16. Mai 2016


Podcast: Wie finde ich den steuereinfachen ETF, der zu mir passt? ‒ Der Finanzwesir rockt, Folge 17

ETFs saugen das Geld an wie ein Staubsauger. Grund für uns, diesen Fonds einen eigenen Podcast zu widmen.
Es gibt alleine über 800 Aktien-ETFs, wie soll man da den richtigen finden? Wir sagen:"Schaut auf den Namen". Der Name eines ETFs ist lang und kryptisch, aber logisch aufgebaut. Wir erklären die ETF-Nomenklatur.
Wer die Hieroglyphen entziffern kann, kennt den Inhalt eines ETF.
Dann filtern wir; und auf einen Schlag sind über 800 ETFs auf nur noch gut 30 zusammengeschnurrt.

Was bleibt noch?
Das leidige Steuerthema. Was ist der Unterschied zwischen steuertransparent und steuereinfach? Und: Welche ETFs sind denn steuereinfach?
Bonus: Wir erklären auch den Fluch des Steuerrechts, genannt "ausschüttungsgleiche Erträge".

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Finanzbegriff der Woche

Der ETF als solcher.

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Kommentare

Dummerchen sagt am 16. Mai 2016

Hallo Ihr beiden!

Bei der Empfehlung für sparplanfähige ETFs war ich ausgesprochen überrascht. Bislang kannte ich nur die finanzwesirsche Einstellung, dass Sparplanfähigkeit zum einen kein Gütekriterium ist und zum anderen von der Marketing-Abteilung der jeweiligen Depotbank abhängt und somit keine Langzeitgarantie besteht (vgl. http://www.finanzwesir.com/blog/perfekter-etf-replizierer-swapper).
Woher der Sinneswandel? Habt ihr im Podcast insbesondere Kleinanleger im Visier, die sich natürlich ohne kostengünstigen Sparplan bei Monatsraten von 50€ keinen Gefallen tun? Oder haben sich Sparpläne in der Zwischenzeit doch als dauerhaft erwiesen? (Ich muss so dumm fragen, da ich noch nie per Sparplan gekauft habe, da ich mit meinen Kaufkosten von rund 0,25% gut leben kann und durch dieses Vorgehen weniger eingeschränkt bin.) Solange sich die Kaufkosten bei maximal 1% bewegen, finde ich diese noch verschmerzbar - für Kleinanleger kann das natürlich je nach Kostenmodell zu langen Investitionsintervallen führen, klar.

Oder werfe ich hier gerade die Begriffe "sparplanfähig" und "kostenloser Sparplan" in einen Topf, obwohl das gar nicht so gleichzusetzen war?

LG
Dummerchen


Alex von Homemade Finance sagt am 17. Mai 2016

Wie beim Finanzrocker schon gesagt: Wieder einmal eine klasse Folge!
Stark wie ihr ein eigentliches so Dröges Thema ansprechend rüberbringt :)

Wie kompliziert und unstet das Thema Steuern und ETF sein kann habe ich gerade eben anhand des ARERO Weltfonds erfahren. Dieser war lange Zeit steuerhässlich, was sich in jüngsten Jahren aber scheinbar geändert hat.

Momentan stehe ich mit der Fondsgesellschaft in Kontakt um das abschließend zu klären. Ich halte auf dem Laufenden sobald ich was konkretes habe.

Viele Grüße
Alex

Auf dem Blog von Alex von Homemade Finance gibt es hierzu diesen Artikel: ARERO-Weltfonds


