Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 48 / 2019)
Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.
Fundstück der Woche
Deka-Leaks: 10 Tricks, wie die Sparkassen noch mehr Fonds verkaufen. Deckt sich 1:1 mit unserem Podcast "Bank von innen"
"Der Kunde ist 1. ein "Beeinflussbarer Kontakt" und 2. tendenziell dumm.
Auf jeder Seite der Verkaufsbroschüre steht:
"Diese Information ist zur Verwendung gegenüber Kunden weder geeignet noch bestimmt. Eine Weitergabe an bzw. Verwendung gegenüber Kunden ist nicht gestattet."
Was lernen wir daraus? Sollte es auf Ihrem Handy Fotos geben, die dort auch bleiben sollen, wäre jetzt ein guter Moment zur Löschtaste zu greifen. Denn:
- Wasser fließt immer bergab.
- Alles, aber auch wirklich alles landet irgendwann in diesem Internet.
Der Ablasshandel zum Wochenende:
Mit nur 99 Euro im Jahr die Welt retten und Bäume wachen lassen. Der Finanzwesir findet: Ein Hüpf-Angebot für die Generation Schneeflocke. Echte Männer erinnern sich mit Wehmut an Krombacher: Saufen für den Regenwald - das war eine reelle Sache!
Schwarzer Freitag
Black-Friday: Fluch oder Segen?
"Da werden Menschen zu Hyänen"
(frei nach Schiller)
Schaut Euch den Feigling an - eine ganze Arena für sich alleine. Der hätte nie ein TV-Set erringen können! Die fetten Amis würden ihn einfach niederwalzen.
Die weiße Seite der Macht
Optionen braucht der Mensch - und keine eingeschlagene Nase beim Freitags-Fight. Denn, hört hört:
"Frauen fühlen sich zu Männern mit vielen Optionen hingezogen, weil optionsreiche Männer Souveränität und Gelassenheit ausstrahlen.
Sie lassen sich von Männern scheiden, die Sie langweilen!"
Also Jungs! Nicht langweilen, sonst Kadetten Pils.
Private Banking
Egal, wie sich winden und drehen: Das Abzocken steckt ihnen in den Genen und das mögen immer weniger Kunden. Selbst die armen Reichen (haben weniger als 20 Millionen Franken am Start) werden algorithmisch abgespeist.
20 Millionen Fränkli im Säckl, aber trotzdem alle 18 Monate einen neuen Ansprechpartner? Da kann ich ja gleich DIY machen.
Auf Englisch
Factor-Investing: Still more art and less science.
(awa)
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Abgelegt unter Blogblick, Was schreiben die anderen
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Kommentare
guter-verwalter sagt am 29. November 2019
Lieber Herr Warnecke,
Ihre Formulierung zu "Ablasshandel am Wochenende": Einfach köstlich! Was hab ich herzhaft lachen müssen :)
"Saufen für den Regenwald." Hammer!
Schön zu sehen, dass man mit nur einem Satz die neue Bigotterie der Klima-Notständler und- Hysteriker so präzise aufs Korn nehmen kann. Weiter so!
Grüße, ihr
guter Verwalter
Ex-Studentin sagt am 29. November 2019
Zum Black-Friday-Video: Ich muss mal Tim Schäfer fragen, ob er an dem Tag selbst solche Videos aufnimmt oder ob er sich lieber eine einsame Hütte im Wald an dem Tag mietet. :D
Danke wie immer für die Erwähnung in deinem Wochenrückblick!
Smartinvestor sagt am 02. Dezember 2019
Saufen für den Regenwald." Hammer!
Lol. Das ist wie Fahrspaß mit dem Turbodiesel für den Klimaschutz. Der von unseren verlässlichen US-Freunden nachhaltig ins Licht der weltweiten Öffentlichkeit gezerrte Diesel-Skandal und Fahrverbote haben diesen Spaß nun verdorben. Sei's drum, in unserer Spaßrunde hier war er trotzdem Teil des Allzeithochs der letzten großen Erheiterung zum Thema. ;-)
"Schön zu sehen, dass man mit nur einem Satz die neue Bigotterie der Klima-Notständler und- Hysteriker so präzise aufs Korn nehmen kann."
Auch schön, dass die dabei immer mitmischenden IYIs und andere Gutmenschen so regelmäßig für Erheiterung sorgen.
Kann allerdings (vorübergehend) schlimm für die sein, die sich wirklich Sorgen um das Klima machen. Denn durch diese und andere Auswüchse des hippen Green-Hypes, wie z.B. auch der ESG-Regulierungswahn, kann das Klima wieder Mal mehr geschädigt werden als nötig (mit deepl.com übersetzt):
"Dies könnte zu einer gefährlichen Blase führen und den globalen Wandel zu nachhaltigeren Anlagen behindern."
Aber keine unnötigen Sorgen. Denn so wird das Alpha-Ertragspotenzial durch den damit angefachten Herdentrieb zuverlässig aufrecht erhalten. Mit dessen Ausbeutung werden Alpha-Jäger diese unnötigen Klimaschädigungen dann zum Glück begrenzen und dürfen sich dabei schadlos halten.
Ähnlich wirksam unterstützt auch der liebe Trump Greta's ebenso liebe Klimaschutz-Bemühungen.
Und beide Globalisierungsgegner erhöhen damit das Alpha-Ertragspotenzial noch mehr. Denn das kann Dank der dadurch bewirkten Reduzierung diversifikationsschädlicher Korrelationen unter den Finanzmärkten der Wirtschaftsblöcke ganz besonders gut gedeihen. :-D
So sorgt die ureigene Natur des Menschen mit all ihrer kreativen Diversität von Greta bis Trump ganz unerwartet wirksam dafür, dass unser Planet für alle lebenswert bleib. Schön, dass das auch noch "nachhaltig" erheitert und so die zur Lösung unserer Rest-Probleme Not-wendige Kreativität fördert.
