31. August 2015


Leserfrage: Sind Mischfonds jetzt nicht das Mittel der Wahl?

Leser H. fragt

Es geht um den WKN A0M57U Crocodile Capital 1 Global Fonds.
Mischfonds sind eher mit gemischten Gefühlen beziehungsweise negativem Ranking zu bewerten.
Umso erstaunlicher, dass sich dieser Fonds selbst in diesen turbulenten Zeiten so wacker geschlagen hat.
Er hat ein geringes Volumen, ist sicher nicht billig – gibt es sonst noch einen Haken?
Meines Wissens ist er auch in der Finanzpresse noch nie im Fokus gewesen, was natürlich nichts heißen muss.
Für Ihre Einschätzung darf ich mich jetzt schon herzlich bedanken.

Der Finanzwesir antwortet

Zuerst klären wir die Fragen:

  1. Woraus besteht ein Mischfonds?
  2. Was ist das Produktversprechen eines Mischfonds?

Ein Mischfonds besteht im einfachsten Fall aus

  1. Aktien
  2. Anleihen
  3. Bargeld (Cash-Position)

Grundsätzlich steht einem Mischfonds aber das ganze Anlageuniversum offen. Er kann in Zertifikate, Derivate, Investmentfonds oder sonstige gesetzlich zulässige Vermögenswerte investieren. Auch Leerverkäufe können zulässig sein. Der Fonds verkauft also Aktien, die er noch gar nicht besitzt.
Das steht aber alles im Kleingedruckten.

Das Produktversprechen

Der Fonds-Manager steht souverän am Mischpult und regelt – je nach Börsenlage – die Anteile herauf und herunter.

Meine Kritik am Produktversprechen

Ich halte nichts von Mischfonds, denn ich halte das Management prinzipiell für nicht fähig, langfristig die versprochenen Ergebnisse zu erzielen.

Achtung: Ich halte die Leute nicht für unfähig, sondern für nicht fähig. Das ist ein großer Unterschied.

unfähig = zu blöd
nicht fähig = Im faustischen Sinne "strebend sich immer bemühen", aber das Ziel nie erreichen.

Warum?
Weil die Leute, die einen Mischfonds betreiben, auch nicht besser in die Zukunft sehen können als ich. Die wissen genau so wenig wie ich, wann es Zeit ist umzuschichten.
Wieder und immer wieder hat sich die alte Börsenweisheit bewahrheitet:

"Time in the market is better than timing the market."

Man muss dabei sein, wenn die besten Börsentage des Jahres aufziehen. Wann diese Tage sein werden, kann niemand genau sagen. Deshalb muss man wie der Igel einfach da sein, und nicht wie der Hase hin- und herhetzen.
Hier eine schöne Geschichte (auf Englisch) über Bob, den schlimmsten Markt-Timer aller Zeiten.

Leser H. schreibt:

"Umso erstaunlicher, dass sich dieser Fonds selbst in diesen turbulenten Zeiten so wacker geschlagen hat."

Das ist nicht erstaunlich, sondern ganz normal.
Ein Mischfonds kann bei fallenden Aktienkursen nicht so stark fallen, wie ein reiner Aktienfonds, denn er besteht nur zu 20 % bis 50 % aus Aktien. Der Reptilien-Fonds hält zurzeit knapp 36 % Aktien. Nehmen wir an, Aktien fallen breit und im Schnitt um 30 %. Wie entwickeln sich die entsprechenden Fonds?

Fonds Verlust
Aktienfonds 30 %
Mischfonds mit 50 % Aktien 15 %
Mischfonds mit 20 % Aktien 6 %

Das sieht gut aus. Einziges Problem: Wenn der Fahrstuhl wieder nach oben fährt, sind alle Plätze von Aktienfonds belegt. Die Mischfonds dürfen nicht mit.

Fazit

Der Erfolg eines Mischfonds beruht auf Markttiming, und das hat langfristig noch nie geklappt.

Der Crocodile Capital 1 Global Focus A

Was darf der Fonds?

Antwort: So ziemlich alles.

"So investiert der Crocodile Capital 1 Global Focus A: Anlageziel ist langfristiger Kapitalzuwachs. Das Fondsvermögen wird vorwiegend in internationale Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Zertifikate, Derivate, Investmentfonds oder sonstige gesetzlich zulässige Vermögenswerte investiert. Darüber hinaus können Leerverkäufe eingegangen werden."