Finanzwesir sagt am 23. Mai 2016

Hallo Dummerchen, die Podcast-Hörer und die Blog-Leserschaft überschneiden sich nur zu einem gewissen Teil. Unsere Hörer sind noch nicht so weit in der Lern- und Erfahrungskurve, wie beispielsweise Du.
Auch ich habe dazugelernt. Damals war noch mehr Homo oeconomicus in mir, jetzt argumentiere ich immer mehr psychologisch-operativ.
Es gibt eine theoretische Rendite. Die beträgt bei Aktien langfristig so um die 8% vor Steuern und Inflation, bei Immobilien dagegen liegt sie nur bei 0,x% bis maximal 3%.
Warum sind dann Immo-Besitzer trotzdem oft reicher als Aktienbesitzer?
Wegen der realistischen Rendite. Zwangssparen bringt die beste Rendite. Immobilienbesitzer müssen sparen, können nicht aussetzen mit den Ratenzahlungen und sehen nicht dauerd die Wertschwankungen.
Aktiensparer sind viel mehr Versuchungen ausgesetzt. Es gilt diese Versuchungen zu eliminieren. Die theoretische Rendite zu optimieren ist vollkommen belanglos.
Was nützt es, eine ETF-Spitzenbkombi mit einer Kostenquote von 0,15% und einer monatlichen Sparrate von 1.000 Euro am Start zu haben, wenn man die Dezember-Rate aussetzt wegen Weihnachtsgeschenken, die Februar-Rater dem Ski-Urlaub zum Opfer fällt und die September-Rate ebenfalls nicht gespart werden kann, weil man im Outlet-Center Amok lief.
Ich bin mittlerweile der Meinung: Es gibt zwei Rendite-Bringer, die nicht zu schlagen sind:

  1. Nie im Dispo => Rendite jenseits der 10%
  2. Bezahle Dich zuerst => Sparplan

Gruß
Finanzwesir


RJ sagt am 23. Mai 2016

Hallo Dummerchen,

ich denke die Grundaussage "Sparplanfähig zu sein ist keine Qualität des ETF" ist und bleibt richtig. Den Satz "Lieber viermal im Jahr den richtigen ETF kaufen, als einen mittelguten ETF zu besparen, nur weil die Bank einem die Gebühren erlässt." würde ich dagegen auch relativieren. Der psychologische Effekt eine größere Menge Geld manuell zu investieren ist ein anderer als eine kleinere Menge regelmäßig automatisiert zu sparen (aus den Augen aus dem Sinn)(und bedeutet dazu auch etwas mehr Aufwand).
Am Ende muss jeder selbst wissen wieviel Disziplin er hat. Ich habe mich auch für einen Sparplan entschieden. Hauptsächlich weil ich das Ganze gerne automatisieren wollte und ich mich mit Ausnahme des Rebalancing um nichts kümmern muss. Nebenbei bilde ich mir auch ein einen sehr guten MSCI World ETF zu besparen.

Zum Thema Disziplin hier noch ein netter Aktien mit Kopf Podcast:
http://www.aktienmitkopf.de/blog/podcasts/86-024-eigenheim-oder-miete-aus-sicht-der-selbstdisziplin

LG


Dummerchen sagt am 23. Mai 2016

@Finanzwesir: Danke für die Erklärung. Ich bin ja prinzipiell bei Dir, war nur vom vermeintlichen Sinneswandel überrascht. Regelmäßige Sparraten sind das A und O. Selbst wenn die was kosten (und die Kosten im Rahmen bleiben), hat man am Ende mehr auf der hohen Kante als wenn man nur 90% des gleichen Vermögens investiert.
Als Börsen-Newbie habe ich ja im 2000er-Kursrückgang mit dem Investieren begonnen und bin heute rückblickend froh, dass das ein Dauerauftrag war. Mit jeder neu investierten Rate durfte ich ansehen, dass das bisherige Vermögen schon wieder um fast den gleichen Betrag abgeschmolzen ist - da war der Dauerauftrag Gold wert, denn es wäre ja Aufwand gewesen, etwas zu ändern. Die Trägheit ist eine der zuverlässigsten Eigenschaften des Menschen.

Für charakterlich gefestigte Stoiker, die schon mehr als einen Crash überstanden haben (wie Dich und mich), ist dann das Vermeiden von zusätzlichen Kosten das i-Tüpfelchen, aber sicherlich nicht das wichtigste bei der Geldanlage.

