Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 32 / 2018)
Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.
Kann man alles im Internet nachlesen.
Unsere Obsession mit Komplexität.
Review: A Wealth of Common Sense von Ben Carlson.
Wie du reich wirst (ohne auf Glück angewiesen zu sein).
Wie ich mir 336 zusätzliche Stunden Freizeit pro Jahr kaufe.
Altersarmut und die Bibel.
Der Maschinist unverblümt: Die Rente ist sicher!
Einlagensicherung kaputt?
Immobilien
Jeder zweite private Immobilieninvestor zahlt drauf - sagt der Immo-Profi.
Eigenheim vs. MSCI World (was ist wirklich sicherer?)
(awa)
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Kommentare
Smartinvestor sagt am 11. August 2018
Endlich: Die original "Bogle Bible" gibt es jetzt auf Deutsch:
"Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens: An der Börse endlich sichere Gewinne erzielen" – 6. August 2018 von John C. Bogle
Ich halte sie für das bislang beste und wirksamste je geschriebene Finanzbuch auf diesem Planeten.
Denn vollständig gelesen, verstanden und die Erkenntnisse daraus mit eigenem, realen Geld ausreichend lange geübt kann sie nach meiner Erfahrung* den eigenen Finanzkompass für immer auf optimales passives Anlegen (neu) kalibrieren.
Das geht dann in die Intuition über und überschreibt die meisten angeborenen Denk- und Verhaltensfehler aus der Steinzeit. Man kann danach gar nicht mehr anders, als im Bogle-Modus zu denken. Daher wird sie zu Recht die "Bogle Bible" genannt. Amen.
* Ich habe Vorläufer-Artikel daraus von Bogle Ende der 90er Jahre ganz am Anfang meiner sytematischen Anleger-Karriere im Internet gelesen und bis jetzt von der unfehlbaren Kompasskalibrierung enorm profitiert, für meine passiven und aktiven Assets gleichermaßen.
Das kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, egal auf welchem Kenntnis- und Erfahrungsstand, jetzt erleichtert durch die kostengünstige, deutsche Version. Die Kindle-Version gibt es bei Amazon für 12,99 EUR für 300 (Papier-)Seiten.
ChrisS sagt am 26. August 2018
ich hatte das Buch vor 10 Jahren mal im englischen Original gelesen (müsste die erste Ausgabe gewesen sein); es war soweit ich mich erinnern kann ganz nett und recht gut (tja aber wer weiß vielleicht ist meine Meinung nur davon beeinflusst dass ich ja eh schon dem Großteil was darin gesagt wird zustimmte - von daher kann ich die "Überzeugungswirkung" auf einen wirklich Andersdenkenden oder Anfänger auch nicht mehr neutral beurteilen), aber so mega-überwältigend, dass ich es in gleich den "Bibel"-Status heben würde, nein soviel Eindruck hat es dann nun auch wieder nicht gemacht :-D
Was didaktisch gut funktioniert ist die relativ klare Argumentationskette, die laienverständlich nachvollziehbar die Schritte von "warum sollte man überhaupt in den Aktienmarkt investieren?" zu "welches Vehikel ist dafür am geeignetsten?" geht und dabei den logischen Schluss auf Indexfonds fallen lässt (bzw die Alternativen, Einzelaktien (zu undiversifiziert) und aktive Fonds (zu teuer) auf Faktenbasis aussortiert).
Da sind alles nicht unbedingt besonders neue Erkenntnisse für Leute dabei, die zB beim Finanzwesir nicht erst seit gestern zum ersten Mal mitlesen, aber es ist schön schlüssig und verdaubar geschrieben und schafft es, die wesentlichen Aussagen die man zB auch vom Kommer dazu bekäme, schon in der Hälfte der Seitenzahl rüberzubringen.
Was bei mir ein bischen, na sagen wir mal, suboptimal ankommt, ist die doch recht amerika-zentristische Weise.
Klar, Bogle ist Amerikaner, und er hat es hpts für ein vor allem amerikanisches Zielpublikum geschrieben.
