25. September 2020


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 39 / 2020)

FinCamp 2020 - auf der Zielgeraden

Optimismus rockt! Die Veranstaltungstechnik ist bestellt, das Mittagsmenü verkostet, die Raumplanung steht und fast alle Tickets sind weg. Ich habe meinen ersten Entwurf der Willkommensrede fertig und ein professionelles Filmteam haben wir auch. Es geht voran an allen Fronten.

Alle Referenten haben "Skin in the game". Sie sind mit eigenem Geld investiert und erzählen ungeschminkt von ihren Erfolgen und Misserfolgen.
Unser Motto: Keine Sponsorenvorträge, kein Vertrieb, stattdessen: Wissen und Erfahrungen pur!
Ich würde mich freuen, Sie am 24. Oktober in München auf dem FinCamp 2020 begrüßen zu können.

Wir hoffen doch noch das "Ausverkauft"-Schild raushängen zu können. Wir würden uns sehr freuen, Sie am 24.10.2020 in München begrüßen zu können. Die Mutigen kriegen die Rendite. Sind Sie dabei?

Jetzt aber: Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Einmal Moralkeule bitte

Studie: Finanzbranche beschäftigt häufig vertrauensunwürdige Mitarbeiter

"Studenten, die ihre Karriere in der Finanzwelt planten, waren um 30 Prozent weniger vertrauenswürdig als solche, die nach ihrem Studium ihren Berufseinstieg in einer anderen Branche sahen. 2019 und 2020 wiederholte das Forschungsteam die Befragung und stellte fest, dass die weniger vertrauenswürdigen Personen auch tatsächlich in der Finanzwelt einen Job angenommen hatten."
Download der Studie

Arbeitsmärkte für unmoralische Jobs Nicht Nutte oder Söldner, sondern Banker, Waffenproduzenten und Tabakhändler werden unters Moralmikroskop gelegt.

"Wir finden in unserer Studie, dass Arbeitnehmer für unmoralische Arbeit vergleichsweise hohe Löhne erhalten. Dies steht in krassem Gegensatz zum Ideal, nach dem Arbeitnehmer gemäß ihrem Beitrag zur Gesellschaft entlohnt werden sollten."

So kommt Geld in die Kasse

Der Maschinist im Merkelmodus: Alles alternativlos.

"Eröffne ein Depot bei einem der aktuell besten Broker und kaufe dann per Sparplan oder als Einzelkauf den gesamten Aktienmarkt mit einem passiven Aktien ETF, wie zum Beispiel dem Vanguard All World FTSE."

Alles andere ist des Teufels. Ein paar Hasardeure versuchen ihr Glück mit Immobilien, ein paar Kamikazes kaufen Optionen. Nicht zu empfehlen!

Sie haben eine Fonds-Rentenversicherung? Machen Sie das Beste draus. Katrin hat eine Fonds-Rentenversicherung. Wenn Sie die auf Lebenszeit verrenten lässt bekommt sie 27,77 € monatlich pro 10.000 € Versicherungskapital. Ein Champagner-Frühstück wird das nicht, aber ein Gläschen Asti Spumante geht.
Aber, Katrin ist ein Fuchs: Es gibt doch dieses Kapitalwahlrecht. Sie will sich auszahlen lassen. Nur: Was macht sie, wenn die Börse zum Stichtag im Coronafieber liegt? Den Ausweg beschreibt sie in ihrem Artikel.

Madame Moneypenny: Meine 10 Geldregeln. Nummer 7 wird Dich schockieren (mach ich aber auch so). Und: Wenn’s was zu feiern gibt, dann Schampus statt Sekt. Bochum lässt’s krachen.

Das geht nicht gut

Der Fall Wirecard: Wenn der Bock die Bilanzen prüft und dann als Gärtner steuerlich durchwinkt. Bock und Gärtner werden bezahlt von dem der die zu prüfenden Daten zur Verfügung stellt. Die Porno-Branche sortiert so etwas in die Schublade "Inzest" ein. Für PMG, EY (Ernst & Young), Deloitte und PwC ist es normales Geschäft.
Heraus kommt dann ein Wirecard-Skandal.