@RJ: Danke für den Link. Du haust ja in die gleiche Kerbe wie der Finanzwesir. Ich hör mir mal Kolja an - ich hoffe, ich steh es durch. Bei Begriffen wie "Rotzkäse" habe ich das Gefühl, dass er jemand anderen als mich ansprechen will.


ChrisS sagt am 24. Mai 2016

@Dummerchen

"Oder werfe ich hier gerade die Begriffe "sparplanfähig" und "kostenloser Sparplan" in einen Topf, obwohl das gar nicht so gleichzusetzen war?"

Jo über diesen bestimmten Unterschied könnte man nochmal genauer drauf eingehen. "Sparplan-Fähig" bedeutet im Prinzip eigentlich nur (ich zitiere hier mal Justetf) "... dass ein ETF auch zu Bruchstücken gekauft werden kann. Dies ist möglich, da der Online Broker die Nachfrage bündelt und eine Sammelorder an der Börse aufgibt. Aus diesem Grund ist nicht jeder ETF bei allen Online Brokern sparplanfähig."

Der Punkt "zeitlich eingeschränkt" betrifft dabei hpts die "kostenlosen Sparpläne", die wirklich nur als Marketing-Aktionen zu verstehen sind und nur solange laufen wie der Fondsanbieter oder wer auch immer für die Kampagne bezahlt hat (Gebühren gibts ja immer, es bezahlt sie halt nur mal kurz jemand anderes) oder genügend Kundenvolumen eingesammelt wurde. Wer seine ETFs nur nach solchen Aktionen aussucht, schaut mit relativer Wahrscheinlichkeit nach einem Jahr oder so bald auch wieder in die Röhre, deswegen sollte dies bei der Auswahl auch eine nur sehr untergeordnete Rolle spielen (ein schlechter ETF wird ja auch nicht nur dadurch schon besser, nur weil man ihn kurz mal kostenlos kaufen kann) - das Produkt an sich muss passen, und man muss mit ihm auch zufrieden sein selbst wenn man ihn danach auch wieder "normal" weiterkaufen müsste.

Der Punkt "eingeschränkte Auswahl" ist auch zu beachten. Nicht jeder ETF ist (überhaupt "normal") sparplan-fähig, und von diesen wiederrum ist natürlich auch nicht jeder "kostenlos sparplan-fähig". Wie das Verhältnis konkret aussieht, kann man sich zB. bei Justetf nachlesen: https://www.justetf.com/de/etf-sparplan/sparplan-vergleich.html
Von den über tausend ETFs auf dem deutschen Markt werden, je nach Broker, nur ein Bruchteil als sparplanfähig angeboten (und davon noch weniger "kostenlos"). Zwar heißt das nicht, dass man sich mit dem angebotenen kein vernünftiges Basis-Portfolio schon zusammenstellen könnte (die bekannten "Standardindex"-ETFs wie World oder EM haben ja wohl alle Broker mehr oder weniger im Programm), aber darüber hinaus könnte es halt unter Umständen schon enger werden.

Und bei den "normalen" Sparplänen gilt es eben auch, gerade bei Kleinstsparbeträgen, noch die Gebührenhöhe im Verhältnis zu beachten. Auch wenn prinzipiell natürlich gilt "alles ist besser als nichtstun", aber wer jeden Monat nur 50€ rüberschiebt, zahlt bei so ziemlich allen Brokern Gebühren jenseits der 1% auf den regulären Sparplan. Bei manchen, die zusätzlich auch noch einen Fixkostenbeitrag von 2,50€ etc und mehr mit berechnen, sind wir dann stellenweise schon bei über 5% Schwund.

Ich investiere ja auch intervallisch in Raten, aber eben auch nicht über einen direkten "Sparplan", sondern noch seit langem schon wie immer "von Hand" geordert. Jeden Monat fließt ein frischer Tausi ins Depot und damit wird dann gezielt die Position nachgekauft, die aktuell am meisten unter der Soll-Allokation zurück abweicht. Quasi dauerndes automatisches Rebalancing gleich mit dazu.

