Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 14 / 2019)
Diese Freitagsliste entstand schon am Mittwoch.
Warum?
Weil ich am Freitag auf der Invest bin. Wenn Sie das hier lesen und in einem dieser Orte leben, die auf -lingen enden ist es noch nicht zu spät: Es gibt noch Freikarten. Die Invest geht heute, Freitag bis 18:00 Uhr und am Samstag von 09:00 - 17:00 Uhr.
Was können Sie erwarten?
Nun, das Pow-Wow der Börsen-Gurus - Palaver würde besser passen und nee, Anlagetipps gibt’s keine. Jedenfalls nicht von mir. Aber Craft-Beer-Empfehlungen nehme ich gerne entgegen. Hugh! Ich habe gesprochen.
Warum der Kapital-Gipfel in München richtig geil war! (Erfahrungsbericht). Disclaimer: Ich war auch dabei und bin deshalb vielleicht nicht ganz neutral bei der Auswahl dieses Artikels ;-)
Land-Grabbing - Drei Prozent der Grundbesitzer kontrollieren die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Flächen der EU.
Der Zinsschock – oder: Warum fusionieren Deutsche Bank und Commerzbank wirklich? Viel Spekulation, aber nicht ganz von der Hand zu weisen. Ist mir aber eigentlich egal, bin nicht so der "The walking dead"-Fan.
Frauen-Power beim Finanzrocker. Finanzheldinnen, Frauen in Führungspositionen und das alles ohne Studium. Was man alles in einem Podcast lernen kann.
Umsatz weg oder Gefängnis - wie gut, dass ich kein Banker bin. Kunde will über What’s App & WeChat kommunizieren, Compliance sagt: Nein!
Der Ankereffekt und unser "Affenhirn". Stimmt alles und deshalb bleibe ich lieber passiv. Gegen jahrmillionenalte Heuristiken anzukämpfen ist nicht mein Ding.
Die neue OECD-Studie zeigt: Die Mehrheit der Deutschen hat genau die Regierung, die sie sich wünscht. Eine Mehrheit wünscht sich mehr Staat, mehr Umverteilung und einen Exorzisten, der den Leuten den Wunsch nach einer Firmengründung austreibt.
(awa)
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Kommentare
guter-verwalter sagt am 05. April 2019
Lieber Herr Warnecke,
mir spricht v.a. der letzte Artikel von Herrn Stelter aus der Seele: Wir treten in Deutschland deshalb auf der Stelle, weil wir eine große Menge an Menschen im wahlberechtigten Alter haben, die in ihrer 'entitlement mentality' ("Mehr von X steht mir einfach zu.", siehe Punkt 3 unten) gefangen wurden, alles durch die heute bereits gesellschaftlich etablierten Ideen des Neomarxismus der 68er Generation.
Roland Baader hatte Recht: Der Sozialismus ist mit nichten besiegt, er hat sich subversiv in die Denke der meisten Wähler einbetoniert und die linken Parteien (SPD, Linke, Grüne) haben seit Jahrzehnten daran formativ mitgewirkt. Treffend hatte Baader bereits 1991 in seinem Buch "Kreide für den Wolf – Die tödliche Illusion vom besiegten Sozialismus" (S. 273, ebook Version) prophezeit:
(Zitat)
Der „neue” Sozialismus zeichnet sich durch drei grundlegende Überzeugungen aus:
- durch den Glauben der Politiker und Parteien, man könne und müsse – vor allem aus Gründen der „sozialen Gerechtigkeit” – „lenkend” und umverteilend in die Volkswirtschaft eingreifen;
- durch die Behauptung der Gewerkschaften, man könne und müsse (aus den gleichen Gründen) ein immer höheres Lohnniveau
und rapide wachsende Sozialleistungen mit Mitteln der organisierten Macht erpressen, und
- durch den Glauben der Bürger, ein bestimmter nationaler Reichtum erlaube und ermögliche es, für sie selbst und für bestimmte Gruppierungen einen jeweils größeren Anteil am Gesamtkuchen zu fordern und politisch durchzusetzen.