Auch klar, dass die wichtigsten Zusammenhänge des Ansatzes ortsunabhängig sind bzw ein zB Deutscher sie halt seinen lokalen Gegebenheiten anpassen kann (plus ich weiß ja auch nicht, ob die deutsche Ausgabe vllt dementsprechend schon etwas umgeschrieben/aktualisiert wurde, da ich nur das Orignal kenne).
Aber beim recht spärlich behandelten Thema Asset-Allocation am Schluss ist das einfache "eigentlich reicht schon ein SP500-Indexfonds" mir persönlich ein bissel zu America-First :-D
Klar, man kann sich dabei gerne drauf berufen, dass wenn es jemanden gibt der sich so einen Home-Bias erlauben kann, dann überhaupt nur die Amerikaner aufgrund der Größe und Bedeutung ihres Marktes, der noch auf absehbare Zeit für uns "Rest der Welt" den Ton angeben wird.
Aber für uns Nicht-Amerikaner, die naturgemäß schon mehr drauf angewiesen sind über den Tellerrand schauen zu müssen, sollten doch lieber gleich was möglichst globales wie den MSCI World, ACWI oder FTSE All-World als unsere Basis-Referenzgrundlage nehmen, und es mangelt ja auch nicht an entsprechenden Produkten dazu.
(im Ggs zu den USA selbst, wo das einfache gesamtglobale Investieren halt in der Anlegerkultur irgendwie weniger verbreitet ist (der durchschnittliche amerikanische Anleger hat seinen US-Heimatmarkt meist stärker übergewichtet als der durchschnittliche Europäer seinen EU-Heimatmarkt übergewichtet hat) und die Amis meist nur in Kategorien von "USA" (zB per SP500 etc) und "Rest der Welt zusammengeschmissen" (zB im MSCI EAFE etc) denken.)
Ein weiteres kleines Problem bei der Übertragung Bogle's ist sein ziemlicher Schwerpunkt auf "(traditional) Index Funds" - wie gesagt, für Amerika selbst mag das ja Sinn machen weil da das Produktangebot ein bischen breiter aufgestellt ist, während hier in Deutschland/Europa die Empfehlung an der Wirklichkeit (noch) weitgehend vorbeigeht.
Bei uns sinds halt hpts die ETFs, und da muss man auch nicht vergessen, dass seine Bevorzugung der TIFs bzw Kritik an ETFs sich im Kern weniger um produktspezifische Probleme an sich dreht sondern vor allem eher in die Richtung Anleger-die-damit-falsch-umgehen.
Also wenn er bemängelt, dass ETFs aufgrund ihrer ständigen Handelbarkeit dem eigentlichen Grundgedanken von marktbreitem langfristigen Buy&Hold Investing zuwiderlaufen, dann finde ich sollte man nicht vergessen dass dafür im Endeffekt auch nur ihre jeweiligen Anleger immer selbst verantwortlich sind und nicht die Produkte selbst.
Oder sagen wir mal so, ich selbst und genug andere schaffen es auch trotz der Handelbarkeit von ETFs noch, damit auch nur "brav" langfristiges B&H zu machen, und nicht wild und planlos herumzutraden.
Klar, nicht alle schaffen das, bzw die Trader werden halt immer weitertraden, aber was solls, nur wegen denen will ich mich selbst deshalb jetzt auch nicht in unbedingt nur in weniger handelbare Produkte zwingen lassen.
Aber ich bin auch sonst von Natur aus eher skeptisch gegen vieles, was um "die Menschen vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen" dann in gut-gemeint-aber-schlecht-gemachte Überregulierung endet.
Und haja, dass er natürlich besonders wohlwollend als Investmentbeispiele nur die Produkte aus seinem eigenen Hause Vanguard gleich mit im Buch verwendet, sei's geschenkt.
Wie allergisch man auf solche "Werbung" reagiert, hängt wohl zum großen Teil auch nur davon ab wie positiv man Vanguard selbst gegenüber eingestellt ist, dh. wer Vanguard eh schon für toll und vorbildlich hält, den wird das nicht besonders stören, wie jetzt zB wenns eine andere "schlechtere" Firma wär.