Dass es gerade für Anfänger und Kleinstinvestoren angebrachter sein kann, trotzdem lieber einen direkten automatisierten Sparplan einzurichten, kann gut sein. Wer noch nicht so lang dabei ist wie manche von uns, muss erst die psychologische Disziplin aufbauen (und da können solche sanften "Zwänge" helfen), um eben nicht den "Versuchungen" zu erliegen, zB. bei Geldknappheit mal eine Rate auszusetzen oder das Spargeld lieber für Konsum auszugeben etc.
Oder wie gesagt, wer noch keinen Crash miterlebt hat, muss auch erst noch "lernen" einfach da mittenhindurch weiterzuinvestieren. Die Erfahrung zeigt ja, je leichter es ist aufzuhören, umso schwieriger ist es, dann auch wieder reinzukommen. Diese nötige Disziplin betrifft aber eigentlich längst nicht nur Wertpapiersparen, sondern setzt an sich im Prinzip schon viel früher an (also dass man generell ordentlich budgetiert und Kontrolle über seine Einnahmen und Ausgaben hat. Eine konsequente Finanzplanung, wie in der letzten Artikelserie behandelt, legt das richtige Fundament dazu, auf dem dann überhaupt erst alles weitere aufbauen kann).


Anton sagt am 25. Mai 2016

Hallo Finanzwesir,

wie wäre es mal mit einem Interwiev mit Dummerchen? Er fällt hier mit sehr gescheiten und engagierten Beiträgen auf. Hat er einen eigenen Blog? Wer ist er? Was macht er so?

LG, Anton


Hanno sagt am 25. Mai 2016

Zur Aktion der kostenlosen Sparpläne kann ich sagen, dass es da große Unterschiede der Marketing-Laufzeiten gibt. Ich mich Ende 2014 bei der Consors Bank für ETFs (World und EM) von Comstage entschieden, und die sind bis Februar 2019 gratis besparbar.
Wenn die Aktion dann endet, hatte ich immerhin vier Jahre Ruhe (klar, so eine Aktion kann wohl auch frühzeitig beendet werden, das Risiko gehe ich ein). Das ist schon ein ordentlicher Zeitraum. Bei Aktionen, die nur ein oder vielleicht auch zwei Jahre dauern, würde ich es mir schon genauer überlegen. Was ich dann Anfang 2019 mache, überlege ich mir dann später :)


Finanzwesir sagt am 27. Mai 2016

Hallo Anton,

  1. Dummerchen hat keinen eigenen Blog.
  2. Das Interview mit Dummerchen müsste - wenn er das denn überhaupt will - der Finanzrocker führen. Er hat in seinem Podcast das Interview-Format. Der Podcast hier ist als Dialog-Podcast und nicht als Interview-Podcast ausgelegt.

"Wer ist er? Was macht er so?"

Kennst Du die Geschichte von den Heinzelmännchen? Wenn ich alles sage und veröffentliche, verschwindet er auf Nimmerwiedersehen und wir bekommen alle keine "gescheiten und engagierten Beiträge" mehr, geschweige denn einen vierteiligen Excel-Kurs.

Also: Freu Dich über sein Engagement und buddel nicht weiter rum ;-) (Weißt schon, Informatenschutz und so...)

Gruß
Finanzwesir


Finanzwesir sagt am 27. Mai 2016

Hallo Hanno,

"Was ich dann Anfang 2019 mache, überlege ich mir dann später"

Das ist der Pragmatismus, den ich sehen will! In zweieinhalb Jahren hast Du mehr Erfahrung, siehst Dinge anders und womöglich verlängert Consors die Aktion auch, ganz einfach deswegen, weil 2019 der Kostendruck so hoch geworden ist, dass man einen ETF nur noch so an den Mann bringen kann.
Mit anderen Worten: Eine Sonderleistung wird das neue Normal. Ein Phänomen, das im technischen Bereich nicht unbekannt ist.
Die banken kommen immer mehr in das Fahrwasser der Hardware-Hersteller und Telekommunikationsunternehmen. Der Kunde erwartet Jahr für Jahr mehr Prozessorpower bei gleichzeitigem Preisrückgang.
Und selbst wenn es nicht so kommt: Dann hast Du schon mal vier Jahre kostengünstig gekauft. Das kann Dir keiner nehmen.