Männers, aufgemerkt: Fürchtet die Apologeten der finanziellen Freiheit, denn

"Die Verrentung eines Mannes gilt Soziologen heute als eine der schwersten Lebenskrisen."

Und dann die Kommentare erst….
Der Finanzwesir hält nach wie vor die Idee des Fuck-you-money hoch und sagt: Geld ist nicht dazu da, dass man machen kann was man will, sondern das man nein sagen kann zu all’ den Dingen, die man nicht will.

Beim Grundeinkommenexperiment, was wird da eigentlich untersucht? Die Wirkungen eines monatlichen Geldgeschenks oder die eines BGE.

"Stattdessen wurde sorgsam auf eine geschickte Konstruktion geachtet, so dass das „BGE“ völlig unversteuert bleibt, obwohl eigentlich Schenkungen von Fremden oberhalb 20.000 Euro in einem Zeitraum von zehn Jahren (hier sind es 43.200 Euro) schenkungsteuerpflichtig sind.
Es bestand offenbar größeres Interesse daran, durch eine möglichst attraktive Gestaltung der Geldgeschenke den Andrang auf die ausgelobte kostenlose Lotterie zu vergrößern, als an einem halbwegs realistischen Studiendesign und validen Forschungsergebnissen."

Was nützen Burggräben, wenn der Feind Fallschirmjäger hat oder langfristig sind wir alle tot und Apple pleite. Dauerhafte Sicherheit gibt es nicht.

Der Finanzwesir meint: Das bezieht sich nicht nur auf Firmen sondern auch auf Anlagestrategien und Anlageklassen.

(awa)

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Kommentare

ChrisS sagt am 26. September 2020

Da hatte Lyxor doch gerade erst Comstage, die ETF-Abteilung der Commerzbank, übernommen, da plant die Mutter Societe Generale anscheinend schon wieder den gesamten Verkauf von Lyxor selbst. Haja...
Als mögliche Interessenten werden jedenfalls Amundi und DWS genannt, na mal sehen wie am Ende der ganzen Konsolidierungen die europäische ETF-Landschaft in ein paar Jahren noch aussehen wird (alles iShares und vielleicht noch ein bischen Vanguard? :-D)

Nächste Einreichung, weil das Thema "Thesaurierer oder Ausschütter, unter dem Gesichtspunkt steuerlicher Optimierung?" ja auch hier immer mal wieder eine Evergreen-Diskussion ist, wo sich alles vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen die Excel-Tabellen an die Köppe schmeißt, haja so is' halt der Deutschen liebstes Hobby...
Jedenfalls hat grad auch Finanztip grad ein Erklärvideo/Rechenbeispiel zum Thema veröffentlicht. Natürlich ist das alles wegen der Laienverständnistauglichkeit ein bischen zu flach und vereinfacht, um für die Fortgeschrittenen das Thema auch ein für alle mal beenden zu können (es wird zB. der Einfachheit halber mit simpler stetiger Rendite gerechnet, der Basiszins und SFB wird auch statisch gelassen, etc.), also es würde mich nicht überraschen wenn das stattdessen wieder zum Anlass für die nächste Diskussion zum Thema ist, weil man natürlich immer sagen kann halt aberaber mit meiner Spezial-Vorgehensweise XYZ sieht das dann aber noch soundso aus, aber haja, das können sich dann die fortgeschrittenen Strategen ja noch gegenseitig weiter vorrechnen, davon wollen wir sie ja auch nicht abhalten. Ansonsten sei den davon unbeteiligten eher normalen Kleinanlegern eben das Fazit hingelegt, wer nicht unbedingt den Ehrgeiz hat da noch unbedingt den letzten Cent herausoptimieren zu wollen, der wird davon eben vielleicht auch nicht soooviel verpassen, egal ob er nun in einen Thesaurierer oder eben Ausschütter (dann aber natürlich die Ausschüttungen ja auch immer brav wieder reinvestieren ;-) anlegt, das erste wichtigste ist ja wie gesagt immer erstmal "nicht arm sterben", und das wird man schon mit beiden Varianten nicht, wenn mans eben nur diszipliniert genug durchzieht...