Alles in allem trotzdem natürlich ein sonst recht gutes Buch, wohl sicher besser als 95% was man sonst zu dem Thema angeboten bekommt, aber für die letzten 5% (bzw was es wirklich zu dem perfekten "einem Anfänger nur einwas in die Hand drücken und er ist für immer versorgt"-Buch machen würde) fehlt mir trotzdem noch ein bischen.
Zb ein bischen mehr zur konkreten Praxis, also den Einsteiger mit an die Hand nehmen und den Übergang von Theorie zur konkreten "ok wie wähle ich nun meinen Broker und wie ordere ich meine Produkte?"-Umsetzung, worauf zB ja auch hier beim Wesir noch weiter eingegangen wird, der (genauso wie der Kommer) auch noch ein bischen mehr den größeren Kontext der allgemeinen persönlichen Lebens-Finanzarchitektur aufspannt als jetzt nur speziell das Aktienmarkt-Investieren.
Aber haja, es ist ja auch gut dass es solche unterschiedlichen Bücher gibt, mit unterschiedlichen Stilen, Schwerpunkten und Herangehensweisen, da kann sich jeder gezielter das heraussuchen was besonders ihn anspricht und am meisten nützt, und es muss niemand nur eine "one-size-fits-all" Lösung verlangen bzw einen alleinigen "Bibel-"Anspruch stellen. :-)
Smartinvestor sagt am 29. August 2018
@ChrisS
Vielen Dank für deinen differenzierenden Kommentar, dem ich mich fast voll anschließen kann. Im Gegensatz zu dir erfüllt Bogles Werk für mich aber sehr wohl vollständig den Anspruch an eine "Bibel".
Denn die erste ihrer Art ist auch keineswegs vollumfassend und beileibe nicht ausreichend für den Rest des Lebens. Davon lebt schließlich eine ganze Wissenschaft samt Berufsstand seit Jahrtausenden.
Eine "Bibel" ist ein unübertroffenes Lehr- und Referenzwerk von allgemeiner Gültigkeit, das die Grundeinstellungen und das Denken über ein elementares Themengebiet verändert und bestmöglich neu ausrichtet.
Das ist der höchste Abspruch an ein Buch.
Bogle muss darüber tief nachgedacht haben.
Entscheidend ist dabei nach der Impfung durch die Kernbotschaften (passiven Investierens) die Befähigung zur Eigenverantwortung über reines Copy & Paste eines nett gemachten Rezeptbuchs hinaus.
Mein gern zitiertes Beispiel dazu ist seine Aufforderung, einen "Serious Money Account" und einen "Funny Money Account" für passive Anlagen nach seinen Regeln bzw. für aktive Anlagen nach eigenen Vorlieben anzulegen, um den erhofften Spaß beim Anlegen nicht zu unterdrücken.
Denn das kann sich später böse rächen, wenn man nach langen enttäuschenden Jahren des passiven Anlegens in einer schwierigen Phase doch noch mit viel mehr Vermögen auf eine verheißungsvolle aber windige Sache hereinfällt.
So baut Bogle diesen jedem ständig auflauernden Anfechtungen unübertroffen wirksam vor und lenkt die jedem innewohnenden "Animal Spirits" derart gekonnt, dass der Spaß nicht zu kurz kommt und dieser mit geringem Risiko zum ergebnisorientierten Weiterlernen genutzt wird.
Das habe ich genau so befolgt und mich dann in die genau zu mir passende Richtung meiner passiv-aktiven Anlagestrategie mit reinem Alpha und Beta entwickelt.
Vermutlich hat das auch bei seinem davon sicher nicht unbeeinflussten Sohn ganz ähnlich gewirkt. Denn er ist bekanntlich ein erfolgreicher aktiver (Hedgefonds-)Manager geworden und beide verstehen sich prächtig.
Im Buch erkennt der Kenner an vielen Stellen, dass Bogle genau weiß, was erfolgreiches passives als auch aktives Investieren ausmacht und wie man das auseinanderhält. Daher kommt auch seine wie meine tiefe Aversion gegen diesen Smart Beta Lug und Trug z.B. Marke Kommer. ;-)
Das nenne ich die hohe Schule des Change Managements, die ich bislang in keinem anderen FinanzBuch derart wirkungsvoll gefunden habe. Oder ist Dir bislang eines begegnet?