Gruß
Finanzwesir


J.Jones sagt am 02. Juni 2016

Hallo Zusammen,

ich hatte heute mit meinem Steuerberater gesprochen und der sagte, dass es so sicher wie das "Amen in der Kirche" sei, und es nicht bei den 25% Abgeltungssteuer (+Soli etc.) bleiben wird. Da können wir uns in naher Zukunft auf etwas mehr Transfer in Richtung D-Staat einstellen... Seine Vermutung lag bei 35%. Aber, es ist nur seine Mng.


Florin sagt am 03. Juni 2016

Hallo Jones,

Könnte mir alternativ auch vorstellen, dass der persönliche Steuersatz die Abgeltungssteuer in naher Zukunft ersetzt. Mal sehen was da kommt.
Was mich nur immer wieder verwundert: Warum sind (Geschäfts-)Banken von eben jener Abgeltungssteuer befreit? Sehe hierin bislang keinen Grund außer solventer Lobbyarbeit...

MfG
Florin


Jorges sagt am 13. Juli 2016

Hallo, hatte erst heute diese Podcast gehört und zwischendurch dann ein paar Schreck-Minuten, als ich mich fragte, ob ich bei meiner letzten Steuererklärung alles richtig gemacht hatte. Ich halte nämlich den Arero-Fonds (DWS0R4) und den Comstage MSCI World (ETF110) – und beide sind, wenn ich das richtig gesehen habe, ausländische thesaurierende Swapper, richtig?

Für diese erstellt mir die DKB ja jährlich ein PDF mit Steuerinformationen, mit einer Zeile "Ausländischer thesaurierender Investmentfonds vorhanden" sowie "Höhe der ausschüttungsgleichen Erträge aus ausländischen thesaurierenden Investmentfonds und Mehr-/Mindestbeträge aus intransparenten Fonds." Dahinter steht dann eine 0. Heißt das also, ich muss damit also auf der Steuererklärung nix weiter tun?


Steuerfrosch sagt am 14. Juli 2016

Hallo Jorges, hallo Finanzwesir,

falls du von der Einkommensteuererklärung 2014 oder 2015 sprichst, brauchst du dir keine Sorgen machen, da die beiden Fonds in der Tat tatsächlich Nullmeldungen in diesen Jahren publiziert haben.
Solltest du von Vorjahren sprechen, kann ich dazu nichts sagen, weil ich nur diese beiden Jahre auf die Schnelle per WMAccess nachgeschaut habe.

Ich gehe aber ebenfalls davon aus, dass zumindest die Comstage Fonds stets Null Euro ausweisen.
Ich arbeite in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und habe seit Jahren mit der Problematik zu tun, vor allem aufgrund der Flut an Selbstanzeigen, bei denen wir die Kapitalerträge für vermögende Kunden mit "Auslandsbezug" zusammen schustern müssen.

Und für alle anderen, deren Fonds/ETFs etwas anderes in den Zeilen 15ff (neuerdings: Zeilen 14ff) ausweisen, möchte ich darauf hinweisen, dass man die "nur nachrichtlich"-Zeilen durchaus beachten sollte, vor allem wenn da tatsächlich ein Betrag jenseits der Null Euro ausgewiesen wird.

In einem solchen Fall kann es sich ggf. durchaus lohnen, jemanden mit Kenntnis zu befragen bzw. sich selbst mit der Thematik intensiver zu befassen, da dies nicht ganz unproblematisch sein kann. Spätestens, wenn man dann doch einen solchen Fonds veräußert.

Gruss
Steuerfrosch


Jorges sagt am 15. Juli 2016

Lieben Dank, Steuerfrosch! Ja, es geht tatsächlich nur um 2014 und 2015.