Rüdiger sagt am 03. Dezember 2019
Auch schön, dass die dabei immer mitmischenden IYIs und andere Gutmenschen so regelmäßig für Erheiterung sorgen.
Definitiv! Und die Gutmenschen lassen sich auch besonders gerne von den selbsternannten hypergescheiten Bessermenschen belustigen. ;-)
Smartinvestor sagt am 06. Dezember 2019
"Und die Gutmenschen lassen sich auch besonders gerne von den selbsternannten hypergescheiten Bessermenschen belustigen." - Rüdiger
Solche Gelassenheit wäre natürlich sehr zu begrüßen, um herzhafte Widersprüche gemäß dem tollen Zitat heute von Karl Popper – der wichtigste Philosoph der Wissenschaft - für den Fortschritt nicht nur zu tolerieren, sondern so kreativ wie möglich zu nutzen.
Das genaue Gegenteil ist heute leider zu oft der Fall. Diese absolut sinnfreie IYI-Hierarchie der Gut-, Besser- und Bestmenschen ist m.E. das Ergebnis deren verbissenen verbalen Kampfes um die Deutungshoheit innerhalb deren beschränkender Filterblase. Sogar über wirklich Gescheite, die belustigt und kopfschüttelnd von außen auf das Geschehen in deren Filterblase schauen. ;-)
Dazu entblöden sich die - von Rüdiger wirklich treffend bezeichneten - "selbsternannten hypergescheiten Bessermenschen" da drinnen anscheinend nicht Mal, sich damit selbst noch verachtender zu verunglimpfen als ihre Gutmenschen-Mitbewohner.
Albert scheint das mit seinem treffenden Kommentar heute ähnlich zu sehen:
"Mit Lappen im Safespace gewinnt man keinen Blumentopf."
Oder hätte ich wieder erstmal nachfragen sollen, bevor ich das gleich selbst interpretiere? Ganz bestimmt nicht. Denn ich gehe durch diesen interessanten Link erst Recht davon aus, dass der Finanzwesir genau diese Popperschen Widersprüche durch unterschiedliche Interpretationen begrüßt und nach Kräften fördert. Und zwar damit die (dogmatische EMH-) Filterblase seines Ladens eigenständiges Denken nicht allzu sehr beschränkt! ;-)
Jedenfalls hat er die vor über 3 Monaten geäußerte Erwartung, zu abstruse Interpretationen klarzustellen, bislang eisern ignoriert. Stattdessen wissen wir jetzt, dass er das genaue Gegenteil fördern will, den Widerspruch für den wissenschaftlichen Fortschritt! Gut so und weiter so! :-)
Tom sagt am 05. Januar 2020
Hallo zusammen,
erstmal möchte ich mich für den erstklassigen Blog bedanken, ich schaue fast täglich bei euch vorbei! Und seit kurzem funktioniert bei mir auch die Darstellung übers Handy perfekt. Danke dafür :-)
Und nun zu meiner Frage. Ich habe hier gelesen https://no-single.de/steuertipps-fuer-singles dass Singles mit Kinder (getrennt von der Ex, also Kinder leben nicht bei mir) seit 2020 auch Kindes(!)-Unterhalt von der Steuer absetzen können. Ist das richtig, oder eine Fehlinformation? Falls das richtig ist, wäre das ja der Hammer!!
Beste Grüße,
Tom
Smartinvestor sagt am 31. Januar 2020
Vom Fondskongress in Mannheim zum neuesten ESG-Hype:
Flossbach fürchtet "Dieselskandal" für Fondsbranche
Viele Fonds werden als nachhaltig vermarktet, obwohl sie tatsächlich kaum als grün oder ethisch korrekt gelten dürfen. Auf dem FONDS professionell KONGRESS in Mannheim zeigt Vermögensverwalter Bert Flossbach, welche Blüten der ESG-Boom mitunter treibt.
Vergleiche dazu meine Vorhersage schon vom Ende August 2018:
Die Generalprobe mit dem Dieselskandal lässt einen echt erschauern, wenn man das auf einen globalen Umweltskandal oder ähnliche Katastrophen extrapoliert, die mit diesem "Großdeutschen Wesen" (wieder mal) zu erwarten sind.
Schröder meinte dazu, auch wie Albert:
Das sogenannte "Disvestment", also den Abzug von Investitionen aus Unternehmen, deren Aktivitäten als klimaschädlich betrachtet werden, hält Schröder hingegen für einen falschen Weg. Die Industrieländer, vor allem aber aufstrebende Staaten wie China oder Indien könnten trotz eines Ausbaus der erneuerbaren Energien und einer verbesserten Energieeffizienz in den nächsten Jahrzehnten nicht auf fossile Energieträger verzichten. Um die Emissionen im Einklang mit den internationalen Klimazielen zu reduzieren, sei es daher wichtig, dass als klimaschädlich eingestufte Unternehmen etwa durch technologische Fortschritte besser würden. Sie müssten gestärkt statt geschwächt werden.
So kann sich die irrationale Masse wieder mal täuschen lassen. Erst "Saufen für den Regenwald", dann "Fahrspaß mit dem Turbodiesel(-Skandal) für den Klimaschutz" und jetzt also Disvestment mit ESG-Faktor-Prämie für den Umweltschutz. Eine nachhaltigere Ertragsquelle als die unendliche Dummheit ist kaum vorstellbar. ;-)