31. März 2023
Rendite durch Unkorreliertheit
Das hier ist der Auftakt zu einer kleinen Videoreihe von Anton Gneupel und mir. Anton und ich kennen uns schon länger. Anton investiert einkommensorientiert. Seine Schlagwörter sind: Dividenden, Cash-Flow, Barrendite. Ich dagegen habe meine ETFs und die Trendfolge- und LongVolatility-Fonds.
Auf den ersten Blick: Zwei vollkommen unterschiedliche Strategien.
Auf den zweiten Blick: Eine sehr ähnliche Sicht der Dinge, nur die operative Umsetzung unterscheidet sich.
Und da Investieren seit je her ein Geschäft des zweiten Blicks ist, wollen wir genau das in dieser Videoreihe machen. Das ist der Weg:
- In diesem Video klären wir die Frage: Wieso ist Unkorreliertheit die Mutter aller Renditen?
- In den folgenden Videos stellen wir die einzelnen Anlageklassen vor, die wir im Depot haben.
- Das große Finale: Wie wird aus einem Assethaufen ein wohltemperiertes Depot?
Eine Positionierung vorab: Mindset ist wichtiger als konkrete Produktvorstellungen. "Gib misch ‘ne WKN!" - heiß begehrt, bringt immer Klicks. Aber aufgrund unserer Erfahrung können wir sagen:
- Exquisites Mindset plus ein Anlageprodukt, das gut genug ist = Erfolg.
- Spitzenprodukt plus wankelmütige Strategie = ab unter die Brücke.
Wir konzentrieren uns deshalb auf die Punkte, die Sie zu einem besseren Anleger machen. Und ab und an gibt’s auch mal eine WKN.
Unkorreliertheit: Der Kopf sagt ja, das Herz sagt nein
Wenn Sie einfach nur an der Tonspur dieses Videos interessiert sind: Hier geht’s zur Podcast-Folge "Unkorrelierte Einkommensströme - Albert Warnecke & Anton Gneupel".
Shownotes
Unkorreliertheit
Ist nur gut, wenn Sie beständig ist. Egal was an der Börse passiert. Korrelationen, die in Stresssituationen auf eins gehen, sind unbrauchbar. Ebenso Ausschütter, die in der Krise auf einmal nichts mehr ausschütten.
In der Finanzwirtschaft ist der Pearson-Korrelationskoeffizient die klassische Messzahl. Er läuft von -1 bis 1.
- -1 = antikorreliert - wenn Assetklasse 1 steigt, fällt Assetklasse 2
- 1 = korreliert - wenn Anlageklasse 1 steigt, steigt auch Anlageklasse 2
- 0 = unkorreliert - wenn die Anlageklasse 1 steigt, beeindruckt das die Anlageklasse 2 nicht. Sie tut, was sie will. Steigen, fallen, gleich bleiben. Das kann man bei einer Korrelation von 0 nicht vorhersehen.
Als Anleger wünschen wir uns zwei Dinge:
- Korrelationen, die gegen Null gehen oder eine - phasenweise negative - Korrelation (bevorzugt in Crashs).
- Eine grundsätzlich hohe Rendite der betreffenden Anlageklasse.
Die Unkorreliertheit hat Priorität; eine möglichst hohe Rendite ist wünschenswert.
Warum?
Die Reichtumsmathematik ist nicht linear. Was 5 % oder 10 % fällt, muss nur 5 % oder 11 % steigen. Das ist egal. Damit lebt man. Wenn man das weg haben will, landet man bei Garantieprodukten und die sind notorisch renditeschwach. Aber: Den 50 %-Absturz zu verhindern, für den man 100 % Aufstiegskraft braucht, das lohnt sich.
Eine solide Unkorreliertheit (ein Sack Flöhe, deren Renditen zeitlich wild herum springen) schlägt fast immer einen Haufen renditestarke, aber korrelierte Produkte (deren Rendite im Gleichschritt steigt und fällt).
Antons Projekte
- Der Youtube-Kanal
- Der Einkommensinvestoren-Podcast - zusammen mit Luis Pazos
- Buch: Closed-End-Funds verstehen und bewerten