Für meinen Geschmack sind das zu viele Freiheitsgrade. Ich möchte gerne wissen: Gibt es Leitplanken? Also Ober- und Untergrenzen für bestimmte Assetklassen? Welchen Anteil dürfen die Leerverkäufe haben? Was habe ich unter "sonstige gesetzlich zulässige Vermögenswerte" zu verstehen?
Hier hilft nur ein gründliches Studium des Verkaufsprospektes.

Was kostet der Fonds?

Antwort: Einen Haufen. Jährliche Kosten von 1,75 % plus einmalige Kosten von 1,10 %. Das ist teuer. Selbst wenn ich es schaffe, den Fonds beim Discounter ohne Ausgabeaufschlag zu bekommen: Bei laufenden Kosten jenseits von 0,x % "krisch isch Schnappatmung" wie Horst Schlämmer aus Grevenbroich.

Die billigsten ETFs (Comstage, iShares) auf den MSCI World kosten 0,2 % pro Jahr, der billigste ETF (von Comstage) auf den MSCI Emerging Markets hat eine TER von 0,25 %. Wenn ich die nach dem Klassiker 70/30 kombiniere, habe ich eine gewichtete Kostenquote von 0,22 %. Den risikoarmen Teil des Mischfonds bilde ich über Tages-/Festgeld oder eine Anleihe, die ich bis zur Endfälligkeit halte, kostenfrei ab. Der Krokodil-Fonds muss also dauerhaft 1,5 % besser abschneiden als meine Kombi, nur, damit ich als Anleger die gleiche Rendite erhalte.

Der Spruch „Mehr Rendite gleich mehr Risiko“ gilt hier auch. Für eine dauerhafte Überperformance muss das Management auch dauerhaft größere Risiken eingehen, sonst klappt das nicht.

laufende Gebühren Anteil
Verwaltungsgebühren 1,65 %
Depotbankgebühren 0,10 %

 

einmalige Gebühren Anteil
Ausgabeaufschlag 1,00 %
Rücknahmegebühr 0,10 %

(Quelle)

Ich sage nicht, dass das Krokodil nicht aktuell ganz gut durch die Turbulenzen kommt und besser abschneidet als eine reine ETF-Kombi.
Die Frage ist nur: Wie lange? Und wie schlägt sich der Fonds, wenn es wieder aufwärtsgeht?
Mischfonds sind notorisch bekannt dafür, ihrem Index hinterher zu laufen.

Was ist die Alternative?

Ich habe gar nichts gegen Mischungen. Ich will aber auf der Depot-Ebene mischen und nicht auf der Fonds-Ebene. Das ist in meinen Augen die einzig sinnvolle Methode.

Warum?
Ich habe auf die Schnelle nur ein sehr männliches Beispiel gefunden, meine Leserinnen mögen mir verzeihen.
Wenn man sich im Bahnhofsbuchhandel die einschlägigen Magazine anschaut, die sich mit Audio und Stereo in High-End-Qualität beschäftigen, dann liest man dort Absätze wie diesen hier:

"Wir haben den Verstärker AS-701 von Yamaha mit den GLE 476 Boxen von Canton betrieben. Als Zuspieler diente uns der CD Player C 515 BEE von NAD.
Diese Kette hat uns positiv überrascht, denn obwohl die einzelnen Komponenten in unserer Bestenliste eher in der Kategorie "Obere Mittelklasse" zu finden sind, klingt die Kombination ganz klar nach Oberklasse …"

Hier blenden wir aus, denn nun kommt eine seitenlange Beschreibung, wie vollmundig der Sound doch sei und wie toll der nussige Abgang samt Pfirsichnote.

Für uns als Anleger entscheidend: Hier werden nicht die einzelnen Komponenten getrennt bewertet, sondern die ganze Kette.
Die Tester bewerten, wie gut die Anlage die Nullen und Einsen der CD in Musik umwandelt. Als Anleger bewerten wir, wie gut unser Gesamtportfolio die eingezahlten Nullen und Einsen in Rendite verwandelt.
Oder wie es H. Kohl aus O. einmal formuliert hat: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."