Joerg sagt am 28. September 2020

@ChrisS

Hatte das Video auch gesehen und schon gewartet, dass jemand damit um die Ecke kommt. ;-)

Die Hauptsache kommt jedoch auch mit Saidis vereinfachten Annahmen heraus: Thesaurierer liegen vorn!

Wie wenig sie im Video vorn liegen, liegt an zwei seiner getroffenen Annahmen:

a) lineare Rendite von 7% (in der Realität gibt's halt in 3 von 10 Fällen Verlustjahre und dann schlägt das SoRR auf die Wiederanlage zu (Abgeltungssteuermalus zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, vgl 2018)

b) die mathematisch richtige aber realpraktisch sinnfreie Komplett-Depot-Auflösung nach 30 Jahren (das macht keiner und dann ist das Depot aber erst groß, Ausschüttungen hoch und die Steuern darauf auch, Steuerstundung wird erst richtig spannend).

Im Prinzip ist es ganz einfach: zahlt man in der Kapitalaufbau- oder Entnahmephase mit einem größeren Depot Abgeltungssteuern (also liegt über SFB), ist der Nachteil von Ausschütten ganz grob (asymptotisch) Ausschüttungsrendite x 0,26375 x 0,7 (Teilfreistellung).
Also bei 2% zZ ca. 0,37% p.a. WENN man sein Kapital ein bisschen strukturiert (Kursgewinnleiter) und das ein oder andere Mal Verlusttopfernte betreibt (Tax-Loss-Harvesting) und im Alter steuersparend die Töpfe auflöst und so die Steuerstundung maximal surft.
https://www.finanzwesir.com/blog/steuern-optimieren-aufwand

Aber das Thesaurierer-Thema hatten wir ja alles ausführlich schon hier durchgekaut:

LG
Joerg


Max Alpha sagt am 29. September 2020

@Joerg
Und in 30 Jahren gilt Deine Formel noch?
Würde bedeuten, dass sich die Steuergesetzgebung 30 Jahre nicht verändert.
Kaum vorstellbar.
Nichts für ungut aber da lass ich mir doch lieber in 30 Jahren bequem in jedem Quartal die Ausschüttungen auf das Konto überweisen.
Gruß
Max Alpha


Joerg sagt am 29. September 2020

@MaxAlpha
Nee, schon in 9 Jahren wird endlich auch in D (erzwungen durch EU-Recht) das private, individuelle, steuer-privilegierte AV-Depot eingeführt:

  • Alle meine Thesaurierer werden dort hin übertragen und können in meiner Rente STEUERFREI verzehrt werden (Freibetrag 30k/a) ;-)
  • Alle Ausschütter können auch dort hin übertragen werden, leider bleibt aber nur der Verkauf steuerfrei; wie Ausschüttungen behandelt werden, bleibt den einzelnen EU-Ländern überlassen und da D immer noch ein bisschen aktienfeindlich ist ... :( :( :(

Spaß, bestimmt bekommen wir eine rein deutsche, gerechte Lösung: ich muss alle unlautere Steuerstundung auf Heller und Pfennig zurückzahlen (samt 5% Verzugszinsen) und komme als Steuervermeider an den Pranger. Du bekommst dagegen einen Orden für patriotische Abgeltungssteuer-Begleichung in Bronze (ab 10k bezahlter KESt in Summe)

LG
Joerg


Max Alpha sagt am 30. September 2020

@Joerg
Putzt die mir gebührende Goldmedaille!
Bronze wäre zu wenig!
Gruß
Max Alpha


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