen & Arbeiten als Paar: zwischen Intimität und Individualität. Wenn beide sich unbedingt weiterentwickeln wollen, stellt man nach der Ankunft in Bangkok fest: Der andere ist schon in Buxtehude in die andere Richtung abgebogen. Das alte Lied von Feuer und Eis.

Vor den Investmenterfolg haben die Götter die Schriftform gesetzt Nur schreibend erkennt der Anleger seine Fehler und kann sie korrigieren.
Und dann muss man auch noch wie der alte Häuptling "Donnernder Büffel" ein paar Meilen in den Mokassins der Gegenpartei laufen. Ich habe gekauft, das ist richtig. Hm, aber warum hat dann der andere verkauft? Kein Wunder, dass gut Anleger so rar gesät sind.

Shifte mal Dein Mindset, Digger, oder: 5 Bücher, die du nicht gelesen haben musst. Gunnar hat’s gemacht (also, sein Mindset geshiftet) und hat jetzt Geld und Gelfrisur. Florian dagegen arbeite noch an seiner Problemlösungskompetenz durch selbstinduzierte Fehlerbereitschaft. Dieses Mindset ist ganz schön zickig sag ich Euch.

Das Pareto-Prinzip: Ausrede der Faulen oder Hack der Intelligenten? Nennt sich Indexing und bringt die optimale Rendite pro investierter Zeiteinheit.
Anti-Pareto ist: "Laß’ mal ‘ne Arbeitsgruppe gründen, es soll ja perfekt sein." So kommt man garantiert zu nichts.

Invest reloaded

INVEST 2019: Trubel in der Blogger Lounge
Der Finanzrocker: 2020 womöglich mit Mick Knauff, Dirk Müller und Max Otte. Das wäre dann eine feindliche Übernahme.

Invest 2019 – Hier sind Frauen kein Anhängsel Die Geldfrau ist heiser aber zufrieden.

"Schon halb zehn war die Bloggerlounge an beiden Tagen gut besucht, ab 11 Uhr proppenvoll mit neugierigen Leserinnen und Lesern. Es war herrlich.

Impressionen von der Leitmesse für Finanzen und Geldanlage. Auch Luis von "Nur Bares ist Wahres" hat seine Premiere in der Bloggerlounge gut überstanden und sich beim Aktien-Herzblatt amüsiert.

Auf Englisch

ESG Investing: Too Good to Be True?
Fazit: ESG performt gut. Aber nicht weil ethisch so toll ist, sondern weil ethisch mit den Faktoren Low Volatility und Quality korreliert. Low Volatility ist seit 2009 hervorragend gelaufen. Mit anderen Worten: Ethisch zahlt sich nicht der Sache wegen aus, sondern weil ESG huckepack auf Low Volatility unterwegs ist.

(awa)

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Kommentare

Philip sagt am 23. April 2019

Hallo Albert,

vielen Dank für den schönen Karfreitagsbeitrag. Finde ich toll dass du uns zu Ostern beschenkst. Zu dem ESG-Artikel habe ich eine Anmerkung.

Grundsätzlich ist unser aller Credo ja: Der MSCI World bzw der ACWI gehört in jedes Portfolio. Diese Indizes haben als Auswahlkriterium die Marktkapitalisierung.
Grundsätzlich korrelieren eine hohe Marktkapitalisierung und geringe Volatilität schon relativ stark miteinander, mal abgesehen von Zeiten der Finanzkrisen.
Also würde ich schonmal nicht per se die Meinung des Autors unterstützten dass insbesondere Unternehmen mit einem hohen ESG-Rating eine besonders geringe Volatilität aufweisen sondern Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung.
ESG verstärkt diesen Effekt sicherlich noch.
Ich fühle mich hierbei insofern bestätigt, da sich der Autor ja auch explizit im Eingangsatz auf BlackRock-Produkte (also zumindest u.A. iShares ETFs) bezieht, die fast ausschließlich ESG-ETFs in Märkten mit hoher Marktkapitalisierung anbieten (World, EM, Japan, USA, Europa & EU). Mit dem Water & Renewable Energy ETF sind allerdings auch zwei Branchen ETFs dabei, hier habe ich mir nicht die Mühe gemacht um zu gucken wie es hier aussieht.

Ich habe mir auf der Seite von iShares mal die ESG-Bewertung von dem größten MSCI-World ETF angesehen (iShares Core MSCI World UCITS ETF, WKN: A0RPWH). 0,7% der Unternehmen sind mit Streumunition involviert, 0,00 in Landminen, 0,2% in Uranmunition, 0,00 in Biologische Waffen, 0,92% in Nuklearwaffen, 2,14% in Menschenrechtsverletzungen, 0,94 in Tabak und 0,21 in zivile Schusswaffen.

Ich denke diese Werte sind ohnehin zu gering als dass sie den Kurs des MSCI World groß verändern. Da es ein optimierender ETF ist muss man sich ja ohnehin fragen ob diese Anteile wirklich alle gekauft werden oder ob sie ggf. sogar zu klein sind und in der Optimierung sowieso rausgeschmissen werden (oder habe ich das Prinzip der Optimierung hier falsch verstanden?)

Ich habe für mich jedenfalls entschieden in entsprechende Geschäftsfelder nicht investieren zu wollen und bin dabei auf den iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF (WKN: A2N6TE) gestoßen.
Hier sind immer noch gut 1400 Unternehmen im Index aber vorher genannte Geschäftsfelder + Kohlekraftwerke sind ausgeschlossen.
Das treibt zwar den MSCI ESG-Score nicht wirklich in die Höhe (der bleibt bei 5,9. Wahrscheinlich auch weil Pornos, Glücksspiel, Alkohol, GVOs Kohle- und Ölförderung etc. eben nicht ausgeschlossen werden und vorher genannte Unternehmensfelder halt nur einen sehr kleinen Teil ausmachen) aber reduziert deutlich den CO2-Ausstoss pro Millionen $ Umsatz.

Deutlicher Nachteil ist dass es ein sehr junger ETF ist und sich halt noch beweisen muss. Aber er ist halt aktuell der einzige der sich neben den üblichen ESG-Kriterien auch Verstöße gegen Menschenrechte ahndet.

Mein Fazit: Ja, wer ESG auf die Spitze treibt und alles ausschließt was irgendwie ansatzweise böse erscheint opfert wahrscheinlich zumindest etwas Rendite. Wer die Welt mit seinen Investment nicht noch schlechter machen will als sie ohnehin schon ist kann das meiner Meinung nach mit solchen Produkten ganz gut bewerkstelligen ohne seine Altersvorsorge zu gefährden.


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