Wenn ich diese beiden Fonds nun auf (richtig) steuereinfache, also ausschüttende Fonds umschichten will, welche würden sich da eignen? Für den Comstage MSCI hab ich in der Liste zB den HSBC ETF DE000A1C9KL8 gefunden – spricht etwas gegen den? Und für den Arero scheint es keine ausschüttende Alternative zu geben, oder?


Steuerfrosch sagt am 05. August 2016

Hi nochmal Jorges,

ich habe gerade erst deine Antwort gesehen. Ich denke, dass "steuereinfach" nicht unbedingt mit "ausschüttend" gleich zu setzen ist. Der Finanzwesir hat dies meines Wissens auch nie getan, sondern nur angedeutet, dass er persönlich ausschüttende Fonds bevorzugt.

Ohne deine genaue Finanzlage und jedes Detail zu kennen kann ich dir leider keine Empfehlungen geben, ob es Sinn macht einen anderen Fonds zu erwerben etc. Zudem muss ich sagen, dass selbst wenn das ein "offizieller" Termin wäre, ist es weder Steuerberatern noch Wirtschaftsprüfern gestattet, "Finanzberatung" zu leisten.

Aber aus dem Stehgreif würd ich dir - steuerlich - empfehlen, deine alten Fonds lieber nicht zu veräußern und deine alten Fonds zu behalten, da eine Veräußerung und ein neuer Kauf in der Regel zu mehr Transaktionskosten und ggf. steuerlichen Auswirkungen führen könnten. Ob es jetzt aus finanzieller Sicht bessere Fonds gibt kann und darf ich nicht beurteilen.

Die Comstage Fonds im Speziellen scheinen so oder so am besten ans deutsche Steuerrecht angepasst zu sein, besonders im Vergleich zu den beliebten iShares Fonds (von denen ich selbst einige halte und die zu einigen Problem führen können).

Zu dem neuen Fonds kann und möchte ich nichts sagen, aus den oben genannten Gründen.

Inwiefern sich Änderungen durch das neue Investmentsteuergesetz ergeben könnten, kann ich leider nicht kompetent beurteilen, da ich mich damit bisher noch zu wenig beschäftigt habe, um eine qualifizierte Meinung oder Empfehlung abzugeben.

Beste Grüße
Steuerfrosch


Arnie sagt am 20. August 2016

hello boys,

Ich habe diesen Podcast aufmerksam verfolgt und nun wollte ich mein Geld "steuereinfach" anlegen. Also entweder "ausschüttend" oder "thesaurierend als SWAPer" genau wie im Podcast erklärt. . Aber das Problem ist, dass ich aus Österreich komme. Einen Freibetrag wie in Deutschland gibt es in Österreich nicht und sonst gibt es auch ein paar kleine Unterschiede. Auf der Homepage von Konsument http://www.konsument.at/geld-recht/investmentfonds-und-kest ist beschrieben dass es bei einem thesaurierenden Fond einen Steuervorteil gibt. Leider komme ich bei dieser Erklärung nicht mit und das Beispiel ist mir zu kompliziert.

Auf welche ETFs soll ich nun als Österreicher setzten?


DerMitleser sagt am 13. November 2016

Hallo Finanzwesir,
davon hast Du bestimmt schon gehört: "Gewinne mit alten Fonds werden ab 2018 steuerpflichtig", aber wußtest Du auch, dass das ebenso gilt "...für diejenigen, die darauf vertraut haben, dass sie ihre vor 2009 erworbenen Fonds auch noch in vielen Jahren verkaufen können, ohne auf die aufgelaufenen Gewinne Steuern zahlen zu müssen"? Quelle: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/gewinne-mit-alten-fonds-werden-ab-2018-steuerpflichtig-14523723.html