Alle drei Merkmale wirken in Richtung auf ein und dasselbe Resultat: Minderung des Leistungswillens, Senkung der Investitionsneigung, Verzerrung der Signalwirkung der Preise, Schmälerung der Gewinnchancen – und damit auch der Risikobereitschaft, kurz: Lähmung aller produktiven Kräfte.
(Zitat Ende)
Obwohl als Beamter im Staatsdienst angestellt, sage ich dazu ganz vehement: Wir sollten aktiv dagegen wirken, dass diese Entwicklung ihren Zenit erreicht – in unserem eigenen Leben und für die Gesellschaft. Die Fakten klar und deutlich mitteilen, Augen für die Gefahren des neuen Sozialismus öffnen und uns selbst und andere auf unsere Verstrickungen immer wieder hinweisen und überprüfen. Wir wählen die Freiheit!
https://www.youtube.com/watch?v=K6cjG058RvI
Beste Grüße,
der Gute Verwalter
Karin sagt am 06. April 2019
Danke für die Invest-Freikarte :-). Ich habe in dem Raum (oder einem der Räume?), in den der Finanzwesirvortrag per Video übertragen wurde, den letzten Sitzplatz bekommen. Guter Vortrag - mit viel Witz.
Fußnotenjäger sagt am 07. April 2019
Die Kleinanleger schreiben zum Land-Grabbing:
"Auch in Europa ist Land-Grabbing ein Problem geworden. Sieht man sich nur allein die EU an, stellt man fest, dass lediglich 3 % der Grundbesitzer bereits die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Flächen der EU kontrollieren."
Eine Quelle dafür bleiben sie aber schuldig. Damit kommt es dann eher verschwörungstheoretisch daher...
Fussnotenfinder sagt am 09. April 2019
Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe. Transnational Institute, 2013.
https://www.tni.org/en/publication/land-concentration-land-grabbing-and-peoples-struggles-in-europe-0
"But while more numerous, this farm size category corners only a small portion of the total UAA -- a mere 2 percent. In sharp contrast, the farm size category of 100 ha and above -- representing 3 percent of the total number of farms -- captures half (50 percent) of the entire UAA in EU-27 (EU 2012: 27). Land in Europe (as well as in selected countries included in this study) has not always been this concentrated, as the data in Tables 5 and 6 clearly demonstrate."
ChrisS sagt am 09. April 2019
@ Fußnotenjäger:
Mit ein bischen googeln findet man diese Aussage in einer 2015er Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=uriserv:OJ.C_.2015.242.01.0015.01.DEU#ntr3-C_2015242DE.01001501-E0003
"3.3. Während die Agrarfläche in Europa insgesamt schrumpft, konzentriert sich ein immer größerer Landbesitz in der Hand einzelner großer Unternehmen.
Ein Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe kontrolliert 20 % des Agrarlands in der Europäischen Union. Drei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe kontrollieren 50 % des Agrarlands in der Europäischen Union.
Auf der anderen Seite kontrollieren 80 % der landwirtschaftlichen Betriebe lediglich 14,5 % des Agrarlands."
Dies wiederum stützt sich auf diese EU-Studie
http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2015/540369/IPOL_STU(2015)540369_EN.pdf
scheint also ziemlich seriös zu sein, und nicht nur eine bloße Verschwörungstheorie.
Auch pauschal betrachtet im hinblick auf die sonstigen allgemeinwirtschaftlichen Entwicklungen (Vermögenskonzentration, Unternehmenskonsolidierung, etc.) ist eine Parallele dazu ja nicht überraschend, dass sich eben auch beim Faktor "Land" dasselbe vollzieht, also sich immer mehr davon in den händen immer weniger konzentriert.
Die Krux dabei ist ja nicht die reine Feststellung an sich, sondern die (politische, letztlich moralische) Bewertung davon (bzw. Auseinandersetzung darüber, da verschiedene Aktoren ja verschiedene Interessen dazu haben), für wie "gut" oder "schlecht" man diese Entwicklung hält, und welchen Zustand man für erstrebenswerter hält, und mit welchen Maßnahmen man vom ist zum soll kommen will.
Fußnotenjäger sagt am 09. April 2019
Erstaunlich, hätte ich nicht gedacht. Danke Euch!