Was können wir als Anleger von den Freunden des highfidelen Musikgenusses lernen?

  1. Man braucht hinreichend gute Komponenten. Das Zeug, das der hanseatische Kaffeeröster im November unter "Geschenke für Männer" feilbietet, ist nicht geeignet. Aber ein Verstärker, bei dem der Verkäufer ein Gaskraftwerk beilegt (haben wir billig von den Bayern bekommen), muss auch nicht sein. Preiswerte Fonds und Tages-/Festgeld bei einer Bank mit AAA-Einlagensicherung sind hinreichend gute Komponenten.
  2. Das Gesamtkonzept muss stimmen. Wir isolieren nicht ein Asset, sondern betrachten die Gesamtperformance aller Assets.
    • Wir jammern nicht herum, wenn ein Fonds oder eine Aktie im Minus ist.
    • Wir freuen uns auch nicht, wenn ein Fonds oder eine Aktie fett im Plus ist. Und schon gar nicht glauben wir, dass dieses Plus etwas mit unserer Genialität zu tun hätte.
    • Nicht vergessen: Sie sind auch ein Asset. Im Beruf läuft’s gut, genug Aufträge kommen herein? Dann können Ihnen die Kurse erst einmal egal sein.

Wie ich es in meinem Artikel zum Thema Weltportfolio beschrieben habe, gehe ich so vor:

  1. Ich teile mein anzulegendes Vermögen in einen risikoarmen und einen risikobehafteten Teil.
  2. Den risikoarmen Teil lege ich in Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen von Top-Schuldnern an. Mein Ziel: Vermögenserhalt nach Inflation und Kosten.
  3. Den risikobehafteten Teil lege ich in marktbreite und kostengünstige Index-Fonds an. Mein Ziel: Mehrung meines Vermögens nach Inflation und Kosten. Langfristig gewinnt der Kostenführer das Renditerennen und da ist meine Strategie ungeschlagen.

Der einzige Knackpunkt: Wie setze ich die Prozente? Wie viel Geld kommt in den risikoarmen Teil und mit welcher Summe gehe ich an die Börse?
Um das herauszufinden, schlage ich die altbewährte Katastrophenübung vor. Halbieren Sie die Aktienkurse.
Was bleibt dann noch übrig?
Wie stark wirkt sich das auf Ihr Gesamtvermögen aus?

Entscheidend ist Ihre Verlusttoleranz. Wenn Sie nur zehn Prozent Ihres Geldes in Aktien-Fonds anlegen, wird die Verlustdelle Ihres Gesamt-Portfolios entsprechend flach ausfallen.
Wenn Sie mehr aushalten, drehen Sie den Aktienanteil hoch.
Dafür brauchen Sie keinen Mischfonds. Wirtschaften Sie das Gebühren-Delta lieber in Ihre eigene Tasche.
Mischfonds sind das Fertiggericht der Finanzbranche. Nicht umsonst nennen die Amis Fertiggerichte "Convenience Food". Es ist einfach bequem: Von der Tiefkühltruhe in die Mikrowelle und zehn Minuten später steht das Essen auf dem Tisch.
Ein Mischfonds ist ebenfalls ‒ vor allem und in erster Linie ‒ bequem. Sie delegieren die Auswahl der Zutaten und die Zubereitung an jemand anderen und hoffen, irgendwie satt zu werden.

Zum Weiterlesen

  1. Weltportfolio: Ich investiere mein Geld passiv
  2. Machen Sie doch mal eine Feuerübung mit Ihrem Geld
  3. Lohnarbeit: Klumpenrisiko und versiegende Quelle
  4. Kurs halten wie Chuck Norris

(awa)

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Kommentare

Chris sagt am 31. August 2015

Warum Mischfonds? Wenn das jemand kauft, weil er sich dadurch verspricht, die (Aktien)Schwankungen abzufedern, kann das doch im Prinzip auch durch Steuerung seines Investitionsgrades selbst tun.
Wie du in deinem Beispiel angibst - man soll bei Aktien, gerade als Langzeitanleger, sich klarmachen dass man mal einen 50% Knick erleben kann - wer damit nicht umgehen kann und eine viel geringere "Schmerzgrenze" hat (z.b. 10% Verlust) der sollte eben nur ein Viertel/Fünftel seines Gesamtvermögens in Aktien stecken und den Rest auf "risikolosen" Anlagen (klar kann man debattieren was (heutzutage!) noch wirklich "risikolos" ist, ich meine damit erstmal keine/geringe Schwankungsbreite), und wenn's nur das doofe olle Zinskonto ist.