Markus B. sagt am 04. Januar 2017

Hallo Finanzwesir,
ich habe über die Feiertage Ihr neues Buch "Der Finanzwesir" gelesen. Mir ist nun klar, dass ich neben meinem bereits gekauften Comstage MSCI World ETF noch einen ETF Emerging Markets erwerben möchte. In Ihrem Buch empfehlen Sie den ETF EM von Comstage, da thesaurierend und steuereinfach. Ist dieser wirklich die einzige Option im Bereich EM? Mir geht`s einfach darum zu verstehen wo und warum ich mein Geld anlege. Handelt es sich beim besagten ETF um einen derivativen ETF? Wo sehen Sie die Vor- und Nachteile? Was halten Sie vom Amundi ETF FR0010959676 - ebenso kostengünstig und thesaurierend? Vorab besten Dank!
P.S. Ihr Buch ist spitze und kann ich gerne weiterempfehlen! :-)


Milan sagt am 06. Februar 2017

Hallo,

der Amundi ETF (FR0010959676) ist zu meiner Überraschung nicht "steuereinfach".
Der Bundesanzeiger weist für ihn ausschüttungsgleiche Beträge aus, obwohl seine Replikationsmethode doch synthetisch/swap-basiert ist. (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=FR0010959676).

Nun bin ich etwas durcheinander und auch eine Internetrecherche konnte keine Klarheit bringen.

Kann mir hier jemand helfen?

Ich dachte swap-basierte ausländische Thesaurierer seien steuereinfach.

Da ich den ETF bereits im Depot habe, habe ich kurz überlegt auf den Comstage ETF (LU0635178014) zu wechseln. Lohnt sich das denn überhaupt? Es soll ja auch ab 2018 eine neue Besteuerung geben, die die Unterschiede zwischen den ETF-Arten abschafft. Weiß denn jemand, wie hier der Stand der Dinge ist?

Viele Grüße
Milan


Dummerchen sagt am 07. Februar 2017

Hallo Milan,

steuereinfach ist ein ETF nur, wenn der Bundesanzeiger das auch so ausweist.
Die Replikationsmethode ist (leider) kein verlässlicher Anzeiger, wie Du ja nun leider am eigenen Leibe erfahren musstest. Wie genau solche ausschüttungsgleichen Beträge doch auftreten können, kann ich Dir nicht erklären - vielleicht hat ein Fondsmanager gepennt, als der Aktienkorb, den Amundi hält, doch mal eine Dividende ausgeschüttet hat.
Keine Ahnung. Es gab wohl in der Vergangenheit schon Jahre, in denen das beim Amundi mit der Steuereinfachheit geklappt hat - aber nicht in jedem Jahr. Theoretisch kann Dir das immer bei jedem ETF passieren - Du erfährst es immer erst im Rückblick, wenn also der ungewünschte Fall bereits eingetreten ist. Beim Comstage ETF ist das meines Wissens nach so noch nicht passiert.

Die Besteuerung von ETFs wird sich tatsächlich 2018 ändern - hier warte ich aber ähnlich gespannt wie Du, was uns "die liebe Finanz-Blogosphäre" hier erklären wird.
Ich bin mal auf den ersten gespannt, der hier was brauchbares vorlegt. Bislang finde ich die verfügbaren Infos noch recht unklar. Mir macht das Thema Steuern aber auch wenig Vergnügen - da beginne ich eine eigene Recherche erst, wenn bis Dezember die Damen und Herren Blogger noch nichts eruiert haben.
Solange halte ich die Füße still, investiere einfach so weiter wie ich es bislang tue und harre der Dinge die da kommen. Die Steuergesetzgebung wird sich in den nächsten Jahrzehnten eh noch x-Mal ändern - Geldanlage ist keine Fire-and-Forget-Geschichte wie es sich die typischen Anleger in Lebens-/Rentenversicherungen so vorstellen. Da muss man eh immer mal wieder aktiv werden.

Liebe Grüße
Dummerchen


Tommes sagt am 08. Februar 2017

Grüße!

Im Podcast war die Rede von unterschiedlichen Gebühren, zusätzlich zur TER. Ich habe das nicht nachvollziehen können. Auf welcher Seite sieht man denn vollumfänglich, was an Gebühren anfällt?