Auch der Gedanke, das ein Mischfonds besser ist, weil da ja ein kluger Fondsmanager dafür bezahlt wird, geschickt zwischen Aktien und Anleihen rumherzuswitchen um aus jeder Marktlage noch das beste herauszuholen, ist eher was aus der Hochglanz-Werbebroschüre als aus der Statistik.
Wie du ansprichst, Renditehemmer Kosten - die Gebühren sind nämlich garantiert, die entsprechende Überperformance nicht.
Viele Fonds unterliegen auch relativ starren min-max Investitionsgrenzen, die könnte man mittels eigener ETF-Kombi relativ leicht nachbauen. Auf Finanzseiten wie morningstar etc (im amerikanischen Netz gibts da ja noch viel mehr) gibts ja auch regelmäßig Rankings wo die aktiven Mischfonds mit einem simplen 50/50 (oder 25/75 wenns defensiver sein soll, etc) Aktien/Anleihen-Portfolio (z.b. Msci World und Euro Aggregate Bonds) verglichen wird. Und, bis auf den ein oder anderen guten immer mal wieder, schneiden die meisten da halt eher unterdurchschnittlich ab (Beispielartikel: http://www.morningstar.de/de/news/96675/mischen-impossible-oder-das-leiden-der-flexiblen-mischfonds.aspx oder http://www.morningstar.de/de/news/128696/defensive-mischfonds-schw%C3%A4cher-als-der-index.aspx ). Und die selbstgebaute simple ETF-Kombi gibts schon für 0,2% TER. Einmal jährlich rebalancen (oder sowieso kontinuierlich Anspar-Raten fahren) und die Laube steht. Und man kann auch noch, wenn man möchte, beliebig andere Anlageklassen hinzu- oder wegnehmen, im Ggs zu Fonds die bestimmten Mandaten unterliegen.


Uwe P. sagt am 04. September 2015

Lieber Finanzwesir,

vielen Dank für diesen Aufsatz. Das meiste habe ich zwar gewusst, aber einige Einzelheiten, insbesondere die aus dem Kleingedruckten, hast du sehr anschaulich erklärt. Dein Blog hat den Vorteil, dass ich mich nur bis zu einer gewissen Tiefe in das ganze Finanzwesen einarbeiten muss, um den Rest auf amüsante Weise von dir zu erfahren. Dankeschön.

Uwe P.


Luigi sagt am 04. September 2015

Was ist besser? Im Tagesgeld kleben oder wenigstens mit angezogener (teurer) Handbremse ein wenig über Mischfonds im Aktienmarkt engagiert sein?

Für viele Anleger kann es den Preis wert sein, dass jemand für sie die Auswahl trifft. Wunderheiler sind auch die Flossbachs dieser Welt nicht, das ist klar.


Finanzemir;-) sagt am 04. September 2015

kann dem fwesir nur zustimmen,irgendwann haben wir doch kapiert ,daß das natürlich auch keine geldlegende wollmilchsau ist.....und inzwischen habe ich meine preigünstge etfmischung,ist ja auch ein mischfonds,oder?


Finanzwesir sagt am 04. September 2015

Hochwohlgeborener Emir,

"...preigünstge etfmischung,ist ja auch ein mischfonds."

Ja, aber auf der Portfolio-Ebene und nicht auf Fonds-Ebene! Das ist ein gewaltiger Unterschied.

@Luigi
">Im Tagesgeld kleben oder wenigstens mit angezogener (teurer) Handbremse ein wenig über Mischfonds im Aktienmarkt engagiert sein?"

Aber nur, wenn der Fonds nach Steuern und Gebühren das Tagesgeld schlägt. Das muss nicht zwingend der Fall sein.

Gruß
Finanzwesir


JoJo sagt am 10. Oktober 2015

Es ist mit den Fonds wie beim Stock picking, dieses mal ist es Manager picking.
Wenn man Glück hat zieht der Manager vor der Krise die Handbremse, aber das gelingt nur wenigen.