Danke,
Tommes


Milan sagt am 08. Februar 2017

Hallo Dummerchen,

vielen Dank für deine Antwort. Ja das habe ich wohl jetzt auch gelernt.
Wobei ich auch schon gelernt habe eine Steuererklärung zu machen und einen Steuerbescheid aufzubewahren.
Da werde ich es schon zu verhindern wissen, dass ich die Erträge aus dem Amundi Emerg. Mrkts doppelt versteuere.

Und wie gesagt, vielleicht ist das Thema Anfang 2018 ja dann schon so nicht mehr existent.

Viele Grüße
Milan


Dummerchen sagt am 08. Februar 2017

Hallo Tommes,

Du siehst es im Endeffekt an der Rendite: Alles was nicht bei Dir von der "versprochenen" Indexrendite ankommt, sind die Kosten. Dabei muss man beachten, dass die ETF-Anbieter auch versuchen, z.B. durch Wertpapierleihe zusätzliche Gewinne zu erzielen, u.U. auch um die Rendite zu verbessern.
Die Rendite verschlechtert sich aber nicht "nur" durch irgendwelche operativen Kosten, sondern auch deshalb, weil die Anbieter nicht alle 1600 und ein paar zerquetschte Unternehmen des Index kaufen, sondern z.B. bei der physikalischen Replizierung auf den Kleinkrams mit 0,01% Indexanteil verzichten - eben um zusätzliche Kosten zu vermeiden. Auch dadurch entsteht eine Abweichung zur Indexrendite.
Während die TER üblicherweise ausgewiesen wird, kannst Du diese Gesamtabweichung (man nennt das Tracking Differenz) nur im Vergleich zum Index sehen: Die deutsche Bank (bzw. dbx-trackers) haben dazu auch ein PDF-Pamphlet verfasst (http://bit.ly/2k3ynZG) (die weisen das auch bei ihren ETFs konkret aus - das ist trotzdem von mir keine Werbung für den Laden!!!).

Ganz praktisch kann ein Vergleich der 1-Jahres-Renditen (bei justetf oder so) einen ganz guten Überblick darüber geben, wie sich gebührentechnisch die Anbieter unterscheiden - leider halt immer nur für die Vergangenheit. Bei justetf gibt's auch noch ne nette Erklärung zum Thema:
https://www.justetf.com/de/news/etf/die-tatsaechlichen-kosten-eines-etfs-gesamtkostenquote-ter-vs-total-cost-of-ownership-tco.html

Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.

Liebe Grüße
Dummerchen


Christoph sagt am 19. Februar 2017

Vielen Dank für die tollen Podcasts! Viele Jahre habe ich mich vor dem Thema Geldanlage gedrückt und (zu viel) Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen. Jetzt habe ich mit Eurem Podcast viel gelernt und mein Geld in einen MSCI World ETF investiert - am Ende war's ganz einfach...

Mein Ziel: Irgendwann von der Dividendenausschüttung des ETF zu leben (ggf. nicht in Deutschland sondern einem Land mit günstigeren Lebenshaltungskosten). D.h. aktuell wird die Ausschüttung einfach reinvestiert. Ausschüttende ETFs scheinen aber grundsätzlich teurer zu sein (meiner hat Gesamtkosten von 0,5%) als tesaurierende ETFs.

Meine Frage: Kann ich ohne große Probleme meinen tesaurierenden ETF jetzt wieder verkaufen, direkt einen tesaurierenden ETF mit geringeren Kosten kaufen und dann später im Alter - wenn ich die Ausschüttung wirklich haben will - wieder den tesaurierenden ETF verkaufen und einen auschütteneden kaufen?

Eigentlich sollte das doch kein Problem sein und die Kosten für Verkauf-Kauf-Verkauf-Kauf würden bei 4x5€ liegen (Flatex). Oder mache ich hier einen Gedankenfehler was die Steuer angeht?

Vielen Dank!


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