Im Gegensatz zu reinen Aktienfonds verstehe ich jedoch den Wunsch nach Sicherheit, doch Sicherheit und der alles rundum Service kosten Geld.

In meinen Augen ist der mischfonds etwas für jemanden der einen kurzen Anlage Horizont hat, ab 4-5 Jahre und ein bisschen mehr rausholen will als tagesgeld. Er bezahlt einen Manager teuer um die mögliche Krise abzufedern. Kleines Glücksspiel, aber in eine bestimmte Richtung, dh Aktienauswahl und Anleihenmischung kann schon was getan werden.

Zu glauben dass ein mischfonds den Markt durch Krisenmanagement auf lange Zeit schlägt ist jedoch der Trugschluss.

Der Erfolg der mischfonds ist ein klassisches Marketing Phänomen, bei zwei extremen Angeboten wird immer die Mitte gewählt.
Im Marketing werden solche Angebots Konstellationen regelmäßig genutzt um zum Kauf zu überzeugen.
Das hinzufügen einer dritten, extremen Option lenkt die Aufmerksamkeit automatisch in die Mitte.


Thomas sagt am 02. Oktober 2017

Nur eine kleine Anmerkung zum ansonsten top Artikel!

Achtung: Ich halte die Leute nicht für unfähig, sondern für nicht fähig. Das ist ein großer Unterschied. unfähig = zu blöd nicht fähig = Im faustischen Sinne "strebend sich immer bemühen", aber das Ziel nie erreichen.

Warum diese Zurückhaltung, anstatt es deutlich auszusprechen? Wenn laut Studien die Mehrzahl der Fondsmanager es nicht schaffen, ihren Vergleichsindex zu schlagen, sind sie diesbezüglich unfähig. Es mag sein, dass hauptsächlich die Kosten dafür verantwortlich sind, aber die Gebühren streichen sie sich ja selbst ein, profitieren also noch davon.

Der Duden macht übrigens keine Unterscheidung zwischen den Begriffen unfähig / nicht fähig

http://www.duden.de/rechtschreibung/unfaehig

Bedeutungsübersicht

  • den gestellten Aufgaben nicht gewachsen; nicht fähig
  • in »zu etwas unfähig sein«

Daher verstehe ich nicht, wieso in dem Artikel so vorsichtig formuliert wurde. Hier kam es schon deutlich besser zur Sprache:

https://www.finanzwesir.com/blog/was-fondsmanagern-wirklich-wichtig-ist

Sehen wir uns doch den durchschnittlichen Fondsmanager einmal genauer an:

Schon aus beruflichen Gründen gut und teuer gekleidet, das Auto geleast und eine Nummer zu groß und die Immobilie in einer begehrten Wohnlage gehört zum größten Teil der Bank. Dazu noch Frau und Kinder.

Dieser Status muss verteidigt werden. Die allerhöchste Priorität für unseren armen Fondsmanager hat deshalb die >Arbeitsplatzsicherheit. In meinen Augen durchaus nachvollziehbar.

Unfähig bleibt unfähig, ob die Fondsmanager einen guten Willen dabei hatten, und sich strebend bemüht haben, ist doch für die Beurteilung ihrer Fähigkeit unwichtig.


Finanzwesir sagt am 02. Oktober 2017

Hallo Thomas, na ja, es gibt ja noch den Tatbestand des Vorsatzes. ;-) Den wollte ich nicht unterstellen.

Gruß
Finanzwesir


Thomas sagt am 02. Oktober 2017

Hallo Albert,

das wollte ich auch niemand unterstellen. Außer vielleicht den Vorsatz, auf Kosten von Kundeneinlagen satte Gewinne einzustreichen :-) Sozusagen billigend in Kauf nehmend. Aber da sind diese Art von Kunden ja selber schuld, es gibt ja wie wir wissen kostengünstige Alternativen.

Wollte nur darauf hinaus, dass die Begriffe unfähig/nicht fähig erst mal nichts mit der Intention zu tun haben. Auch wenn Politische Korrektheit sicher gut ist, aber manchmal sollte man die Sachen einfach beim Namen nennen.

Viele Grüße und noch eine schöne Woche
Thomas


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